„Achumawi“ – Versionsunterschied

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== Heutige Situation der Achomawi ==
== Heutige Situation der Achomawi ==
Die meisten der fast 2.000 Stammesmitglieder (inklusive einiger Atsugewi) sind heute offiziell als '''Pit River Tribe''' auf Bundesebene anerkannter Stamm (sog. ''federally recognized tribe'') organisiert, dem mehrere [[Indianerreservat]]e (in Kalifornien werden Stämme und dazugehörige Reservationen historisch meist [[Liste der Indianerreservate in den Vereinigten Staaten|“Rancheria”]] genannt) gehören. Die übrigen Achomawi sind jeweils als Minderheit Teil anderer Stämme, die sich zumeist aus mehreren Ethnien zusammen setzen.
Die meisten der fast 2.000 Stammesmitglieder (inklusive einiger Atsugewi) sind heute offiziell als '''Pit River Tribe''' auf Bundesebene anerkannter Stamm (''federally recognized tribe'') organisiert, dem mehrere [[Indianerreservat]]e (in Kalifornien werden Stämme und dazugehörige Reservationen historisch meist [[Liste der Indianerreservate in den Vereinigten Staaten|“Rancheria”]] genannt) gehören. Die übrigen Achomawi sind jeweils als Minderheit Teil anderer Stämme, die sich zumeist aus mehreren Ethnien zusammen setzen.


Zudem besitzt der “Pit River Tribe” sowie die anderen Stämme mehrere [[Off-reservation trust land]]s (Grundstücke außerhalb der Reservate, deren Besitzer die Indianerstämme bzw. individuelle Stammesangehörige sind, jedoch seitens des [[Bureau of Indian Affairs|Bureau of Indian Affairs (BIA)]] als formellen Eigentümer und Treuhänder (Trust) verwaltet werden) im [[Lake County (Kalifornien)|Lake County]], [[Lassen County]], [[Mendocino County]] sowie ebenfalls in den Modoc und Shasta Counties.
Zudem besitzt der “Pit River Tribe” sowie die anderen Stämme mehrere [[Off-reservation trust land]]s (Grundstücke außerhalb der Reservate, deren Besitzer die Indianerstämme bzw. individuelle Stammesangehörige sind, jedoch seitens des [[Bureau of Indian Affairs|Bureau of Indian Affairs (BIA)]] als formellen Eigentümer und Treuhänder (Trust) verwaltet werden) im [[Lake County (Kalifornien)|Lake County]], [[Lassen County]], [[Mendocino County]] sowie ebenfalls in den Modoc und Shasta Counties.
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=== Susanville Indian Rancheria ===
=== Susanville Indian Rancheria ===
Die “Susanville Indian Rancheria” umfasst 1.337 Acres (5.410 m2) mit Verwaltungssitz in [[Susanville]] im Lassen County. Der Stamm mit 698 Stammesangehörigen besteht aus Nachfahren der [[Washoe (Volk)|Washoe]], Achomawi, [[Maidu|Mountain Maidu]], [[Paiute|Nördliche Paiute]] und Atsugewi. Bis zum Jahr 2000 umfasste das Reservatsland 150 Acres (0.61 km2) und wurde seitdem durch mehrer Zukäufe enorm erweitert. Der Stamm erweiterte die "Lower Rancheria", kaufte den Friedhof “Susanville Cemetery”, danach die “Upper Rancheria”. Weiteres Land wurde in [[Herlong (Kalifornien)|Herlong]], in [[Ravendale]] sowie im Cradle Valley erworben. Der Stamm betreibt in Susanville das ''Diamond Mountain Casino'', das ''24 Hour Cafe'', den ''Lava Rock Grill'', das ''Diamond Mountain Casino Hotel'' sowie den ''Diamond Mountain Smoke Shop'' und ist laut offiziellen Angaben der Stadt Susanville der viertgrößte lokale [[Arbeitgeber]].
Die “Susanville Indian Rancheria” umfasst 1.337 Acres (5.410 m2) mit Verwaltungssitz in [[Susanville]] im Lassen County. Der Stamm mit 698 Stammesangehörigen besteht aus Nachfahren der [[Washoe (Volk)|Washoe]], Achomawi, [[Maidu|Mountain Maidu]], [[Paiute|Nördliche Paiute]] und Atsugewi. Bis zum Jahr 2000 umfasste das Reservatsland 150 Acres (0.61 km2) und wurde seitdem durch mehrere Zukäufe enorm erweitert. Der Stamm erweiterte die "Lower Rancheria", kaufte den Friedhof “Susanville Cemetery”, danach die “Upper Rancheria”. Weiteres Land wurde in [[Herlong (Kalifornien)|Herlong]], in [[Ravendale]] sowie im Cradle Valley erworben. Der Stamm betreibt in Susanville das ''Diamond Mountain Casino'', das ''24 Hour Cafe'', den ''Lava Rock Grill'', das ''Diamond Mountain Casino Hotel'' sowie den ''Diamond Mountain Smoke Shop'' und ist laut offiziellen Angaben der Stadt Susanville der viertgrößte lokale [[Arbeitgeber]].


