Berga (Kyffhäuser)

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Wappen Deutschlandkarte
Berga (Kyffhäuser)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Berga hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 27′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 51° 27′ N, 11° 0′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Mansfeld-Südharz
Verbandsgemeinde: Goldene Aue
Höhe: 159 m ü. NHN
Fläche: 25,67 km2
Einwohner: 1654 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06536
Vorwahl: 034651
Kfz-Kennzeichen: MSH, EIL, HET, ML, SGH
Gemeindeschlüssel: 15 0 87 055
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Lange Straße 8
06537 Kelbra (Kyffhäuser)
Website: www.vwg-goldene-aue.de
Bürgermeisterin: Katrin Treppschuh (CDU)
Lage der Gemeinde Berga im Landkreis Mansfeld-Südharz
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Karte
Blick auf Berga und die Talsperre Kelbra

Berga ist eine Gemeinde in der Verbandsgemeinde Goldene Aue im Landkreis Mansfeld-Südharz, im thüringisch geprägten Teil Sachsen-Anhalts, Deutschland.

Lage

Der Ort an der Thyra liegt rund 20 km westlich von Sangerhausen (Luftlinie) und rund 15,5 km östlich von Nordhausen. inmitten der Goldenen Aue am südostlichen Ausläufer des Alten Stolbergs. Die Thyra fliesst mitten durch den Ort, 1,3 km weiter südlich unterhalb des Ortes fliesst sie in die Helme. Die Talsperre Kelbra und der Kyffhäuser liegen südlich des Ortes. De untere Teil der Thyra wurde unterhalb des Dammes umgeleitet, damit sie nicht mehr in die Talsperre einfliesst. Der Ort Berga gliedert sich auf in Oberdorf (nordwestlicher Teil auf der Hohe der Südostspitze des Alten Stolbergs, wo auch die Kirche Sankt Pertri und Pauli sich befindet) und das südöstliche Unterdorf längs der Thyra unten in der Niederung der Goldenen Aue.

Die geografischen UTM-Koordinaten des Kirchturms Sankt Perti und Pauli zu Berga sind: 32 U 639,072 km E, 5702,706 km N, (WGS 84) [2].

Nachbarorte

Im Norden befindet sich Uftrungen.. Nördlich von Uftrungen erhebt sich der Harz. Im Nordosten ist Rosperwenda, am Südhag des Südharzer Zechsteingürtels gelegen. Hinter Rosperwenda auf der Nordseite des Zechsteingúrtel befindet sich der Episodische See oder Bauerngraben, ein geschlossenes Einzugsgebiet, in welchem das Wasser nur unterirdisch abfliessen kann. im Osten liegt Rossla, im Südosten Thürungen und Kelbra; Hinter Kelbra erhebt sich das Kyffhäusergebirge. Im Süden erstreckt sich die Fläche des Stausees Kelbra, am gegenüberliegenden Ufer befindet sich die Numburg, dahinter die Höhen der Badraer Schweiz hinter welcher Badra liegt., im Südwesten Auleben, hinder welchem sich die Höhen der Windleite erheben. im Westen an der ehemaligen B 80 Richtung Nordhausen liegt Görsbach.. Im Nordwesten erhebt sich langsam die Hochfláche des Alten Stolbergs, In unmittelbarer Ortsnähe den Flusslauf der Thyra aufwärts folgend befindet sich der zu Berga eingemeindete Ort Bösenrode, weiter Thyra aufwärts am Fusse des Alten Stolbergs die Höhle Heimkehle, weiter nordwestlich dann der Ort Rottleberode..

Wüstungen

Rings um Berga gab es viele Ortschaften,, welche seit langer Zeit nicht mehr existieren und zum grossen Teil in Vergessenheit geraten sind: Wüstungen:. Nördlich von Bega, auf halbem Weg nach Uftrungen lag einst der Ort Bernecke, im Südosten hinter Thürungen an der Helme unweit des Hernsgenberges der Ort Ramderode. Südlich von Bega, Thyra-abwärts, wo früher die alte Thyramühle war, lag einst das Dorf Topfstedt. Im Südwesten in unmittelbarer Nähe von Aumühle lag auf der Nordseite der Helme der Ort Vorrieth, südlich der Helme Richtung Auleben Langenrieth. Im Westen auf halber Strecke zwischen Berga und Görsbach, wo früher die alte Ziegelei stand lag das Dorf Tütchenwende. Im Nordwesten an der Südabdachung des Alten Stolbergs um das Forsthaus Rodeberg herum gab es mehrere Ortschaften, wie Timmenrode, Nicolausrode, Crimderode und Trockenbach [3]..

