„DuMont Mediengruppe“ – Versionsunterschied

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== Rundfunk und TV ==
== Rundfunk und TV ==
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* [[center.tv Köln]] (Beteiligung)
* [[Berliner Rundfunk 91.4]] (Beteiligung)
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* [[Radio Berg]]
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Version vom 23. Oktober 2010, 18:22 Uhr

Datei:M.Dumont-Schauberg.jpg
Logo M. DuMont Schauberg
Neven-DuMont-Haus

M. DuMont Schauberg ist eines der größten und ältesten deutschen Verlagshäuser mit Sitz in Köln. Heute wird das Unternehmen in der 12. Generation geführt. Konsolidierende Konzernobergesellschaft ist die M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG (Amtsgericht Köln HR A 753). 3.500 Mitarbeiter erwirtschafteten, dank Zukäufen, 2007 einen Umsatz von 626 Millionen Euro und einen Überschuss von 9 Millionen Euro.[1]

Geschichte

Marcus DuMont, Relief am DuMont-Brunnen, Breite Straße, Köln
Kölner Notgeld von 1921 mit Unterschrift Adenauers und Eindruck „M. Dumont Schauberg, Köln“
10 Pfennig und Rückseiten

Die Wurzeln der Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg liegen in den Anfängen des 17. Jahrhunderts. 1805 ging die einflussreiche deutschsprachige Kölnische Zeitung in den Besitz von Marcus DuMont über.

Der Kölner Stadt-Anzeiger erschien im Jahre 1876 als regionale Ergänzung und Anzeigenblatt zur überregionalen Kölnischen Zeitung. In der Weimarer Republik ließ die Stadt Köln bei DuMont das Notgeld drucken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Stadt-Anzeiger nach dem Wiedererscheinen 1949 als führende Kölner Zeitung aus einem harten Wettbewerbskampf mit der 1946 gegründeten, der CDU nahestehenden Kölnischen Rundschau hervor.

1964 kam die Boulevardzeitung Express auf den Markt, die die Monopolstellung der Bild in der Region brechen konnte.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung erfolgte die Übernahme der Mitteldeutschen Zeitung. Das lokale Konkurrenzblatt Kölnische Rundschau wurde 1999 übernommen.

Am 6. Juli 2005 hob das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf das Veto des Bundeskartellamts auf. DuMont Schauberg durfte daraufhin 9,015 Prozent am Verlag des Bonner General-Anzeigers übernehmen.

2006 wurden 50 Prozent der Anteile und eine Stimme der Frankfurter Rundschau sowie alle Anteile des Bundesanzeiger Verlags übernommen. Am 13. August desselben Jahres wurden 25 Prozent der israelischen Haaretz-Gruppe in Form einer Direktinvestition von 25 Millionen Euro gekauft.

Am 13. Januar 2009 teilte der Verlag mit, dass er die Aktivitäten der Mecom Group in Deutschland übernimmt.[2] Dazu gehörten der Berliner Verlag mit der Berliner Zeitung und die Hamburger Morgenpost. Mecom erzielte nach eigenen Angaben für die gesamten Publikationen einen Verkaufspreis von 152 Millionen Euro.[3] Im August 2009 warnt der Deutsche Journalisten-Verband wegen der Pressequalität vor weiterer Zusammenlegung von Ressorts und dem Austausch von Artikeln bei Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau und anderen Zeitungen des Verlags. Er erinnert an das Versprechen von Alfred Neven DuMont anlässlich der Übernahme des Berliner Verlags, Unabhängigkeit und Souveränität der einzelnen Titel zu schützen.[4]

„Eine Zeitung muss immer vor Ort aus einem Guss gemacht werden. [...] Gegen den Willen einer Redaktion kriegen Sie (eine große Zentrale) vielleicht durchgesetzt, aber der Flurschaden wird riesig.“

Das Kölner Unternehmen ist der viertgrößte Zeitungsverlag Deutschlands. Geschäftsführende Gesellschafter sind Konstantin Neven DuMont und Christian DuMont Schütte, weiterer Geschäftsführer ist Eberhard Klein. Alle Anteile befinden sich im Besitz von 19 Gesellschaftern der Familien Neven DuMont und Schütte bzw. DuMont Schütte.

Im April 2010 wurde unter Leitung von Brigitte Fehrle (Chefredaktion) die „DuMont-Redaktionsgemeinschaft“ gegründet. An ihr sind zu je 25 Prozent die Berliner Zeitung, die Frankfurter Rundschau, der Kölner Stadtanzeiger und die Mitteldeutsche Zeitung beteiligt. Die Sparmaßnahme kommentiert Uwe Vorkötter, Chefredakteur der Berliner Zeitung, gegenüber den Lesern mit den Worten: „Das Resultat ist mehr Information, mehr Hintergrund, mehr Analyse für Sie.“[5]

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat des Unternehmens besteht aus Alfred Neven DuMont (Vorsitzender), Claas Kleyboldt und Peter May.

Zeitungen

Zeitungsgruppe Köln
Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Express

Online-Medien

  • Online-Auftritte der Zeitungen Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, EXPRESS, Mitteldeutsche Zeitung und Frankfurter Rundschau
  • Netzeitung netzeitung.de
  • Online-Anzeigenportal kalaydo.de
  • LizzyNet (Online-Community für Mädchen und junge Frauen)

Rundfunk und TV

Beteiligungen (Auswahl)

Logo der Haaretz Tageszeitung

Kritik

Der Verlag verfügt in der Kölner Medienlandschaft über eine enorme Meinungsmacht, da abgesehen von der Lokalausgabe der Bild-Zeitung alle lokalen Tageszeitungen in Köln im Verlag M. DuMont Schauberg erscheinen. Die Inhalte der Kölnischen Rundschau verantwortet Helmut Heinen, Präsident des Bund Deutscher Zeitungsverleger.

Zudem ist die Herausgeberfamilie ein fester Bestandteil des Kölner Establishments. Im Zusammenhang damit wird den Publikationen des Verlages vorgeworfen, über städtische Affären und Skandale (z.B. die Vorfälle im Zusammenhang mit der Kölner Messe und dem Immobilienfondsinitiator Josef Esch und der Bank Sal. Oppenheim) nur verhältnismäßig knapp und wenig investigativ zu berichten. Diese Vorwürfe bestreitet der Verlag.

Literatur

  • Manfred Pohl: M. DuMont Schauberg. Der Kampf um die Unabhängigkeit des Zeitungsverlags unter der NS-Diktatur. Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 2009.[7]

Einzelnachweise

  1. Die Zeit, Nr.14 vom 26. März 2009.
  2. Pressemitteilung der M. DuMont Schauberg-Gruppe: "M. DuMont Schauberg übernimmt Mecom-Aktivitäten", 13. Januar 2009.
  3. Pressemitteilung der Mecom-Group: Mecom sells its German operations for €152.0 million, 13. Januar 2009.
  4. Zitate vgl. PM djv/Interview/„der journalist“ 9/2009, S. 3.
  5. Uwe Vorkötter: In eigener Sache, in: Berliner Zeitung, 26. April 2010.
  6. 204.284 (IVW I/2009)
  7. Vgl. Florian Triebel: Rezension zu: Pohl, Manfred: M. DuMont Schauberg. Der Kampf um die Unabhängigkeit des Zeitungsverlags unter der NS-Diktatur. Frankfurt am Main 2009. In: H-Soz-u-Kult, 2. Februar 2010.