=== Redding Rancheria ===
=== Redding Rancheria ===

Version vom 17. Juni 2020, 06:30 Uhr

Eine Achumawi um 1920

Die Achumawi (andere Schreibweisen: Achomawi, Ajumawi, Ahjumawi) oder Pit River Indians waren ein Volk amerikanischer Ureinwohner, das aus mehreren Stämmen bestand. Ihr Stammesgebiet erstreckte sich von der Umgebung des Fall River, Tule Lake und des Pit River im Shasta County im nordöstlichen Teil des heutigen Bundesstaates Kalifornien bis hin zum Goose Lake an der Grenze zu Oregon in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Achumawi sprachen Achumawi, ein Zweig des Palaihnihan, das zur Sprachfamilie der Hoka-Sprachen gehört.

Stämme der Achumawi

Zu den Stämmen des Volkes, die als Pit River Indians zusammengefasst werden, gehören die

  • Ajumawi (Fall River Mills people)
  • Astariwawi oder Astarawi (Canby people)
  • Atwansini oder Atwamsini (Big Valley people)
  • Hammawi (Likely people)
  • Hewisedawi (sprich: Hay-wee-see-daw-wee – ‘Those from On Top’, nennen sich jedoch oft einfach Hewise (sprich: Hay~wee-see), lebten rund um Goose Lake)
  • Ihewisedawi (Goose Lake people)
  • Ilmawi oder Illmawi (Goose Valley people)
  • Itsatawi (Big Bend people)
  • Kosalektawi oder Kosealekte (Alturas people)
  • Madesi (Montgomery Creek people)
  • Atsugewi (werden auf Grund enger kultureller sowie sprachlicher Ähnlichkeit oft als Achumawi bezeichnet)
    • eigentliche Atsugewi oder Atsugé (‘Kiefern-Volk’, lebten zwischen Mount Lassen und dem Pit River, mit dem Hauptsiedlungsgebiet entlang des Hat Creek, daher meist als Hat Creek Indians bezeichnet)
    • Apwaruge oder Aporige (‘Wacholder-Volk’, bewohnten reichhaltige Marsch- und Sumpfgebiete entlang des Horse Creek, daher meist als Horse Creek Indians bezeichnet)

Sprache

Der Name Achumawi leitet sich von dem Begriff wàdzùm-à ab, das in der Sprache der Achumawi ein fließendes Gewässer bezeichnet, daran angelehnt ist das zusammengesetzte Wort àdzùmà-wi, das in der Übersetzung etwa Menschen vom Fluss bedeutet. Die Bezeichnung bezieht sich in engeren Sinne nur auf die Indianer, die im Einzugsgebiet des Fall River lebten. Die Sprache der Achumawi wurde ursprünglich von Powell als Palaihnihan zu den Hoka-Sprachen klassifiziert, später wies Dixon nach, dass Achumawi zu der Familie der Shasta-Sprachen zuzuordnen ist, die ebenfalls zu den Hoka-Sprachen gerechnet wird.[1] Eine nahe verwandte Sprache wurde von den Atsugewi gesprochen, die nahe mit den Achumawi verwandt sind, gelegentlich werden die beiden Völker wegen ihrer nahen sprachlichen Verwandtschaft als „Palaihnihan“ zusammengefasst.[2]

Die benachbarten Klamath im Norden nannten die Achumawi Palaikni ("Bergbewohner"), später auch Móatwas ("die südlich lebenden").

