Rob Lowe
Robert Hepler „Rob“ Lowe (17. März 1964 in Charlottesville, Virginia) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, der zum sogenannten Brat Pack gehört.
; *Leben
Kindheit und Jugend
Rob Lowe wurde als Sohn der Lehrerin Barbara Lynn Hepler und des Anwalts Charles Davis Lowe geboren.[1] Seine Eltern ließen sich früh scheiden. Neben seinem Bruder Chad Lowe, der ebenfalls Schauspieler ist, hat er noch zwei Halbbrüder. Wegen einer Virusinfektion aus seiner Kindheit ist er auf dem rechten Ohr taub. Er ist Mitglied der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Vater ist deutscher, irischer und englischer Abstammung, seine Mutter walisischer, schottischer und englischer Abstammung.[2] Er wuchs in Dayton, Ohio auf und besuchte die Oakwood Junior High School, bevor er mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Malibu, Kalifornien zog,[3][4] wo er die Santa Monica High School besuchte.[5][6]
Partnerschaften
Lowe war ab 1981 mit der Schauspielerin Melissa Gilbert liiert.[7] Nach einer Affäre Lowes mit der Schauspielerin Nastassja Kinski trennte sich das Paar 1986. Nach einer kurzzeitigen Beziehung mit Stéphanie von Monaco kam er wieder mit Gilbert zusammen, verlobte sich mit ihr und plante eine Hochzeit für den Sommer 1987. Als Gilbert ihm mitteilte, dass sie schwanger sei, trennte er sich erneut von ihr. Kurz darauf erlitt sie eine Fehlgeburt.[8]
Am 22. Juli 1991 heiratete Lowe die Maskenbildnerin Sheryl Lynn Berkoff. Die beiden kannten sich schon länger und hatten sich bei den Dreharbeiten zu Todfreunde – Bad Influence wiedergetroffen und angefreundet.[9] Sie haben zwei gemeinsame Söhne.
Karriere
Seine erste Rolle vor der Kamera hatte Lowe 1979 in der Hauptrolle des Tony Flanagan in der ABC-Sitcom A New Kind of Family, die bereits nach einer Staffel abgesetzt wurde. 1983 hatte er an der Seite von Matt Dillon, Tom Cruise, Emilio Estevez, Ralph Macchio, C. Thomas Howell und Patrick Swayze sein Kinodebüt in dem Filmdrama The Outsiders von Francis Ford Coppola. Durch weitere Filme wie Class, Oxford Blues, St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief, Bodycheck und Nochmal so wie letzte Nacht zählt Rob Lowe zum Kern des Brat Pack.
Seine größte Serienrolle war die des Sam Seaborn, die er von 1999 bis 2006 in der Serie The West Wing – Im Zentrum der Macht verkörperte und für die er 2000 und 2001 jeweils für den Golden Globe Award als Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama nominiert wurde. Von 2006 bis 2010 war er in den ersten vier Staffeln der Fernsehserie Brothers & Sisters in der Rolle des Senators Robert McCallister zu sehen. Ab 2010 hatte er eine größere Rolle in der Mockumentary-Comedyserie Parks and Recreation, die er Mitte der sechsten Staffel 2014 verließ.[10]
Mit dem Fernsehfilm Desert's Eagle hatte Lowe 1997 als Regisseur und Drehbuchautor debütiert. Außerdem trat er als Produzent auf und produzierte neben dem Drama I Melt with You von 2011 auch die Fernsehserie Dr. Vegas und den Western The James Gang.