Verkehrsverbindungen:

Berga liegt an der L151 / L3080, dem Abschnitt der ehemaligen Bundesstraße 80, welche die Städte Nordhausen mit Sangerhausen verbindet. Nördlich um Berga und Bösenrode befindet sich die Bundesautobahn 38. Die Bundesstrasse 85 (Bier-und Burgenstrasse) von Passau an der Donau kommend, endet hier mitten im Ort, auf die ehemalige B 80 treffend. Die Bundesstrasse 85 hat hier in Berga ihren nördlichsten und westlichsten Punkt. Weiter in nördliche Richtung über Uftrungen -Stolberg in den Harz hinein führt die Landstrasse L236, welche praktisch eine nördliche Verlängerung der B 85 darstellt.

Am Bahnhof Berga-Kelbra treffen sich die Bahnstrecke Halle–Hann. Münden, und Bahnstrecke Berga-Kelbra–Stolberg (Harz) (Thyraliesel). Bis 1966 fuhren auch Züge der Bahnstrecke Berga-Kelbra–Artern nach Berga.

Ortsteile

Geschichte

Anfänge

Steinzeitliche Spuren zeigten sich mit der Entdeckung des Einzelgrabes von Berga bei Straßenbauarbeiten.

Berga lag wie alle orte in der Goldenen Aue im mittelalterlichen thüringischen Helmegau.

Am 5. Februar 985 schenkte König Otto III. seinen Hof in Berge im Helmegau der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg. Bereits einige Tage zuvor, am 28. Januar 985, war diese Urkunde ausgefertigt, aber nicht durch Unterschrift vollzogen worden.[4]

Rothenburger (1101-1223) und Beichlinger (1223- nach 1300)

Der Nachbarort Kelbra unterstand von 1101 bis 1223 der Herschaft der Rothenburger [5], welche ihren Sitz auf der über der Stadt befindlichen Rothenburg hatten. Im Jahre 1223 verstarb Graf Cristian von der Rothenburg kinderlos und vererbte Burg und Besitz an die Grafen von Beichlingen.[6] Beide Herrschaften hatten viele Ortschaften in der Goldenen Aue in ihrem Besitz, vermutlich auch über Berga.

Grafschaft Hohnstein (nach 1300 - 1413)

Nach 1300 verkauften die Beichlinger nach und nach ihre Besitzungen in der Goldenen Aue an die Grafen von Hohnstein. Die Stadt Kelbra wurde erst 1348 an die Grafschaft Hohnstein verkauft; die Stadt Heringen sehr viel früher. Wann genau Berga an die Hohnsteiner kam, ist im Momento noch nicht belegbar. Aber es gehörte wie die benachbarte Stadt Kelbra lange Zeit zur dieser. 1373 wurde die Grafschaft Hohnstein auf die Linien Hohnstein-Kelbra-Heringen und Hohnstein-Lohra-Klettenberg vollständig aufgeteilt. Berga kam irgendwann zur Linie Honstein Kelbra-Heringen, später Unterlinie Hohnstein - Kelbra, aus welcher das spätere Amt Kelbra hervorging.. Aus der Unterlinie Hohnstein-Heringen ging das spätere Amt Heringen hervor. Beide Ämter unterlagen gleichern Herrschafts- bzw. Verwaltungseinheiten bis zum Jahre 1952.

Berga hat zusammen mit Görsbach, Schwenda, Uftrungen, Bösenrode, Rosperwenda und Thürungen einen Anteil am Siebengemeindewald, der den Gemeinden vom Grafen zu Stolberg für die Rettung seines Sohnes 1341 geschenkt wurde [7].

Im Fleglerkrieg 1412 wurden große Teile der Grafschaft Hohnstein-Kelbra-Heringen zerstört.

Wettiner, Stolberger und Schwarzburger (1413-1806)

Bereits 1413 musste nach dem Fleglerkrieg der Hohnsteiner Graf Dietrich IX seine Ansprüche auf die Ämter Kelbra und Heringen an die Thüringer Landgrafen Friedrich IV der Streitbare, Willhelm II und Friedrich IV aus dem Hause Wettin überlassen. Nach und nach wurde dieser Besitz an die örtlichen Grafen zu Stolberg und Schwarzburg verpfändet und somit verwaltet.

