Alkmene (Apfel)

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Alkmene
Alkmene
Art Kulturapfel (Malus domestica)
Herkunft Müncheberg, Deutschland
Institut Institut für Acker- und Pflanzenbau in Müncheberg
Züchtungsjahr 1930
Abstammung

Kreuzung aus
Cox Orange × Geheimrat Dr. Oldenburg

Liste von Apfelsorten

Alkmene ist eine Sorte des Apfels (Malus domestica). Die Kreuzung aus 'Cox Orange' und 'Geheimrat Dr. Oldenburg' ist in Europa im Frühherbst Anfang/Mitte September pflückreif. Sie wurde als Ersatz für Cox Orange für Anbau in trockenerem Klima gezüchtet.

Im Erwerbsanbau wird Alkmene vor allem wegen ihres Geschmacks und der damit erzielbaren höheren Preise gepflanzt, obwohl die Erträge nicht an andere Sorten heranreichen.[1]

Beschreibung

Der Baum wächst recht schwach. Die Frucht ist klein bis mittelgroß und rundlich mit goldgelber, orangerot verwaschener Schale.

Das Fruchtfleisch ist grünlichgelb bis cremefarben. Es ist fest, feinzellig und knackig. Das Aroma von Alkmene ist fein säuerlich, sehr aromatisch und hat Anklänge an Cox Orange.[1]

Anbau

Frucht am Baum

Alkmene benötigt eine milde, leicht schattige Lage in der die Blüten nicht durch Spätfröste beeinträchtigt werden. Als optimal haben sich mittlere Höhenlagen oder leicht schattige Weinberglagen herausgestellt.[2] Anders als die Vatersorte Cox Orange kommt Alkmene gut mit mäßig trockenen bis mäßig frischen Lehmböden mittlerer Fruchtbarkeit zurecht. Auch verträgt der Apfel Wind.[2] Die diploide Sorte wird gut von 'Cox Orangenrenette', 'Golden Delicious' und 'James Grieve' befruchtet.

Die Blütezeit beginnt ab Ende April und endet Mitte Mai. Sie blüht sehr reich, jedoch stellt sich nur ein mäßiger Fruchtertrag ein. Die Blüten sind mindestens mittelmäßig frostempfindlich, der Baum selbst verträgt auch starken Winterfrost. Bei zu starker Sonneneinstrahlung kann die Fruchthaut aufreißen.[2]

Der Ertrag beträgt in etwa zwei Drittel des Ertrags von Golden Delicious.[3]

Pflückreife ist von Anfang bis Mitte September, Genussreife von September bis Ende Oktober. Auch im Kühllager hält sich 'Alkmene' nur bis Ende November, da bei Temperaturen von unter zwei Grad die Gefahr der Fleischbräune entsteht.[1]

Anfälligkeiten und Resistenzen

Alkmene ist nicht empfindlich gegenüber Schorf und Mehltau, allerdings anfällig für Feuerbrand, Kragenfäule, Krebskrankheiten und Rote Spinne. Der Baum ist empfindlich gegen Schwefel.[1]

Mutanten

Verbreitet sind die Mutanten Cevaal, die 1982 in den Niederlanden entdeckt wurde und eine Mutante von De Coster aus Belgien. Beide sind bei ansonsten ähnlichem Verhalten stärker rot gefärbt als die Ursprungsform.[2]

Geschichte

Die Kreuzung von Alkmene aus Cox Orange und Geheimrat Dr. Oldenburg war eine der ersten Arbeiten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Züchtungsforschung in Müncheberg, dem späteren Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung. Ziel war es, eine Cox-Orange ähnliche Sorte zu züchten, die in Gegenden mit trockenerem Sommerklima als England angepflanzt werden kann.[2]

Der Apfel ist seit 1960 im deutschen Erwerbsanbau vorhanden, und in den 1990ern wude um die 1000 Tonnen jährlich geernetet. Hauptanbauregionen waren die Bodenseeregion und die Gegend um den Neckar.[2]

Anmerkungen

  1. a b c d Robert Silbereisen, Gerhard Götz, Walter Hartmann: Obstsorten-Atlas. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-5537-0 S. 26
  2. a b c d e f Robert Silbereisen, Gerhard Götz, Walter Hartmann: Obstsorten-Atlas. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-5537-0 S. 24
  3. Robert Silbereisen, Gerhard Götz, Walter Hartmann: Obstsorten-Atlas. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-5537-0 S. 25

Literatur

  • Manfred Fischer (Hrsg.): Farbatlas Obstsorten. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2. Aufl. 2003, ISBN 3-8001-5547-8, S. 39.
  • Gerhard Friedrich, Herbert Petzold: Handbuch Obstsorten. Ulmer Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4853-6, S. 18.
Commons: Alkmene – Sammlung von Bildern
  • _http://www.vbogl.de/obstsorten/kernobstsorten/tafelsorten/alkmene.html