Skandale
Sex-Tapes
1988 gelangten Videoaufnahmen an die Öffentlichkeit, die Lowe beim Sex mit einem 16-jährigen Mädchen zeigten. Lowe gab an, dass er von der Minderjährigkeit nichts gewusst habe.[11] Ein anderer Teil des Videos zeigte Lowe mit seinem Freund, dem Produzenten Justin Moritt, beim Sex mit einem Model in einem Pariser Hotel. Das Video wurde in den Handel gebracht und löste einen Skandal aus.[12]
Rechtsstreitigkeiten mit Hausangestellten
Im April 2008 legte Lowe gegen drei frühere Kindermädchen Klage wegen Vertragsbruchs, Verleumdung und vorsätzlich herbeigeführten emotionalen Stresses ein. Gegen eines der Kindermädchen reichte er Klage ein, da diese an einem System beteiligt gewesen sei, „bösartige Lügen“ über ihn zu verbreiten. Gegen eine weitere reichte er Klage ein, da diese behauptete mit ihm eine Affäre gehabt zu haben, von ihm sexuell belästigt worden zu sein und dass seine Frau eine misshandelnde Arbeitgeberin sei. Lowe behauptete des Weiteren, dass sein früherer Koch sein Anwesen während seiner Abwesenheit benutzt habe, um dort Sex zu haben, dass er verschreibungspflichtige Medikamente gestohlen habe, Sicherheitskameras zerstört und seine Frau als kalte, herzlose und unsaubere Person bezeichnet habe.[13]
Ein Kindermädchen der Lowes reichte Klage in zwölf Punkten ein, darunter sexuelle Belästigung und Verstöße gegen den Arbeitsschutz. Am 19. Juni 2008 wurden zwei dieser Punkte wegen mangelnder Rechtsbasis abgewiesen.[14] Die gesamten Rechtsstreitigkeiten endeten im Mai 2009, indem alle Klagen, sowohl der Kindermädchen als auch der Lowes, vom Gericht abgewiesen wurden.[15]
Filmografie (Auswahl)
Filme
- 1983: Die Outsider (The Outsiders)
- 1983: Class
- 1984: Hotel New Hampshire (The Hotel New Hampshire)
- 1984: Oxford Blues
- 1985: St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief (St. Elmo’s Fire)
- 1986: Bodycheck (Youngblood)
- 1986: Nochmal so wie letzte Nacht (About Last Night...)
- 1987: Square Dance
- 1988: Masquerade – Ein tödliches Spiel (Masquerade)
- 1988: Die Unschuld der Molly (Illegally Yours)
- 1990: Magic Woman (If the Shoe Fits)
- 1990: Todfreunde – Bad Influence (Bad Influence)
- 1992: S.E.A.L.S. – Die härteste Elitetruppe der U.S.-Marine (The Finest Hour)
- 1992: Wayne’s World
- 1993: Stephen Kings The Stand – Das letzte Gefecht (The Stand)
- 1995: Midnight Man
- 1995: The James Gang (Frank and Jesse)
- 1995: Tommy Boy – Durch dick und dünn
- 1996: Kuss des Todes (First Degree)
- 1997: Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat (Austin Powers: International Man of Mystery)
- 1997: L.A. Psycho (Living in Peril)
- 1997: Virus C.I.A. – In feindlicher Absicht (Hostile Intent)
- 1997: Contact
- 1998: Ein höllisch guter Engel (One Hell of a Guy)
- 1999: Zugfahrt ins Jenseits (Atomic Train)
- 1999: Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung (Austin Powers: The Spy Who Shagged Me)
- 2000: The Specials
- 2001: Runaway Jane – Allein gegen alle (Jane Doe)
- 2001: Proximity – Außerhalb des Gesetzes (Proximity)
- 2002: Austin Powers in Goldständer (Austin Powers in Goldmember)
- 2002: The Master Criminal (Framed)
- 2003: Flight Girls (View from the Top)
- 2004: Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Salem’s Lot)
- 2005: Thank You for Smoking
- 2006: Ein vollkommener Tag (A Perfect Day)
- 2009: Echoes 2
- 2009: Lügen macht erfinderisch (The Invention of Lying)
- 2011: I Melt with You
- 2012: Drew Peterson – Der Unberührbare (Drew Peterson: Untouchable, Fernsehfilm)
- 2012: Knife Fight – Die Gier nach Macht (Knife Fight)
