Jochen Busse

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Jochen Busse als Sprecher beim WDR-Literaturmarathon im Rahmen der Lit.Cologne am 19. März 2005

Jochen Busse (* 28. Januar 1941 in Iserlohn) ist ein deutscher Schauspieler, Kabarettist und Autor.

Leben

Busse, Sohn eines Fabrikanten, verließ noch vor dem Abitur die Schule, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Sein Debüt als Theaterschauspieler gab er mit 19 Jahren an den Münchner Kammerspielen. Erste Erfahrungen als Kabarettist sammelte er im Studentenkabarett „Die Knallfrösche“. Bereits 1962 spielte er dann unter der Regie von Friedrich Hollaender in Hoppla, auf’s Sofa, der umjubelten Rückkehr der Hollaender-Kabarettrevuen nach Berlin, was auch auf einer Schallplattenaufnahme dokumentiert wurde. Drei Jahre war er im Düsseldorfer Kom(m)ödchen aktiv. Von 1976 bis 1991 gehörte Jochen Busse zum Ensemble und Autorenteam der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.

Ab Ende der 1960er Jahre übernahm Busse auch Rollen in Filmen und Fernsehproduktionen. Hier wurde er, wie in dem Dreiteiler 11 Uhr 20, zunächst meist als eiskalter Bösewicht eingesetzt. 1972 erhielt er die Rolle des Kriminalassistenten Siebenlist in der ZDF-Krimiserie Mordkommission, wo er, ermuntert durch Regisseur Kurt Wilhelm, erstmals sein komödiantisches Talent zeigen konnte. 1978 startete Busse mit der WDR-Serie Medienklinik seine erste eigene Sendung, später war er Dreh- und Angelpunkt der Sketchreihe Nur für Busse. 1994 spielte er mit Gerd Baltus und Karsten Speck in der Serie 3 Mann im Bett den Patienten Gisbert. Von 1996 bis 2005 moderierte er die von RTL gesendete und von Rudi Carrell produzierte Freitagabendshow 7 Tage, 7 Köpfe. Außerdem feierte er ab Februar 1997 als Amtsrat Hagen Krause in der RTL-Serie Das Amt in über 70 Episoden einen Erfolg. 2000 inszenierte er am Schillertheater in Wuppertal Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug. 2005 spielte er den Außerirdischen YOK in der Comedy-Serie Nicht von dieser Welt. Im April 2006 wurde er Moderator der Comedy-Talkshow Der heiße Brei auf Sat.1, in der Schauspieler die Rollen von Politikern und Prominenten spielen.

Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit arbeitete er auch als Drehbuchautor. 2007 moderierte er im NDR die Sendung Lachen macht Spaß. Seit Ende 2007 tourte er mit Henning Venske und dem Programm Legende trifft Urgestein durch den deutschsprachigen Raum. Am 22. September 2009 feierten beide Premiere mit dem Bühnenprogramm Inventur. 2014 trat Jochen Busse erstmals in seiner langen Karriere mit einem Soloprogramm vor sein Publikum. In Wie komm ich jetzt da drauf? kam der Kabarettist ohne Bühnenbild, ohne Musik und ohne Kostüme aus.[1]

2016 erschien sein Buch "Wo wir gerade von belegten Brötchen reden".

2020 machte er eine Ayurveda-Kur auf Sri Lanka und spielte im August 2020 in dem Theaterstück Komplexe Väter.[2]

Soziales Engagement

Jochen Busse unterstützte 2012 ehrenamtlich als Rezitator das Projekt „Deutsche Winterreise“ des Autors Stefan Weiller.[3] In ihm wird seit 2009 städtebezogen in Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie beispielsweise dem Diakonischen Werk bei Benefizveranstaltungen in einem Lieder- und Textzyklus insbesondere auf die Situation von Wohnungslosen aufmerksam gemacht.

Privates

1978 wurde Busses erste Ehe geschieden, anschließend war er mit einer Filmeditorin verheiratet. In dritter Ehe war er von 1994 bis 2000 mit Sabine Kersten verheiratet, aus dieser Ehe stammt ein Sohn. Von 2002 bis 2006 war er mit der Filmemacherin Bea Sommer liiert. In vierter Ehe ist er seit 5. November 2007 mit Constanze Volkner verheiratet, die vierjährige Zwillinge mit in die Ehe brachte.[4] Am 13. November 2020 erklärte Busse in der Talkshow 3 nach 9, dass er zum Ende des Jahres die Scheidung einreichen werde.[5] Nach der Trennung von seiner vierten Ehefrau zog der geborene Iserlohner von Berlin nach Düsseldorf in den Stadtteil Pempelfort.[6]

Filme & TV (Auswahl)

Auszeichnungen

Hörspiele (Auswahl)

  • 1976: Jochen Kittner: Bloß Zufall (Maugenfeld) – Regie: Bernd Lau (Kriminalhörspiel – SWF)
  • 1987: Henry Slesar: Aus der neuen Welt (Frank Siegel) – Regie: Werner Klein (Kriminalhörspiel – SDR)
  • 1991: Michael Koser: Westfront (Der letzte Detektiv: Folge 22) (Prof. Morell) – Regie: Werner Klein (Kriminalhörspiel – BR)
Commons: Jochen Busse – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Interview Gereon Hoffmann/Jochen Busse: Spielen ist mein Leben, Interview in der Rheinpfalz, Lokalausgabe Unterhaardter Rundschau vom 29. März 2014.
  2. Jochen Busse: „Im Lockdown war ich etwas, was ich nie sein wollte: Rentner“
  3. Velberter Winterreise. Website von Stefan Weiller. März 2012, abgerufen am 20. Juli 2017.
  4. Jochen Busse. Schauspieler heiratet wieder. Focus Online. 15. August 2008, abgerufen am 20. Juli 2017.
  5. Überraschende Bekanntgabe: Vierte Scheidung. In: stern.de. 14. November 2020, abgerufen am 14. November 2020.
  6. Jochen Busse – Neue Heimat Düsseldorf. In: rp-online.de. Rheinische Post, 24. Januar 2021, abgerufen am 28. Januar 2021.
  7. Homepage Kulturzentrum Herne (Memento vom 5. Januar 2013 im Webarchiv archive.today).