„Güster (Lauenburg)“ – Versionsunterschied

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Version vom 29. November 2008, 21:00 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Güster (Lauenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Güster hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 33′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 53° 33′ N, 10° 40′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Büchen
Höhe: 21 m ü. NHN
Fläche: 7,78 km2
Einwohner: 1226 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21514
Vorwahl: 04158
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 048Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der Amtsverwaltung: Amtsplatz 1
21514 Büchen
Website: www.buechen.de
Bürgermeister: Wilhelm Burmester (KWG)

Güster ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein (Deutschland). Die Gemeinde gehört zum Amt Büchen und liegt direkt am Elbe-Lübeck-Kanal 10 km nordöstlich von Büchen.

Geschichte

Schon vor etwa 1300 Jahren wurden im Herzogtum Lauenburg die Grundlagen für die heutigen Ortsnamen gelegt. Ende des 6./Anfang des 7.Jahrhunderts wanderten slawische Stämme in diese Region ein und fanden ein Gebiet vor, das seit einigen Jahrhunderten nahezu unbewohnt gewesen war. Vermutlich zogen diese Stämme die Elbe entlang, die ihnen auch ihren Namen gab: Polaben ("Bewohner an der Elbe"). Ihre Sprache war polabisch, eine dem polnischen nicht unähnliche slawische Sprache. Dies erklärt, warum von den 245 in Kreis Lauenburg vorkommenden Ortsnamen fast die Hälfte, nämlich 109 (44,5%), slawischen Ursprungs sind. Der Ortsname Güster, Guztrade stammt von dem slawischen Wort: Gostirady (Gost stammt vom slawischen Wort: Gosc=Gast). 1230 wird Güster im Ratzeburger Zehntregister erstmals als "Guztrade" mit 14 Hufen urkundlich erwähnt. Damit war es neben Müssen das größte Dorf im Kirchspiel Siebeneichen. Urnenfunde aus den Jahren 1911 und 1930 deuten jedoch auf eine ältere Siedlung hin. Güster war ein typisches Rundlingsdorf mit nur einem Ausgang nach Westen. Die zweite Erwähnung des Bauerndorfes erfolgte 1345, als der Möllner Bürger Heinrich Smylow für den Marienaltar 10 Taler aus seinen Einkünften aus Güster spendete. In den Bederegistern des frühen 16. Jahrhunderts wurden die Abgaben der Güsteraner Bauern erfasst. Seit dieser Zeit gehörte das Dorf den Dalldorfs in Wotersen. Der Dreißigjährige Krieg verschonte auch Güster nicht, und so legten die Dalldorfs nach 1648 vier wüst gewordene Hufen zu einer Schäferei zusammen. Als die männliche Linie der Dalldorfs 1714 ausstarb, kam auch Güster in den Besitz der Bernstorffs, der neuen Herren auf Gut Wotersen. Güster lag an dem zwischen 1391 und 1398 erbauten Delvenau-Stecknitz-Kanal, der “nassen Salzstraße” nach Lübeck. Dies brachte der Ortschaft jedoch keine größeren wirtschaftlichen Gewinne. Noch 1880 war Güster ein reines Bauerndorf mit etwa 20 Wohnhäusern und 776 Hektar Fläche.

Einen entscheidenden Strukturwandel Güsters läutete der Bau des Elbe-Lübeck-Kanals (1896-1900) ein. Dabei wurden bedeutende Kiesvorkommen in der Gemeindefeldmark entdeckt. Neben dem günstigen Wasserweg gewann auch die Nähe zur Eisenbahnstrecke Lübeck- Büchen transporttechnische Bedeutung. Um die Jahrhundertwende begann sich die Hansestadt Hamburg sprunghaft zu vergrößern und auszudehnen. So entstand in dem nur knapp 50 Kilometer entfernten Hamburg ein Markt mit großem Bedarf an Kies für Bauvorhaben.Es setzte ein regelrechter Ansturm durch geschäftstüchtige Kaufleute auf die Kieslager in Güster ein. In ganz Norddeutschland ist Kies aus Güster verbaut worden. Große Projekte waren: die Spitaler- und Mönckebergstraße in Hamburg, die Walddörferbahn, das Bahnhofsgebäude in Lübeck, der Torpedoboot-Hafen in Cuxhaven, die Befestigung Helgolands, die Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanals und die Autobahn Hamburg-Lübeck. 1911 passierten täglich 40 bis 50 Schiffe den Kanal. Im Jahre 1912 betrug die Zahl der ausgehenden Schiffe bereits 1797 mit einer Ladefähigkeit von insgesamt 748 677 Tonnen. Die tatsächlich beförderte Ladung betrug 655 235 Tonnen. Güster stand damals im Binnenschiffsverkehr als Hafen an dritter Stelle in Deutschland. Es wurde nur von Duisburg und Berlin übertroffen. Erst 1981 wurde der letzte Kiesgewinnungsbetrieb geschlossen. Aus dem ausgebeuteten Kiesgelände von einst ist heute eine reizvolle Naturlandschaft geworden. Bereits um 1950 begann der Fremdenverkehr mit den Hamburger Wochenend- und Feriengästen, die Erholung an den Seen suchten.

Mit über 900 Stellplätzen für den Campingbetrieb und über 350 Wochenendhäusern und weiteren Unterkünften zählt Güster heute zu den beliebtesten Erholungssorten im Osten Hamburgs. Nicht zuletzt die verkehrsgünstige Anbindung an die 1982 eröffnete Autobahn Hamburg-Berlin hat diese Entwicklung begünstigt.

Politik

Von den elf Sitzen in der Gemeindevertretung haben die CDU und die Wählergemeinschaft KWG seit der Kommunalwahl 2008 je vier Sitze, die SPD zwei und die FDP hat eine Sitz.

Wappen

Blasonierung: „In Gold fünf 2 : 2 : 1 gestellte, aufrechte grüne Lindenblätter, die einen grünen, in zwei zugewendeten Pferdeköpfen endenden Giebelabschluss mit schwarzem Eulenloch einschließen; darüber ein schwarzer Lastkahn mit silbernem Führerhaus, silbernem Ruder und silberner Kieslast, dessen unteres Drittel von einer blauen Leiste überdeckt wird.“[1]

Der Giebelabschluss gibt einen Hinweis auf die bäuerliche Vergangenheit des Ortes. Die Lindenblätter stehen für die Linden im Dorfkern und der Lastkahn nimmt auf den Elbe-Lübeck-Kanal Bezug.

Kultur

  • Kulturpfad
  • Wand mit Handabdrücken der Bürger
  • Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr
  • Laientheatergruppe
  • Open-Air-Live-Events
  • Gemeindebücherei

Quellen

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein