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Der Schweizer Komponist [[Alfons Karl Zwicker]] komponierte „Secretum“ (2006–2007), acht Stücke nach den Trigrammen des Yijing für Violoncello und Kontrabass. [[John Cage]] schuf „Music of Changes“ (1951) und weitere Werke, die auf dem Zufallsverfahren, ähnlich dem [[Orakel]], basieren. Auf dem von der britischen Rockgruppe [[Pink Floyd]] 1967 veröffentlichten Album [[The Piper at the Gates of Dawn]] befindet sich ein Song mit Namen [[Chapter 24]], der Textbausteine der englischen Übersetzungen von [[Richard Wilhelm|Wilhelm]]/Baynes und [[James Legge]] beinhaltet. Auch der Beatles-Song [[While My Guitar Gently Weeps |
Der Schweizer Komponist [[Alfons Karl Zwicker]] komponierte „Secretum“ (2006–2007), acht Stücke nach den Trigrammen des Yijing für Violoncello und Kontrabass. [[John Cage]] schuf „Music of Changes“ (1951) und weitere Werke, die auf dem Zufallsverfahren, ähnlich dem [[Orakel]], basieren. Auf dem von der britischen Rockgruppe [[Pink Floyd]] 1967 veröffentlichten Album [[The Piper at the Gates of Dawn]] befindet sich ein Song mit Namen [[Chapter 24]], der Textbausteine der englischen Übersetzungen von [[Richard Wilhelm|Wilhelm]]/Baynes und [[James Legge]] beinhaltet. Auch der Beatles-Song [[While My Guitar Gently Weeps]] war von Denkmustern des Yijing beeinflusst. |
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[[Hermann Hesse]] beschreibt in seinem Roman [[Das Glasperlenspiel]] eine Orakelprozedur. In der 1962 erschienenen Dystopie „[[Das Orakel vom Berge|The Man in the High Castle]]“ (deutsch: „Das Orakel vom Berge“) von [[Philip K. Dick]] wird Bezug auf das Yijing genommen. |
[[Hermann Hesse]] beschreibt in seinem Roman [[Das Glasperlenspiel]] eine Orakelprozedur. In der 1962 erschienenen Dystopie „[[Das Orakel vom Berge|The Man in the High Castle]]“ (deutsch: „Das Orakel vom Berge“) von [[Philip K. Dick]] wird Bezug auf das Yijing genommen. |
Version vom 14. September 2023, 10:28 Uhr
Das Yijing, chinesisch
Die Texte und Bilder des Yijing wurden im Laufe von 2800 Jahren auf vielfältige Weise interpretiert: als kosmologische Prinzipien, als Richtschnur für ethisches Verhalten, als Sinnbilder von Lebens- und Entscheidungssituationen, als universale anthropologische Erfahrungen und als Wegweiser zu psychologischen und tiefenpsychologischen Einsichten.[2] Bis heute gilt das Yijing sowohl als „die Essenz chinesischen Denkens und Wissens“[3] als auch „im Zuge seiner globalen Bedeutung … als Kulturgut zahlreicher Generationen und Gesellschaften, sodass sich vielfältige Deutungen herausgebildet haben. Es hat einen festen Platz in der Weltliteratur.“[4]
Aufbau des Yijing
Alle nachfolgende Schriftzeichen werden als Langzeichen dargestellt.
Zeichen | Nr. | Bedeutung n. Wilhelm | Pīnyīn | |
---|---|---|---|---|
1 | Das Schöpferische | qián | ||
2 | Das Empfangende | kūn | ||
3 | Die Anfangsschwierigkeit | chún | ||
4 | Die Jugendtorheit | méng | ||
5 | Das Warten | 需 | xū | |
6 | Der Streit | 訟 | sòng | |
7 | Das Heer | shī | ||
8 | Das Zusammenhalten | bǐ | ||
9 | Des Kleinen Zähmungskraft | xiǎo chù | ||
10 | Das Auftreten | lǔ | ||
11 | Der Friede | taì | ||
12 | Die Stockung | pǐ | ||
13 | Gemeinschaft mit Menschen | tóng rén | ||
14 | Der Besitz von Großem | dà yǒu | ||
15 | Die Bescheidenheit | qiān | ||
16 | Die Begeisterung | yù | ||
17 | Die Nachfolge | suí | ||
18 | Die Arbeit am Verdorbenen | 蠱 | gǔ | |
19 | Die Annäherung | 臨 | lín | |
20 | Die Betrachtung | guān | ||
21 | Das Durchbeißen | 噬嗑 | shì kè | |
22 | Die Anmut | 賁 | bì | |
23 | Die Zersplitterung | 剝 | bō | |
24 | Die Wendezeit | fù | ||
25 | Unschuld | wú wàng | ||
26 | Des Großen Zähmungskraft | dà chù | ||
27 | Die Ernährung | 頤 | yí | |
28 | Des Großen Übergewicht | dà guò | ||
29 | Das Abgründige | 坎 | kǎn | |
30 | Das Feuer | lí | ||
31 | Die Einwirkung | 咸 | xián | |
32 | Die Dauer | héng | ||
33 | Der Rückzug | 遯 | dùn | |
34 | Des Großen Macht | dà zhuàng | ||
35 | Der Fortschritt | jìn | ||
36 | Die Verfinsterung des Lichts | míng yí | ||
37 | Die Sippe | jiā rén | ||
38 | Der Gegensatz | 睽 | kúi | |
39 | Das Hemmnis | jiǎn | ||
40 | Die Befreiung | xìe | ||
41 | Die Minderung | sǔn | ||
42 | Die Mehrung | yì | ||
43 | Der Durchbruch | 夬 | guài | |
44 | Das Entgegenkommen | 姤 | gòu | |
45 | Die Sammlung | 萃 | cùi | |
46 | Das Empordringen | shēng | ||
47 | Die Bedrängnis | kùn | ||
48 | Der Brunnen | jǐng | ||
49 | Die Umwälzung | gé | ||
50 | Der Tiegel | dǐng | ||
51 | Das Erregende | zhèn | ||
52 | Das Stillehalten | gèn | ||
53 | Die Entwicklung | jiàn | ||
54 | Das heiratende Mädchen | gūi mèi | ||
55 | Die Fülle | fēng | ||
56 | Der Wanderer | lǚ | ||
57 | Das Sanfte | xùn | ||
58 | Das Heitere | 兌 | dùi | |
59 | Die Auflösung | huàn | ||
60 | Die Beschränkung | jíe | ||
61 | Innere Wahrheit | zhōng fú | ||
62 | Des Kleinen Übergewicht | xiǎo gùo | ||
63 | Nach der Vollendung | jì jì | ||
64 | Vor der Vollendung | wèi jì |
Das Buch besteht aus zwei unterschiedlich alten Textschichten.
