Gamma-Knife

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Das Gamma-Knife, auch Leksell Gamma knife (engl. knife = ‚Messer‘) ist ein Strahlentherapiegerät der schwedischen Firma Elekta. Es dient der sogenannten stereotaktischen Radiochirurgie von Hirntumoren und Gefäßmalformationen. Dabei werden hochdosierte Gammastrahlen aus 201 einzelnen radioaktiven Cobalt-60-Quellen durch einen helmförmigen Kollimator mit entsprechenden Bohrungen auf den Kopf des Patienten gerichtet. Die nadelförmigen Strahlen können mit hoher Genauigkeit auf einen Punkt ausgerichtet werden.

Das erste Gamma-Knife wurde von dem Stockholmer Neurochirurgen Lars Leksell und dem Radiobiologen Börje Larsson aus Uppsala entwickelt und 1968 am Krankenhaus Sophiahemmet in Stockholm in Betrieb genommen.[1] Die stereotaktische Radiochirurgie entwickelte Leksell bereits 1951.[2][3]

Weltweit sind mehr als 300 Geräte installiert und in Betrieb.[4] In Deutschland gibt es fünf Gamma-Knife-Zentren (Aachen, Frankfurt, Krefeld, Hannover und Mannheim). Durch seine kugelige, halbgeschlossene Bauart ist es optimal zur Behandlung von Hirntumoren geeignet. Für Tumoren in anderen Körperregionen werden Linearbeschleuniger eingesetzt.

Im mitteleuropäischen Raum wurde das erste Gamma-Knife-Gerät im April 1992 unter Gerhard Pendl an der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Graz eingesetzt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. L. Leksell: Stereotactic radiosurgery. In: Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry. Band 46, Nummer 9, Sept. 1983, S. 797-803, ISSN 0022-3050. PMID 6352865.
  2. D. G. Leksell: Stereotactic radiosurgery. Present status and future trends. In: Neurological research. Band 9, Nummer 2, Juni 1987, S. 60–68, ISSN 0161-6412. PMID 2886946. (Review).
  3. L. Leksell: The stereotactic method and radiosurgery of the brain. In: Acta Chir Scand. Band 102, 1951, S. 316–319.
  4. 500th Leksell Gamma Knife begins patient treatments in Brazil

Informationen auf der Homepage des Herstellers