Täuschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2023 um 10:01 Uhr durch 217.230.177.197 (Diskussion) (rgdrtgdhrzjguizoz). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Durch Täuschung wird eine Fehlvorstellung (Irrtum) durch nicht der Wahrheit oder Wirklichkeit entsprechende Umstände oder Sinneswahrnehmungen hervorgerufen, die zu einer verkehrten Auffassung eines Sachverhalts führen.

Täuschungen ohne Rechtsfolgen

List und Hinterlist

Wird ein starker Gegner von einem schwächeren durch Täuschung besiegt, so wird diese als List oder Strategie (Kriegslist) allgemein positiv bewertet. Eine der ältesten Erzählungen enthält die (1 Sam 17 EU) vom Zweikampf des jungen David gegen einen riesigen Krieger der feindlichen Philister, Goliat. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe tritt David dem gewaltigen Gegner entgegen und kann ihn mit seiner Steinschleuder töten:

„Da trat aus dem Lager der Philister ein Vorkämpfer namens Goliat aus Gat hervor. Er war sechs Ellen und eine Spanne groß. Auf seinem Kopf hatte er einen Helm aus Bronze und er trug einen Schuppenpanzer aus Bronze, der fünftausend Schekel wog. Er hatte bronzene Schienen an den Beinen und zwischen seinen Schultern hing ein Sichelschwert aus Bronze. Der Schaft seines Speeres war (so dick) wie ein Weberbaum und die eiserne Speerspitze wog sechshundert Schekel. Sein Schildträger ging vor ihm her.“

1 Sam 17,4-7 EU

Listige Helden der griechischen Mythologie sind beispielsweise Odysseus und Hera, im Märchen unter anderen der Igel in Der Hase und der Igel. Bei Sendungen mit versteckter Kamera wie beispielsweise Verstehen Sie Spaß? werden entsprechende Streiche dokumentiert und als Unterhaltung präsentiert. Solange eine Hinterlist allgemein nicht oder nur geringfügig negativ bewertet wird, bezeichnet man den Ausübenden auch als Schlitzohr und die Eigenschaft als Schlitzohrigkeit. Auch im Sport gibt es erlaubte Täuschungen, die als Finte bezeichnet werden. Negativ werden dagegen Täuschungen bewertet, die auf Hinterlist, Tücke oder Arglist basieren.

Wahrnehmungs- und kognitive Täuschung

Eine Wahrnehmungstäuschung liegt vor, wenn die subjektive Wahrnehmung von der objektiven Wahrnehmung abweicht. Kognitive Täuschungen sind Denkfallen; der Begriff ist in Anlehnung an den der optischen Täuschung gebildet. Denkfallen können durch Manipulation herbeigeführt werden.

Eine mit technischen Mitteln herbeigeführte Wahrnehmungstäuschung nennt man auch Illusion. Solche Täuschungen werden zu Unterhaltungszwecken auch in der Zauberkunst eingesetzt. Mit akustischen Täuschungen (Audioillusionen) hat sich besonders die Musikpsychologin Diana Deutsch befasst.

Täuschung mit sprachlichen Mitteln

Wird die Täuschung durch eine absichtlich falsche Aussage herbeigeführt, bezeichnet man sie als Lüge. Desinformation ist dagegen die massenhafte Verbreitung falscher oder irreführender Informationen.

Tarnung

Bei der Tarnung ist ein Objekt so verändert, dass es sich nicht oder kaum mehr vom Hintergrund abhebt oder die Gestalt eines ganz anderen Objekts nachahmt. Tarnen und Täuschen sind Aktivitäten beim Militär und im Tierreich.

Literatur

  • Christian Gizewski: Täuschung als Erfolgsprinzip öffentlicher Argumentation. Ein praktisches Erbe antiker Rhetorik. Aufsatz. TU Berlin, Berlin 1999 (Volltext)
Wiktionary: Täuschung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise