Julian Nida-Rümelin
Julian Nida-Rümelin (* 28. November 1954 in München) ist ein deutscher Philosoph[1]. Er war bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Spezialgebiete sind Entscheidungs- und Rationalitätstheorie, theoretische und angewandte Ethik, politische Philosophie und Erkenntnistheorie. Seit Mai 2020 ist er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats.[2]
Nida-Rümelin war Kulturreferent der Landeshauptstadt München und Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder.
Werdegang
Nida-Rümelin wuchs in München als Sohn des Bildhauers Rolf Nida-Rümelin und Enkel des Bildhauers Wilhelm Nida-Rümelin in einer Künstlerfamilie auf. Seine Schwester ist die Philosophin Martine Nida-Rümelin. 1974 legte er sein Abitur am humanistischen Wilhelmsgymnasium in München ab. Von 1975 bis 1980 studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaft an den Universitäten München und Tübingen. 1983 wurde er beim Münchner Wissenschaftstheoretiker Wolfgang Stegmüller in der Fächerkombination Philosophie, Politikwissenschaft, Logik und Wissenschaftstheorie summa cum laude promoviert. Von 1984 bis 1989 war er als wissenschaftlicher Assistent (Akademischer Rat a. Z.) an der LMU München tätig. Hier habilitierte er sich 1989 mit einer Arbeit zur Kritik des Konsequentialismus in Ethik und Rationalitätstheorie.
Nach Lehrstuhlvertretungen für die Professoren Nikolaus Lobkowicz (Politische Theorie & Philosophie; Geschwister-Scholl-Institut) und Stegmüller (Wissenschaftstheorie und Grundlagenforschung) nahm er 1991 eine Gastprofessur an der University of Minnesota in Minneapolis/USA wahr. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf auf eine Stiftungsprofessur des Landes Baden-Württemberg für Ethik in den Biowissenschaften. Das Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen berief Nida-Rümelin für die Jahre 1992/93 in sein Leitungsgremium, bis er 1993 in der Nachfolge Günter Patzigs auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Göttingen berufen wurde.
In der Zeit als Kulturstaatsminister Januar 2001 bis Oktober 2002 war Nida-Rümelin als Honorarprofessor an der Georg-August-Universität Göttingen tätig. Er entschied sich nach Ablauf der Legislaturperiode 2002 in die Wissenschaft zurückzukehren, zunächst auf dem Göttinger Lehrstuhl für Philosophie. Im Sommersemester 2004 folgte er einem Ruf der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf den Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie am Geschwister-Scholl-Institut, zu dessen geschäftsführendem Direktor er unmittelbar darauf gewählt wurde. Im Zuge der Abwendung eines Rufes ins Ausland wechselte er zum Sommersemester 2009 auf den Lehrstuhl Philosophie IV der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft an der LMU, deren Dekan er anschließend von 2009 bis 2013 war, bis zu seiner Emeritierung 2020.[3] Seit 2002 ist er zusätzlich Honorarprofessor am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin und lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität in München im berufsbegleitenden Masterstudiengang Philosophie – Politik – Wirtschaft.
Im Wintertrimester 2004/05 nahm er eine Gastprofessur am California Institute of Technology, Division of the Humanities and Social Sciences, in den USA wahr.
Politische Karriere
Nida-Rümelin war von Juli 1998 bis Januar 2001 Kulturreferent der Stadt München, in diesem Amt folgte ihm Lydia Hartl.[4]
Im Januar 2001 ernannte ihn der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Staatsminister im Bundeskanzleramt mit dem Aufgabengebiet Kultur und Medien. In diesem Amt blieb er bis zum Ende der ersten Amtsperiode der rot-grünen Regierung im Oktober 2002. Von 2009 bis 2013 war er Mitglied des Parteivorstandes und Vorsitzender der Grundwertekommission der SPD.[5]
Als Kulturreferent (Dezernent) der Landeshauptstadt München Juli 1998 bis Dezember 2000 setzte er sich in besonderem Maße für die Förderung der Kunst im öffentlichen Raum, für die personelle Erneuerung der städtischen Theater und für Volks- und Stadtteilkultur ein. Dies ging nicht immer ohne Konflikte. So eskalierte der Streit mit dem Intendanten der Kammerspiele Dieter Dorn, als dessen Vertrag vom Stadtrat nicht verlängert wurde und stattdessen auf Vorschlag Nida-Rümelins Frank Baumbauer mit der Leitung des renommierten Theaters betraut wurde.[6] Als Kulturstaatsminister verantwortete er einen Etat von über eine Milliarde Euro, der in den beiden Haushaltsjahren seiner Amtszeit deutlich anstieg, auch wegen der Etablierung der Kulturstiftung des Bundes, die trotz anfänglicher Widerstände von Seiten der Länder im Sommer 2001 mit einem jährlichen Etat von 37,5 Millionen € durch ein Errichtungsgesetz des Bundes ihre Arbeit unter der künstlerischen Leitung von Hortensia Völckers aufnahm. Diese Stiftung orientiert sich in ihrer von Jurys unterstützten Arbeit seitdem an dem von Nida-Rümelin damals ausgegebenen Motto des Doppel-i, das heißt der Förderung innovativer Kunst- und Kulturprojekte mit internationaler Ausrichtung, zumal in den europäischen Osten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Sicherung der damals gefährdeten Buchpreisbindung durch ein nationales Gesetz nach dem Vorbild Frankreichs.[7][8]
Präsidien, Ehrungen, Mitgliedschaften
Während der Jahre 1994 bis 1997 war Nida-Rümelin Präsident der Gesellschaft für Analytische Philosophie.
Nida-Rümelin war von 2009 bis 2011 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und veranstaltete in dieser Funktion im September 2011 den Kongress „Welt der Gründe“ an der LMU mit über 400 Vorträgen und 2700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zum ersten Mal wurde dabei die Philosophie mit Veranstaltungen in Museen, Kulturzentren und Schulen in die Stadt getragen.[9]
2004 wurde Nida-Rümelin vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit der Plakette „Dem Förderer des deutschen Buches“ für seine Initiative geehrt, eine gesetzliche Buchpreisbindung nach französischem Muster in Deutschland zu etablieren.[10]
Im Juni 2007 erhielt er die Auszeichnung als Scientist in Residence der Universität Duisburg-Essen,[11] zudem war er im selben Jahr Fellow des Kollegs Friedrich Nietzsche.[12]
2014 verlieh ihm die Universität Triest die Ehrendoktorwürde.
