„Sinabung“ – Versionsunterschied

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=== 2016 ===
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[[Datei:Erupsi Gunung Sinabung 9 Juni 2019 oleh Muh Ma'rufin Sudibyo.jpg|mini|Ausbruch von Sinabung am 9. Juni 2019]]
Am 22. Mai 2016 kam es erneut zu einem Ausbruch, bei dem (mindestens) sechs Menschen starben, die sich verbotswidrig in der Sperrzone aufhielten. Sie wurden von einer heißen Asche- und Gerölllawine erfasst.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/vulkan-157.html Bericht Tagesschau] Stand: 22. Mai 2016, 11:17 Uhr.</ref>
Am 22. Mai 2016 kam es erneut zu einem Ausbruch, bei dem (mindestens) sechs Menschen starben, die sich verbotswidrig in der Sperrzone aufhielten. Sie wurden von einer heißen Asche- und Gerölllawine erfasst.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/vulkan-157.html Bericht Tagesschau] Stand: 22. Mai 2016, 11:17 Uhr.</ref>



Version vom 13. Juni 2019, 07:53 Uhr

Sinabung

Sinabung, Sumatra

Höhe 2460 m
Lage Sumatra (Indonesien)
Koordinaten 3° 10′ 0″ N, 98° 23′ 30″ OKoordinaten: 3° 10′ 0″ N, 98° 23′ 30″ O
Sinabung (Indonesien)
Sinabung (Indonesien)
Typ Stratovulkan
Letzte Eruption 19. Februar 2018

Der Sinabung (indonesisch Gunung Sinabung) ist ein Vulkan im Norden der indonesischen Insel Sumatra in der Provinz Sumatra Utara nahe der Stadt Berastagi, 25 km nordwestlich vom Tobasee und etwa 50 km südwestlich von Medan. Der Ausbruch des Sinabung am 29. August 2010 war die erste gesichert bekannte Eruption in den letzten etwa 400 Jahren.[1] Seitdem brach der Vulkan noch mehrere Male aus, zuletzt am 9. Juni 2019.

Geologie

Der im Pleistozän bzw. Holozän entstandene Stratovulkan weist an seinen Flanken zahlreiche Lavaströme auf. Der Berggipfel besitzt eine längliche Form, da frühere Ausbrüche mehrere Gipfelkrater entlang einer etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Linie bildeten. Der Krater des 2010 aus Andesit und Dazit gebildeten Vulkans liegt am Südende des Gipfelkraterkomplexes.

Vulkanische Aktivität

Aufnahmedatum vor 1920

1912 wurden Solfataren im Bereich des Gipfels und der oberen Flanken beobachtet.

2010

Nach einem Ausbruch im August 2010 flohen mehr als 18.000 Menschen oder wurden in Sicherheit gebracht. Bei einer zweiten Eruption erhöhte sich die Zahl der Flüchtlinge auf 27.000. Vulkanasche erreichte die Millionenstadt Medan.[2][3] Bei einer dritten Eruption am 3. September, der bisher heftigsten seit dem Neuausbruch, schleuderte der Vulkan eine mehrere Kilometer hohe Aschefontäne in die Atmosphäre. Das begleitende Erdbeben war noch in 8 km Entfernung zu spüren.[4]

2013

Am Morgen des 15. September 2013 brach der Sinabung wieder aus. Bis zum 18. September ereigneten sich vier Eruptionen.[5] Tausende von Menschen wurden in einem Umkreis von drei Kilometern aus insgesamt elf Dörfern evakuiert.[6] Bei einem erneuten Ausbruch am Morgen des 3. November konnte eine sieben Kilometer hohe Rauchsäule beobachtet werden. Eine Zone von drei Kilometern im Umkreis des Vulkans wurde evakuiert. Am 14. November 2013 floss ein pyroklastischer Strom an der Südostflanke des Vulkans herab.[7] Am 18. November 2013 wurde nach einer Explosion eine Aschewolke ausgestoßen, die auf bis zu 11,3 Kilometer Höhe stieg.[7] In der Nacht vom 23. zum 24. November 2013 erfolgten weitere Eruptionen, in deren Folge das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz die höchste Warnstufe ausrief. Zehntausende Bewohner wurden evakuiert.[7]

2014

Die Serie der Ausbrüche setzt sich im Jahr 2014 fort. Am 4. Januar wurden mehr als 50 Ausbrüche beobachtet. Die Sicherheitszone um den Vulkan wurde von fünf auf sieben Kilometer ausgeweitet.[8] In der Nacht zum 14. Januar wurden zahlreiche vulkanische Blitze in den Wolken der pyroklastischen Ströme beobachtet. Dieses Phänomen ist relativ selten und tritt oft nur bei deutlich stärkeren Vulkanausbrüchen auf. Der Ascheniederschlag ließ die Pflanzen auf den Feldern verdorren. Zahlreiche Hausdächer stürzten unter der Last der Vulkanasche ein. Besonders betroffen war das Dorf Sigarang Garang.[9] Am 1. Februar kam es zu einem stärkeren Ausbruch, der 16 Todesopfer[10] unter der in der Nähe wohnenden Bevölkerung forderte.[1] Über 30.000 Personen mussten ihre Häuser verlassen.[11] Im Oktober 2014 brach er erneut mehrfach aus. Inzwischen ist die Region um den Vulkan mit einer Ascheschicht bedeckt.[12]

