Sinabung
Sinabung | ||
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Sinabung, Sumatra | ||
Höhe | 2460 m | |
Lage | Sumatra (Indonesien) | |
Koordinaten | 3° 10′ 0″ N, 98° 23′ 30″ O | |
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Typ | Stratovulkan | |
Letzte Eruption | 02/2017 |
Der Sinabung (indonesisch Gunung Sinabung) ist ein Vulkan im Norden der indonesischen Insel Sumatra in der Provinz Sumatera Utara nahe der Stadt Berastagi, 25 km nordwestlich vom Tobasee und etwa 50 km südwestlich von Medan. Der Ausbruch des Sinabung am 29. August 2010 war die erste gesichert bekannte Eruption in den letzten etwa 400 Jahren.[1]
Geologie
Der im Pleistozän bzw. Holozän entstandene Stratovulkan weist an seinen Flanken zahlreiche Lavaströme auf. Der Berggipfel besitzt eine längliche Form, da frühere Ausbrüche mehrere Gipfelkrater entlang einer etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Linie bildeten. Der Krater des 2010 aus Andesit und Dazit gebildeten Vulkans liegt am Südende des Gipfelkraterkomplexes.
Vulkanische Aktivität
1912 wurden Solfataren im Bereich des Gipfels und der oberen Flanken beobachtet.
2010
Nach einem Ausbruch im August 2010 flohen mehr als 18.000 Menschen oder wurden in Sicherheit gebracht. Bei einer zweiten Eruption erhöhte sich die Zahl der Flüchtlinge auf 27.000. Vulkanasche erreichte die Millionenstadt Medan.[2][3] Bei einer dritten Eruption am 3. September, der bisher heftigsten seit dem Neuausbruch, schleuderte der Vulkan eine mehrere Kilometer hohe Aschefontäne in die Atmosphäre. Das begleitende Erdbeben war noch in 8 km Entfernung zu spüren.[4]
2013
Am Morgen des 15. September 2013 brach der Sinabung wieder aus. Bis zum 18. September ereigneten sich vier Eruptionen.[5] Tausende von Menschen wurden in einem Umkreis von drei Kilometern aus insgesamt elf Dörfern evakuiert.[6] Bei einem erneuten Ausbruch am Morgen des 3. November konnte eine sieben Kilometer hohe Rauchsäule beobachtet werden. Eine Zone von drei Kilometern im Umkreis des Vulkans wurde evakuiert. Am 14. November 2013 floss ein pyroklastischer Strom an der Südostflanke des Vulkans herab.[7] Am 18. November 2013 wurde nach einer Explosion eine Aschewolke ausgestoßen, die auf bis zu 11,3 Kilometer Höhe stieg.[7] In der Nacht vom 23. zum 24. November 2013 erfolgten weitere Eruptionen, in deren Folge das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz die höchste Warnstufe ausrief. Zehntausende Bewohner wurden evakuiert.[7]
2014
Die Serie der Ausbrüche setzt sich im Jahr 2014 fort. Am 4. Januar wurden mehr als 50 Ausbrüche beobachtet. Die Sicherheitszone um den Vulkan wurde von fünf auf sieben Kilometer ausgeweitet.[8] In der Nacht zum 14. Januar wurden zahlreiche vulkanische Blitze in den Wolken der pyroklastischen Ströme beobachtet. Dieses Phänomen ist relativ selten und tritt oft nur bei deutlich stärkeren Vulkanausbrüchen auf. Der Ascheniederschlag ließ die Pflanzen auf den Feldern verdorren. Zahlreiche Hausdächer stürzten unter der Last der Vulkanasche ein. Besonders betroffen war das Dorf Sigarang Garang.[9] Am 1. Februar kam es zu einem stärkeren Ausbruch, der 16 Todesopfer[10] unter der in der Nähe wohnenden Bevölkerung forderte.[1] Über 30.000 Personen mussten ihre Häuser verlassen.[11] Im Oktober 2014 brach er erneut mehrfach aus. Inzwischen ist die Region um den Vulkan mit einer Ascheschicht bedeckt.[12]
2015
Ab dem 13. Juni 2015 wird über erneute Ausbrüche mit ein bis zwei Kilometer hohen Ausbruchssäulen (Plumes) berichtet. Die Evakuierungsmaßnahmen blieben daher aufrechterhalten oder wurden erneuert.[13]
2016
Am 22. Mai 2016 kam es erneut zu einem Ausbruch, bei dem (mindestens) sechs Menschen starben, die sich verbotswidrig in der Sperrzone aufhielten. Sie wurden von einer heißen Asche- und Gerölllawine erfasst.[14]
2017
Da sich am 25. Oktober 2017 eine hohe Aschesäule über dem Vulkan ausbildete erklärten die Behörden einen Umkreis mit 7 km Radius zum Sperrgebiet. Tausende Menschen flohen.[15]
Tourismus
Besteigungen beginnen häufig von Kabanjahe und Pematang Siantar aus.
Siehe auch
Weblinks
- Sinabung im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Bildergalerie vom Ausbruch 2014
- Video eines pyroklastischen Stroms am 21. Januar 2014
- Fotostrecke vom Ausbruch im Juni 2015. In: Spiegel Online, 19. Juni 2015, abgerufen am 21. Juni 2015.
Einzelnachweise
- ↑ a b Indonesia volcano Sinabung in deadly eruption. BBC News, 1. Februar 2014, abgerufen am 1. Februar 2014 (englisch).
- ↑ Sumatra: Vulkanausbruch treibt Tausende in die Flucht. In: Der Spiegel. 29. August 2010, abgerufen am 24. November 2013.
- ↑ Erneuter Ausbruch des Vulkans Sinabung. In: Der Standard, 30. August 2010
- ↑ Sumatra: Vulkan Sinabung speit wieder Asche und Rauch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 3. September 2010
- ↑ Gunung Sinabung Meletus, Basarnas Terus Evakuasi Warga. In: Kini.co, 20. September 2013, gesichtet am 20. September 2013
- ↑ Thousands flee as Mt. Sinabung erupts. In: The Jakarta Post, 15. September 2013, abgerufen am 20. September 2013
- ↑ a b c Angst vor Vulkanausbruch. Indonesier fliehen vor Mount Sinabung. In: Der Spiegel. 24. November 2013, abgerufen am 24. November 2013.
- ↑ Reihenweise Vulkanausbrüche. In: nzz.ch. 5. Januar 2014, abgerufen am 8. Januar 2014.
- ↑ Sinabung: pyroclastic flows. 13. Februar 2014, abgerufen am 20. Februar 2014.
- ↑ Indonesien: Tausende fliehen vor Vulkan Sinabung. In: orf.at, 26. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017. – „Anfang 2014 … 16 Menschen gestorben“.
- ↑ Sumatra – Viele Tote bei Vulkanausbruch. In: spiegel.de
- ↑ Sinabung-Ascheregen trifft Touristenort auf Sumatra ( vom 10. Oktober 2014 im Internet Archive) In: Stern.de, 9. Oktober 2014.
- ↑ Sinabung im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- ↑ Bericht Tagesschau Stand: 22. Mai 2016, 11:17 Uhr.
- ↑ Indonesien: Tausende fliehen vor Vulkan Sinabung. In: orf.at, 26. Oktober 2017, abgerufen 26. Oktober 2017, 9:45 Uhr MESZ. – „Gestern“.