Glockengießerei Johann Hahn

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Marke der Glockengießerei Johann Hahn auf der beschädigten Marienglocke der Pfarrkirche St. Martinus in Wangen im Allgäu, 1950

Die Glockengießerei Johann Hahn in Landshut war eine Glockengießerei in Deutschland. Sie wurde 1890 von Johann Hahn (1858–1910) und Johann Hahn (1858–1928) als Glocken- und Messinggießerei in Landshut gegründet. Die Gießerei wurde von Johann Hahn (1891–1954) und danach von Diplom- und Hütteningenieur Johann Hahn (1916–1998) weitergeführt. Mit der Zeit wurde der Betrieb um eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik erweitert.

Da kein Nachfolger vorhanden war - Johann Hahn hatte die drei Töchter Bärbel, Ursel und Christel - wurde die Glockengießerei 1972 geschlossen. Johann Hahn zog mit seiner Frau Helene († 10. Januar 2004) nach München, 1994 zogen Johann und Helene Hahn nach Berlin. Hier verbrachten beide Ihren Lebensabend bei Ihrer Tochter Christel. In der Gießerei wurden insgesamt 3187 Glocken gegossen. Viele davon wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Besonders viele Glocken wurden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz für Kriegsverluste geliefert. Die wichtigsten heute noch erhaltenen Geläute befinden sich in:

  • Abensberg: As°
  • Bad Reichenhall: Gis°
  • Kempten, Mariä Himmelfahrt: A°
  • München St. Benno: Ges°
  • Ottobeuren: G°
  • Vilsbiburg: G°
  • Wangen im Allgäu: A°

Als erste Gießerei goss die Johann Hahn nach dem Krieg im Jahre 1947 eine Bronzeglocke über 4,5 t. Es ist die große Hosanna der Basilika Ottobeuren, die trotz der widrigen Umstände erstaunlich gut gelungen ist.

Die Mutter von Johann Hahn, Therese Hahn († 22. Mai 1975), hat entscheidend zur Entwicklung der Glockengießerei beigetragen. Der letzte Glockengießer, Johann Hahn, verstarb am 20. April 1998 in Berlin.

Die gefertigten Glocken hängen meist in bayerischen Kirchen.

Johann Hahn Glockengiesser - Landshut

Literatur

  • Johann Gottfried Hahn: Kampanologie, oder praktische Anweisung, wie Läut- und Uhrglocken verfertigt, dem Glockengiesser verakkordiert, behandelt und reparirt werden. Keyser, Erfurt 1802 (uni-jena.de).