Carcharhinus
Die Gattung Carcharhinus ist die umfangreichste Gattung der Requiemhaie (Carcharhinidae). Sie umfasst 31 Arten. Die Vertreter dieser Gruppe kommen in allen Meeresgewässern der tropischen und gemäßigten Breiten vor und finden sich auch im Brackwasser, zum Beispiel vor Flussmündungen, und im Süßwasser.
Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich aus dem Griechischen von karcharos, "scharf" und rhinos, "Nase" ab. Sie sind auch Namensgeber der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae).
Aussehen und Merkmale
Die meist zwischen einem und bis sieben bis acht Meter langen graubraun gefärbten Carcharhinus-Arten besitzen eine Afterflosse und zwei Rückenflossen, von denen die vordere größer ist als die hintere und zeichnen sich zudem durch fünf Kiemenspalten, rundliche Augen mit speziellen Augenliedern und klingenartige einspitzige Zähne aus. Von den anderen Gattungen diese Familie unterscheiden sie sich dadurch, dass sie kein Spritzloch besitzen und bei ihnen die Schneiden der Oberkiefer und (mit wenigen Ausnahmen) des Unterkiefers immer gezähnt sind. Weitere Merkmale betreffen die Anordnung und Größe der Flossen in Relation zueinander.
Lebensweise
Carcharhinus-Arten sind wie alle Requiemhaie starke Schwimmer und ernähren sich räuberisch von verschiedenen Fischen, darunter anderen Haien, Tintenfischen, Krebstieren, Schildkröten und Meeressäugern wie Robben sowie gelegentlich von Seevögeln.
Die Weibchen sind lebendgebärend.
Systematik
Man unterscheidet in der Familie insgesamt 31 Arten. Die Unterscheidung der Arten ist dabei häufig sehr schwierig, da sich die Hauptbestimmungsmerkmale wie etwa die relativen Körperproportionen und die Form der Placoidschuppen im Laufe der Ontogenese verändern. Außerdem kommt bei einigen Arten ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Färbung und der Zahnformen vor. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist auch die Anzahl der Rückenwirbel, wodurch eine eindeutige Bestimmung zur Unterscheidung von äußerlich sehr ähnlichen Arten nur durch eine Kombination äußerer und innerer Merkmale möglich ist. Häufig hilft das regionale Auftreten oder das Verhalten der Tiere bei der Bestimmung.
Die ehemals als eigene Gattung geführten Nachthaie (ehemals Gattung Hypoprion) werden heute dieser Gattung zugeordnet. Die Gattung Carcharhinus enthält folgende Arten:
- Schwarznasenhai (C. acronotus)
- Silberspitzenhai (C. albimarginatus)
- Großnasenhai (C. altimus)
- Grauer Riffhai (C. amblyrhynchos)
- Javahai (C. amboinensis)
- Borneohai (C. borneensis)
- Bronzehai (C. brachyurus)
- Großer Schwarzspitzenhai (C. brevipinna)
- Nervöser Hai (C. cautus)
- Pazifischer Zwerghai (C. dussumieri)
- Seidenhai (C. falciformis)
- Walbuchthai (C. fitzroyensis)
- Galapagoshai (C. galapagensis)
- Pondicherryhai (C. hemiodon)
- Feinzahnhai (C. isodon)
- Glattzahn Schwarzspitzenhai (C. leiodon)
- Stierhai oder Bullenhai (C. leucas)
- Kleiner Schwarzspitzenhai (C. limbatus)
- Weißspitzen-Hochseehai (C. longimanus)
- Hartnasenhai (C. macloti)
- Schwarzspitzen-Riffhai (C. melanopterus)
- Schwarzhai oder Düsterer Hai (C. obscurus)
- Karibischer Riffhai (C. perezi)
- Sandbankhai (C. plumbeus)
- Atlantischer Zwerghai (C. porosus)
- Schwarzfleckhai (C. sealei)
- Atlantischer Nachthai (C. signatus)
- Sorrahhai (C. sorrah)
- Australischer Schwarzspitzenhai (C. tilstoni)
- Schwarzschwanzhai (C. wheeleri)
