„Citigroup Center“ – Versionsunterschied

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== Architektur ==
== Architektur ==
Das Bauwerk steht architekturhistorisch an der Schnittstelle zwischen dem ausklingenden International Style und der beginnenden Postmoderne. Er ist zwar ein regelmäßiger Kubus, unterscheidet sich aber in einigen Aspekten deutlich von den älteren Varianten. Seine Farbe ist hell-glänzend und nicht dunkel bis schwarz, die Fenster sind zu dunklen waagerechten Bändern verbunden und als optisches Mittel deutlich betont, so dass sich ein sehr dekorativer Kontrast zum silbernen Grund ergibt. Außerdem bildet die mächtige schräggestellte Spitzenfläche ein weiteres Augenmerk und verlässt damit deutlich das Kastenschema. Diese Schräge sollte ursprünglich luxuriöse Terrassen-Eigentumswohnungen aufnehmen, später sollten hier Sonnenkollektoren angebracht werden - hier spürt man den Beginn der Umweltschutzbewegung jener Zeit - nur realisiert wurden beide Pläne nie.
Das Bauwerk steht architekturhistorisch an der Schnittstelle zwischen dem ausklingenden [[Internationaler Stil|International Style]] und der beginnenden [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]]. Es ist zwar im wesentlichen ein regelmäßiger [[Würfel (Geometrie)|Kubus]], unterscheidet sich aber in einigen Aspekten deutlich von älteren Hochhäusern.
Die Außenverkleidung des 59 Stockwerke umfassenden [[Hochhaus]]es besteht aus sich abwechselnden, horizontalen, hellen und dunklen Streifen, welche die Höhe des Hauses optisch verringern sollen. Die Streifenwirkung wird durch den Kontrast zwischen naturfarbenem [[Aluminium]] mit dem tagsüber dunkel wirkenden [[Glas]] erzielt.
Außerdem verlässt das Gebäude das Kastenschema mit seinem [[Pultdach]], welches durch die mächtigen [[Giebel]]flächen aus der Distanz als Blickfang und als Markenzeichen des Citigroup Center fungiert.
Unterhalb dieser Schräge, auf der [[Sonnenkollektor]]en - hier spürt man den Beginn der [[Umweltschutzbewegung]] jener Zeit - angebracht werden sollten, waren luxuriöse Terrassen-Eigentumswohnungen vorgesehen. Realisiert wurde weder das eine noch das andere.


Etwaige Schwingbewegungen des Gebäudes werden durch einen [[Schwingungsdämpfer]] reduziert. Dieser sogenannte „Tuned Mass Damper“, kurz TMD, liegt in Höhe des 59. Stocks und besteht aus einem 365 Tonnen schweren Betonklotz, der auf einer Ölschicht gleitend von einem Computer in Bewegungen gesetzt wird, die den Schwingungen des Turms entgegenwirken.
Das Gebäude ist an seiner charakteristischen Prismenspitze mit dreieckigen Giebelseiten und seiner ungewöhnlichen Verkleidung zu erkennen. Außerdem ist ein weiteres optisches Merkmal, dass das Gebäude auf vier 35 Meter hohen Stützen steht. Nach späteren Berechnungen des Architekten William LeMessurier boten diese Stützen keine ausreichende Sicherheit, das Gebäude stand nicht sicher. Da vermieden werden sollte, dass das Gebäude als Büroturm mehrere Tage nicht genutzt werden konnte und zudem eine Panik vermieden werden sollte, entschied man, die Stützen an mehreren Tagen nachts und weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit zu verstärken. Auch für die Presse wurde diese Tatsache so gut wie möglich unter Verschluss gehalten.<ref>[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/23326/der_sturz_des_schwebenden_wolkenkratzers.html]</ref>


