Wolrad Wolff

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Wolrad Wolff, vollständig Wolrad Ludwig Moritz Friedrich Wolff (* 15. November 1842 in Pyrmont; † 18. Juli 1934 in Schwerin) war ein deutscher evangelisch-luthetrischer Geistlicher und Oberhofprediger am großherzoglichen Hof von Mecklenburg-Schwerin.

Leben

Er war der Sohn des Sohn des Pyrmonter Superintendenten Adam Wolff (1810-1854) und seiner Frau Johanna, geb. Freybe (1814-1896). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gütersloh studierte er ab 1862 Evangelische Theologie an den Universitäten Erlangen, Greifswald und Rostock. Zu Michaelis 1865 bestand er das erste theologische Exmen in Arolsen. 1868 war er Hauslehrer in Teschow (heute Ortsteil von Teterow) und wurde noch im gleichn Jahr als 1868 Konrektor nach Bad Doberan berufen. 1870 legte er sein zweites theologisches Examen ab und wurde im Güstrower Dom zum Pastor ordiniert.

Er wurde Instruktor bei Herzog Johann Albrecht und begleitete ihn nach Dresden auf das Vitzthumsche Gymnasium. Von 1874 bis 1882 wirkte er als Pastor in Slate (heute Ortsteil von Parchim und von 1882 bis 1892 als zweiter Pastor an der Stadt- und Hofkirche in Ludwigslust. Seit 1882 war er Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.

1892 wurde er zum Hofprediger an der Schlosskirche in Schwerin berufen. Hier war er für die Kasualien des großherzoglichen Hauses verantwortlich. Er hielt unter anderem die Trauerfeier für Herrzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg, die Trauuung von Christian X. und Alexandrine zu Mecklenburg und die Konfirmation von Herzogin Cecilie zu Mecklenburg. 1898 stieg er zum Oberhofprediger auf; er wurde 1910 Konsistorialrat und 1912 Geheimer Konsistorialrat. 1919 trat er in den Ruhestand.

1899 verlieh ihm die Theologsiche Fakultät der Universität Rostock den theologischen Ehrendoktor.

Der Lehrer und Politiker Friedrich Franz Wolff war sein Sohn.

Werke

Seiner Stellung angemessen sind von Wolrad Wolff vor allem Kasual-Predigten erhalten.

  • Reden gehalten bei der Trauerfeier für den Oberkirchenraths-Präsidenten D. Kliefoth am 31. Januar 1895. 1895
  • Rede am Sarge der Frau Minister Leopoldine von Bülow, geb. von Bücken . 1896
  • Rede am Sarge des Kammersängerdirektors z. d. Ernst von Witzendorff am 19. Februar 1896 gehalten. 1896
  • Ich will Dich segnen und du sollst ein Segen sein! : Traurede zur Vermählungs-Feier ... des Erbgroßherzogs Friedrich August von Oldenburg mit ... der Herzogin Elisabeth zu Mecklenburg am 24. October 1896 gehalten in der Schloßkirche zu Schwerin. 1896
  • Rede am Sarge weiland Seiner Hoheit des Herzogs Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg … Bei der Beisetzung im Dom zu Schwerin am 5. October 1897. 1897
  • Rede bei der Trauung ... des Prinzen Christian von Dänemark mit ... der Herzogin Alexandrine zu Mecklenburg gehalten .... am 26. April 1898. 1898
  • Befiehl dem Herrn deine Wege: Rede bei der Konfirmation ... der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg gehalten in der Schloßkirche zu Schwerin am 3. Juli 1903. 1903
  • Rede zum Gedächtnis des am 26. Mai 1857 erfolgten feierlichen Einzuges S. K. G. des Großherzogs Friedrich Franz II u. seiner Gemahlin Auguste in das wiederhergestellte Schloß zu Schwerin. 1907
  • Rede am Sarge weiland Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Johann Albrecht zu Mecklenburg, Elisabeth Prinzessin v. Sachsen-Weimar-Eisenach … gehalten in der Schloßkirche zu Schwerin am 15. Juli 1908. 1908
  • Rede bei der Trauung Sr. H. des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg … mit I. Durchl. der Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla am 15. Dezember 1909, gehalten im Dom zu Braunschweig. 1909

Literatur

  • Friedrich Walter: Unsere Landesgeistlichen von 1810 bis 1888: biographische Skizzen sämmtlicher Mecklenburg-Schwerinschen Geistlichen. Selbstverlag, Penzlin 1889, S. 163
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 11030.