Die ältere, aus der Zeit der Westlichen Zhou-Dynastie stammende Schicht umfasst ein numerologisch-graphisches System, d. h. eine festgelegte Abfolge von 64 Zeichen (
Die mehrere Jahrhunderte jüngeren Textschichten sind sieben sehr unterschiedliche Interpretationen zu diesen Zeichen. Drei von ihnen sind zweigeteilt, sodass sich zehn ergeben; daher werden sie die Zehn Flügel (
Die ersten beiden Flügel heißen Überlieferung zum Urteil (彖傳 Tuan Zhuàn). Meist wird Zhuàn mit 'Kommentar' übersetzt. Dennis Schilling wählt in seiner Übertragung[5] stattdessen das Wort 'Überlieferung', um diese Texte von weiteren Kommentaren aus späteren Zeiten abzugrenzen. Hier sei seinem Sprachgebrauch gefolgt. Mit 'Urteil' sind die Sprüche zu den Hexagrammen gemeint. Der 1. Flügel bespricht die Hexagramme 1 bis 30, der 2. Flügel die von 31 bis 64, da nach der überlieferten Anordnung zwischen Hexagramm 30 und Hexagramm 31 eine Zäsur besteht.
Der 3. und 4. Flügel, die Überlieferung zu den Bildern (
Der 5. und der 6. Flügel, die in zwei Bücher geteilte Große Überlieferung (
Der 7. Flügel, Die Worte von (König) Wen, (
Der 8. Flügel, die Besprechung der Zeichen (
Der 9. Flügel, die Reihenfolge der Zeichen (
Der 10. Flügel, die Gemischten Zeichen (
Geschichte und Überlieferungen
Entstehungsgeschichte des Yijing
Nach chinesischer Tradition, wie sie teilweise schon in der Großen Überlieferung niedergelegt ist, erfand der legendäre Kaiser Fu Xi (
Archäologische Funde und philologische Vergleiche konnten nichts davon bestätigen. Beide Orakelformen gab es bereits vor der Machtübernahme der Zhou und lebten noch jahrhundertelang nebeneinander fort.[7] Das Buch der Riten erwähnt zwei weitere, verlorengegangene „Wandlungsbücher“, die offenbar älter waren, das Guicang (
Seitdem 1899 die ersten beschrifteten Schildkrötenpanzer entdeckt wurden, die dem Orakel dienten, geht die Forschung davon aus, dass das Zhou Yi zum Teil davon inspiriert wurde. Sowohl Zahlen als auch Vorbilder für die Striche und die Textbausteine sind auf den Panzern zu finden. Weiterhin wurden historische Begebenheiten, Mythen, Liedsequenzen, astronomische Beobachtungen und Textfragmente von Bronzeinschriften in die Texte eingearbeitet.[10] Sie sind aber meist nur angedeutet und Eigennamen sind bis auf wenige Ausnahmen getilgt. Dennoch macht sich die Tendenz bemerkbar, die Herrschaft der Zhou-Dynastie ideologisch zu untermauern.[11] Vor 600 v. Chr. wurde das Zhou Yi nur am Königshof der Zhou verwendet. Parallel zu deren Machtverlust verbreitete es sich auch in anderen Fürstentümern und beim niederen Adel. Das erklärt, warum sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Versionen des Buchs und regionale Auslegungstraditionen entwickelten.[12]
Ab der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. wandten sich die Philosophen dem Zhou Yi zu und erforschten dessen Kompositionsmuster, politische Aussagen und ethische Prinzipien.[12] Daraus erwuchsen zahlreiche stilistisch und inhaltlich unterschiedliche Kommentierungen, deren Verfasser unbekannt sind. Konfuzius gehörte sicher nicht dazu, denn in seinen eigenen Lehren geht er bis auf ein kurzes Zitat nicht auf das Zhou Yi ein.[13] Möglicherweise stammen aber einige Textteile von seinen Nachfolgern.[14] Daneben finden sich aber auch Elemente anderer philosophischer Richtungen wie des Taoismus oder der Yin-Yang-Lehre. Überhaupt darf man sich diese Überlieferungen nicht als klärende Auslegungen des mehrere Jahrhunderte älteren Textes des Zhou Yi vorstellen. In dieser langen Zeit hatte sich die Sprache von einem archaischen zum klassischen Chinesisch gewandelt und die soziokulturellen Bedingungen waren stark verändert. Die Sprüche wurden stets nach zeitgenössischem Verständnis gelesen.[2] Zwar begriffen sich die Verfasser als Hüter eines literarischen Vermächtnisses,[12] aber das hinderte sie nicht daran, ihre eigenen und oft ganz anders gearteten Erkenntnisse und Spekulationen einzubringen und so darzustellen, als lägen sie schon im Text. Dabei berücksichtigten sie teilweise nicht die Ursprungsbedeutung der Wörter und den damaligen Sinn der Aussagen, sondern interpretierten sie neu.[2] Anders gesagt: Die Orakeltexte dienten nun auch als Illustration und Beleg für eigene philosophische Thesen und als Vorbild und Ratgeber in ethischen Fragen.
Überlieferungen und Textus receptus
Da damals meist auf Bambusstreifen oder Seide, also auf vergängliches Material geschrieben wurde, sind so gut wie keine Textdokumente aus dieser Periode mehr verfügbar. Für etwa 10 % des Standardtextes erhielten sich Zeugnisse auf Steinstelen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Fragmente auf Bambusstreifen kamen 1977 bei einer Ausgrabung in Shuanggudui (
Im 2. Jahrhundert v. Chr., zu Beginn der Han-Zeit, erstellten Gelehrte den Kanon der konfuzianischen Klassiker. An erster Stelle stand dabei eine standardisierte Version der Orakeltexte einschließlich der Zehn Flügel, die ab dann den Titel Yijing wörtlich: 'Kettfaden der Wandlungen' oder 'Leitfaden der Wandlungen' trug.[20] Das älteste Zeugnis dieser mit einigen Abänderungen auf uns gekommenen Fassung des Yijing ist eine beschriftete Steinstele vor der Palasthochschule in Luoyang aus dem Jahr 171 n. Chr.[21] Eine weitere Textredaktion des Yijing fand im 7. Jahrhundert n. Chr. unter Leitung von Kong Yingda statt und wurde unter dem Titel Zhouyi zhengyi (
Die Elemente des Yijing
Die zwei Striche
Die grafischen Figuren im Yijing bestehen aus Strichen zweierlei Art:
- Der durchgezogene Strich gilt als licht oder fest. In der späteren Yin-Yang-Lehre (
陰陽 , Yīn Yáng) steht er für das yáng (陽 ): Aktivität, Ausdehnung, maskuliner Aspekt, Licht, Leben, ungerade Zahlen. - Die durchbrochene Linie steht für das yīn (
陰 ): Zusammenziehung, femininer Aspekt, Dunkelheit, Nacht, Tod, gerade Zahlen.
Die Begriffe Yin und Yang erscheinen noch nicht im Zhouyi, sondern erst in den Zehn Flügeln; stattdessen ist in den Orakelsprüchen von festen oder lichten und weichen oder dunklen Strichen die Rede. Die beiden Stricharten werden auch als zeichenhaftes Kürzel für Penis und Vagina gesehen. Das ist aber wahrscheinlich eine spätere Deutung, denn solche Striche wurden schon vor der Entstehung des Zhouyi auf Schreibmaterialien verschiedener Art niedergeschrieben und haben dort mit Zahlen zu tun.[23]
Die Acht Trigramme
Größte Bedeutung für das Weltbild der Chinesen im Altertum und die Interpretation der Orakelsprüche besitzen die Acht Trigramme (
Vor allem die Art und die Natur der Trigramme werden in der Überlieferung des Urteils und in der Überlieferung der Bilder zur Deutung der Hexagramme herangezogen.
Die 64 Hexagramme
Die Hexagramme sind nicht einfach eine Addition von sechs Strichen, sondern auf unterschiedliche Weise in sich gegliedert und es wohnt ihnen eine Dynamik inne. Unter anderem werden sie als Kombination von zwei dreistrichigen Trigrammen aufgefasst. Das erste oder untere Trigramm eines Hexagramms wird als der innere Aspekt der ablaufenden Veränderung angesehen; das zweite oder obere Trigramm als der äußere Aspekt. Überdies haben die Linien gemäß ihrem Platz innerhalb des Hexagramms (ob unten oder oben) unterschiedlichen Rang und Bedeutung. Vom unteren Strich heißt es, er sei noch nicht ganz in der Situation, vom obersten, er sei schon darüber hinaus.
Gelesen werden die Striche von unten nach oben. Die Ränge 1 und 4, 2 und 5, 3 und 6, also die jeweils unteren, mittleren und oberen Striche der beiden Trigramme, stehen in Verbindung.
Die Namen der Hexagramme beschreiben Wirkmächte (1 + 2), Situationen oder Aufgaben (3 + 5 + 6 + 10 + 18 …), Familie (31 + 37 + 54), persönliche Eigenschaften oder Fähigkeiten (4 + 8 + 9 + 14…), konkrete Tätigkeiten (56), Lebensphasen (11 + 12 + 21…). Meist handelt es sich um abstrakte Begriffe mit mehreren Deutungsmöglichkeiten.
Die Reihenfolge der Hexagramme
Überlieferte Fassung des Yijing
In der überlieferten Fassung des Yijing folgen die Hexagramme zum Teil nach mathematischen Kriterien. Sie sind jeweils zu einem Paar zusammengefasst, das zweite ist – in Hinblick auf die grafische Darstellung – meist gegenüber dem ersten um 180 Grad gedreht. Wo ein Hexagramm durch Drehung nur sich selbst ergäbe, ist das 'Partnerhexagramm' das, beim welchem alle Yinstriche durch Yangstriche ersetzt sind und umgekehrt. Bei vielen Paaren entsprechen sich auch die Namen oder die Sprüche, besonders sinnfällig bei den Hexagrammen 1 und 2, 19 und 20, 29 und 30, 31 und 32, 41 und 42, 63 und 64. Das lässt darauf schließen, dass diese Abfolge schon zur Zeit der Abfassung der Sprüche bestand und somit die älteste und authentischste darstellt. Bislang wurde allerdings keine Antwort darauf gefunden, warum die Paare so und nicht anders aufeinanderfolgen.
Andere Reihenfolgen
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Vor der Standardisierung des Yijing in der Han-Zeit waren Versionen mit anderen Reihenfolgen im Umlauf. Der Mawangdui-Seidentext beispielsweise – nebenstehend dargestellt – hält sich nicht an die Textworte, sondern gruppiert fast ausschließlich nach mathematischen Regeln: In der linken Spalte sind die acht Hexagramme angeordnet, die durch Verdoppelung der Trigramme entstehen. In jeder waagrechten Reihe ist das obere Trigramm gleich. Die unteren Trigramme sind, waagrecht gelesen, jeweils Paare, bei denen wiederum jeder Yinstrich zu einem Yangstrich gewechselt hat und umgekehrt.
Sehr bekannt ist auch die Reihenfolge, die Shao Yong in der Zeit der Song-Dynastie entwarf.[25][26] Sie ist so geordnet, dass sich die Zeichen als eine Folge binärer Zahlen ansehen lassen.