2016 erhielt er die Europa-Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa von der Bayerischen Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen.
Nida-Rümelin ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie für Ethik in der Medizin in Göttingen. Von 2011 bis 2016 war er Sprecher des Münchner Kompetenzzentrums Ethik und ist seither Mitglied des Kuratoriums. Zusammen mit Karl Homann initiierte er an der LMU den berufsbegleitenden Studiengang Philosophie – Politik – Wirtschaft, dessen Sprecher er seit 2008 ist. 2017 wurde JNR von der damaligen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und dem vormaligen Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle zum Leiter des Bereichs Kultur am neu gegründeten Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B.)[13] berufen. Seit 2018 ist er zudem Mitglied des Direktoriums des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt). Nida-Rümelin ist außerdem Vorstand der Parmenides Foundation.
Nida-Rümelin ist ordentliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD) und des Kuratoriums des 2006 eröffneten Jüdischen Zentrums München.
2010 kandidierte Nida-Rümelin bei der Wahl des Präsidenten der LMU München gegen den Amtsinhaber Bernd Huber, um ein Signal gegen die in seinen Augen misslungene Bolognareform zu geben.[14] Während die Dekane sich für Huber ausgesprochen hatten, stimmte die Studentenvertretung (StuVe) Ende April „mit überwältigender Mehrheit“ für Nida-Rümelin:[15] 127 Fachschaftsvertreter stimmten für ihn als kommenden Präsidenten, für Amtsinhaber Bernd Huber hingegen lediglich 16.[16] Bei der Wahl am 1. Juni 2010 unterlag Nida-Rümelin im Hochschulrat mit einer gegen 15 Stimmen.
Im Auftrag der Zeitschrift Cicero ermittelte eine Studie im September 2008 und 2013, welche Wissenschaftler und Intellektuelle Deutungsmacht beanspruchen können, weil sie am häufigsten in Leitmedien und wissenschaftlichen Publikationen zitiert werden. In beiden Jahren belegt Julian Nida-Rümelin im Bereich Philosophie den 3. Platz nach Jürgen Habermas und Peter Sloterdijk.
Anfang 2019 wurde ihm gemeinsam mit seiner Ehefrau Nathalie Weidenfeld der Hauptpreis des Bruno-Kreisky-Preises für das politische Buch 2018 für Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz zuerkannt.[17]
Am 22. Juli 2019 erhielt Nida-Rümelin von Ministerpräsident Markus Söder den Bayerischen Verdienstorden verliehen.
2021 erhielt Nida-Rümelin den Negativpreis BigBrotherAwards für seine mehrfachen Äußerungen, "der Datenschutz" habe die Bekämpfung von Corona erschwert und zu tausenden Toten geführt.[18]
Philosophie
Übersicht
Julian Nida-Rümelin befasst sich in erster Linie mit der Praktischen Philosophie, die sich in die Bereiche Handlungs- und Rationalitätstheorie sowie Ethik, Sozial-, Staats- und Rechtsphilosophie gliedert. Seine Hauptforschungsgebiete liegen in den Bereichen Rationalitätstheorie, Ethik und Politische Philosophie mit gelegentlichen Ausflügen in die Wissenschafts- und Erkenntnistheorie.
In seiner Dissertation 1983 untersuchte er mit Mitteln der Entscheidungstheorie – durchaus auch unter deren kritischem Einsatz – das Verhältnis von Rationalität und Moralität. Wichtige darin behandelte Fragen sind: Was heißt rational handeln? Welche Möglichkeiten bietet die zeitgenössische Entscheidungs- und Spieltheorie zur Klärung normativer Probleme? Sind konsequenzialistische Handlungsmodelle zur Analyse moralischen Verhaltens geeignet? Nida-Rümelin verneint letzteres. Die Dissertation Entscheidungstheorie und Ethik wurde 2005 zusammen mit einigen weiteren englischsprachigen Schriften erneut publiziert.
Eine Brücke zwischen Philosophie und Politikwissenschaft ist für ihn die sogenannte Collective Choice Theory, ein besonderer Zweig der Entscheidungstheorie, die seit dem bahnbrechenden Werk von Kenneth Arrow 1963 eine Subdisziplin der Entscheidungstheorie geworden ist. Er veröffentlichte 1994 zusammen mit Lucian Kern das Buch Logik kollektiver Entscheidungen, in dem er Arrows Ansatz bestätigt und ausbaut. Bereits 1993 erschien die Habilitationsschrift Kritik des Konsequenzialismus, die sich gegen die Aussage „Vernünftigerweise tut man das, was die besten Folgen hat.“ richtet. Nida-Rümelin kritisiert darin die übliche Fassung der Rational Choice Theory mit Argumenten, die aus den Dilemmata der Theorie selbst entspringen, und zeigt, dass sie nicht in der Lage ist, die Phänomene der moralischen Verpflichtung und Berechtigung zu erschließen.
In seiner Antrittsvorlesung an der LMU München 2004 hat er programmatisch ausgeführt, die drei klassischen normativen Disziplinen des Aristoteles – Ökonomik, Ethik und Politik – wieder zu einer neuen Einheit bringen zu wollen.
Nida-Rümelin wandte sich auch dem Feld der Angewandten Ethik zu, also den Bereichen der Ethik des Technischen Handelns, der Umweltethik und der Medizinischen Ethik, veröffentlichte hierzu das Handbuch Angewandte Ethik und den stw Band Ethische Essays (Teil III), der 2017 die Monographie Über Grenzen denken. Eine Ethik der Migration folgte.
In seinem 2006 erschienenen Buch Demokratie und Wahrheit tritt er der Wahrheitsskepsis in Bezug auf das politische Geschehen entgegen und widerspricht damit der Carl Schmitt’schen Schule und dem sogenannten politischen Dezisionismus.
Verortung
Strukturelle Rationalität
Nida-Rümelins praktische Philosophie gründet auf seiner Theorie der strukturellen Rationalität. Als eine Alternativkonzeption zum Konsequentialismus, dem die Auffassung zugrunde liegt, dass eine Handlung über die Abwägung allein der Konsequenzen moralisch geboten macht (Folgenoptimierung im Lichte der Bewertung des Nutzens für die Menschheit), leistet die Theorie der strukturellen Rationalität die Integration eines komplexen Geflechts von praktischen Gründen, denn berücksichtigt wird dabei, dass die Menschen in einem Netzwerk interagieren und so auch wahrgenommen werden. Menschliche Interaktionen (Bitten, Versprechen, gemeinschaftliches Zusammenwirken und dgl.) konstituieren Gründe für Handlungen, die zur Verantwortung der Handelnden führen, sofern diese durch Gründe affiziert sind. Nida-Rümelin beabsichtigt damit die Aufhebung des Gegensatzes von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik.