- 2013: Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll (Behind the Candelabra, Fernsehfilm)
- 2013: Killing Kennedy (Fernsehfilm)
- 2014: Sex Tape
- 2014: Beautiful & Twisted
- 2016: Monster Trucks
Serien
- 1979–1980: A New Kind of Family (11 Folgen)
- 1999–2006: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, 82 Folgen)
- 2003: The Lyon’s Den (13 Folgen)
- 2004–2006: Dr. Vegas (10 Folgen)
- 2006–2010: Brothers & Sisters (78 Folgen)
- 2007: Family Guy (eine Folge)
- 2010–2014: Parks and Recreation (75 Folgen)
- 2011–2014: Californication (5 Folgen)
- 2011: Young Justice (2 Folgen, Stimme)
- 2015: You, Me and the Apocalypse (8 Folgen)
- 2015–2016: The Grinder – Immer im Recht (The Grinder, 22 Folgen)
- 2016–2018: Code Black
- 2017: The Orville (2 Folgen Staffel 1)
Auszeichnungen
- 1984: Nominierung als Bester Nebendarsteller – Serie, Mini-Serie oder TV-Film für Hallmark Hall of Fame
- 1988: Nominierung als Bester Nebendarsteller für Square Dance
- 2000: Nominierung als Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama für The West Wing – Im Zentrum der Macht
- 2001: Nominierung als Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama für The West Wing – Im Zentrum der Macht
- 1986: Auszeichnung als Schlechtester Nebendarsteller für St. Elmo’s Fire – Die Leidenschaft brennt tief
Literatur
- Holger Gräf u. Annegret Wenz-Haubfleisch: US-Schauspieler Rob Lowe auf den Spuren seiner Vorfahren. In: Archivnachrichten aus Hessen 12/2 (2012), S. 61.
- Rob Lowe: Stories I Only Tell My Friends: An Autobiography, Henry Holt and Co. 2011
Weblinks
- Rob Lowe bei IMDb
- Rob Lowe in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Rob Lowe Biography (1964–). Filmreference.com, abgerufen am 25. November 2011.
- ↑ Simon Fanshawe: Pretty witty In: The Guardian, 23. März 2002. Abgerufen am 22. Mai 2010
- ↑ Vanity Fair: Rob Lowe on His Early Years as an Actor, His Friendships with the Sheens and Tom Cruise, and the Movie that Launched His Career, The Outsiders ( vom 21. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ The New York Times, He's Handsome — You Noticed? — but Not Just April 20, 2011. Accessed February 8, 2012.
- ↑ Oprah.com, Stories Rob Lowe Only Tells His Friends April 28, 2011. Accessed February 8, 2012.
- ↑ Lowe, Rob. Stories I Only Tell My Friends. 2011.
- ↑ Prairie Tale, by Melissa Gilbert, 2009, p. 112.
- ↑ Prairie Tale, by Melissa Gilbert, 2009, p. 195.
- ↑ Glenn Collins: Rob Lowe Braves Farce auf nytimes.com vom 20. Januar 1992 (englisch), abgerufen am 27. Mai 2012
- ↑ Nellie Andreeva: Rob Lowe & Rashida Jones To Exit ‘Parks & Recreation’, NBC Eyes New Show For Lowe. In: Deadline.com. 31. Juli 2013, abgerufen am 1. August 2013.
- ↑ Michelle Green: Rob Lowe's Tale of the Tape. In: People. 19. März 1990, S. 58–65, abgerufen am 29. Mai 2012.
- ↑ Lola Ogunnaike: Sex, Lawsuits and Celebrities Caught on Tape In: New York Times, 19. März 2006. Abgerufen am 15. Mai 2011
- ↑ Dodd, Johnny. (April 7, 2008) Rob Lowe Lawsuit Claims Ex-Employee Had Sex on His Bed, Stole Prescription Drugs – Crime & Courts, Rob Lowe. People.com. Retrieved on January 19, 2011.
- ↑ Lee, Ken: Judge Dismisses Two Claims Against Rob Lowe. People, 19. Juni 2008, abgerufen am 19. Juni 2008.
- ↑ Rob Lowe Ends Fight With Second Nanny ABC. May 14, 2009
Personendaten | |
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NAME | Lowe, Rob |
ALTERNATIVNAMEN | Lowe, Robert Hepler (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 17. März 1964 |
GEBURTSORT | Charlottesville, Virginia |