Frühbeet
Mit Frühbeet oder auch Mistbeet beschreibt man eine flache, mit Glas bedeckte Kulturfläche, die meist für Anzuchten von Jungpflanzen genutzt wird. Es ist an seiner höchsten Seite nicht höher als 1 m und zu einer Seite geneigt. Damit diese Fläche bearbeitet oder gelüftet werden kann, müssen die einzelnen aus Holz oder Metall gerahmten Frühbeetfenster (bis zu ca. 1,6 x 1,0 m) angehoben, angekippt bzw. ganz abgenommen werden. Wie auch Gewächshäuser verlängern Frühbeete die Zeit, die den Pflanzen für das Wachstum zur Verfügung steht.
In der Literatur wird unterschieden zwischen warmem und kaltem Frühbeet. In dem warmen Frühbeet (oder auch Mistbeet) wird durch mirkobiologische Abbauprozesse Wärme erzeugt und so der Boden aufgeheizt. [1]
Der Name Mistbeet kommt daher, dass diese Fläche, als es noch keine elektrische oder Warmwasserheizung für solch eine Anlage gab, mit der Abwärme von in einer Spatentiefe eingebrachtem und festgetretenem Mist beheizt wurde. Durch die Abbauprozesse entsteht Wärme, die in den Boden abgegeben wird (siehe auch Biomeiler). Gleichzeitig wird so der Boden sehr nährstoffreich, was den Pflanzen im Frühbeet zugute kommt.
Das Frühbeet mit seinen gravierenden arbeitstechnischen Mängeln und dem geringen Luftvolumen, bei dem die Temperatur schwer zu regeln ist, wird vor allem in Gärtnereien durch unterschiedlich große Folientunnel als günstige Alternative zum Glasgewächshaus abgelöst. Frühbeete sind aber in Kleingärten und Hausgärten noch in Gebrauch (zum Teil unter Verwendung alter Fenster gebaut), und auch Bausätze werden gehandelt. Gelegentlich werden Frühbeete mit elektrischen Heizvorrichtungen versehen.
Einzelnachweise
- ↑ Böhmig: Rat für jeden Gartentag, Neumann Verlag Leipzig, 1983, S. 56 ff