„Höegh Esperanza“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Kritik: Tippfehler: Mehrzahl
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
Zeile 53: Zeile 53:
}}
}}


Die '''''Höegh Esperanza''''' ist ein LNG-Speicher- und Verdampfungs-Schiff, auch als schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit bezeichnet. (Floating Storage and Regasification Unit; FSRU) Das Schiff gehört der [[Leif Höegh|Höegh]] LNG Holdings.<ref>[https://hoeghlng.com/fleet/default.aspx#section=fsru FRSU Fleet], Höegh LNG Holdings.</ref> Sie wird ab Ende 2022 zur Verdampfung von flüssigem Erdgas am [[LNG-Terminal Wilhelmshaven]] eingesetzt.
Die '''''Höegh Esperanza''''' ist ein LNG-Speicher- und Verdampfungs-Schiff, auch als schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit bezeichnet (Floating Storage and Regasification Unit; FSRU). Das Schiff gehört der [[Leif Höegh|Höegh]] LNG Holdings.<ref>[https://hoeghlng.com/fleet/default.aspx#section=fsru FRSU Fleet], Höegh LNG Holdings.</ref> Es wird ab Ende 2022 zur Verdampfung von flüssigem Erdgas am [[LNG-Terminal Wilhelmshaven]] eingesetzt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 17. Dezember 2022, 17:42 Uhr

Höegh Esperanza p1
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen
Schiffstyp Floating Storage and Regasification Unit (FSRU)
Rufzeichen LAGB8
Heimathafen Oslo
Eigner Hoegh LNG FSRU VI
Bauwerft Hyundai Heavy Industries, Südkorea
Baunummer 2865
Kiellegung 28. Dezember 2015
Stapellauf 17. März 2017
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 294 m (Lüa)
282 m (Lpp)
Breite 46 m
Seitenhöhe 26 m
Tiefgang (max.) 12,6 m
Vermessung 110.499 BRZ / 36.793 NRZ
Maschinenanlage
Maschine dieselelektrisch
Maschinen­leistung 4 × Wärtsilä Italia W8L50DF mit je 7800 kW
Höchst­geschwindigkeit 18 kn (33 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 92.217 tdw
Tankkapazität 170.032 m³
Sonstiges
Klassifizierungen DNV
Registrier­nummern IMO 9780354

Die Höegh Esperanza ist ein LNG-Speicher- und Verdampfungs-Schiff, auch als schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit bezeichnet (Floating Storage and Regasification Unit; FSRU). Das Schiff gehört der Höegh LNG Holdings.[1] Es wird ab Ende 2022 zur Verdampfung von flüssigem Erdgas am LNG-Terminal Wilhelmshaven eingesetzt.

Geschichte

Das Schiff wurde am 1. Juni 2015 bei Hyundai Heavy Industries in Südkorea bestellt, die Kiellegung erfolgte am 28. Dezember 2015 mit der Baunummer 2865 und der Stapellauf wurde am 17. März 2017 durchgeführt. Die Höegh Esperanza wurde am 5. April 2018 abgeliefert. Im Juni 2018 wurde sie für drei Jahre an das chinesische Unternehmen CNOOC Gas & Power Trading and Marketing verchartert, wo sie ab November 2018 im LNG-Terminal am Hafen Tianjin eingesetzt war.[2] Ab 2022 sollte sie zehn Jahre lang für das australische Energie-Unternehmen AGL im projektierten LNG-Terminal Crib Point (Mornington-Halbinsel südlich von Melbourne im Bundesstaat Victoria) Dienst tun.[3] Das Terminalprojekt wurde jedoch im März 2021 aus Umweltschutzgründen nicht genehmigt.[4]

Das Schiff

Das Schiff ist bei einer Länge von 290 Meter und Breite von 46 Meter mit 110.499 BRZ vermessen und hat eine Tragfähigkeit von 92.217 tdw. Zum Antrieb wurde die Höegh Esperanza mit einer dieselelektrischen Dual-Fuel-Anlage, bestehend aus vier Zweistoff-Wärtsilä-Italia-W8L50DF-Motoren mit jeweils acht Zylindern und 500 mm Bohrung sowie 580 mm Hub und einer Nennleistung von 7800 kW ausgestattet.[5] Außerdem steht ein Notdiesel vom Typ Cummins KTA 38D zur Verfügung.

Das Schiff wurde für einen kombinierten offenen sowie geschlossenen Regasifizierungsbetrieb ausgelegt und die GTT-Mark-III-Membran-Tanks haben eine Speicherkapazität von 170.000 Kubikmeter Flüssigerdgas. Es wurden zwei Hilfskessel und zur guten Wärmeausnutzung vier Abgaskessel installiert. Das Schiff wurde von der Klassifikationsgesellschaft DNV klassifiziert.

Einsatz in Wilhelmshaven

Am 5. Mai 2022 gab Höegh LNG Holdings bekannt, dass sie mit dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verbindliche Umsetzungsverträge über die Vercharterung von zwei FSRUs aus ihrer Flotte für den Betrieb in Deutschland für zehn Jahre abgeschlossen hat.[6]

Am 15. Dezember 2022 legte die von Spanien kommende Höegh Esperanza, mit einem massiven Polizeiaufgebot begleitet, am LNG-Terminal Wilhelmshaven an. Die Ladung mit 170.000 Kubikmeter Flüssiggas soll nach Druckprüfungen und weiteren Vorarbeiten ab dem 22. Dezember ins deutsche Netz eingespeist werden.[7]

Die mit der deutschen Bundesregierung vertraglich vereinbarte Dauerleistung der Höegh Esperanza beträgt 5 Milliarden Kubikmeter LNG pro Jahr (bcm/a), die Maximalleistung 7,5 bcm/a.[8]

Kritik

Umweltschutzverbände kritisieren den Einsatz von etwa 35 t Chlor pro Jahr, um die mit Meerwasser gespülten Anlagen des Schiffs vor unerwünschten Einwirkungen durch Meeresorganismen zu schützen, und die Belastung des Wattenmeeres durch das chlorhaltige Spülwasser. Auch die ortsansässigen Fischer fürchten eine Beeinträchtigung des Fangs durch das Chlor aus der Höegh Esperanza und erwarten, dass sie nun weiter draußen auf dem Meer fischen müssen. Sie verweisen darauf, dass der Einsatz des Schiffes in Australien wegen der von ihm ausgehenden Umweltbelastung abgesagt wurde, es vor Wilhelmshaven aber arbeiten darf. Eine normalerweise zwingend erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung darf aufgrund der Dringlichkeit der Errichtung von LNG-Terminals („LNG-Beschleunigungs-Gesetz“) für den Einsatz dieses Schiffes ausgelassen werden. Laut dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer werden die Grenzwerte deutlich unterschritten; ein Biologe des Alfred-Wegener-Instituts bezeichnete das Entlassen schädlicher Prozessabfälle ins Wasser oder in die Luft hingegen als „Stand des letzten Jahrhunderts“ und hält eine Kreislaufwirtschaft für zeitgemäß. Die Höegh Esperanza sei das einzige von insgesamt fünf an den deutschen Küsten vorgesehenen LNG-Speicher- und Verdampfungs-Schiffen, bei dem Chlor zum Reinigen der Leitungen benötigt wird. Bei den künftigen vier Schiffen sei diese Substanz nicht nötig. Die Deutsche Umwelthilfe kündigte rechtliche Schritte an, um die Einleitung von Chlor ins Wattenmeer zu verhindern.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. FRSU Fleet, Höegh LNG Holdings.
  2. https://hoeghlng.com/investors/news/press-release-details/2018/Hegh-LNG--Hegh-Esperanza-commissioning-for-FSRU-operations-in-Tianjin-China/default.aspx
  3. https://www.hoeghlng.com/investors/news/press-release-details/2019/Hegh-LNG-AGL-selects-Hegh-Esperanza-as-FSRU-for-Crib-Point-LNG-project/default.aspx
  4. https://www.premier.vic.gov.au/gas-proposal-ruled-out-due-environmental-impacts
  5. https://www.researchgate.net/figure/Main-data-and-outputs-of-W8L50DF_tbl1_332103242
  6. Höegh LNG: Two FSRU contracts in Germany, Pressemitteilung, Höegh LNG, 5. Mai 2022.
  7. NDR: LNG-Schiff "Höegh Esperanza" erreicht Wilhelmshaven. 15. Dezember 2022, abgerufen am 15. Dezember 2022.
  8. Bundestags-Drucksache 20/2992, S. 6/7: Antwort des Staatssekretärs Dr. Patrick Graichen vom 29. Juli 2022 auf eine Anfrage des Abgeordneten Mark Helfrich (CDU/CSU) (PDF; 1,2 MB)
  9. tagesschau.de: Habeck zu LNG: "Klug entschieden, entschlossen reagiert". Abgerufen am 17. Dezember 2022.