Leipzig (Schiff, 1906)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. August 2006 um 15:54 Uhr durch DrBesserwiss (Diskussion | Beiträge) (→‎Neuerstellung -> Quellen siehe Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schiffsdaten
Schiffname SMS Leipzig
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse Bremen-Klasse
Kiellegung: 12. Juli 1904
Stapellauf (Schiffstaufe): 31. März 1905
Indienststellung: 20. April 1906
Bauwerft: A.G. Weser in Bremen
Bau-Nr. 235
Besatzung: ca. 300 Mann
Baukosten: ca. 5 Mio. Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Bremen,
SMS Berlin,
SMS Hamburg,
SMS Lübeck,
SMS Danzig
Technische Daten
Wasserverdrängung: 3.816 t
Länge: 111,10 m
Breite: 13,30 m
Tiefgang: 5,61 m
Maschinenanlage: 10 Dampfkessel
Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Leistung: 10.100 PS
Anzahl der Schrauben: 2 vierflügelig Ø 3,9 m
Wellenumdrehung: 135 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 23 kn
Fahrbereich: 4.690 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: ca. 860 t Kohle
Bewaffnung
Geschütze 10,5 cm L/40: 10
Torpedorohre Ø 50 cm 2
Kommandanten
Fregattenkapitän Johann-Siegfried Haun


Die SMS Leipzig war ein kleiner Kreuzer der ehemaligen Kaiserlichen Marine.

Der Stapellauf erfolgte am 31. März 1905 auf der Werft A.G. Weser in Bremen. Die Indienststellung bei der Kaiserlichen Marine erfolgte 20. April 1906.


Lebenslauf und Verbleib

Im Sommer 1906 diente die SMS Leipzig als Begleitschiff auf der Sommerreise des Kaisers. Anschließend wurde sie dem Ostasiengeschwader zugeordnet und stach am 8. September des selben Jahres von Wilhelmshaven aus in Richtung Hongkong in See, das sie am 06.Januar 1907 erreichte. Dort operierte sie bis 1911, als sie nach Ausbruch des Chinesischen Bürgerkriegs nach Hankau am Jangtsekiang beordert wurde, um Unterstützung für die Kanonenboote Tiger und Vaterland zu leisten. Im Mai 1914 löste das Schiff den kleinen Kreuzer Nürnberg in Mexiko bei der Evakuierung Deutscher während der dortigen Revolution ab.

Entsprechend ihrem Mobilmachungsplan, der im Kriegsfall eine Vereinigung mit den anderen Schiffen des Ostasiengeschwaders bei Tsingtau vorsah, begab sich die SMS Leipzig mit Ausbruch des 1. Weltkrieges in diese Richtung, und traf am 14. Oktober vor der Osterinsel mit dem Geschwader zusammen. Am 1. November des selben Jahres nahm das Schiff an dem für die Kaiserliche Marine erfolgreichen Seegefecht bei Coronel teil. Nach dem Gefecht entschloss sich der Kommandant des Ostasiengeschwaders Admiral Maximilian Graf von Spee auf Grund der schlechten Versorgungslage seiner Einheiten zum Durchbruch in den Atlantik. Dabei kam es am 8. Dezember 1914 zum Seegefecht bei den Falklandinseln in dessen Verlauf das gesamte Ostasiengeschwader vernichtet wurde. Die SMS Leipzig sank nach schweren Angriffen durch die schnelleren und besser bewaffneten britischen leichten Kreuzer HMS Cornwall and HMS Glasgow um 21:23Uhr als eines der letzten Schiffe. Nur 18 Besatzungsmitglieder überlebten das Gefecht, 315 kamen um, darunter der Kommandant der SMS Leipzig Johann-Siegfried Haun.

Das Wrack liegt an den Koordinaten 53°55'S 55°12'W.

kulturelle Bedeutung

Neben einer Reihe von Postkarten die die SMS Leipzig zum Motiv haben, existierte auch ein seit 1916 als verschollen geltendes Gemälde mit dem Titel "der letzte Mann", das den Untergang dieses Schiffes zum Thema haben soll. Es zeigt einen Seemann, der auf dem kaum noch aus dem Wasser ragenden Kiel des untergehenden Kreuzers sitzt und die Kriegsflagge der Kaiserlichen Marine nach oben hält. Das Motiv gilt - ebenso wie die Legende es handele sich bei dem dargestellten Seemann um Fregattenkapitän Haun selbst - als für die damalige Zeit typische, heroische Verklärung, es gibt jedoch Berichte die den Sachverhalt als solchen unterstützen.