„United States Agency for Global Media“ – Versionsunterschied

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== Aufgabe ==
== Aufgabe ==
Die offizielle Aufgabe der USAGM ist, Freiheit und Demokratie auf der Welt zu fördern und zu erhalten.<ref name="About"/> Dies soll durch die Verbreitung von korrekten und sachlichen Nachrichten und Informationen über die USA und die Welt an das internationale Publikum umgesetzt werden. Die Sender sind nur im Ausland zu empfangen, da in den USA staatsfinanzierte Inlandspropaganda laut einem Gesetz von 1948 verboten ist.<ref>Nina Rehfeld: „[https://archiv.berliner-zeitung.de/pentagon-channel-ist-der-erste-fernsehsender-der-us-regierung--er-berichtet-nett-ueber-seine-dienstherren-bush-funk-15506570 Bush-Funk]“. In: ''Berliner Zeitung'', 16. Oktober 2006.</ref>

Die offizielle Aufgabe der USAGM ist, Freiheit und Demokratie auf der Welt zu fördern und zu erhalten.<ref name="About"/> Dies soll durch die Verbreitung von korrekten und sachlichen Nachrichten und Informationen über die USA und die Welt an das internationale Publikum umgesetzt werden. Die Sender sind nur im Ausland zu empfangen, da in den USA staatsfinanzierte Inlandspropaganda laut einem Gesetz von 1948 verboten ist.<ref>Nina Rehfeld: „Bush-Funk“. In: ''Berliner Zeitung'', 16. Oktober 2006.</ref>


Die fernere Vision der USAGM ist, ein flexibles, multimediales, internationales Rundfunksystem der USA zu schaffen, das ein großes Publikum erreicht. Dazu sollen auch verstärkt regionale Netzwerke und Einrichtungen gehören, die auf einzelne Länder und Regionen ausgerichtet sind und die Programme der [[Voice of America]] (VOA) ergänzen. Zur Verbreitung ist die Verwendung von [[Mittelwelle]], [[Ultrakurzwelle]], [[Kurzwelle]], [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] und das [[Internet]] vorgesehen. Dabei sollen die Inhalte stets unter der Kontrolle der USA stehen.
Die fernere Vision der USAGM ist, ein flexibles, multimediales, internationales Rundfunksystem der USA zu schaffen, das ein großes Publikum erreicht. Dazu sollen auch verstärkt regionale Netzwerke und Einrichtungen gehören, die auf einzelne Länder und Regionen ausgerichtet sind und die Programme der [[Voice of America]] (VOA) ergänzen. Zur Verbreitung ist die Verwendung von [[Mittelwelle]], [[Ultrakurzwelle]], [[Kurzwelle]], [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] und das [[Internet]] vorgesehen. Dabei sollen die Inhalte stets unter der Kontrolle der USA stehen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahr 1990 wurde damit begonnen, die [[Staatlicher Rundfunk|staatlichen Rundfunkdienste]] der USA zusammenzuführen, um eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das [[United States Information Agency]] (USIA), das bis dahin die Voice of America, Worldnet Television and Film Service, sowie [[Radio and TV Martí]] betrieb, fusionierte diese Dienste im [[Bureau of Broadcasting]]. Die Sender wurden durch das [[Office of Engineering and Technical Operations]] technisch unterstützt.
Im Jahr 1990 wurde damit begonnen, die [[Staatlicher Rundfunk|staatlichen Rundfunkdienste]] der USA zusammenzuführen, um eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das [[United States Information Agency]] (USIA), das bis dahin die Voice of America, [[WorldNet (Fernsehen)|Worldnet]] Television and Film Service, sowie [[Radio and TV Martí]] betrieb, fusionierte diese Dienste im [[Bureau of Broadcasting]]. Die Sender wurden durch das [[Office of Engineering and Technical Operations]] technisch unterstützt.