Die strukturelle Rationalität vermeidet so eine Dichotomie zwischen moralischer und außermoralischer Rationalität, wie es für kantianische Ansätze typisch ist. Während also für Kant das Befolgen von Regeln moralische Verantwortung konstituiert, verallgemeinert die Theorie der strukturellen Rationalität den Begriff der moralischen Handlung. Demnach besteht Rationalität darin, die situierte oder punktuelle Optimierung in eine weitere Verantwortungsstruktur einzubetten. Die von Kant postulierte enge Verbindung zwischen Moralität und Rationalität wird ein Aspekt eines allumfassenden Ansatzes des Handelns, der sich in eine Verantwortungsstruktur einlässt. Die Praxis, Gründe auszutauschen, oder wie Nida-Rümelin gerne schreibt, die Praxis des Gründe-Gebens-und-Nehmens, zielt auf beides ab, eine kohärente Struktur innerhalb einer Person und zwischen verschiedenen Personen. Dank der Ablehnung der Dichotomie von moralischen und außermoralischen Gründen kann die strukturelle Rationalität Gebrauch machen von den Konzepten der Entscheidungs- und Spiel-Theorie, um wesentliche Aspekte der praktischen Kohärenz zu erläutern. So werden zum Beispiel die von Neumann/Morgenstern-Postulate als Regeln der praktischen Kohärenz interpretiert und nicht als Axiome einer konsequentialistischen Optimierung. Die Nützlichkeitsfunktion wird eine bloße Repräsentation der kohärenten Präferenzen, und somit kann die Maximierung der erwarteten Nützlichkeit nicht mehr als Optimierung der Handlungsfolgen interpretiert werden. Dadurch wird der Ausdruck „Nützlichkeit“ irreführend und sollte durch „subjektive Wertung“ ersetzt werden.
Kennzeichnend für die strukturelle Rationalität ist, dass ihr deontologischer Charakter durchweg kompatibel ist mit dem konzeptuellen Rahmen der Entscheidungs- und Spiel-Theorie. Obwohl diese Vereinbarkeit überraschend klingen mag, ist sie lediglich einer logisch stringenten Interpretation des Nützlichkeitstheorems und anderen Theoremen der Spieltheorie geschuldet. Die herkömmliche ökonomische Lesart ist nur eine unter vielen und darüber hinaus nicht zu vereinbaren mit den meisten praktischen Gründen, die wir im Alltag als unentbehrlich einstufen. Die Theorie der strukturellen Rationalität hingegen kann dieses alltägliche Geben und Nehmen von Gründen repräsentieren und dient somit als Analysewerkzeug.
Lebenswelt und menschliche Praxis
Aus der Sicht der strukturellen Rationalität behandelt Nida-Rümelin die Beziehung zwischen Philosophie und Lebenswelt bzw. Lebensform. Seine Position ist durch Wittgensteins Spätphilosophie inspiriert.[19] Im Gegensatz dazu hebt Nida-Rümelin die Einheit der Praxis hervor, d. h. die Einheit der handelnden Person mit ihren gesellschaftlichen Interaktionen. Als Ausgangspunkt dient die Beobachtung, dass Individuen nach Kohärenz bezüglich ihrer Überzeugungen, anderweitigen epistemischen Einstellungen, Handlungen und emotiven Einstellungen streben.[20] Jede Inkohärenz kann kritisiert werden und ist daher ein Anstoßpunkt für die Philosophie im Allgemeinen und besonders für die ethische Theorie.[21] Die philosophische Theorie sollte also darauf achten, das Gemeinsame der menschlichen Praxis, nämlich das Gründe-Geben-und-Nehmen, nicht zu verlassen. Denn diese Theorie kann die Gründe der menschlichen Praxis nicht neu erfinden. Es können keine Prinzipien postuliert werden, von denen moralische Pflichten abgeleitet werden. Ethische Prinzipien können nur Systematisierungen einer gegebenen Praxis des Begründens sein.[22] Im Konflikt mit dem Rationalismus positioniert sich Nida-Rümelin hier klar auf der Seite des Pragmatismus.[23]
Humanismus
Nida-Rümelins praktische Philosophie ist ein Humanismus, der von der conditio humana, verstanden als die kulturübergreifend invarianten Elemente des Menschseins über die Zeit hinweg, ausgeht. Der Humanismus hat sowohl eine anthropologische als auch eine ethische Dimension. Die anthropologische Dimension zeigt sich in normativen Konzepten wie (strukturelle) Rationalität, Freiheit und Verantwortung.[24] Humanisten denken, dass die Fähigkeit, angeleitet von der Vernunft, Überzeugungen und Gefühle zu haben sowie zu handeln wesentlich ist, um die menschliche Bedingung zu verstehen. Das impliziert aber noch nicht eine humanistische Ethik. Das menschliche Handeln und Verantwortlichsein bedarf der Fähigkeit, Gründe, mitunter auch gegeneinander, abzuwägen und aufgrund des Resultats der Abwägung zu handeln. Jedoch gewährleistet dies noch kein moralisch akzeptiertes Handeln. Selbst ein Nazi-Offizier in einem Konzentrationslager könnte handeln auf Grundlage einer Abwägung von Gründen. Daher muss eine humanistische Ethik noch unterscheiden zwischen guten und schlechten Gründen, guten und schlechten Formen des Begründens, sowie guten und schlechten Formen von emotiven Einstellungen. Jemanden zu hassen, weil ebenjener ein anderes Leben führt, ist irrational, wie man am Hass gegenüber Homosexuellen in einer mehrheitlich heterosexuellen Gemeinschaft sehen kann. Ebenso irrational ist ein Hass gegenüber einer Gruppe von Personen wegen deren Hautfarbe. Der Ansatz der strukturellen Rationalität ist insofern optimistisch, als angenommen wird, dass erläuternde Gründe, die nach intra- und interpersönlicher Kohärenz streben, schlechte Gründe eliminieren können, seien es praktische, theoretische oder emotive Gründe.[25][26] Daher ist die Beziehung zwischen dem anthropologischen und ethischen Humanismus nicht deduktiv, sondern pragmatisch. Diejenigen, die den anthropologischen Humanismus ernst nehmen, neigen dazu, ein humanistisches Ethos anzunehmen, wohingegen diejenigen, die humanistische Prinzipien der Verantwortung ablehnen, dazu tendieren, gegen den anthropologischen Humanismus zu kämpfen.[27][28] Dieser Kampf drückt sich in verschiedenen Formen aus, wie Sozialdarwinismus, Rassismus, reduktionistischer Naturalismus, chauvinistischer Nationalismus, diskriminierender Sexismus und andere Formen des Anti-Humanismus. Aus der strukturellen Analyse der Praxis des Gründe-Gebens-und-Nehmens, die nach Kohärenz strebt, entwickelte Nida-Rümelin also eine humanistische Semantik, die es erlaubt, anti-humanistische Gründe zu eliminieren.[29]