2015

Ab dem 13. Juni 2015 wird über erneute Ausbrüche mit ein bis zwei Kilometer hohen Ausbruchssäulen (Plumes) berichtet. Die Evakuierungsmaßnahmen blieben daher aufrechterhalten oder wurden erneuert.[13]

2016

Ausbruch von Sinabung am 9. Juni 2019

Am 22. Mai 2016 kam es erneut zu einem Ausbruch, bei dem (mindestens) sechs Menschen starben, die sich verbotswidrig in der Sperrzone aufhielten. Sie wurden von einer heißen Asche- und Gerölllawine erfasst.[14]

2017

Da sich am 25. Oktober 2017 eine hohe Aschesäule über dem Vulkan ausbildete, erklärten die Behörden einen Umkreis mit 7 km Radius zum Sperrgebiet. Tausende Menschen flohen.[15] Seit dem 26. Dezember speit der Vulkan erneut Asche. Die graue Aschewolke stieg bis zu einer Höhe von 4600 Metern auf.[16]

2018

Die seit Jahren andauernde Serie von Ausbrüchen setzte sich am 11. Januar 2018 fort. Der Vulkan spie Asche und bildete eine über einen Kilometer hohe Rauchsäule. Der Ausbruch wurde von knapp 5 Minuten andauernden Erdstößen begleitet.[17] Ein weiterer Ausbruch am 19. Februar 2018 verursachte eine fünf Kilometer hohe Aschewolke. Verletzt wurde niemand.[18]

2019

2019 kam es am 9. Juni zu einer starken Eruption bei der die Vulkanasche eine Höhe von 12,2 km erreichte. Dabei entstanden auch 3 bis 3,5 km lange pyroklastische Ströme, die in Richtung Süden und Südosten abflossen.[19]

Tourismus

Besteigungen beginnen häufig von Kabanjahe und Pematang Siantar aus.

Siehe auch

Commons: Mount Sinabung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Indonesia volcano Sinabung in deadly eruption. BBC News, 1. Februar 2014, abgerufen am 1. Februar 2014 (englisch).
  2. Sumatra: Vulkanausbruch treibt Tausende in die Flucht. In: Der Spiegel. 29. August 2010, abgerufen am 24. November 2013.
  3. Erneuter Ausbruch des Vulkans Sinabung. In: Der Standard, 30. August 2010
  4. Sumatra: Vulkan Sinabung speit wieder Asche und Rauch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. September 2010
  5. Gunung Sinabung Meletus, Basarnas Terus Evakuasi Warga. In: Kini.co, 20. September 2013, gesichtet am 20. September 2013
  6. Thousands flee as Mt. Sinabung erupts. In: The Jakarta Post, 15. September 2013, abgerufen am 20. September 2013
  7. a b c Angst vor Vulkanausbruch. Indonesier fliehen vor Mount Sinabung. In: Der Spiegel. 24. November 2013, abgerufen am 24. November 2013.
  8. Reihenweise Vulkanausbrüche. In: nzz.ch. 5. Januar 2014, abgerufen am 8. Januar 2014.
  9. Sinabung: pyroclastic flows. 13. Februar 2014, abgerufen am 20. Februar 2014.
  10. Indonesien: Tausende fliehen vor Vulkan Sinabung. In: orf.at, 26. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017. – „Anfang 2014 … 16 Menschen gestorben“.
  11. Sumatra – Viele Tote bei Vulkanausbruch. In: spiegel.de
  12. Sinabung-Ascheregen trifft Touristenort auf Sumatra (Memento vom 10. Oktober 2014 im Internet Archive) In: Stern.de, 9. Oktober 2014.
  13. Sinabung im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
  14. Bericht Tagesschau Stand: 22. Mai 2016, 11:17 Uhr.
  15. Indonesien: Tausende fliehen vor Vulkan Sinabung. In: orf.at, 26. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017, 9:45 Uhr MESZ. – „Gestern“.
  16. Ascheregen auf Indonesien In: srf.ch, 28. Dezember 2017, abgerufen am 28. Dezember 2017
  17. dpa: Vulkan Sinabung in Indonesien spuckt Asche. In: DIE WELT. 11. Januar 2018 (welt.de [abgerufen am 19. Januar 2018]).
  18. fok/AP/dpa: Aschewolke steigt fünf Kilometer hoch. In: SPIEGEL Online. 19. Februar 2018 (spiegel.de [abgerufen am 19. Februar 2018]).
  19. http://www.vulkane.net/blogmobil/sinabung-eruptiert-vulkanasche-und-pyroklastische-stroeme/