Unter einer Ecke des Citigroup Center befindet sich eine kleine Kirche, die St. Peter's Lutheran Church, die als Ersatz für eine vorher auf dem Baugrundstück befindliche Kirche errichtet wurde. Auflage der Kirchengemeinde war, dass keine Stützen des Hochhauses durch das neue Kirchengebäude verlaufen durften. Das Citigroup Center ruht daher auf vier 35 m hohen Stützen, die nicht in den Gebäudeecken sondern in der Mitte der vier Gebäudeseiten angeordnet sind. Das Hochhaus "schwebt" somit über der Kirche.
Die Außenverkleidung des 279 Meter hohen und 59 Stockwerke umfassenden [[Hochhaus]]es besteht aus sich abwechselnden, horizontal verlaufenden Streifen aus [[Aluminium]] und [[Glas]], welche die Höhe des Hauses optisch verringern sollen.


1978, ein Jahr nach Inbetriebnahme des Gebäudes, wurde der [[Tragwerksplaner]] William LeMessurier von einem Studenten auf konstruktive Schwächen aufmerksam gemacht. Diese lagen zum Teil in der Konzeption, zum Teil in von der ausführenden Firma gemachten Veränderungen ([[Bolzen (Befestigung)|Bolzenverbindung]] anstelle [[Schweißen|Schweißnaht]]) begründet. Die [[Standsicherheit]] bei schräg auf das Gebäude treffenden [[Sturm|Stürmen]] war nicht gewährleistet. Um das Gebäude selbst und die Nachbarbauwerke nicht räumen zu müssen und um eine Panik zu vermeiden, entschied man, die Angelegenheit weitgehend geheimzuhalten und das tragende [[Stahlskelettbau|Stahlskelett]] über mehreren Wochen des Nachts und nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit zu verstärken. Hinter den Kulissen wurde parallel dazu vom [[Katastrophenschutz]] unter dem Deckmantel einer [[Marktforschung]]sumfrage die Evakuierung mehrerer Häuserblocks vorbereitet, da die [[Hurrikan]]saison nahte. <ref>[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/23326/der_sturz_des_schwebenden_wolkenkratzers.html]</ref>
Etwaige Schwingbewegungen des Gebäudes sollten durch einen Dämpfer ausgeglichen werden. Dieser sogenannte „Tuned Mass Damper“, kurz TMD, liegt in Höhe des 59. Stocks und besteht aus einem 365 Tonnen schweren Betonklotz, der auf einer Ölschicht gleitend von einem Computer in solche Bewegungen gesetzt wird, die die Schwingungen des Turms ausgleichen.

Unter dem Citigroup Center befindet sich eine kleine Kirche, die St. Peter's Lutheran Church, die errichtet werden musste, damit die alte Kirche, die vorher auf dem geplanten Baugrund stand, abgerissen werden durfte. Auflage der Kirchengemeinde war, dass keine tragenden Säulen durch das Kirchengebäude laufen sollten, deshalb steht das Gebäude auf mittig angeordneten Säulen und nicht etwa Ecksäulen. Somit wurde erreicht, dass das Citigroup Center über der Kirche "schwebt".


== Ansichten ==
== Ansichten ==

Version vom 3. Dezember 2011, 19:41 Uhr

Vorlage:Infobox Hohes Gebäude

Das Citigroup Center ist ein markanter Wolkenkratzer in der Skyline von New York. Er wurde im Jahr 1977 fertiggestellt und befindet sich am östlichen Rand von Midtown Manhattan an der Lexington Avenue - Ecke East 53. Street. Das Gebäude entstand nach Plänen des Architekten Hugh Stubbins. Die Höhe des Bauwerks beträgt 279 Meter, es ist nach aktuellem Stand von 2011 das siebthöchste Gebäude New York Citys.

