Deutscher Nationalismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. August 2016 um 11:32 Uhr durch Gelegenheitsaccount (Diskussion | Beiträge) (*grummel*). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter dem Begriff deutscher Nationalismus fasst man heute eine Vielzahl von Nationalismen zusammen, die sich auf das ethnische Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen begründen und die um 1770 ihren Anfang nahmen. Er wird heute zu den ethnischen, d. h., zu den „volksbezogenen“ Nationalismen gerechnet.

Der deutsche Frühnationalismus der Deutschen Bewegung war national-freiheitlich und apolitisch. Die konfessionelle Zugehörigkeit seiner Anhänger und/oder Sympathisanten spielte keine Rolle, da sich diese Form des Nationalismus allein über Sprache und Kultur definierte. Daher wird diese Form auch als Sprach- oder Kulturnationalismus bezeichnet.

Heute differenziert man hauptsächlich zwischen dem im Deutschen Kaiserreich entstandenen völkischen Nationalismus und dem in der österreichischen Reichshälfte entstandenen Deutschnationalismus. Ersterer stellt eine radikalisierte Form des [reichs]deutschen Nationalismus dar, der exklusiv und rassenantisemitisch war.

Letzterer stellte eine liberale Form des [deutsch]österreichischen Nationalismus dar, dessen rechter Flügel sich ab 1882/85 zunehmend radikalisierte und sich immer mehr an der reichsdeutschen Variante orientierte. So war die von Georg von Schönerer gegründete Alldeutsche Bewegung der rassenantisemitische und radikal-völkische Vertreter innerhalb des Deutschnationalismus.

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Echternkamp: Der Aufstieg des Deutschen Nationalismus (1770–1840), Campus Verlag Frankfurt/New York, 1998, ISBN 3-593-35960-X
  • Hans-Ulrich Wehler (Hrsg.): Scheidewege deutscher Geschichte. Von der Reformation bis zur Wende 1517–1989, Beck’sche Reihe, Verlag C.H. Beck München, 1995, ISBN 3-406-39223-7