Realismus
Nida-Rümelin verteidigt einen grundlegenden, nicht-ontologischen und nicht-metaphysischen Realismus gegen den Instrumentalismus und Positivismus in der Wissenschaftstheorie sowie gegen den Post-Modernismus in den Geisteswissenschaften und den Sozialwissenschaften. Es handelt sich um einen Realismus in dem Sinne, dass wir tatsächlich in unserem Alltag Gründe austauschten. Diese Lebensform sei real und kein bloß metaphysisches Postulat. Diese Praxis erfordere und fördere Fakten, die Individuen entdecken, indem sie Argumente für und wider gewisse Thesen entwickeln. Dieser Realismus sei unweigerlich Teil unserer Art zu leben, was die Annahme implausibel macht, dass die Wissenschaften auf eine anti-realistische Weise verstanden werden können. Letzteres müssten aber Instrumentalisten, Konstruktivisten und Post-Modernisten annehmen. Es sei die Kontinuität zwischen unserer alltäglichen Lebensform und der Wissenschaft, die für die Existenz von Fakten, Tatsachen und Sachverhalten spreche. Diese seien nicht konstituiert durch Überzeugungen, weder individuell-solipsistische noch kollektiv-kulturelle oder durch Gemeinschaftsüberzeugungen eines idealen Diskurs, wie man es in Jürgen Habermas' Werk oder in Hilary Putnams sogenannten internal realism finden kann, der trotz des Namens eine Form des Idealismus darstelle.[30][31]
Gegen den Naturalismus
Naturalismus ist derzeit die dominierende metaphysische Anschauung in den Naturwissenschaften und weiten Teilen der Sozialwissenschaften. Auch in den Geisteswissenschaften findet der Naturalismus großen Zuspruch, manchmal in Verbindung mit dem Post-Modernismus. Nida-Rümelin meint, dass dieser explizite oder implizite Naturalismus nicht aufrechterhalten werden könne. Die meisten seiner Argumente gegen den Naturalismus sind pragmatistisch: Er nimmt das menschliche Handeln als gegeben an und zeigt, dass dessen Komponenten unvereinbar mit dem Naturalismus seien. Es gebe keine plausible naturalistische Interpretation von Vernunft, Freiheit und Verantwortung. Nida-Rümelin präsentierte seine Argumente in einer Buchtrilogie: Das erste handelt von der praktischen Vernunft (2001), das zweite von Freiheit (2005) und das dritte von Verantwortung (2011).[32] Praktische Vernunft, epistemische und praktische Freiheit sowie epistemische, praktische und emotive Verantwortung werden als drei Aspekte desselben Phänomens angesehen. Verbindend sei das Phänomen, durch Gründe affiziert zu sein. Dies bedeute nicht, dass die Kette der Begründung nicht zu einem Ende komme. Nida-Rümelin ist nah bei Wittgenstein, indem er behauptet, dass jedes Begründen letztlich in den unbestreitbaren Elementen unserer geteilten Lebensform ende. Es sei irrational, alles zu bezweifeln, oder in Anlehnung an Wittgenstein, es gibt Dinge, die ein verständiger Mensch nicht in Zweifel ziehen werde.[33] Begründungen seien handlungsrelevant. Dies zu bezweifeln, bedeutete, dass Menschen ihre conditio humana transzendieren könnten. Wie Peter Strawson in seinem Artikel „Freedom and Resentment“ argumentierte, bedeutete vernünftig zu sein, dass Individuen nicht nur von Faktoren abhängen, die sich ihrer Kontrolle entziehen.[34] Was Individuen als richtig erachten, sei relevant für ihr Handeln. Es könne keine Form der naturalistischen Determinierung geben, die jedes freie Denken und Begründen ausschließt. Nida-Rümelin liest das Argument gegen die Reduktion der Logik auf die Psychologie (Frege, Husserl) als ein Argument für die graduelle Autonomie der Vernunft. Wenn Individuen logisch schließen, befolgten sie logische Regeln, die nicht mit psychologischen oder neurophysiologischen Daten identifiziert werden könnten. Zudem meint er, die Einsichten von Alonzo Church und Kurt Gödel aus den 1930ern bezüglich der Nicht-Berechenbarkeit könnten zeigen, dass menschliches Denken und Begründen nicht nur algorithmischer Natur sein können.[35] Denken könne nicht naturalisiert werden, insofern als eine naturalistische Position kausale Prozesse als algorithmisch auffasst. Deswegen schließt Nida-Rümelins Humanismus einen deduktionistischen Naturalismus aus.[36]
Ökonomie und Ethik
Nida-Rümelin kritisiert die Irrationalität einer rein auf Optimierung ausgerichteten Wirtschaftsordnung und plädiert für eine humane Ökonomie.[37]
Digitaler Humanismus
Julian Nida-Rümelin versucht seine auf dem Humanismus aufbauende praktische Philosophie immer wieder gegen neue Strömungen zu verteidigen. So trat er Anfang des Jahrtausends öfter mit dem Neurophilosophen Wolf Singer und dem Physiker Alfred Gierer in Streitgespräche, um den Humanismus gegen die vor allem in den Naturwissenschaften vorherrschende Position des Naturalismus zu stärken. Er stellte dazu 2018 einen Humanismus als Gegenstück zum Denken einer Silicon-Valley-Ideologie und eine Industrie 4.0 vor. Die Intentionalität des Menschen könne nicht digitalisiert werden, sie stehe den algorithmen- und softwaregesteuerten Prozessen gegenüber. Genuine Autorschaft sei unvereinbar damit, dass Menschen algorithmengesteuert seien und in ihren Zielen und Handlungen determiniert seien. Ausgehend von der Unberechenbarkeit menschlicher Handlung wird eine Ethik der Digitalisierung entworfen. Diese setze die conditio humana als Ausgangspunkt für einen Umgang mit der Industrie 4.0, um zu verhindern, dass Künstliche Intelligenz bzw. Künstliches Leben zum Religionsersatz erhoben wird.[38]
Stellungnahmen
Religion und Moral
Nida-Rümelin äußerte sich kritisch zum religiösen Fundamentalismus. Selbst betrachtet er sich als Humanist. Die Aufklärung müsse auch normativ eine ethische Orientierung bieten. Auch außerhalb religiöser Bindungen muss die Möglichkeit zum Haltgeben bestehen. Die Aufklärung habe hier in jüngster Zeit zu wenig geleistet und so zu einer Verstärkung von Religionssehnsucht beigetragen. Durch die US-Bewegung der Evangelikalen werde mit dem Kreationismus eine Pseudowissenschaft geschaffen, die echte Wissenschaft mehr und mehr bedrohe.