Verbreitungsgebiet

Das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Achumawi liegt im Nordosten Kaliforniens in den heutigen Countys Shasta, Siskiyou, Modoc und Lassen und erstreckte sich von Mount Shasta im Nordwesten bis Mount Lassen im Südwesten, die Gipfel des Warner-Gebirgszuges markierten die östliche Grenze. Den Abschluss nach Nordwesten hin bildete das Territorium der Shasta.[1] Die Modoc und Klamath lebten im Norden, die Yana sowie die Maidu im Süden, die Wintun im Westen und die Paiute im Osten des Stammesgebiets der Achumawi. Mit all diesen Stämmen führten die Achumawi immer wieder Kriege und kleinere Auseinandersetzungen, nur mit den eigentlich stets friedlich gesinnten Wintun und Maidu gab es kaum Spannungen. Zu den ihnen ebenfalls benachbarten und sprachverwandten Atsugewi (beide Stämme verständigten sich, da die Sprachen untereinander nicht verständlich waren, mit Achumawi) hatten sie ebenfalls meist friedliche Beziehungen, die auf Handel basierten.

Lebensweise

Die Achumawi siedelten in der Regel in der Nähe von Gewässern, die Dörfer wurden nur in den Wintermonaten bewohnt, während sie in den Sommermonaten durch ihre angestammten Territorien wanderten. Sie lebten in Hütten, die aus Rinde, Erdgras und Gestrüpp gefertigt wurden. Nahrung beschafften sich die Achumawi überwiegend durch den Fischfang mit Fallen und die Jagd. Dabei unterschied sich die Jagdtechnik von der anderer kalifornischer Stämme. Die Achumawi gruben Löcher auf Wildwechseln. Diese Pits waren in der Nähe der Flüsse besonders zahlreich, weil die Tiere dort zur Tränke kamen und gaben dem Pit River seinen Namen.[3] Fisch und Fleisch wurde zerlegt und entweder geräuchert oder in der Sonne getrocknet, um dieses später verzehren oder als Tauschware verwenden zu können.[4] Darüber hinaus sammelten die Achumawi Bucheckern, Pinienzapfen, Wildkräuter, Beeren und insbesondere die Essbare Prärielilie[5], die sowohl für den eigenen Verzehr benötigt wurden, aber auch für den Handel mit anderen Stämmen verwendet wurden.

Heutige Situation der Achomawi

Die meisten der fast 2.000 Stammesmitglieder (inklusive einiger Atsugewi) sind heute offiziell als Pit River Tribe auf Bundesebene anerkannter Stamm (federally recognized tribe) organisiert, dem mehrere Indianerreservate (in Kalifornien werden Stämme und dazugehörige Reservationen historisch meist “Rancheria” genannt) gehören. Die übrigen Achomawi sind jeweils als Minderheit Teil anderer Stämme, die sich zumeist aus mehreren Ethnien zusammen setzen.

Zudem besitzt der “Pit River Tribe” sowie die anderen Stämme mehrere Off-reservation trust lands (Grundstücke außerhalb der Reservate, deren Besitzer die Indianerstämme bzw. individuelle Stammesangehörige sind, jedoch seitens des Bureau of Indian Affairs (BIA) als formellen Eigentümer und Treuhänder (Trust) verwaltet werden) im Lake County, Lassen County, Mendocino County sowie ebenfalls in den Modoc und Shasta Counties.

Wie aus der Liste der Rancherias (Reservationen) ersichtlich ist, leben die meisten Stammesangehörige außerhalb der Reservate - dies hat wirtschaftliche und soziale Gründe. Meist sind die ihnen zugewiesenen Landparzellen zu klein, für Landwirtschaft oder Viehzucht nicht geeignet (teilweise an Nichtindianer aus Not verpachtet) sowie die Lage der Reservate meist so abgelegen, dass nicht alle Stammesangehörige Arbeit in der Rancheria finden können.

Pit River Tribe

Der "Pit River Tribe" zählt aktuell ca. 1.800 Stammesangehörige und besteht aus Nachfahren aller neun Achomawi-Bands, der zwei Atsugewi-Bands sowie einiger Nördlicher Paiute. Der Stamm betreibt das Pit River Casino[6] in Burney, dort befindet sich auch das Büro der Stammesregierung (im traditionellen Territorium der Atsuge Band der Atsugewi). Ein staatliches Wohnungsbauprojekt für verschiedene soziale Projekte, ermöglicht die Schaffung von Wohnraum für sozial schwache und ältere Stammesmitglieder.

