„Kagu“ – Versionsunterschied
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|ScientificName=Rhynochetos jubatus |
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Version vom 24. Februar 2009, 11:48 Uhr
Kagu | ||||||||||
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Kagu (Rhynochetos jubatus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Rhynochetos jubatus | ||||||||||
Verreaux & DesMurs, 1860 |
Der Kagu (Rhynochetos jubatus) (französisch: Cagou) ist der größte überlebende flugunfähige Vogel der pazifischen Inselwelt und steht in seiner eigenen Familie innerhalb der Ordnung der Kranichvögel (Gruiformes).
Merkmale
Der Kagu ist etwa hühnergroß, hat ein blassgraues Gefieder, lange orange-rote Beine und einen roten, leicht gekrümmten Schnabel. Er trägt außerdem eine markante Haube und kann sehr schnell laufen. Er besitzt vollentwickelte Flügel (obwohl er niemals fliegt) und sein Ruf ähnelt dem Bellen eines Hundes. Er erreicht in etwa eine Länge von 55 cm und ein Gewicht von 900 g. Das Gefieder stimmt bei Männchen und Weibchen überein.
Die Tiere ernähren sich von Würmern, Schnecken und Eidechsen. In Gefangenschaft werden die Vögel über dreißig Jahre alt, in Freiheit erreichen sie ein Alter von mindestens 15 Jahren.
Jungenaufzucht
Jedes Paar besitzt ein Revier von 10 bis 28 Hektar. Die Reviere überlappen sich nicht. Je nach Jahreszeit werden unterschiedliche Teile des Reviers bevorzugt benutzt. Außerhalb der Brutsaison leben die Elternvögel getrennt im gemeinsamen Revier. Eier werden das ganze Jahr gelegt, am häufigsten aber im Juli. Meist wird nur ein Ei pro Jahr gelegt, das aber ersetzt wird, wenn das Jungtier nicht schlüpft. Beide Eltern brüten abwechselnd für 34 bis 35 Tage und füttern danach die Jungtiere 3,5 bis 4 Monate lang. Kagus bilden kleine Familiengruppen mit dem Elternpaar, einem Küken und mehreren halbwüchsigen. Jungtiere bleiben oft für Jahre bei den Eltern und beteiligen sich an der Aufzucht der Geschwister.
Bestand
Die Vogelart ist vom Aussterben bedroht, Exemplare leben wild nur noch in dem französischen Überseeterritorium Neukaledonien, wo sie durch Vermehrung in Gefangenschaft und Auswildern am Leben erhalten werden konnte.
Der Vogelpark Walsrode bekam 1997 zwei Kagu-Paare aus der neukaledonischen Zuchtstation überantwortet. Auch im Zoologischen Garten Berlin und im Zoo Wuppertal sind je ein Kagu-Paar zu sehen.
Bis Mitte der 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Anzahl der Vögel auf ca. 50 zurückgegangen. Dank konsequenter Jagd und Abschuss von Wildschweinen und Hirschen ist ihre Anzahl wieder auf 1050 (Dez. 2006) gestiegen. Gut die Hälfte der Vögel leben im Parc Riviere Bleue. Dort kann man die Vögel auch gut beobachten. Bei Störungen geben die Vögel einen aggressiv klingendes Fauchgeräusch von sich (erinnert etwas an das Fauchen eines sich gestört fühlenden Krokodils oder Warans).
Systematik
Die nächsten Verwandten des Kagus lebten weit über die Erde verstreut. Sie gehören den Gattungen Messelornis, Eurypyga und Aptornis an. Ein fossiler Vogel der Gattung Messelornis wurde in Deutschland in der Grube Messel gefunden. Diese Fossilie ist etwa 50 Millionen Jahre alt. Eurypygas helias (engl. Sunbittern) lebt in zentralen Südamerika und ist ein sehr schlechter Flieger. Die beiden Arten der Gattung Aptornis lebten in Neuseeland und waren flugunfähig. Diese Arten sind vermutlich die Überreste einer viel größeren Gruppe an Vögeln, die sich nicht gegen die moderneren Vogelarten durchsetzen konnten. Das große ehemalige Verbreitungsgebiet erreichten sie nicht etwa fliegend, sondern sie verbreiteten sich über die Erde, bevor sich die Kontinente durch die Kontinentalverschiebung vollständig getrennt hatten und als Neuseeland und Neukaledonien noch mit Australien verbunden waren.
Weblinks
Quellen
- Rhynochetos jubatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 30. Januar 2009.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Rhynochetos jubatus in der Internet Bird Collection
- Michel Salas and Yves Letocart: Spatial Organisation and Breeding of Kagu Rhynochetos jubatus in Rivière Bleue Park, New Caledonia. Emu 97(2) 97 - 107. doi:10.1071/MU97013 http://publish.csiro.au/paper/MU97013.htm
- Joel Cracraft: Gondwana genesis: a combination of molecular data, anatomical evidence, and knowledge of ancient geography is providing new answers to the contentious issue of when?and where?modern birds arose. Natural History, Dec, 2001 http://findarticles.com/p/articles/mi_m1134/is_10_110/ai_80774390/pg_3
- Bradley C. Livecey: A phylogenetic analysis of the Gruiformes (Aves) based on morphological characters, with an emphasis on the rails (Rallidae). Philosophical Trans. Royal Society London B (1998) 353, S.2077-2151