Nida-Rümelin zeigt auf, dass es historisch falsch sei, die Moral als durch Religion entstanden anzusehen. Im Zuge der Diskussion um den Ethikunterricht kritisierte Nida-Rümelin den alleinigen Anspruch von Religionsgruppen auf Moral. Auch Agnostiker könnten moralisch sein. Ethische Schriften, etwa von Seneca, zeigten, dass feste Werte ohne die Berufung auf einen Gott möglich seien. Nida-Rümelins Werk Humanismus als Leitkultur. Ein Perspektivenwechsel (2006) bezieht sich auf den normativen Grundkonsens einer humanen und offenen Gesellschaft.
Freiheit und Rationalität
Nida-Rümelin bezieht entschieden Stellung in der durch Hirnforscher wie Wolf Singer und Gerhard Roth ausgelösten öffentlichen Debatte über Freiheit und Selbstverantwortung. Unter anderem auf dem Kongress Neuro2004: Hirnforschung für die Zukunft[39] verteidigte er die Fähigkeit zu rational begründetem Handeln und die ihr zugrundeliegende Wahl- und Entscheidungsfreiheit, indem er dafür eintritt, dass die lebensweltliche Erfahrung der Freiheit des Handelns zwar gelegentlich vernebelt ist und gelegentlich auch ein Irrtum, aber grundsätzlich nicht so etwas wie ein großer Schein oder eine große Illusion ist.[40] In seinem 2005 erschienenen Buch Über menschliche Freiheit definiert Nida-Rümelin Freiheit als Unterbestimmtheit von Gründen, etwas zu glauben oder etwas zu tun. Damit wird ein enger Zusammenhang von Freiheit, Rationalität und Verantwortung hergestellt. Die in fünf Essays entwickelte Position kann als eine humanistische Antwort auf einen verbreiteten Naturalismus und Materialismus in der zeitgenössischen Philosophie und Neurowissenschaft gelesen werden.
Bildung und Akademisierung
Seit 2006 hat sich Nida-Rümelin kritisch zum Bologna-Prozess geäußert sowie zur Reorganisierung und Nivellierung der Bildungspraxis. Er plädiert für eine „Reform der Reform“[41] und eine Rückbesinnung auf die Stärken der europäischen Universitätstradition. Zur Problematik der Studienstrukturreform hat er mehrmals ausführlich Stellung genommen (Interview mit dem Goethe-Institut).[42]
2013 veröffentlichte Nida-Rümelin eine Philosophie einer humanen Bildung, in der er dafür plädierte, den Zusammenhang zwischen Philosophie und Pädagogik wiederherzustellen und die humanistische Bildungstradition seit der Antike zu erneuern. In diesem Zusammenhang steht eine heftige Kontroverse, die ein Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung[43] auslöste, in dem sich Nida-Rümelin gegen den Trend einer immer weitergehenden Akademisierung („Akademisierungswahn“) stellte. In dieser Kontroverse geht es nicht lediglich um die Zahl der Studierenden, sondern vor allem um die Rolle der nichtakademischen beruflichen Bildung (duales System) in Deutschland. Die Konfliktlinien verlaufen dabei nicht zwischen links und rechts, sondern innerhalb der Parteien und Verbände. So stellten sich die Industrie- und Handelskammer sowie zahlreiche Unternehmensführer, aber auch Vertreter der Gewerkschaften und Politik hinter diese These[44], während Teile der Wirtschaft und Gewerkschaften dagegen opponierten. Die OECD lobte unterdessen das duale System in Deutschland und relativierte ihre Forderung nach einer deutlichen Anhebung der Akademikerquote nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz, angesichts dessen, dass gerade in diesen Ländern die Jugendarbeitslosigkeit besonders niedrig ist.[45] Weiter ausgeführt hat Nida-Rümelin den Komplex in einem 2014 erschienenen Büchlein Der Akademisierungswahn – Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung.
Kontaktpersonennachverfolgung und Datenschutz
In der Talkshow Anne Will forderte Nida-Rümelin im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie im Dezember 2020 eine ortsbasierte Trackingapp mit GPS und Bluetooth zum Erstellen von Bewegungsprofilen. Eine solche würde von Südkorea, Taiwan und Japan verwendet werden. Während der Pandemie würden viele andere Grundrechte eingeschränkt, aber die informationelle Selbstbestimmung sei absolut, weshalb die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben sei.[46] Daraufhin warf ihm Linus Neumann vor, unsinnige Behauptungen zu verbreiten. Japan nutze eine App, die vergleichbar zur deutschen Corona-Warn-App sei. Südkorea und Taiwan hätten keine App zur Kontaktpersonennachverfolgung, sondern Systeme zur Überwachung der Quarantäne. Zudem sei Südkorea bei der Bekämpfung von Covid-19 nicht ohne einen Lockdown ausgekommen.[47] Im Januar 2021 wiederholte Nida-Rümelin seine Forderung. Er äußerte sich zusammen mit Eric Hilgendorf dazu, dass der hohe Datenschutzstandard eine wirksame Corona-Warn-App verhindere.[48] Nach seiner Einschätzung hätte auch eine App mit ortsbasiertem Tracking eine hohe Akzeptanz. Der Thüringer Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse wandte ein, dass eine solche App keinen Mehrwert biete, solange Gesundheitsämter noch mit Papier arbeiteten und einen Personalmangel hätten. Der Datenschutz verhindere nicht die Gesundheit.[49] Im Juni 2021 wurde Nida-Rümelin für diese wiederholten Aussagen der Datenschutz-Negativpreis „BigBrotherAward“ verliehen.[50]
Schriften
Monographien
- Kritik des Konsequentialismus. Oldenbourg, München 1993 (Studienausgabe 1995).
- mit L. Kern: Logik kollektiver Entscheidungen. Oldenbourg, München 1994.
- Economic Rationality and Practical Reason. Kluwer, Dordrecht 1997.
- Demokratie als Kooperation. Suhrkamp, Frankfurt 1999,
- mit Th. Schmidt: Rationalität in der praktischen Philosophie. Akademie Verlag, Berlin 2000
- Strukturelle Rationalität. Ein philosophischer Essay über praktische Vernunft. Reclam, Stuttgart 2001.
- Ethische Essays. Suhrkamp, Frankfurt 2002.
- Entscheidungstheorie und Ethik / Decision Theory and Ethics. Utz, München 2005.
- Über menschliche Freiheit. Reclam, Stuttgart 2005.
- Humanismus als Leitkultur. Ein Perspektivenwechsel. Beck, München 2006.
- Demokratie und Wahrheit. Beck, München 2006.
- Philosophie und Lebensform Suhrkamp, Frankfurt Main 2009.
- Verantwortung Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2011.
- Die Optimierungsfalle. Philosophie einer humanen Ökonomie, Irisiana Verlag, München 2011, ISBN 978-3-424-15078-0.
- Der Sokrates Club. Philosophische Gespräche mit Kindern, Knaus Verlag, München 2912, ISBN 978-3-8135-0464-4.
- Philosophie einer humanen Bildung. Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2013, ISBN 978-3-89684-096-7.
- Der Akademisierungswahn – Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung. Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2014, ISBN 978-3-89684-161-2.
- mit Klaus Zierer: Auf dem Weg in eine neue deutsche Bildungskatastrophe. Herder, Freiburg/Br. 2015, ISBN 978-3-451-31288-5.
- Humanistische Reflexionen (= suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 2180), Suhrkamp, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-518-29780-3.
- Über Grenzen denken: Eine Ethik der Migration. edition Körber-Stiftung, Hamburg 2017, ISBN 978-3-89684-195-7.
- Unaufgeregter Realismus. mentis, Paderborn 2018, ISBN 978-3-95743-130-1.
- Digitaler Humanismus., gemeinsam mit Nathalie Weidenfeld, Piper, München 2018, ISBN 978-3-492-05837-7.
- Structural Rationality and Other Essays on Practical Reason, Springer, Basel 2019, ISBN 978-3-319-95506-3.
- Die gefährdete Rationalität der Demokratie. Ein politischer Traktat, Edition Körber, Hamburg 2020, ISBN 978-3-89684-278-7.
- Eine Theorie praktischer Vernunft. De Gruyter, Berlin 2020, ISBN 978-3-11060-353-8.
- Per un nuovo umanesimo cosmopolitico. Lezioni milanesi per la Cattedra Rotelli, Mimesis Edizioni, Mailand 2020, ISBN 978-8-85757-051-8.
- mit Nathalie Weidenfeld: Die Realität des Risikos. Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren, Piper, München 2021, ISBN 978-3-492-07082-9.
Herausgeberschaften
- (1988) mit Franco Volpi: Lexikon der Philosophischen Werke. Kröner, Stuttgart; russ. 1997, ital. 2000
- (1991) Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Von Adorno bis v. Wright (= Kröners Taschenausgabe. Band 423). Kröner, Stuttgart 1991, ISBN 3-520-42301-4 (2. Auflage 1999, 3. Auflage 2007).
- (1994) Praktische Rationalität. Grundlagenprobleme und ethische Anwendungen des rational-choice-Paradigmas. de Gruyter, Berlin
- (1995) mit Dietmar von der Pfordten: Ökologische Ethik und Rechtstheorie. Nomos, Baden-Baden 2002
- (1996) Angewandte Ethik. Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Ein Handbuch (= Kröners Taschenausgabe. Band 437). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-43701-5.
- (1998) mit Wilhelm Vossenkuhl: Ethische und Politische Freiheit. de Gruyter, Berlin
- (1998) mit Monika Betzler: Ästhetik und Kunstphilosophie. Von der Antike bis zur Gegenwart in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 375). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-37501-X.
- (2000) Rationalität, Realismus, Revision. Vorträge des 3. internationalen Kongresses der Gesellschaft für Analytische Philosophie vom 15. bis zum 18. September 1997 in München. de Gruyter, Berlin
- (2000) mit Wolfgang Spohn: Rationality, Rules, and Structure. Kluwer, Dordrecht. Philosophie und Politik V – Für eine Politik der Würde (zus. m. Wolfgang Thierse); mit Beiträgen von Avishai Margalit, Michael Naumann, Birgit Mahnkopf, Gert Weisskirchen und Julian Nida-Rümelin. Essen: Klartext Verlag 2001 (131 S.)
- (2002) mit Wolfgang Thierse: Philosophie und Politik VI – Für eine aristotelische Sozialdemokratie; mit Beiträgen von Martha C. Nussbaum, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Peter Bieri, Volker Gerhardt und Herbert Schnädelbach. Essen: Klartext-Verlag 2002 (96 S.)
- (2005) mit Wolfgang Thierse: Thomas M. Scanlon. Political Equality – Politische Gleichheit, Kultur in der Diskussion, Band 12, Essen
- (2005) Angewandte Ethik. Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Ein Handbuch (= Kröners Taschenausgabe. Band 437). 2., aktualisierte Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-43702-3 (933 S.).
- (2006) Wunschmaschine Wissenschaft. Edition Körber-Stiftung, Hamburg (283 S.)
- (2007) mit Werner Weidenfeld: Europäische Identität: Voraussetzungen und Strategien, Baden-Baden, Nomos, (255 S.)
- (2007) Philosophie der Gegenwart (mit Elif Özmen), 3., neubearbeitete und aktualisierte Auflage, Kröner, Stuttgart
- (2007) mit Elif Özmen: Klassiker der Philosophie des 20. Jahrhunderts (= Kröners Taschenausgabe. Band 501). Kröner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-520-50101-1.