  • Big Bend Rancheria (40 Acres (161.874 m2), Shasta County, Population im Reservat: 10)
  • Likely Rancheria (1,32 Acres (5.341 m2), Modoc County, wird nur als Friedhof für Stammesangehörige genutzt)
  • Lookout Rancheria (40 Acres (161.874 m2), Modoc County, Population im Reservat: 10)
  • Montgomery Creek Rancheria (109 Acres (441.107 m2), Shasta County, Population im Reservat: 15)
  • Roaring Creek Rancheria (Shasta County, 80 Acres (323.748 m2), Population im Reservat: 14)
  • XL Ranch (auch: XL Rancheria, XL Ranch Indian Reservation oder X-L Ranch Reservation, Modoc County, 9.254 Acres (37 km2), Population im Reservat: 40)

Alturas Rancheria

Die “Alturas (Indian) Rancheria” umfasst 20 Acres (80937 m2) nahe Alturas, dem Verwaltungssitz im Modoc County. Heute gibt es schätzungsweise ca. 15 Stammesmitglieder und der Stamm betreibt das Desert Rose Casino[7] und das Rose Cafe in Alturas.

Susanville Indian Rancheria

Die “Susanville Indian Rancheria” umfasst 1.337 Acres (5.410 m2) mit Verwaltungssitz in Susanville im Lassen County. Der Stamm mit 698 Stammesangehörigen besteht aus Nachfahren der Washoe, Achomawi, Mountain Maidu, Nördliche Paiute und Atsugewi. Bis zum Jahr 2000 umfasste das Reservatsland 150 Acres (0.61 km2) und wurde seitdem durch mehrere Zukäufe enorm erweitert. Der Stamm erweiterte die "Lower Rancheria", kaufte den Friedhof “Susanville Cemetery”, danach die “Upper Rancheria”. Weiteres Land wurde in Herlong, in Ravendale sowie im Cradle Valley erworben. Der Stamm betreibt in Susanville das Diamond Mountain Casino, das 24 Hour Cafe, den Lava Rock Grill, das Diamond Mountain Casino Hotel sowie den Diamond Mountain Smoke Shop und ist laut offiziellen Angaben der Stadt Susanville der viertgrößte lokale Arbeitgeber.

Redding Rancheria

Die “Redding Rancheria”[8] mit Verwaltungssitz Redding im Shasta County besteht aus Nachfahren der Nördlichen Wintu, Pit River (Achomawi und Atsugewi) sowie Yana und betreibt das Win-River Resort & Casino[9].

Siehe auch

Literatur

  • Barry M. Pritzker: A Native American Encyclopedia. History, Culture, and Peoples. Oxford University Press, Oxford u. a. 2000, ISBN 0-19-513877-5.
  • Marianne Mithun: The Languages of Native North America. Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 0-521-29875-X, (Cambridge Language Surveys).

Einzelnachweise

  1. a b University Library – Digital Library Collections: Edward S. Curtis's The North American Indian, Band 13, Seite 129 Abgerufen am 22. Februar 2009
  2. Jamie de Angulo, L.S. Freeland: The Achomawi Language., Seite 78. In: "International Journal of American Linguistics VI.2", 1930, Seiten 77–120
  3. Stephen Powers: Tribes of California, University of California, Seite 269, 1976
  4. John W. Foster, Senior State Archaeologist: Native Fish Traps Along the Shore of Ahjumawi Lava Springs State Park (PDF; 111 kB) Abgerufen am 22. Februar 2009
  5. United State Department of Agriculture, Natural Resources Conservation Service- Plant Guide: Common Camas Verfügbar als PDF, abgerufen am 22. Februar 2009
  6. Homepage des Pit River Casino
  7. Homepage des Desert Rose Casino
  8. Homepage der Redding Rancheria
  9. Homepage des Win-River Resort & Casino

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Achumawi (Memento vom 1. Juli 2010 im Internet Archive) aus der freien Enzyklopädie Indianer-Wiki (Memento vom 18. März 2010 im Internet Archive) und steht unter Creative Commons by-sa 3.0. Im Indianer-Wiki war eine Liste der Autoren (Memento vom 1. Juli 2007 im Internet Archive) verfügbar.