Im Jahr 1991 wurde durch das Bureau of Broadcasting das [[Office of Affiliate Relations and Audience Analysis]] (ab 1996 [[Office of Affiliate Relations and Media Training]]) gegründet. Es war darauf ausgerichtet, ein Netzwerk an Hörfunk- und Fernsehsender auf der Welt zu etablieren, die als Partner die Sendungen von VoA und Worldnet ausstrahlen. Auf diese Weise übernehmen heute 1.200 Radio- und Fernsehsender Programme.
Im Jahr 1991 wurde durch das Bureau of Broadcasting das [[Office of Affiliate Relations and Audience Analysis]] (ab 1996 [[Office of Affiliate Relations and Media Training]]) gegründet. Es war darauf ausgerichtet, ein Netzwerk an Hörfunk- und Fernsehsender auf der Welt zu etablieren, die als Partner die Sendungen von VoA und Worldnet ausstrahlen. Auf diese Weise übernehmen heute 1.200 Radio- und Fernsehsender Programme.


Die strukturellen Veränderungen des internationalen Rundfunks der US-Regierung wurde unter [[Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika|Präsident]] [[Bill Clinton]] weitergeführt. Am 30. April 1994 wurde das Gesetz ''International Broadcasting Act'' (Public Law 103-236) verabschiedet. Dadurch wurde innerhalb des United States Information Agency das [[International Broadcasting Bureau]] (IBB) eingerichtet. Ferner wurde der Broadcasting Board of Governors gegründet.
Die strukturellen Veränderungen des internationalen Rundfunks der US-Regierung wurde unter [[Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika|Präsident]] [[Bill Clinton]] weitergeführt. Am 30. April 1994 wurde das Gesetz ''International Broadcasting Act'' (Public Law 103-236)<ref>[https://www.govinfo.gov/content/pkg/STATUTE-108/pdf/STATUTE-108-Pg382.pdf#page=51 108 Stat. 432]</ref> verabschiedet. Dadurch wurde innerhalb des United States Information Agency das [[International Broadcasting Bureau]] (IBB) eingerichtet. Ferner wurde der Broadcasting Board of Governors gegründet.


Das International Broadcasting Bureau umfasst die zuvor durch die Bundesregierung finanzierten Dienste des ehemaligen Bureau of Broadcasting. Das sind die drei Einrichtungen Voice of America, Worldnet Television and Film Service sowie Radio and TV Martí. Ferner gehört auch das Office of Engineering and Technical Services zum IBB. Das erste Broadcasting Board of Governors wurde am 11. August 1995 vereidigt.
Das International Broadcasting Bureau umfasst die zuvor durch die Bundesregierung finanzierten Dienste des ehemaligen Bureau of Broadcasting. Das sind die drei Einrichtungen Voice of America, Worldnet Television and Film Service sowie Radio and TV Martí. Ferner gehört auch das Office of Engineering and Technical Services zum IBB. Das erste Broadcasting Board of Governors wurde am 11. August 1995 vereidigt.


Als Resultat des im Jahr 1998 verabschiedeten Gesetzes ''Foreign Affairs Reform and Restructuring Act'' (FAIR Act, Public Law 105-277) wurde das Broadcasting Board of Governors am 1. Oktober 1999 eine eigenständige Einrichtung.
Als Resultat des im Jahr 1998 verabschiedeten Gesetzes ''Foreign Affairs Reform and Restructuring Act'' (FAIR Act, Public Law 105-277)<ref>[https://www.govinfo.gov/content/pkg/PLAW-105publ277/pdf/PLAW-105publ277.pdf#page=762 112 Stat. 2681-761]</ref> wurde das Broadcasting Board of Governors am 1. Oktober 1999 eine eigenständige Einrichtung.