Architektur

Das Bauwerk steht architekturhistorisch an der Schnittstelle zwischen dem ausklingenden International Style und der beginnenden Postmoderne. Es ist zwar im wesentlichen ein regelmäßiger Kubus, unterscheidet sich aber in einigen Aspekten deutlich von älteren Hochhäusern. Die Außenverkleidung des 59 Stockwerke umfassenden Hochhauses besteht aus sich abwechselnden, horizontalen, hellen und dunklen Streifen, welche die Höhe des Hauses optisch verringern sollen. Die Streifenwirkung wird durch den Kontrast zwischen naturfarbenem Aluminium mit dem tagsüber dunkel wirkenden Glas erzielt. Außerdem verlässt das Gebäude das Kastenschema mit seinem Pultdach, welches durch die mächtigen Giebelflächen aus der Distanz als Blickfang und als Markenzeichen des Citigroup Center fungiert. Unterhalb dieser Schräge, auf der Sonnenkollektoren - hier spürt man den Beginn der Umweltschutzbewegung jener Zeit - angebracht werden sollten, waren luxuriöse Terrassen-Eigentumswohnungen vorgesehen. Realisiert wurde weder das eine noch das andere.

Etwaige Schwingbewegungen des Gebäudes werden durch einen Schwingungsdämpfer reduziert. Dieser sogenannte „Tuned Mass Damper“, kurz TMD, liegt in Höhe des 59. Stocks und besteht aus einem 365 Tonnen schweren Betonklotz, der auf einer Ölschicht gleitend von einem Computer in Bewegungen gesetzt wird, die den Schwingungen des Turms entgegenwirken.

Unter einer Ecke des Citigroup Center befindet sich eine kleine Kirche, die St. Peter's Lutheran Church, die als Ersatz für eine vorher auf dem Baugrundstück befindliche Kirche errichtet wurde. Auflage der Kirchengemeinde war, dass keine Stützen des Hochhauses durch das neue Kirchengebäude verlaufen durften. Das Citigroup Center ruht daher auf vier 35 m hohen Stützen, die nicht in den Gebäudeecken sondern in der Mitte der vier Gebäudeseiten angeordnet sind. Das Hochhaus "schwebt" somit über der Kirche.

1978, ein Jahr nach Inbetriebnahme des Gebäudes, wurde der Tragwerksplaner William LeMessurier von einem Studenten auf konstruktive Schwächen aufmerksam gemacht. Diese lagen zum Teil in der Konzeption, zum Teil in von der ausführenden Firma gemachten Veränderungen (Bolzenverbindung anstelle Schweißnaht) begründet. Die Standsicherheit bei schräg auf das Gebäude treffenden Stürmen war nicht gewährleistet. Um das Gebäude selbst und die Nachbarbauwerke nicht räumen zu müssen und um eine Panik zu vermeiden, entschied man, die Angelegenheit weitgehend geheimzuhalten und das tragende Stahlskelett über mehreren Wochen des Nachts und nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit zu verstärken. Hinter den Kulissen wurde parallel dazu vom Katastrophenschutz unter dem Deckmantel einer Marktforschungsumfrage die Evakuierung mehrerer Häuserblocks vorbereitet, da die Hurrikansaison nahte. [1]

Ansichten

Siehe auch

Literatur

  • Yann Arthus-Bertrand: New York. ein Porträt in Luftbildern. RV-Verlag, München 1998, ISBN 3-575-22020-4, S. 93, 95 (Originalausgabe: New York from the Air. Photographs by Yann Arthus-Bertrand, Text by John Tauranac. Harry N. Abrams, New York NY 1998, ISBN 0-8109-3692-5).
  • Fulvio Irace: Emerging Skylines. The new American Skyscrapers. Whitney Library of Design, New York 1990, ISBN 0-8230-1313-8, S. 126–129.
  • James Steele: Architektur heute. Lichtenberg, München 1998, ISBN 3-7852-8428-4, S. 376.
  • Dirk Stichweh: New York Skyscrapers. Prestel Verlag, München u. a. 2009, ISBN 978-3-7913-4054-8.

Einzelnachweise

  1. [1]
Commons: Citigroup Center – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 40° 45′ 28,8″ N, 73° 58′ 14,2″ W