- (2007) Naturgeschichte der Freiheit, De Gruyter, Berlin (Band 1 aus der Buchreihe Humanprojekt herausgegeben von Detlef Ganten, Volker Gerhardt und Julian Nida-Rümelin)
- (2008) Was ist der Mensch? De Gruyter, Berlin (Band 3 aus der Buchreihe Humanprojekt herausgegeben von Detlef Ganten, Volker Gerhardt und Julian Nida-Rümelin)
- (2008) Funktionen des Bewusstsein, De Gruyter, Berlin (Band 2 aus der Buchreihe Humanprojekt herausgegeben von Detlef Ganten, Volker Gerhardt und Julian Nida-Rümelin)
- (2011) Die Gegenwart der Utopie. Zeitkritik und Denkwende (mit Klaus Kufeld), Karl Alber Verlag
- (2011) Original und Fälschung. Aus der Reihe: Kunst und Philosophie. (zus. mit Jakob Steinbrenner), München: Hatje Cantz
- (2011) Kunst und Philosophie: Fotografie zwischen Dokumentation und Inszenierung. Aus der Reihe: Kunst und Philosophie. (zus. mit Jakob Steinbrenner), München: Hatje Cantz
- (2011) Kunst und Philosophie: Kunstvermittlung in den Medien, aus der Reihe: Kunst und Philosophie. (zus. mit Jakob Steinbrenner), München: Hatje Cant
- (2011) Susan Neiman. Moralische Klarheit für erwachsene Idealisten (zus. mit Wolfgang Thierse, Olaf Scholz und Volker Gerhardt), Essen: Klartext Verlag
- (2012) Vernunft und Freiheit. Zur praktischen Philosophie von Julian Nida-Rümelin (zus. mit Detlev Ganten, Volker Gerhardt, Jan-Christoph Heilinger), aus der Reihe: Humanprojekt. Interdisziplinäre Anthropologie, Berlin: De Gruyter
- (2014) On the concept of responsibility In: Battaglia, Mukerji, Nida-Rümelin (Hrsg.): Rethinking Responsibility in Science and Technology. Pisa University Press, 2014, S. 13-[null 24]
- (2015) Handbuch Philosophie und Ethik, Band 1: Didaktik und Methodik. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh.
- (2015) Handbuch Philosophie und Ethik, Band 2: Disziplinen und Themen. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh.
- (2015) Anthropologie und Ethik, aus der Reihe: Humanprojekt (zus. mit Jan-Christoph Heilinger), De Gruyter, Berlin, 978-3-110412-888.
- (2017) Handbuch Philosophie und Ethik, Band 1: Didaktik und Methodik. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2., durchgesehene Auflage.
- (2017) Handbuch Philosophie und Ethik, Band 2: Disziplinen und Themen. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh, 2., durchgesehen Auflage.
- (2019) Internationale Gerechtigkeit und institutionelle Verantwortung (zus. mit Detlef Daniels und Nicole Wloka), Berlin: De Gruyter, ISBN 978-3-11061-586-9.
Buchreihen
- „Scientia Nova“ Oldenbourg seit 1997.
- mit Georg Meggle: Perspektiven der Analytischen Philosophie de Gruyter, Berlin, seit 2000 bei mentis, Paderborn
- Theory and Decision Library – Series A: Philosophy and Methodology of the Social Sciences Kluwer Academic Publ. (General Editor). Seit 2003
- mit Detlev Ganten, Volker Gerhardt und Jan-Christoph Heilinger: Humanprojekt. Interdisziplinäre Anthropologie de Gruyter, Berlin/New York. Seit 2007
Würdigung
Jürgen Habermas würdigte Nida-Rümelins Doppelrolle zwischen Philosophie und Politik:[51]
„Heute lässt sich ein politisches Engagement von Philosophen in vier verschiedenen sozialen Rollen beobachten. Den bekannten Rollen des Politikberaters und des Intellektuellen stehen die weniger üblichen Rollen des Moderators zwischen Philosophie und Politik und des zeitweise am politischen Betrieb teilnehmenden Philosophen gegenüber. Außer Julian Nida-Rümelin kenne ich heute keinen Philosophen, der neben seinem akademischen Beruf alle vier dieser politikaffinen Rollen erfolgreich ausübt.“
Auszeichnungen
- 2018: zusammen mit Nathalie Weidenfeld Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (Hauptpreis) für Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz[52]
- 2021: Als stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats wurde Julian Nida-Rümelin „für seine öffentlich mehrfach geäußerte unhaltbare Behauptung, dass Datenschutz die Bekämpfung von Corona erschwert und Tausende von Toten zu verantworten habe“ mit dem Negativpreis BigBrotherAward in der Kategorie „Public Intellectual“ ausgezeichnet.[50]
Weblinks
- Persönliche Internetpräsenz von Julian Nida-Rümelin
- Julian Nida-Rümelin am Philosophischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Vortrag von Julian Nida-Rümelin über Kerngedanken seines Buches „Die Optimierungsfalle. Philosophie einer humanen Ökonomie“ (2011) in der Sendung „Hörsaal“ ( vom 12. Januar 2012 im Internet Archive) von DRadio Wissen
- Steffen Huber: „Über menschliche Freiheit“. Kritische Bemerkungen zu Julian Nida-Rümelins Essaysammlung (PDF; 149 kB)
- Julian Nida-Rümelin zum Thema "Freiheit und Verantwortung" (YouTube)
- Gemessen an seinen Zielen droht dem Bologna-Prozess das Scheitern
- Das offenkundige Scheitern des Bologna-Prozesses
- WDR 3 (Westdeutscher Rundfunk) Mosaik. Gespräch am Samstag vom 6. Oktober 2018
- Julian Nida-Rümelin über philosophische Anthropologie (YouTube)
- Philosophie einer humanen Bildung mit Julian Nida-Rümelin (YouTube)
- Julian Nida-Rümelin: Über Grenzen denken (YouTube)
- Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Ethics and IT, 13. Juni 2014, München (dt.) (YouTube)
- Ethik und Ökonomie (YouTube)
Einzelnachweise
- ↑ Nida-Rümelin und die Ethik der Migration. Abgerufen am 8. März 2021.
- ↑ Julian Nida-Rümelin. Abgerufen am 8. März 2021.
- ↑ Lehrstuhl für Philosophie und politische Theorie - Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft - LMU München. Abgerufen am 8. März 2021.
- ↑ Die Wissenschaft hat gesiegt. In: deutschlandfunk.de. 1. Oktober 2002, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ wit/dpa: SPD: Nida-Rümelin warnt vor „Akademisierungswahn“ in Deutschland. In: Spiegel Online. 1. September 2013, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Robert Braunmüller: Münchner Kammerspiele: Julian Nida-Rümelin über seinen Streit mit Dieter Dorn. In: abendzeitung-muenchen.de. 23. Februar 2016, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Julian Nida-Rümelin: Gegen den Marktradikalismus. In: sueddeutsche.de. 5. Juli 2018, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Dietmar Müller: Buchpreisbindung bleibt. In: zdnet.de. 20. März 2002, abgerufen am 12. April 2020.
- ↑ Philosoph/-innen in der Stadt. XXII. Deutscher Kongress für Philosophie. In: DGPhil. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2013; abgerufen am 19. Dezember 2013.
- ↑ München: «Förderer des Buches» – Nida-Rümelin und Verleger Krüger geehrt. In: nmz – neue musikzeitung. Abgerufen am 19. Dezember 2013.
- ↑ Scientist in Residence 2007. In: Uni Duisburg-Essen. Abgerufen am 13. Januar 2009.
- ↑ AGB - Klassik Stiftung Weimar. Abgerufen am 11. Oktober 2020 (deutsch).
- ↑ zd.b
- ↑ Wer wird Präsident? In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 19. Dezember 2013.
- ↑ Archivlink ( vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)
- ↑ Süddeutsche de GmbH, Munich Germany: Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Kommentare - SZ.de. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
- ↑ Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2018 an Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld. OTS-Meldung vom 1. Jänner 2019, abgerufen am 1. Jänner 2019.
- ↑ Public Intellectual: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin | BigBrotherAwards. Abgerufen am 23. November 2021.
- ↑ Philosophie und Lebensform. Suhrkamp, 2009, S. 9.
- ↑ Philosophie und Lebensform. Suhrkamp, 2009, S. 23–25
- ↑ Gründe und Lebenswelt
- ↑ Philosophie und Lebensform. Suhrkamp, 2009, S. 83–88.
- ↑ Nida-Rümelin, J., Philosophie und Lebensform, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2009.
- ↑ Humanistische Reflexionen (= suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 2180), Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-518-29780-3. S. 256–269
- ↑ Strukturelle Rationalität. Ein philosophischer Essay über praktische Vernunft. Reclam, Stuttgart (UB 18150) S. 128
- ↑ (2002) Ethische Essays. Suhrkamp, Frankfurt (2001) S. 218
- ↑ Humanistische Reflexionen (= suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 2180), Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-518-29780-3. S. 384–409
- ↑ Humanistische Reflexionen (= suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 2180), Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-518-29780-3. S. 185
- ↑ Humanistische Reflexionen (= suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 2180), Suhrkamp, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-518-29780-3. S. 289–299.
- ↑ Nida-Rümelin, J, „Moralische Tatsachen.“ in Moralischer Realismus? Zur kohärentistischen Metaethik Julian Nida-Rümelins, hrsg. von von der Pfordten, Dietmar, 17–57. Münster: Mentis, 2015.
- ↑ Julian Nida-Rümelin: Unaufgeregter Realismus. Eine philosophische Streitschrift. Mentis Verlag, Münster 2018, ISBN 978-3-95743-130-1.
- ↑ J. Nida-Rümelin: Über menschliche Freiheit. Stuttgart: Reclam, 2005; Strukturelle Rationalität: Ein philosophischer Essay über praktische Vernunft. Stuttgart: Reclam, 2001; Verantwortung. Stuttgart: Reclam, 2011.
- ↑ Wittgenstein, On Certainty, Basil Blackwell, 1969.
- ↑ Strawson, P., Freedom and resentment and other essays. Routledge, 2008.
- ↑ Church, A., Die Unentscheidbarkeit der Prädikatenlogik. Journal of Symbolic Logic 1937; Gödel, K, „Über formal unentscheidbare Sätze der Principia Mathematica und verwandter Systeme I.“ Monatshefte für Mathematik und Physik 38, Nr. 1 (1931): 173–198.
- ↑ Nida-Rümelin, J, Humanistische Reflexionen, Berlin: Suhrkamp, 2016.
- ↑ Julian Nidda-Rümelin: Die Optimierungsfalle: Philosophie einer humanen Ökonomie. Irisiana, 2011.
- ↑ Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld. Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. Piper Verlag 2018. ISBN 978-3-492-05837-7
- ↑ Veranstaltet vom Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen; der Vortrag von Nida-Rümelin ist hier: web.archive.org online gestellt und als Nachwort mit Anmerkungen in dem Reclam-Buch Über menschliche Freiheit, 2005, S. 161–171, publiziert worden.
- ↑ Vgl. Wolfram Hogrebe: Was ist der Mensch? Wer ist der Mensch?
- ↑ Vgl. das Interview auf seiner Internetseite; sowie ein Interview mit der Wochenzeitung Die ZEIT vom 8. Mai 2013
- ↑ Vgl. seine Internetseite bzw. dort sowie das TAZ-Interview
- ↑ Vgl. Interview mit der FAS am 1. September 2013
- ↑ Vgl. Was ist dran am „Akademisierungswahn“?
- ↑ Vgl. Interview mit Andreas Schleicher, Vizedirektor der OECD im Deutschlandfunk am 3. September 2013
- ↑ Lockdown vor Weihnachten – schafft Deutschland so die Pandemie-Wende? In: Anne Will (Fernsehsendung). ARD, 13. Dezember 2020, abgerufen am 22. Januar 2021 (Ab Minute 51:30).
- ↑ Linus Neumann: Corona und Datenschutz: Julian Nida-Rümelin verdreht noch mehr Tatsachen, als ich zunächst dachte. 23. Dezember 2020, abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Julian Nida-Rümelin, Eric Hilgendorf: Unser Datenschutz verhindert eine wirksame Corona-Warn-App. In: welt. Axel Springer SE, 20. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Stefan Krempl: Nida-Rümelin: Deutsche akzeptieren Ortung mit der Corona-Warn-App. Heise online, 22. Januar 2021, abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ a b Public Intellectual: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin. In: BigBrotherAwards. Abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Andrian Kreye: Philosophie der reinen Praxis. Julian Nida-Rümelins Doppelrolle als Gelehrter und Politiker war umstritten – Jürgen Habermas würdigt ihn mit Platon. In: Süddeutsche Zeitung. 29./30. November 2014, Nr. 275, S. 21.
- ↑ Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch PreisträgerInnen 1993-2018, renner-institut.at, abgerufen 1. Dezember 2019
Personendaten | |
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NAME | Nida-Rümelin, Julian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph |
GEBURTSDATUM | 28. November 1954 |
GEBURTSORT | München |
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Philosoph (21. Jahrhundert)
- Politischer Philosoph
- Politikwissenschaftler
- Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
- SPD-Mitglied
- Referent (München)
- Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)
- Hochschullehrer (University of Minnesota Twin Cities)
- Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Hochschullehrer (HfP München)
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied des Deutschen Ethikrates
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Ehrendoktor der Universität Trier
- Person (Digitale Transformation)
- Deutscher
- Geboren 1954
- Mann