Berga lag im Amt Kelbra, welches aus der Linie Hohnstein-Kelbra der Grafschaft hervorging. Weitere zugehörige Ortschaften waren Thürungen, die Stadt Kelbra, Altendorf, Lindeschu, Sittendorf und Tilleda..

Napoleonische Zeit (1806–1815)

Mit der Schaffung des Rheinbund im Jahre 1806, dem Königreich Westphalen (1807) und der Schaffung des Königreich Sachsen (1806), dank eines Bündnisses des Kurfürstentums Sachsen mit Napoleon; lagen díe Ämter Heringen und Kelbra im Rheinbund und somit durchgehend unter der Kontrolle Napoleons. Auf den historischen Karten aus dieser Zeit ist ersichtlich, das diese Ämter weder im Königreich Westphalen, noch im Königreich Sachsen lag, aber ganz in ihrer Nähe und innerhalb des Rheinbundes, an welche sich spätestens im Jahre 1808 auch Schwarzburg und Stolberg angeschlossen hatten.

Preussische Provinz Sachsen

Nach dem Sieg über Napoleon erfolgte der Wiener Kongress (1814–1815), auf welchen die großen Siegerstaaten sich reichlich mit Territorien selbst bedienten. Preußen annektierte nicht nur weite Gebiete des Königreiches Sachsen als Strafe (Vorwand) für sein Bündnis mit Napoleon, sondern auch bis dahin selbstständige Städte, geistliche Territorien und Kleinstaaten Thüringens, Hessens und des Rheinlandes; hier im Gebiet der Goldenen Aue die Grafschaft Stolberg, die freie Reichsstadt Nordhausen und die bisher unter gemeinschaftlicher Schwarzburger und Stolberger Herrschaft stehenden Ämter Heringen und Kelbra. Sämtliche ehemals Sächsischen- und Thüringischen Annexionen wurden in der neu entstandenen preußischen Provinz Sachsen zusammengefasst. Beide Ämter gemeinsam mit der gesamten Grafschaft Stolberg und somit auch die Stadt Kelbra kamen an den Regierungsbezirk Merseburg und dort an den Landkreis Sangerhausen (Provinz Sachsen), während die Grafschaft Schwarzburg für den Verlust beider Ämter von Preußen eine Abfindung erhielt. So kamen die Ämter Heringen un Kelbra mit dem Dorf Berga im Jahr 1816 an den Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen..

Am 22. Februar 1945 wurde der Schnellzug D 190 Leipzig-Köln im Bergaer Kuhried von US-Tieffliegern mit Bordwaffen angegriffen. 41 Fahrgäste wurden getötet. Im Krankenhaus Nordhausen starben noch 21 Schwerverletzte an ihren Schusswunden: zusammen also 62 Todesopfer.[8]

Am 12. April 1945 wurden fünf Wehrmachtssoldaten, die in der Nähe des Bahnhofs Verteidigungsstellung bezogen hatten, von US-Truppen aus dieser „herausgeschossen“ und nach Gefangennahme auf dem Grundstück Ohl erschossen.[9]

Sowjetische Besatzungszone und DDR - Zeit (1945-1990)

Anfang Juli 1945 wurde Berga, wie die ganze preussische Provinz Sachsen von den Amerikanern an die Rote Armee übergeben und damit Bestandteil der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und ab 1949 der DDR.

Unter der sowjetischen Militäradministration wurde 1945 aus den preußischen Regierungsbezirken Merseburg und Magdeburg, dem dazwischenliegenden Freistaat Anhalt und den Braunschweigischen Territorien um Calförde und Blankenburg (Harz) kurzfristig eine neue "Provinz Sachsen" gegründet, welche mit der Auflösung Preussens 1947 erstmals ein Land Sachsen-Anhalt geschaffen wurde. So kam auch die Ämter Heringen und Kelbra mit all ihren Dörfern als Teil des Landkreises Sangerhausen des Regierungsbezirk Halle-Merseburg in dieses neue Land Sachsen-Anhalt. Der preussische Regierungsbezirk Erfurt mit der Stadt Nordhausen und der umliegenden Kreis Grafschaft Hohnstein kam nach Thüringen. Am 7. Oktober 1949 wurde die DDR gegründet, am 23. Juli kam das "Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik", in welchem die damaligen Länder ihre Kreise neu zu gliedern hatten und diese in mehrere Bezirke zusammenzufassen, um dann ihre Aufgaben auf diese zu übertragen. Dies wurde bereits zum 25. Juli 1952 umgesetzt. es entstanden 14 Bezirke, aus 132 Kreisen wurden 217. (Kreisreformen in der DDR). Dabei wurde der wesltiche Teil des Landkreises Sangerhausen einschließlich dem gesamten historischen Amt Heringen dem neu gegrúndeten DDR Kreis Nordhausen übertragen. und kam somit zum Bezirk Erfurt. Das Amt Kelbra blieb mit all seinen Ortschaften im neuen verkleinerten Kreis Sangerhausen und kam zum Bezirk Halle, so auch das Dorf Berga.