Für das Steuerjahr 2015 hat der US-Präsident beim Kongress für das BBG ein Budget von 721 Millionen US-Dollar beantragt.<ref>[http://www.bbg.gov/about-the-agency/research-reports/budget-submissions/ Budget submissions], Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref> Der zugehörige Mittelantrag enthält den Plan einer Umorientierung der Prioritäten des US-Auslandsfunks, der den linearen Hörfunk zukünftig weiter einschränken und dafür Online- und Fernsehangebote ausbauen soll.<ref>Kai Ludwig: ''{{Webarchiv|url=http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2014/usa.html |wayback=20140507011414 |text=Weitere Umorientierung des US-Auslandsfunks, |archiv-bot=2019-05-20 09:56:37 InternetArchiveBot }}'' in: ''RBB Radio Eins Medienmagazin'' vom 5. April 2014, abgerufen am 6. Mai 2014</ref>
Für das Steuerjahr 2015 hat der US-Präsident beim Kongress für das BBG ein Budget von 721 Millionen US-Dollar beantragt.<ref>[http://www.bbg.gov/about-the-agency/research-reports/budget-submissions/ Budget submissions], Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref> Der zugehörige Mittelantrag enthält den Plan einer Umorientierung der Prioritäten des US-Auslandsfunks, der den linearen Hörfunk zukünftig weiter einschränken und dafür Online- und Fernsehangebote ausbauen soll.<ref>Kai Ludwig: ''{{Webarchiv|url=http://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2014/usa.html |wayback=20140507011414 |text=Weitere Umorientierung des US-Auslandsfunks, |archiv-bot=2019-05-20 09:56:37 InternetArchiveBot }}'' in: ''RBB Radio Eins Medienmagazin'' vom 5. April 2014, abgerufen am 6. Mai 2014</ref>


Am 22. August 2018 wurde der Name der Behörde in „United States Agency for Global Media“ (US-Behörde für weltweite Medien) geändert. Der Namenswechsel erfolgte im Zusammenhang mit einer weitergehenden Modernisierung und soll laut Behördenangaben den digitalen Wandel von einer Rundfunk-basierten zur Multiplattform-Strategie besser reflektieren.<ref>John Eggerton: ''[https://www.broadcastingcable.com/news/bbg-rebrands-for-digital-age BBG Rebrands for Digital Age.]'' In: ''Broadcasting & Cable'' vom 22. August 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch)</ref>
Am 22. August 2018 wurde der Name der Behörde in „United States Agency for Global Media“ (US-Behörde für weltweite Medien) geändert.<ref>Rechtsgrundlage: ''National Defense Authorization Act for Fiscal Year 2017'' (NDAA FY 2017, [https://www.govinfo.gov/content/pkg/PLAW-114publ328/pdf/PLAW-114publ328.pdf Pub. L. 114-328]), Sec. 1288(2)(A)(xii) = [https://www.law.cornell.edu/uscode/text/22/6204 22 USC §&nbsp;6204(a)(22)]</ref> Der Namenswechsel erfolgte im Zusammenhang mit einer weitergehenden Modernisierung und soll laut Behördenangaben den digitalen Wandel von einer Rundfunk-basierten zur Multiplattform-Strategie besser reflektieren.<ref>John Eggerton: ''[https://www.broadcastingcable.com/news/bbg-rebrands-for-digital-age BBG Rebrands for Digital Age.]'' In: ''Broadcasting & Cable'' vom 22. August 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch)</ref>


== Führungsstruktur und Aufsichtsgremien ==
== Führungsstruktur und Aufsichtsgremien ==
Die USAGM wird seit 2015 von einem Geschäftsführer ([[Chief Executive Officer|CEO]]) geleitet. Dieser wird vom [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsidenten]] mit Zustimmung des [[Senat der Vereinigten Staaten|Senats]] ernannt.<ref>[https://www.law.cornell.edu/uscode/text/22/6203 22 USC § 6203]</ref> Seit Oktober 2019 amtiert Grant Turner, übergangsweise ohne Zustimmung des Senats.<ref>[https://www.usagm.gov/who-we-are/management-team/grant-turner/ USAGM: Grant Turner]</ref> Frühere Geschäftsführer waren Andrew Lack (Januar–März 2015), André Mendes (März–September 2015) und John F. Lansing (Septtember 2015–September 2019).


Beigegeben ist dem Geschäftsführer ein fünfköpfiges Beratungsgremium (''International Broadcasting Advisory Board''), dem von Amts wegen der [[Außenminister der Vereinigten Staaten|Außenminister]] angehört und dessen übrige Mitglieder für drei Jahre vom Präsidenten ernannt werden.<ref>[https://www.law.cornell.edu/uscode/text/22/6205 22 USC § 6205]</ref> Bis zum Ende ihrer Amtszeit gehören dem Gremium weitere Mitglieder des ehemaligen ''Broadcasting Board of Governors'' (BBG) an. Vorsitzender ist seit Januar 2017 Kenneth Weinstein.<ref>[https://www.usagm.gov/who-we-are/board/kenneth-weinstein/ USAGM: Kenneth Weinstein]</ref>
Das BBG wird von einem neunköpfigen Aufsichtsrat geleitet, dem von Amts wegen der [[Außenminister der Vereinigten Staaten|Außenminister]] angehört.<ref>BBG: [http://www.bbg.gov/about-the-agency/board/ ''The Board''] abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref> Im Dezember 2013 beschloss der Aufsichtsrat für die Geschäftsführung der Behörde die Einsetzung einer vorübergehenden Managementstruktur, für dessen Spitze ein dreiköpfiges Team benannt wurde.<ref>''[http://www.bbg.gov/wp-content/media/2013/12/Resolution-Interim-IBB-Management-Structure-1.pdf Resolution to create an interim management structure]'' (PDF), Beschluss des BBG vom 18. Dezember 2013, Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref>


Die Rechtsaufsicht liegt beim Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhauses]] und beim Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des [[Senat der Vereinigten Staaten|Senats]]. Die Haushaltsausschüsse beider Häuser des [[Kongress der Vereinigten Staaten|Parlaments]] sind sowohl für die Mittelbewilligung als auch für die Programmaufsicht zuständig.<ref name="About">''[http://www.bbg.gov/about-the-agency/ About,]'' Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref>
Die Rechtsaufsicht über die USAGM liegt beim Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|Repräsentantenhauses]] und beim Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des [[Senat der Vereinigten Staaten|Senats]]. Die Haushaltsausschüsse beider Häuser des [[Kongress der Vereinigten Staaten|Parlaments]] sind sowohl für die Mittelbewilligung als auch für die Programmaufsicht zuständig.<ref name="About">''[http://www.bbg.gov/about-the-agency/ About,]'' Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref>


== Sender ==
== Sender ==
Die USAGM betreibt selbst die Sendeeinheiten

* [[Voice of America]] (VOA) und
Zur USAGM gehören die Sender [[Voice of America]], [[Al-Hurra]], [[Radio Sawa]], [[Radio Free Europe|Radio Free Europe/Radio Liberty]] (RFE/RL), [[Radio Free Asia]] (RFA) und [[Radio and TV Martí]].<ref name="About"/> Die Programme werden in 61 Sprachen gesendet.<ref>''[http://www.bbg.gov/broadcasters/ Our Broadcasters,]'' Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)</ref>
* Office of Cuba Broadcasting (OCB, mit [[Radio and TV Martí]])
und finanziert darüber hinaus die Aktivitäten von
* [[Radio Free Europe|Radio Free Europe/Radio Liberty]] (RFE/RL)
* [[Radio Free Asia]] (RFA)
* Middle East Broadcasting Networks (MBN, mit [[al-Hurra]] und [[Radio Sawa]])
* Open Technology Fund (OTF, seit 2019).
Die Programme werden in 58 Sprachen gesendet.<ref>''[https://www.bbg.gov/networks/ Our Networks,]'' Webseite des BBG, abgerufen am 6. März 2018 (englisch)</ref>


==Konkurrenten==
==Konkurrenten==
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende [[Walter Isaacson]] (Mitglied 2010–2012) betrachtete die Sender [[RT (Fernsehsender)|Russia Today]], [[Press TV]], [[teleSUR]] und [[China Central Television|CCTV]] als wichtigste Konkurrenten des BBG und bezeichnete sie 2010 bei seiner Forderung nach Aufstockung des BBG-Budgets als „Feinde“.<ref>[http://foreignpolicy.com/2010/10/05/new-bbg-chief-wants-more-money-to-combat-enemies-such-as-china-and-russia/ New BBG chief wants more money to combat “enemies” such as China and Russia] - [[Foreign Policy]]</ref>
Der ehemalige BBG-Vorsitzende [[Walter Isaacson]] (Mitglied 2010–2012) betrachtete die Sender [[RT (Fernsehsender)|Russia Today]], [[Press TV]], [[teleSUR]] und [[China Central Television|CCTV]] als wichtigste Konkurrenten des BBG und bezeichnete sie 2010 bei seiner Forderung nach Aufstockung des BBG-Budgets als „Feinde“.<ref>[http://foreignpolicy.com/2010/10/05/new-bbg-chief-wants-more-money-to-combat-enemies-such-as-china-and-russia/ New BBG chief wants more money to combat “enemies” such as China and Russia] - [[Foreign Policy]]</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 11. Januar 2020, 16:28 Uhr

United States Agency
for Global Media

Staatliche Ebene Bundesbehörde
Gründung 1. Oktober 1999
Hauptsitz Washington, D.C.
Behördenleitung Grant Turner
Netzauftritt www.usagm.gov

Die United States Agency for Global Media (USAGM), bis August 2018 Broadcasting Board of Governors (BBG; deutsch Rundfunkdirektorium), ist eine eigenständige Behörde der US-Regierung mit Sitz in Washington, D.C. Sie ist für alle internationalen nicht-militärischen Hörfunk- und Fernsehprogramme der Regierung verantwortlich.[1]

Aufgabe

Die offizielle Aufgabe der USAGM ist, Freiheit und Demokratie auf der Welt zu fördern und zu erhalten.[1] Dies soll durch die Verbreitung von korrekten und sachlichen Nachrichten und Informationen über die USA und die Welt an das internationale Publikum umgesetzt werden. Die Sender sind nur im Ausland zu empfangen, da in den USA staatsfinanzierte Inlandspropaganda laut einem Gesetz von 1948 verboten ist.[2]

Die fernere Vision der USAGM ist, ein flexibles, multimediales, internationales Rundfunksystem der USA zu schaffen, das ein großes Publikum erreicht. Dazu sollen auch verstärkt regionale Netzwerke und Einrichtungen gehören, die auf einzelne Länder und Regionen ausgerichtet sind und die Programme der Voice of America (VOA) ergänzen. Zur Verbreitung ist die Verwendung von Mittelwelle, Ultrakurzwelle, Kurzwelle, Satelliten und das Internet vorgesehen. Dabei sollen die Inhalte stets unter der Kontrolle der USA stehen.

Geschichte

Im Jahr 1990 wurde damit begonnen, die staatlichen Rundfunkdienste der USA zusammenzuführen, um eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das United States Information Agency (USIA), das bis dahin die Voice of America, Worldnet Television and Film Service, sowie Radio and TV Martí betrieb, fusionierte diese Dienste im Bureau of Broadcasting. Die Sender wurden durch das Office of Engineering and Technical Operations technisch unterstützt.

Im Jahr 1991 wurde durch das Bureau of Broadcasting das Office of Affiliate Relations and Audience Analysis (ab 1996 Office of Affiliate Relations and Media Training) gegründet. Es war darauf ausgerichtet, ein Netzwerk an Hörfunk- und Fernsehsender auf der Welt zu etablieren, die als Partner die Sendungen von VoA und Worldnet ausstrahlen. Auf diese Weise übernehmen heute 1.200 Radio- und Fernsehsender Programme.

Die strukturellen Veränderungen des internationalen Rundfunks der US-Regierung wurde unter Präsident Bill Clinton weitergeführt. Am 30. April 1994 wurde das Gesetz International Broadcasting Act (Public Law 103-236)[3] verabschiedet. Dadurch wurde innerhalb des United States Information Agency das International Broadcasting Bureau (IBB) eingerichtet. Ferner wurde der Broadcasting Board of Governors gegründet.

Das International Broadcasting Bureau umfasst die zuvor durch die Bundesregierung finanzierten Dienste des ehemaligen Bureau of Broadcasting. Das sind die drei Einrichtungen Voice of America, Worldnet Television and Film Service sowie Radio and TV Martí. Ferner gehört auch das Office of Engineering and Technical Services zum IBB. Das erste Broadcasting Board of Governors wurde am 11. August 1995 vereidigt.

