Eberhard Waechter

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Eberhard Waechter (* 8. Juli 1929 in Wien; † 29. März 1992 ebenda) war ein österreichischer Opernsänger (Bariton) und Operndirektor. Er galt als einer der bedeutendsten Baritone des 20. Jahrhunderts im deutschen und italienischen Zwischenfach.

Leben

Jugend und Ausbildung

Eberhard Waechter wurde als Sohn einer adeligen altwürttembergischen Beamtenfamilie (Freiherren von Wächter) in Wien geboren.[1] Seine Urgroßeltern waren, Otto Freiherrn von Waechter (1832–1895) heiratete 1860 in die Familie Mautner Markhof, (Eleonora Catharina Mautner von Markhof (1842–1937), ein. Aus der Senf- und Bier-Brauerei-Dynastie. Sein Vater war ein Jurist, Dr. jur. Eberhard Berry von Waechter (1886–1959) und heiratete 1921 Anna Keil Edle von Eichenthurn (1899–1987) und hatten zwei Söhne einer wurde Mediziner der andere der später bekannte Sänger.

Er ging mit Waldemar Kmentt und Fritz Uhl in eine Klasse und studierte zusammen auch mit ihnen. Waechter studierte in Wien bei der Gesangspädagogin Elisabeth Radó und debütierte 1953 als Silvio in Ruggero Leoncavallos Pagliacci an der Wiener Volksoper.

Berufliche Laufbahn

Ab 1955 war er Mitglied der Wiener Staatsoper, der er bis an sein Lebensende treu blieb, obwohl er früh zu einer Weltkarriere an die bedeutendsten Häuser aufbrach. Waechter sang bei den Salzburger Festspielen die Titelpartie in Don Giovanni und den Grafen in Die Hochzeit des Figaro, bei den Bayreuther Festspielen als einer der bevorzugten Künstler Wieland Wagners den Amfortas in Parsifal, den Kurwenal in Tristan und Isolde und seine Glanzpartie, den Wolfram im Tannhäuser.

Waechter gastierte unter anderem an der Scala in Mailand, an der Metropolitan Opera in New York, am Royal Opera House, Covent Garden London und am Teatro Colón in Buenos Aires. Er war einer der Lieblingssänger Herbert von Karajans während dessen Direktionszeit an der Wiener Staatsoper.

Familiengruft der Freiherren von Wächter auf dem Wiener Zentralfriedhof, in der auch Eberhard Waechter begraben liegt.

Mitte der 1960er Jahre ereilte ihn früh eine Stimmkrise, von der er sich nicht mehr ganz erholte. Die Schönheit der Stimme kam nicht wieder, dafür entwickelte sich Waechter zu einem der charismatischsten Singschauspieler des 20. Jahrhunderts. Späte Höhepunkte waren Produktionen mit Claudio Abbado (Simon Boccanegra) und Carlos Kleiber (Die Fledermaus), beide an der Bayerischen Staatsoper in München.

1987 bis 1992 war er Direktor der Wiener Volksoper, 1991 bis 1992 auch Direktor der Wiener Staatsoper gemeinsam mit Ioan Holender als Generalsekretär. Sein besonderes Augenmerk galt dem Wiederaufbau des Ensembles.

Zum Gedenken wurde, von 1997 bis 2007 (von der Casinos Austria AG), der Förderpreis Eberhard-Waechter-Medaille an junge Musiker verliehen.

Privat

Kammersänger Eberhard Waechter war von 1954 bis zu seinem Tod mit Franziska Maria (“Gräfin“) von Marenzi verheiratet, aus der 6 Kinder (3 Söhne und 3 Töchter) entstammen. Sein Sohn Albert (* 1958), ist mit der ORF III österreichischen Kulturjournalistin- und Moderatorin Barbara Rett verheiratet.

Der Schauspieler, Theater- und Opernregisseur und Intendant Alexander Waechter ist sein Neffe.

Das Familiengrab der Waechter befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Alte Arkadengruft, Gruppe: AAL, Nummer: 33, auf Friedhofsdauer).

Partien (Auswahl)

Diskografie (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrl. Häuser B/V. Hauptbearbeiter: Walter v. Hueck. Band 48. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1970, Eintrag Waechter (Waechter-Spittler), S. 404 und 408.