Die Grundgedanken des Yijing
Das numerologisch-grafische System
In zweierlei Hinsicht ist das Yijing von Logik, Zahlen und Rechnungen bestimmt: Zum ersten durch die grafische Darstellung der Trigramme und Hexagramme, für die es 2³ = 8 bzw. 26 = 64 unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Diese Trigramme und Hexagramme wiederum wurden von verschiedenen Autoren nach jeweils neuen logischen Regeln schachbrettartig gruppiert, um die innere Struktur und Schlüssigkeit des Systems deutlich zu machen. Oder sie wurden kreisförmig angeordnet, wie das auch in Bezug auf die Trigramme im Kapitel II der Besprechung der Zeichen der Fall ist.[27] Zum zweiten ist der – recht komplizierte – Prozess des Orakelwerfens mit 50 Schafgarbenstengeln ein Teil- und Zählverfahren und daher mathematischen Regeln unterworfen. Als Ergebnis erhält der Fragende sechs Zahlen zwischen 6 und 9, denen er ein Hexagramm zuordnen kann. Die Große Überlieferung (Erstes Buch, Kapitel 9, Abschnitt 3) gibt dafür die Anleitung:
Man teilt sie in zwei Teile, um die beiden Grundkräfte abzubilden. Dann hält man einen besonders, um die drei Mächte abzubilden. Man zählt mit vier durch, um die Jahreszeiten abzubilden. Den Rest steckt man weg, um den Schaltmonat nachzubilden. In fünf Jahren sind zwei Schaltmonate, darum wiederholt man das Wegstecken, und danach erhält man das Ganze. Übersetzung: Richard Wilhelm
Mit 'Grundkräften' meint Wilhelm Yin und Yang, die 'drei Mächte' sind Erde, Mensch und Himmel. Zwar ist diese Anweisung ohne Erläuterungen uns Heutigen nicht mehr in allem verständlich,[Anm 2] aber sie illustriert die auch in vielen anderen Kulturen verbreitete Vorstellung, dass sich die Erscheinungen der Welt mit Zahlen oder, wie oben, mit geometrischen Figuren, kurz: durch Mathematik ausdrücken lassen. Im Gegensatz zum naturwissenschaftlichen Weltbild bezeichnen die Zahlen jedoch nicht nur Quantitäten, sondern sind von Zahlensymbolik bestimmt.
Bild des Kosmos
Damit steht der nächste Grundgedanke in Verbindung, dass nämlich die Trigramme und Hexagramme ein Mikrokosmos sind, der in Analogie steht zu makrokosmischen Phänomenen. Auch dazu gibt die Große Überlieferung, Erstes Buch, Kapitel 4, Abschnitt 4, Auskunft:
In ihm (d.h. im Yijing) sind die Formen und Bereiche aller Gestaltungen des Himmels und der Erde, so dass nichts ihm entgeht. In ihm sind alle Dinge ringsum vollendet, so dass ihrer keines fehlt. Darum kann man durch ihn den SINN von Tag und Nacht durchdringen, sodass man ihn versteht. Darum ist der Geist an keinen Ort gebunden und das Buch der Wandlungen an keine Gestalt.
Übersetzung: Richard Wilhelm
Mit 'SINN' übersetzt Wilhelm den chinesischen Begriff Tao. Hier wird also postuliert, dass die 64 Hexagramme und die Gesamtstruktur des Yijing auf geistige Art ein vollständiges Abbild der Welt ergeben und dadurch zur Erkenntnis führen.[28]
Die Wandlungen
Diese Vollständigkeit ist möglich, weil den Zeichen selbst, aber auch ihrem System eine Dynamik innewohnt, sodass nicht nur eine statische Welt, sondern Weltgeschehen abgebildet werden kann. Das ist der dritte und für das Yijing charakteristische Grundgedanke, der dem Buch den Titel gab: Yi, die Wandlung (
„… so sind alle möglichen Zustände auf der Erde ausgeschöpft.“[30]
Aber auch ohne an Orakel zu denken, wurden immer wieder Kombinationen von Hexagrammen ersonnen, die sich durch Wechsel der Striche ineinander verwandeln. Der erste Satz in der Überlieferung des Urteils zu Hexagramm 42, Die Mehrung, greift das auf:
Die Mehrung: Minderung des Oberen, Mehrung des Unteren.
Dahinter steht die Idee, dass sich Hexagramm 42 aus Hexagramm 12, Die Stockung, entwickelt hat, indem der unterste Strich und der 4. Strich (von unten gezählt) den Platz getauscht haben. Das sei für den oberen eine Minderung, weil aus Yang ein Yin wurde, während der untere von Yin zu einem Yang gemehrt wurde.[31] Auf konkretes politisches und soziales Leben übertragen, meint der Satz in diesem Kontext, dass verkrustete Zustände aufgebrochen werden können, wenn die Mächtigen mit den Unteren teilen und sie damit stärken, was eine Stärkung des Ganzen mit sich bringt.
Wandel ist oft auch an den Sprüchen zu den Strichen abzulesen, die eine Entwicklung von unten nach oben zeigen. Besonders markant sind dabei die Hexagramme 1, 23, 48 und 53.
In seinem erstmals 1925 veröffentlichten Kommentar 'Die Lehren des Laotse'[32] beschreibt Richard Wilhelm sehr anschaulich den philosophischen Hintergrund, wobei mit dem Ausdruck 'Urzeichen' die Trigramme gemeint sind
„Die Welt ist in stetem Wechsel und Wandel begriffen. Alles was ist, ist eben deshalb dem Tode verfallen: denn Geburt und Tod sind zwar Gegensätze, aber sie sind notwendig aneinander geknüpft. Aber indem alles vergeht, was gewesen ist, ist dennoch kein Grund da zu sagen: »es ist alles ganz eitel«; denn dasselbe Buch der Wandlungen zeigt auch, daß alle Wandlungen nach festen Gesetzen sich vollziehen. Das Buch der Wandlungen enthält die Anschauung, daß die ganze Welt der Erscheinungen auf einem polaren Gegensatz von Kräften beruht; das Schöpferische und das Empfangende, die Eins und die Zwei, das Licht und der Schatten, das Positive und das Negative, das Männliche und das Weibliche, alles sind Erscheinungen der polaren Kräfte, die allen Wechsel und Wandel hervorbringen. Denn diese Kräfte darf man sich nicht als ruhende Urprinzipien vorstellen. Die Anschauung des Buchs der Wandlungen ist weit entfernt von jedem kosmischen Dualismus. Vielmehr sind diese Kräfte selbst in dauerndem Wandel begriffen. Das Eine trennt sich und wird Zwei, die Zwei schließt sich zusammen und wird Eins. Das Schöpferische und das Empfangende vereinigen sich und erzeugen die Welt. So sagt auch Laotse, daß die Eins die Zwei erzeugt, die Zwei erzeugt die Drei, und die Drei erzeugt alle Dinge. Im Buch der Wandlungen ist das dadurch dargestellt, daß die ungeteilte Linie des Schöpferischen und die geteilte Linie des Empfangenden zusammentreten zu den dreistufigen acht Urzeichen, aus deren Kombinationen die ganze Welt der möglichen Zeitkonstellationen sich aufbaut.“
Darstellung der Hexagramme am Computer
Die 64 Hexagramme sind bereits im Unicode-Zeichensatz enthalten, müssen auf unicodefähigen Betriebssystemen (dies sind praktisch alle nach 2000 erschienen Betriebssysteme) also nicht gezeichnet, sondern können wie normaler Text eingegeben werden. Die Hexagramme besitzen die Zeichennummern 4DC0 bis 4DFF.[33]
Rezeption des Yijing im Fernen Osten
Die ersten Zeugnisse des Umgangs mit dem Schafgarbenorakel und kreative Deutungen der Antwort finden sich im Zuozhuan. Darin sind auch Beispiele enthalten, wie allein die Reflexion über die Sprüche durch Analogieschluss Situationen verstehen lässt. So wurde also schon damals das Zhou Yi als 'Weisheitsbuch' betrachtet.[34] Es bildete die folgenden 2000 Jahre einen bedeutsamen Ausgangspunkt für alle philosophischen Richtungen Chinas. Jeder maßgebliche Philosoph nahm dazu Stellung, sodass die Zahl der Kommentare Legion wurde.[35] In der Han-Zeit, nach der Kanonisierung des Yijing, entwickelten sich zwei Schulen:[36][37] die Bilder-und-Zahlen-Lehre (Xiangshuxue), welche kosmologische und mathematische Prinzipien erkundete, die dann auf gesellschaftliche Verhältnisse übertragen wurden. Sie befasste sich nicht nur mit den logischen Mustern des Yijing, sondern auch mit den in der Großen Überlieferung, Erstes Buch, 11. Kapitel, 8. Abschnitt erwähnten Tafeln, die der Legende nach aus dem Huang He und dem Luo-Fluss hervorkamen, und versuchten, beides in Übereinstimmung zu bringen. Mit diesen Zahlenspekulationen verbanden sie den Anspruch, eine Art Weltformel zu finden.[38] Die andere Schule war die Bedeutungs- oder Gehaltslehre (Yilixue), die eine Erweiterung und Verfeinerung der Auslegungstechniken erstrebte. Wichtige Vertreter waren Ma Rong (
Mit dem Ende des Kaiserreiches verlor das Yijing seine Bedeutung als zentrales Werk der politischen Philosophie, blieb aber zunächst weiterhin kulturell einflussreich. Im heutigen China wird der Text dagegen kaum mehr in breiteren Kreisen gelesen und gilt als weithin unverständlich.[46] Die volkstümliche Benutzung des Yijing als Orakelbuch nahm mit den politischen und sozialen Verwerfungen der chinesischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert ebenfalls kontinuierlich ab.
Im 6. Jahrhundert gelangte das Yijing nach Japan, begünstigt dadurch, dass die Gebildeten chinesisch lesen konnten. Größere Wirkung entfaltete es dort aber erst tausend Jahre später, in der Edo-Ära, die konfuzianisch geprägt war. Bald durchdrang es die japanische Kultur und beeinflusste sogar die Wissenschaften. Auch nach Korea und Vietnam fand das Yijing seinen Weg und wirkte dort auf gleiche Weise.[47]
Rezeption im Westen
1687 gelangte die erste Kunde vom Yijing nach Europa, und zwar durch eine Teilübersetzung ins Lateinische des Jesuiten Richard Couplet S.J. Die erste vollständige lateinische Übersetzung durch den Jesuiten Jean-Baptiste Régis erschien 1834–1839 in Deutschland.[48] Im englischsprachigen Raum fand die 1882 vorgelegte Übersetzung des Sinologen James Legge (1815-1897) Verbreitung. [1] Doch mit ihren vielen Einschüben im Text gab sie kaum die literarischen Qualitäten des Originals wieder. Erst durch Richard Wilhelms bahnbrechende Übertragung ins Deutsche, erschienen 1924 im Diederichs Verlag und vielfach wieder aufgelegt, interessierte sich ein größeres Publikum für das Yijing. Wilhelm, ursprünglich als Pfarrer und Missionar nach Quingdao entsandt, hatte einen Kreis von chinesischen Intellektuellen um sich geschart, und vor allem sein "verehrter Lehrer Nau Lai Süan" (Nao Lai Xuan) wurde Mitarbeiter bei seiner Übersetzung.[49] Obwohl mit Mängeln behaftet,[Anm 3] wurde diese deutsche Ausgabe wiederum in viele andere Sprachen übersetzt. Als 1950 eine begüterte Amerikanerin eine von Cary F. Baynes besorgte Übersetzung des Wilhelmschen Textes ins Englische finanzierte,[50] wurde das Yijing in den westlichen Ländern endgültig zum am meisten verbreiteten chinesischen Buch. Der Erfolg beruhte darauf, dass Wilhelm in seinen umfangreichen Erläuterungen als erster das Yijing einerseits als hohes chinesisches Kulturgut vermittelte, andererseits als ein zeitloses Buch, das der ganzen Menschheit etwas zu sagen hat.[51] Das Yijing übte in der Folge einen gewissen Einfluss auf die Jugendkultur der 60er und 70er Jahre und die New-Age-Bewegung der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts aus, da es der westlichen Rationalität entgegengesetzt zu sein scheint. So entstanden eine Reihe von Neuinterpretationen, die sich mal mehr, mal weniger an den Text hielten und zuweilen zum Neureligiösen tendierten.[2][52] In den vergangenen Dekaden wandten sich westliche Sinologen den Arbeiten der chinesischen Philologen zum Yijing zu und präsentierten Übersetzungen, die wiedergeben wollen, wie das Zhouyi zu seiner Entstehungszeit verstanden wurde. Hier sind in erster Linie Richard Rutt, Richard A. Kunst und Edward L. Shaughnessy für den englischen und Dennis Schilling für den deutschen Sprachraum zu nennen.
Interkulturelle Bezüge
Bereits manche Jesuiten sahen im Yijing Ähnlichkeiten zur Bibel und zur Kabbalah.[53] Gottfried Wilhelm Leibniz, der von Joachim Bouvet Shao Yongs Grafik der Hexagramme erhalten hatte, glaubte, seine Erfindung des binären Zahlensystems vorweggenommen zu sehen, woraus er (fälschlicherweise) auf eine hochentwickelte altchinesische Mathematik schloss.[54] Im 20. Jahrhundert gab es verschiedene Ansätze, Parallelen zwischen den Aussagen des Yijing und den Ergebnissen der westlichen Naturwissenschaften aufzufinden und beide Erkenntniswege füreinander fruchtbar zu machen. Von chinesischer Seite wurde auf die Entsprechungen des Yijing zu Teilgebieten der Mathematik hingewiesen.[55] Der Quantenphysiker Niels Bohr ließ sich von der Yin-Yang-Komplementarität inspirieren und lernte die Intuition als Erkenntnismittel zu schätzen.[56] Auf dem Gebiet der Biologie wurde versucht, Zusammenhänge zwischen den 64 Hexagrammen und den ebenfalls 64 Möglichkeiten der Tripletts des genetischen Codes aufzufinden.[57]
Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung lernte das Yijing früh durch die Übersetzung von James Legge kennen und fand darin Bestätigung für seine Theorien des Kollektiven Unbewussten, der Archetypen und des Prinzips der Synchronizität.[58] Später hatte er regen gedanklichen Austausch mit Richard Wilhelm. In seinem Nachruf auf Wilhelm (1930) verwendete er den Begriff erstmals öffentlich:[59]
„Die Wissenschaft des I Ging beruht nämlich nicht auf dem Kausalprinzip, sondern auf einem bisher nicht benannten – weil bei uns nicht vorkommenden – Prinzip, das ich versuchsweise als synchronistisches Prinzip bezeichnet habe.“
Für die 1950 in den USA erschienene englische Übersetzung schrieb Jung ein aufschlussreiches Vorwort, in dem er sein Verständnis des Yijing darlegt.[2]
Das Yijing in Musik und Literatur
Der Schweizer Komponist Alfons Karl Zwicker komponierte „Secretum“ (2006–2007), acht Stücke nach den Trigrammen des Yijing für Violoncello und Kontrabass. John Cage schuf „Music of Changes“ (1951) und weitere Werke, die auf dem Zufallsverfahren, ähnlich dem Orakel, basieren. Auf dem von der britischen Rockgruppe Pink Floyd 1967 veröffentlichten Album The Piper at the Gates of Dawn befindet sich ein Song mit Namen Chapter 24, der Textbausteine der englischen Übersetzungen von Wilhelm/Baynes und James Legge beinhaltet. Auch der Beatles-Song While My Guitar Gently Weeps war von Denkmustern des Yijing beeinflusst.
Hermann Hesse beschreibt in seinem Roman Das Glasperlenspiel eine Orakelprozedur. In der 1962 erschienenen Dystopie „The Man in the High Castle“ (deutsch: „Das Orakel vom Berge“) von Philip K. Dick wird Bezug auf das Yijing genommen.
„Nachdem das Buch der Wandlungen aber seinen Ruhm als Wahrsage- und Zauberbuch unter Tsin Schï Huang bestätigt hatte, machte sich während der Tsin- und Handynastie die ganze Schule der Zauberer (Fang Schï) darüber her, und die wahrscheinlich durch Dsou Yen aufgekommene, später von Dung Dschung Schu und Liu Hin und Liu Hiang gepflegte Yin-Yang-Lehre feierte ihre Orgien bei der Erklärung des Buchs der Wandlungen. Dem großen und weisen Gelehrten Wang Bi war es vorbehalten, mit diesem Wust aufzuräumen. Er schrieb über den Sinn des Buchs der Wandlungen als Weisheitsbuch und nicht als Orakelbuch. Bald fand er Nachahmung, und anstatt der Zauberlehren der Yin-Yang-Lehrer schloß sich nun immer mehr die aufkommende Staatsphilosophie an das Buch an. In der Sungzeit wurde das Buch als Unterlage für die – wahrscheinlich nicht chinesische – Tai-Gi-Tu-Spekulation benützt, bis der ältere Tschong Dsï einen sehr guten Kommentar zu dem Buch schrieb, dessen in den «Flügeln» enthaltene alte Kommentare man unter die einzelnen Zeichen aufzuteilen sich gewöhnt hatte. So war das Buch allmählich ganz zum Lehrbuch der Staats- und Lebensweisheit geworden. Da suchte ihm Dschu Hi doch auch wieder seinen Charakter als Orakelbuch zu wahren und veröffentlichte außer einem kurzen und präzisen Kommentar auch eine Einführung in seine Studien über das Wahrsagen. Die kritische, historische Richtung während der letzten Dynastie nahm sich auch des Buchs der Wandlungen an, hatte aber in ihrer Opposition gegen die Sunggelehrten und ihrem Hervorsuchen der zeitlich der Abfassung des Buchs der Wandlungen näher stehenden Hankommentatoren weniger Glück als in ihrer Behandlung der übrigen Klassiker. Denn die Hankommentatoren waren eben doch letzten Endes Zauberer oder von Zaubereiideen beeinflußt. Eine sehr gute Ausgabe wurde unter Kanghi veranstaltet unter dem Titel: Dschou I Dsche Dschung, die Text und Flügel gesondert bringt und außerdem die besten Kommentare aller Zeiten. Diese Ausgabe ist der vorliegenden Übersetzung zugrunde gelegt.“
“I am greatly indebted to Wilhelm for the light he has thrown upon the complicated problem of the I Ching, and for insight as regards its practical application as well. For more than thirty years I have interested myself in this oracle technique, or method of exploring the unconscious, for it has seemed to me of uncommon significance. I was already fairly familiar with the I Ching when I first met Wilhelm in the early nineteen twenties; he confirmed for me then what I already knew, and taught me many things more.”
„Ich stehe tief in Wilhelms Schuld, weil er auf die komplizierten Probleme des I Ching Licht geworfen hat, und auch für Einsichten im Zusammenhang mit der praktischen Anwendung [des I Ching]. Mehr als dreißig Jahre habe ich mich für diese Orakeltechnik – oder auch Methode zur Erforschung des Unbewussten – interessiert, da sie mir von äußerster Bedeutung schien. Als ich Richard Wilhelm in den frühen Zwanzigerjahren zum ersten Mal traf, war ich mit dem I Ching schon ganz gut vertraut; er bestätigte mir dann, was ich schon wusste, und hat mich viele Dinge mehr gelehrt.“
Übersetzungen ins Deutsche
- Richard Wilhelm: I Ging. Das Buch der Wandlungen. Eugen Diederichs Verlag, Jena 1924; neu herausgegeben von Ulf Diederichs. Deutscher Taschenbuchverlag, München 2005, ISBN 3-424-00061-2.
- Georg Zimmermann,: I Ging, Das Buch der Wandlungen, Patmos Verlang, Düsseldorf, 2007, ISBN 978-3-491-72511-9 (Neubearbeitung der Wilhelmschen Übersetzung)
- Dennis R. Schilling: Yijing. Das Buch der Wandlungen. Verlag der Weltreligionen, Frankfurt am Main/Leipzig 2009, ISBN 978-3-458-70016-6.
- John Blofeld (Hrsg.): I Ging. Das Buch der Wandlungen. Mit einem Vorwort von Lama Anagarika Govinda. Aus dem Englischen übersetzt von Matthias Dehne und Stephan Schumacher. Barth, München 1983, ISBN 3-502-67000-5
- Dominique Hertzer: Das Mawangdui-Yijing. Text und Deutung, Diederichs, München, 1996, ISBN 3-424-01307-2
Wissenschaftliche Literatur
- Youlan Feng (Fung Yu-lan): A History of Chinese Philosophy. Volume I. Princeton 1983 (1. Auflage 1934, englisch)
- Hermann G. Bohn: Die Rezeption des Zhouyi in der chinesischen Philosophie, von den Anfängen bis zur Song-Dynastie. München 1998, ISBN 3-89675-282-0.
- Lars Bo Christensen: The Book of Changes – The original Core of the I Ching. Amazon Create Space 2015. (Die erste Übersetzung der ursprünglichen Kerntexte mit einem vollen Glossar). ISBN 978-87-997976-1-5. (englisch)
- Dominique Hertzer: Das Mawangdui-Yijing. Text und Deutung. Diederichs, München 1996, ISBN 3-424-01307-2.
- Tze-Ki Hon: The Yijing and Chinese Politics. Classical Commentary and Literati Activism in the Northern Song Period, 960-1127. State University of New York Press, Albany, NY., 2005.
- Richard A. Kunst: The Original Yijing: A Text, Phonetic Transcription, Translation, and Indexes, with Sample Glosses. Berkeley, CA. 1985 (englisch, Dissertation, University of California, Berkeley (UCB)).
- Edward L. Shaughnessy: The Composition of the Zhou Yi. Stanford 1983, ISBN 978-0-231-16184-8 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Ph. D. Dissertation, Stanford University, California).
- Edward L. Shaughnessy: I Ching (Chou I). In: Michael Loewe (Hrsg.): Early Chinese Texts: A Bibliographical Guide. Society for the Study of Early China, and the Institute of East Asian Studies, University of California, Berkeley 1993. (= Early China Special Monograph Series; 2.) S. 216–228. (englisch)
- Edward L. Shaughnessy: Unearthing the Changes. Recently Discovered Manuscripts of the Yi Jing (I Ching) and Related Texts, illustrated Edition. Neue Auflage. Columbia University Press, New York 2014, ISBN 978-0-231-16184-8 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Iulian K. Shchutskii: Researches on the I Ching. Translation by William L. MacDonald Tsuyoshi Hasegawa, and Hellmut Wilhelm. Princeton Univ. Pr., Princeton, NJ, 1979. (englisch)
- Hellmut Wilhelm: Die Wandlung. Acht Essays zum I Ging. 1. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-37646-2.
- Gerhart Schmitt: Sprüche der "Wandlungen" auf ihrem geistesgeschichtlichen Hintergrund, Akademie-Verlag, (Ost-)Berlin, 1970
Weblinks
- Original-Text mit Legge-Übersetzung
- Richard Wilhelm: I Ging (deutsche Übersetzung von 1924) im Projekt Gutenberg-DE(Archivversion)
- Eliot Weinberger: What Is the I Ching? Asia Society. Erstveröffentlichung: New York Review of Books, 25. Februar 2016 (Rezension der Übersetzungen von David Hinton und von John Minford).
Anmerkungen
- ↑ Weitere historische Schreibweisen sind z. B. Wade-Giles: I-Ching, EFEO: Yi-King, Stange: Yi-King.
- ↑ Wilhelm erklärt sie ausführlich in seiner anschließenden Erläuterung
- ↑ Dazu gehören, neben sachlichen Fehlern, der unübersichtlich Aufbau in drei Bücher sowie der inkonsequente Sprachgebrauch. So verwendet Wilhelm beispielsweise über 20 verschiedene Wörter für die Trigramme
Einzelnachweise
- ↑ Edward L. Shaughnessy, The Composition of the Zhou Yi, Ph. D. Dissertation, Stanford University, Stanford, 1983, S. 49 (englisch)
- ↑ a b c d Dennis Schilling, Yijjing, Das Buch der Wandlungen, Frankfurt am Main und Leipzig, 2009, S. 257
- ↑ vgl. Shaughnessy, 1983, S. 248
- ↑ Dennis Schilling, 2009, S. 256 f.