Als Resultat des im Jahr 1998 verabschiedeten Gesetzes Foreign Affairs Reform and Restructuring Act (FAIR Act, Public Law 105-277)[4] wurde das Broadcasting Board of Governors am 1. Oktober 1999 eine eigenständige Einrichtung.

Für das Steuerjahr 2015 hat der US-Präsident beim Kongress für das BBG ein Budget von 721 Millionen US-Dollar beantragt.[5] Der zugehörige Mittelantrag enthält den Plan einer Umorientierung der Prioritäten des US-Auslandsfunks, der den linearen Hörfunk zukünftig weiter einschränken und dafür Online- und Fernsehangebote ausbauen soll.[6]

Am 22. August 2018 wurde der Name der Behörde in „United States Agency for Global Media“ (US-Behörde für weltweite Medien) geändert.[7] Der Namenswechsel erfolgte im Zusammenhang mit einer weitergehenden Modernisierung und soll laut Behördenangaben den digitalen Wandel von einer Rundfunk-basierten zur Multiplattform-Strategie besser reflektieren.[8]

Führungsstruktur und Aufsichtsgremien

Die USAGM wird seit 2015 von einem Geschäftsführer (CEO) geleitet. Dieser wird vom US-Präsidenten mit Zustimmung des Senats ernannt.[9] Seit Oktober 2019 amtiert Grant Turner, übergangsweise ohne Zustimmung des Senats.[10] Frühere Geschäftsführer waren Andrew Lack (Januar–März 2015), André Mendes (März–September 2015) und John F. Lansing (Septtember 2015–September 2019).

Beigegeben ist dem Geschäftsführer ein fünfköpfiges Beratungsgremium (International Broadcasting Advisory Board), dem von Amts wegen der Außenminister angehört und dessen übrige Mitglieder für drei Jahre vom Präsidenten ernannt werden.[11] Bis zum Ende ihrer Amtszeit gehören dem Gremium weitere Mitglieder des ehemaligen Broadcasting Board of Governors (BBG) an. Vorsitzender ist seit Januar 2017 Kenneth Weinstein.[12]

Die Rechtsaufsicht über die USAGM liegt beim Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses und beim Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des Senats. Die Haushaltsausschüsse beider Häuser des Parlaments sind sowohl für die Mittelbewilligung als auch für die Programmaufsicht zuständig.[1]

Sender

Die USAGM betreibt selbst die Sendeeinheiten

und finanziert darüber hinaus die Aktivitäten von

Die Programme werden in 58 Sprachen gesendet.[13]

Konkurrenten

Der ehemalige BBG-Vorsitzende Walter Isaacson (Mitglied 2010–2012) betrachtete die Sender Russia Today, Press TV, teleSUR und CCTV als wichtigste Konkurrenten des BBG und bezeichnete sie 2010 bei seiner Forderung nach Aufstockung des BBG-Budgets als „Feinde“.[14]

Quellen

  1. a b c About, Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)
  2. Nina Rehfeld: „Bush-Funk“. In: Berliner Zeitung, 16. Oktober 2006.
  3. 108 Stat. 432
  4. 112 Stat. 2681-761
  5. Budget submissions, Webseite des BBG, abgerufen am 6. Mai 2014 (englisch)
  6. Kai Ludwig: Weitere Umorientierung des US-Auslandsfunks, (Memento des Originals vom 7. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radioeins.de in: RBB Radio Eins Medienmagazin vom 5. April 2014, abgerufen am 6. Mai 2014
  7. Rechtsgrundlage: National Defense Authorization Act for Fiscal Year 2017 (NDAA FY 2017, Pub. L. 114-328), Sec. 1288(2)(A)(xii) = 22 USC § 6204(a)(22)
  8. John Eggerton: BBG Rebrands for Digital Age. In: Broadcasting & Cable vom 22. August 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch)
  9. 22 USC § 6203
  10. USAGM: Grant Turner
  11. 22 USC § 6205
  12. USAGM: Kenneth Weinstein
  13. Our Networks, Webseite des BBG, abgerufen am 6. März 2018 (englisch)
  14. New BBG chief wants more money to combat “enemies” such as China and Russia - Foreign Policy