Simone Wendler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Januar 2019 um 13:39 Uhr durch 2003:49:2e04:de00:5130:c27e:d177:7693 (Diskussion) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Simone Wendler (* 1955 in Cottbus) ist Chemikerin und Journalistin. Bis zu ihrem Ruhestand war sie Chefreporterin der Lausitzer Rundschau.

Leben

Wendler studierte nach ihrem Abitur Chemie mit Diplomabschluss und arbeitete bis 1990 in diesem Beruf, über viele Jahre im Fleischkombinat, 1984 wechselte Wendler ins Labor des Krankenhauses. 1989 übernahm sie die Pressearbeit der SDP, die sich später der SPD anschloss. Nach der Wende berichtete sie für den Berliner Tagesspiegel als Journalistin aus Südbrandenburg. 1997 bis 2000 arbeitete sie als freiberufliche Journalistin, für Tageszeitungen und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zum 1. Oktober 2000 wurde sie Chefreporterin der Lausitzer Rundschau in Cottbus.[1][2]

In der DDR wurde sie bespitzelt unter dem Objektnamen Poet, weil vermutet wurde, sie könnte zum „Werkzeug des Klassenfeindes“ werden.

Untersuchung einer Korruptionsaffäre

Im November 2000 empfing Wendler ein Paket ohne Absender. Auf Grundlage der darin enthaltenen Papiere veröffentlichte sie am 29. November 2000 den Artikel „Filz und Korruption in Cottbus?“ Demnach hatten führende Mitarbeiter der städtischen Gebäudewirtschaft GWC über Jahre bei der Vergabe von Aufträgen bestimmte Unternehmen bevorzugt, Immobilien waren ohne öffentliche Ausschreibung verkauft worden und Politiker hatten profitiert oder weggesehen.[2] Nach Ansicht von Wendler hing das auch mit kriminellen MfS-Cliquen zu tun.[3][4]

Wendler wurde bedroht, auch soll ein Stein durch die Scheibe ihres Wohnzimmers geworfen worden sein. Die Polizei hatte Ermittlungen aufgenommen.

Es entbrannte ein Zeitungskrieg von Cottbus, von einer Verleumdungskampagne und von Lausitzer Verhörspiele[n] war die Rede. Für ihren Versuch der Vermittlung des Wertes von Pressefreiheit wurde sie mit zwei Journalistenpreisen ansgezeichnet. Für die Unterschlagung von Akten wurde ein GWC-Mitarbeiter verurteilt.[5] Die Handelskammer räumte Fehler ein.[6] Es kam zu Kündigungen bei der GWC.[7]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. netzwerkrecherche.org: Lokal: Simone Wendler. 7. November 2012, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  2. a b Klaus Brinkbäumer: ZEITUNGEN: Mutter Courage von Cottbus. In: Der Spiegel. Band 36, 3. September 2001 (spiegel.de [abgerufen am 15. Dezember 2018]).
  3. Geschmeidiger Übergang. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  4. FOCUS Online: Das Phantom der Stasi. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  5. https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/ex-gwc-chef-thiessat-wegen-aktenunterschlagung-verurteilt_aid-3203793
  6. Die https://www.tagesspiegel.de/themen/brandenburg/cottbuser-affaeren-handelskammer-gibt-fehler-zu/251834.html
  7. https://www.lr-online.de/nachrichten/angeklagte-beteuern-unschuld-und-teilen-aus_aid-4004565
  8. Preisträger 2002: Simone Wendler - Medienstiftung der Sparkasse Leipzig. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  9. Journalisten-Preis "Der lange Atem" geht an Simone Wendler. Abgerufen am 15. Dezember 2018.