- ↑ Schilling, 2009
- ↑ Schilling, 2009, S. 270
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 309
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 312
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 48
- ↑ Schilling, 2009, S. 294
- ↑ Schilling, 2009, S. 374
- ↑ a b c Schilling, 2009, S. 254
- ↑ Schilling, 2009, S. 376 f.
- ↑ Lutz Geldsetzer und Hong Han Ding Grundlagen der chinesischen Philosophie. Stuttgart 1998, S. 178.
- ↑ Edward L. Shaughnessy: The Fuyang Zhou Yi and the Making of a Divination Manual ( vom 28. März 2023 im Internet Archive) (PDF)
- ↑ die Bambustexte von Chu und die Guodian-Bambustexte
- ↑ Edward L. Shaughnessy: I Ching. The Classic of Changes translated with an introduction and commentary. The first English translation of the newly discovered second century BC Mawangdui texts. Ballantyne Books, New York 1997.
- ↑ Vgl. Richard Rutt: Opening a New Field for Dragons | Edward L. Shaughnessy’s Mawangdui Yijing – a review Article. In: The Oracle. Journal of Yijing Studies 2 (1999), S. 38–47
- ↑ Schilling, 2009, S. 381
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 105
- ↑ Schilling, 2009, S. 371
- ↑ Schilling, 2009, S. 365 f.
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 108
- ↑ Wilhelm, 2005, S. 289. Große Überlieferung, Erstes Buch, 9. Kapitel, 7. Abschnitt
- ↑ Näheres dazu: Wolfgang Bauer, Geschichte der chinesischen Philosophie, München, 2006, S. 246–250
- ↑ Richard J. Smith: Jesuit Interpretations of the Yijing in Historical and Comparative Perspective ( vom 16. Januar 2012 im Internet Archive) (PDF) Der Artikel befasst sich nicht nur mit den Jesuiten in China, sondern bietet auch weitere Informationen zur Rezeption des Yijing in Ost und West.
- ↑ Siehe die grafischen Darstellungen in: Richard Wilhelm, I Ging, München, Neuausgabe 2005, S. 247 und 249. Die Seitenzahlen können in anderen Ausgaben der Wilhelmschen Übersetzung abweichen. Deswegen werden hier immer auch die Stellen in der Zählung der Kapitel angeführt.
- ↑ Siehe auch Schilling, 2009, S. 292
- ↑ eine detaillierte Beschreibung des Orakelwerfens findet sich bei Richard Wilhelm, I Ging, am Ende des Zweiten Buchs. In der Neuausgabe von 2005: S. 336–338
- ↑ Übersetzung: Richard Wilhelm
- ↑ Georg Zimmermann: I Ging. Das Buch der Wandlungen, Düsseldorf, 2007, S. 263
- ↑ Richard Wilhelm, 'Laotse. Tao te king. Das Buch vom Weg des Lebens', Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach, 2. Auflage: Januar 2003; Orig. Eugen Diederichs Verlag, 1910
- ↑ The Unicode Standard 6.0, Range 4DC0–4DFF: Yijing Hexagram Symbols. (PDF; 82 kB) In: unicode.org. Unicode-Konsortium, abgerufen am 20. Juni 2023 (englisch).
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 91
- ↑ Bauer, 2006, S. 47 ff.
- ↑ Zimmermann, I Ging, Düsseldorf, 2007, S. 14.
- ↑ Siehe auch: Shaughnessy, 1983, S. 4.
- ↑ Bauer, 2006, S. 128 f.
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 5.
- ↑ Wang Bis Kommentar in englischer Übersetzung in: Richard John Lynn, The Classic of Changes, Columbia University Press, New York, 1994.
- ↑ Schilling, 2009, S. 372. Siehe auch Zimmermann, 2007, S. 14.
- ↑ Smith, Jesuit Interpretations …, S. 9
- ↑ Zimmermann, 2007, S. 15
- ↑ Zimmermann, 2007, S. 15 f.
- ↑ Shaughnessy, 1983, S. 11
- ↑ Hermann G. Bohn: Die Rezeption des Zhouyi in der chinesischen Philosophie. München 1998, S. 1
- ↑ Näheres dazu: Smith, 2012, S. 11 f.
- ↑ Y-king, antiquissimus Sinarum liber quem ex latina interpretatione p. Regis aliorumque ex Soc. Jesu p. p. hg. von Julius Mohl Stuttgart und Tübingen, 1834 und 1839
- ↑ Richard Wilhelm, I Ging, Vorrede zur ersten Ausgabe.
- ↑ Wilhelm-Baynes: The I Ching, or Book of Changes Pantheon Books, New York, 1950
- ↑ Smith, Jesuit Interpretations …, S. 30
- ↑ Näheres dazu auch auf den letzten Seiten bei Smith, Jesuit Interpretions …
- ↑ Smith, Jesuit Interpretations …, S. 15 ff.
- ↑ Bohn 1998, Einleitung.
- ↑ Richard Smith: Fathoming the Cosmos and Ordering the World. The Yijing (I Ching or Classic of Changes) and its Evolution in China, Charlottesville, University of Virginia Press, 2008, S. 81
- ↑ Geoffry Redmond, Hon Tze-Ki, Teaching the I Ching, Oxford University Press, 2014, S. 281
- ↑ Näheres dazu: Martin Schönberger, Weltformel und genetischer Code, Zürich, 2000 sowie Katya Walter, Chaosforschung, I Ging und genetischer Code, München, 1992
- ↑ C. G. Jung, Synchronizität, Akausalität und Okkultismus, München, 2003
- ↑ C.G. Jung, Gesammelte Werke, Band 15: Über das Phänomen des Geistes in Kunst und Wissenschaft, Olten 2001