Als Folge der Bodenreform nach dem Jahr 1945 wurden viele Privatbauern in LPG eingegliedert, die sich hauptsächlich auf Pflanzenproduktion und Tierproduktion stützten. Mit der zunehmenden Mechanisierung und Arbeitsteilung in der Landwirtschaft erhöhte sich der Anteil der täglichen Arbeitspendler für die Industrie und dem Dienstleiistungssektor vor allem in den nahen Kreisstädten Sangerhausen, und Nordhausen, ebenso wie im Gipswerk Rottleberode, dem VEB Betonwerk Heringen, der Knopffabrik Kelbra, oder der Vakuum in Rossla.

Politik

Bürgermeister

Im Mai 2015 wurde Katrin Treppschuh (CDU) zur Bürgermeisterin gewählt.[10]

Wappen

Das Wappen wurde am 2. August 2007 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „In Gold allesamt aus einem grünen Berg wachsend eine grüne Linde, begleitet von vorn einem roten Kugelhochkreuz, und hinten einem gemauerten, spitzbedachten roten Turm mit pfahlweise 2 goldenen Fenstern.“[11]

Die Farben der Gemeinde sind – abgeleitet von der Farbe des Hauptwappenmotivs und der Tinktur des Schildes – Grün-Gelb.

Flagge

Die Flagge ist grün-gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt – bei der Längsform mit senkrecht verlaufenden Streifen und bei der Querform mit waagerecht verlaufenden Streifen.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Petri-Pauli-Kirche in Berga
Gemeindeverwaltung Berga

Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

Das öffentliche Leben in Berga wird von mehreren Vereinen geprägt.

  • Karnevalssitzungen im Januar und Februar durch den Bergaer Karneval Club e. V.
  • Osterfeuer am Karsamstag auf dem alten Sportplatz
  • Sportfest im Juni, veranstaltet durch den SV Olympia Berga auf dem Sportplatz
  • Kirmes am 2. Wochenende im Juli, organisiert durch den Dorfclub Berga e. V.
  • Tontaubenschießen zur Kirmes auf dem alten Sportplatz, organisiert durch den Schützenverein Berga e. V.
  • Sportlerball im November, veranstaltet durch den SV Olympia Berga
  • Nikolausmarkt am Samstag vor dem 6. Dezember, organisiert durch den Gewerbeverein Berga

Söhne des Ortes

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Sattelitenbild von Google Earth vom 7. April 2018
  3. Karte des Helmegaues, entworfen und gezeichnet von Karl Meyer, Nordhausen.
  4. RI II Nr. 963 und 964.
  5. Das 12. Jahrhundert. Rat der Stadt Kelbra, abgerufen am 1. Mai 2021.
  6. Das 13. Jahrhundert. Rat der Stadt Kelbra, abgerufen am 1. Mai 2021.
  7. Heimat und Geschichtsverein Goldene Aue e.V.: Uralten Genossenschaftswald per Pedes erforscht. Heimat - und Geschichtsverein Goldene Aue e.V., , abgerufen am 1. Mai 2021.
  8. Thilo Ziegler: Unterm Hakenkreuz. Ein Abriss zur Geschichte des Kreises Sangerhausen von 1933 bis 1945. Sondershausen, Starke-Druck, 2004. S. 21/22
  9. Jürgen Möller: Der Kampf um Nordthüringen im April 1945. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-146-7, S. 153.
  10. http://www.mz-web.de/sangerhausen/buergermeisterwahlen-stichwahl-in-wallhausen--katrin-treppschuh-in-berga-gewaehlt-952288
  11. a b Amtsblatt des Landkreis Nr. 3/2007 S. 4 (Memento vom 6. Februar 2015 im Internet Archive).
Commons: Berga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien