„Rivalität“ – Versionsunterschied

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In der [[Verhaltensbiologie]] werden Rivalitäten überwiegend unter konkurrierenden Männchen, oft als Teil des [[Geschlechtsdimorphismus|geschlechtsspezifischen]] [[Balz|Paarungsverhaltens]] beobachtet.<ref>Harman V. S. Peeke, Shirley C. Peeke: ''[https://link.springer.com/content/pdf/10.3758%2FBF03329425.pdf Rival behavior and the elicitation of aggression at the boundary and inside the territory of a convict cichlid: A methodological note.]'' (PDF) In: ''Bulletin of the Psychonomic Society'' 14, Nr. 2, 1979, S. 138–140.</ref>
In der [[Verhaltensbiologie]] werden Rivalitäten überwiegend unter konkurrierenden Männchen, oft als Teil des [[Geschlechtsdimorphismus|geschlechtsspezifischen]] [[Balz|Paarungsverhaltens]] beobachtet.<ref>Harman V. S. Peeke, Shirley C. Peeke: ''[https://link.springer.com/content/pdf/10.3758%2FBF03329425.pdf Rival behavior and the elicitation of aggression at the boundary and inside the territory of a convict cichlid: A methodological note.]'' (PDF) In: ''Bulletin of the Psychonomic Society'' 14, Nr. 2, 1979, S. 138–140.</ref>


Die Grenzen zwischen nur [[Drohverhalten|drohend]] abschreckendem [[Imponierverhalten]] und tatsächlich verletzendem [[Aggression|aggressivem]] Verhalten sind bei Rivalitäts- [[Rangordnung (Biologie)|Rangordnungs-]] und [[Territorialverhalten|Revierkämpfen]] oft fließend. Falls trotz ritualisierter Auseinandersetzungen gefährliche Verletzungen resultieren, kann dies abhängig sein von den äußeren Bedingungen, wenn dem Unterlegenen beispielsweise keine Rückzugsmöglichkeit offensteht. Bei dem [[Beuteltier]] [[Doppelkamm-Beutelmaus]] werden innerartliche Kämpfe in der freien Natur sehr ritualisiert ausgeführt, sodass diese selten ernste Verletzungen zur Folge haben. Bei Mangel an Fluchtmöglichkeiten in Gefangenschaft können Auseinandersetzungen mit tödlichen Nackenbissen enden.<ref>Heather Aslin: ''The behaviour of Dasyuroides byrnei (Marsupialia) in captivity.'' In: ''Zeitschrift für Tierpsychologie'' 35, Nr. 2, 1974, S. 187–208, [[doi:10.1111/j.1439-0310.1974.tb00443.x]].</ref>
Die Grenzen zwischen nur [[Drohverhalten|drohend]] abschreckendem [[Imponierverhalten]] und tatsächlich verletzendem [[Aggression|aggressivem]] Verhalten sind bei Rivalitäts-, [[Rangordnung (Biologie)|Rangordnungs-]] und [[Territorialverhalten|Revierkämpfen]] oft fließend. Falls trotz ritualisierter Auseinandersetzungen gefährliche Verletzungen resultieren, kann dies abhängig sein von den äußeren Bedingungen, wenn dem Unterlegenen beispielsweise keine Rückzugsmöglichkeit offensteht. Bei dem [[Beuteltier]] [[Doppelkamm-Beutelmaus]] werden innerartliche Kämpfe in der freien Natur sehr ritualisiert ausgeführt, sodass diese selten ernste Verletzungen zur Folge haben. Bei Mangel an Fluchtmöglichkeiten in Gefangenschaft können Auseinandersetzungen mit tödlichen Nackenbissen enden.<ref>Heather Aslin: ''The behaviour of Dasyuroides byrnei (Marsupialia) in captivity.'' In: ''Zeitschrift für Tierpsychologie'' 35, Nr. 2, 1974, S. 187–208, [[doi:10.1111/j.1439-0310.1974.tb00443.x]].</ref>


Innerartliche Auseinandersetzungen spielen aber nicht nur im Konkurrenzkampf paarungsbereiter Männchen eine Rolle, sondern auch z.&nbsp;B. bei der Nahrungsbeschaffung, auch unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit, wie bei [[Pavian]]en.<ref>Hans Kummer, Fred Kurt: ''Social units of a free-living population of hamadryas baboons.'' In: ''Folia Primatologica'' 1, Nr. 1, 1963, S. 4–19, [[doi:10.1159/000164877]].</ref>
Innerartliche Auseinandersetzungen spielen aber nicht nur im Konkurrenzkampf paarungsbereiter Männchen eine Rolle, sondern auch z.&nbsp;B. bei der Nahrungsbeschaffung, auch unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit, wie bei [[Pavian]]en.<ref>Hans Kummer, Fred Kurt: ''Social units of a free-living population of hamadryas baboons.'' In: ''Folia Primatologica'' 1, Nr. 1, 1963, S. 4–19, [[doi:10.1159/000164877]].</ref>

Version vom 28. Juli 2021, 12:24 Uhr

Kampf um Partner

Der Ausdruck Rivalität (von französisch rival; von lateinisch rivalis‚ jemand, der an der Nutzung eines Bewässerungslaufes mitberechtigt ist, von lateinisch rivus ‚Bach‘)[1] bedeutet konkurrierende Gegnerschaft, Buhlerei, Wettkampf, Wettstreit oder schlicht unvereinbare Interessen.[2][3]

Beispiele

Biologie: Innerartliche Auseinandersetzungen

Rivalenkampf zweier Klapperschlangenmännchen

In der Verhaltensbiologie werden Rivalitäten überwiegend unter konkurrierenden Männchen, oft als Teil des geschlechtsspezifischen Paarungsverhaltens beobachtet.[4]

Die Grenzen zwischen nur drohend abschreckendem Imponierverhalten und tatsächlich verletzendem aggressivem Verhalten sind bei Rivalitäts-, Rangordnungs- und Revierkämpfen oft fließend. Falls trotz ritualisierter Auseinandersetzungen gefährliche Verletzungen resultieren, kann dies abhängig sein von den äußeren Bedingungen, wenn dem Unterlegenen beispielsweise keine Rückzugsmöglichkeit offensteht. Bei dem Beuteltier Doppelkamm-Beutelmaus werden innerartliche Kämpfe in der freien Natur sehr ritualisiert ausgeführt, sodass diese selten ernste Verletzungen zur Folge haben. Bei Mangel an Fluchtmöglichkeiten in Gefangenschaft können Auseinandersetzungen mit tödlichen Nackenbissen enden.[5]

Innerartliche Auseinandersetzungen spielen aber nicht nur im Konkurrenzkampf paarungsbereiter Männchen eine Rolle, sondern auch z. B. bei der Nahrungsbeschaffung, auch unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit, wie bei Pavianen.[6]

Ökonomie

In den Wirtschaftswissenschaften wird durch rivalisierende Unternehmen eine Vitalisierung der Märkte erwartet.[7] Als ökonomischer Fachbegriff existieren rivale Güter und nicht-rivale Güter, die nach dem Rivalitätsgrad unterschieden werden. Eines von zahllosen Beispielen ist der Wettbewerb von Adidas und Puma (Unternehmen)

Soziales: Lokale Rivalitäten

Der Begriff wird auch für traditionelle Städtefeindschaften wie etwa zwischen Düsseldorf und Köln, zwischen Mainz und Wiesbaden, zwischen Villach und Klagenfurt oder zwischen Basel und Zürich verwendet, die heutzutage meist folkloristisch-verbal ausgetragen werden.

Sport

Unter Fußballvereinen bzw. deren Anhängerschaften gibt es ähnliche Abneigungsbeziehungen wie zwischen Orten als Ganzes, das Gegenteil einer Fanfreundschaft. Diese Rivalität kann auch als Vorwand für aggressive Handlungen wie durch Hooligans genutzt werden. Vereine können mit der richtigen Kommunikationspolitik Aggressionen zwischen rivalisierenden Fans verhindern.[8] Im Sport zeichnen sich Rivalen durch eine gewisse Hassliebe aus.[9]

Weblinks

Wiktionary: Rivalität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Rivale – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelbelege

  1. Herkunftswörterbuch: Rivale. Abgerufen 11. Juni 2014.
  2. Duden: Rivalität. Abgerufen 11. Juni 2014.
  3. Erzrivale in DUDEN online
  4. Harman V. S. Peeke, Shirley C. Peeke: Rival behavior and the elicitation of aggression at the boundary and inside the territory of a convict cichlid: A methodological note. (PDF) In: Bulletin of the Psychonomic Society 14, Nr. 2, 1979, S. 138–140.
  5. Heather Aslin: The behaviour of Dasyuroides byrnei (Marsupialia) in captivity. In: Zeitschrift für Tierpsychologie 35, Nr. 2, 1974, S. 187–208, doi:10.1111/j.1439-0310.1974.tb00443.x.
  6. Hans Kummer, Fred Kurt: Social units of a free-living population of hamadryas baboons. In: Folia Primatologica 1, Nr. 1, 1963, S. 4–19, doi:10.1159/000164877.
  7. Glenn C. Loury: Market structure and innovation. In: The Quarterly Journal of Economics 1979, S. 395–410.
  8. Johannes Berendt & Sebastian Uhrich: Rivalry and Fan Aggression. Abgerufen am 14. März 2018.
  9. Tim Pommerenke: Emotionen im Fußball: Warum Werder-Fans dem HSV nicht den Abstieg wünschen. In: Spiegel Online. 2. März 2018 (spiegel.de [abgerufen am 14. März 2018]).