Amt Finsterwalde

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Schloss Finsterwalde, Sitz des Amtes Finsterwalde
Franz Johann Joseph von Reilly: Des Meissenschen Kreises Noerdliche Aemter Finsterwalda, Senftenberg, Torgau, Muehlberg, Oschatz und Grossenhayn. Nro. 358 von 1795/1796

Das Amt Finsterwalde war eine kurfürstlich-sächsische Verwaltungseinheit, die 1625 mit dem Erwerb der kleinen Herrschaft Finsterwalde geschaffen worden war. 1689 wurde ein Teil der amtsangehörigen Dörfer dem Amt Dobrilugk zugeordnet. 1830 wurde das Amt Finsterwalde aufgelöst und die sieben amtsangehörigen Dörfer ebenfalls dem Amt Dobrilugk zugeordnet. 1848 wurde diese Vereinigung wieder rückgängig gemacht und das Rentamt Finsterwalde geschaffen. Dieses wurde 1874 aufgelöst.

Geschichte

Die Herrschaft Finsterwalde entstand um die 1301 erstmals genannte Burg Finsterwalde. Bereits 1474 gehörten die Orte Lichterfeld, Lindthal, Massen, Naundorf, Nehesdorf und Tanneberg. Betten wurde nicht genannt, da es zu diesem Zeitpunkt verpfändet. Das Pfand wurde anscheinend bis 1530 wieder eingelöst, da es dann in den Beschreibungen der Herrschaft enthalten ist.

Die ersten urkundlich belegten Besitzer sind die v. Landsberg von 1282 bis vor 1324. 1324 sind Burggraf Albrecht von Altenburg und Otto der Ältere v. Altenburg im Besitz der Herrschaft, danach (1326) folgte ein Biterolf. Die v. Ileburg sind von 1353 bis 1368 als Besitzer nachgewiesen, 1375 bis 1380 die v. Rodstock. Ihnen folgte der Landvogt Hans von Polenz (1416 bis nach 1421) und v. Pack (1425), der Schloss und Stadt Finsterwalde 1425 an den sächsischen Kurfürsten Friedrich I. (der Streitbare) verkaufte. Von 1437 bis ins 16. Jahrhundet hinein war die Herrschaft an die v. Maltitz verpfändet. Von 1519 bis 1531 hatten die v. Minckwitz-Drehna die Herrschaft als sächsische Lehen. Ihnen folgte die Familie v. Dieskau (ab 1531), die es 1625 an den sächsischen Kurfürst Johann Georg I. verkauften. Eingeschlossen in diesen Kauf waren auch die Dörfer Lieskau und Schacksdorf, die die v. Dieskau 1534 vom Kloster Dobrilugk als Pfand erhielten; weiter die Dörfer Gröbitz und Ponnsdorf aus dem Besitz der Herrschaft Drehna sowie das Dorf Gohra, das sie 1619 von den v. Kottwitz gekauft hatten. 1689 wurden die ehemaligen Klosterdörfer, die Drehnaer Dörfer und Gohra dem Amt Dobrilugk angeschlossen. Das Amt Finsterwalde blieb in reduziertem Umfang bestehen.

Zugehörige Orte in der Übersicht

Nach dem Kursächsischen Ämteratlas umfasste das Amt Finsterwalde die Orte:

die folgenden Orten gehörten nur von 1625 bis 1689 zum Amt Finsterwalde

1830 wurde das Amt Finsterwalde aufgelöst und die Dörfer dem Amt Doberlug (Königl. Standesherrschaft Doberlug) zugewiesen. 1848 wurde die Vereinigung rückgängig gemacht und das alte Amt als Rentamt Finsterwalde im alten Umfang wieder errichtet. 1874 wurde das Rentamt Finsterwalde endgültig aufgelöst.

Literatur

  • Karlheinz Blaschke & Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790, Verlag Klaus Gumnior Chemnitz 2009.
  • Rudolf Lehmann: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz Band 1 Einleitung und Übersichten. Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Marburg 1979 ISBN 3-921254-96-5