Christine Koschmieder

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Christine Koschmieder (* 1972) ist eine deutsche Literaturagentin, Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Amerikanischen. Sie lebt in Leipzig.

Leben

Koschmieder studierte Intercultural Communication and European Studies sowie Theater-, Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Leipzig. Seit 2003 betreibt sie die Literaturagentur Partner + Propaganda für zeitgenössische Literatur aus Deutschland, Post-Jugoslawien sowie dem US-amerikanischen Hinterland, die unter anderen Nadine Kegele, Inger-Maria Mahlke[1] und Edo Popović[2] vertritt. Koschmieder ist Mitglied im Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren. Außerdem macht sie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit-Organisationen.[3] 2013 war sie Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Ihr Debütroman Schweinesystem war 2014 unter den sieben Finalisten für den aspekte-Literaturpreis[4][5] und für den Hallertauer Debütpreis nominiert.[6] Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung stellte es im Herbst 2014 unter den sechs wichtigsten deutschen Debüts vor.[7] Der Roman spielt in Deutschland im Jahr 1980 sowie in den USA. Protagonistinnen sind zwei Frauen, die zeitgleich beschließen, ihr Leben zu ändern und sich zufällig in einer Flughafentoilette begegnen: Die Amerikanerin Shirley aus Marshalltown gibt ihre Arbeit in einem Schweineschlachtbetrieb auf, um Vertreterin für Kosmetik von Mary Kay zu werden; die deutsche Studienrätin Elisabeth beginnt eine Affaire mit einem Stasi-Mitarbeiter. Koschmieder lässt beide Frauen „mit Witz, Verve und Erbarmungslosigkeit gegen die Wand fahren“.[8] In einem Interview sagte sie, dass sie als Kind RAF gespielt habe, jedoch nicht den „x-ten-Meine-Kindheit-im-Deutschen-Herbst-Text“ schreiben wollte. Die realen historischen Ereignisse dieser Zeit hat sie in die fiktionale Handlung eingewoben.[9] Maren Keller schrieb im Kultur Spiegel, Koschmieder erzähle in einem Tempo, das sich manchmal anfühle „wie Lesen mit Vorspultaste“. Bei ihr passe alles ganz selbstverständlich zusammen, „was bei anderen bemüht wirken würde ...“[10]

2016 erhielt sie abermals ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen[11] und 2018 war sie als Stipendiatin am Goethe-Institut in Thessaloniki.[12] Sie ist Mitgründerin des PEN Berlin.[13]

Veröffentlichungen

Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Ein Gewaltakt, Kultur Spiegel 8/2010
  2. Zwischen Herzschmerz und harter Realität Stern, 13. März 2008
  3. Vita auf systemische-professionalitaet.de abgerufen am 1. Juli 2015 (pdf).
  4. Sieben Bücher im Finale aspekte-Literaturpreis für das beste literarische Debüt, ZDF.de, aspekte (Memento vom 2. Juli 2015 im Internet Archive), 8. September 2014
  5. Leipziger Volkszeitung, abgerufen am 1. Juli 2015.
  6. Donaukurier, abgerufen am 1. Juli 2015.
  7. Bücherherbst: Wovon die wichtigsten Debüts erzählen. Christine Koschmieder: Androgyne Kampfhühnchen. FAS, 9. September 2014
  8. Furiose Frauen als Systemfehler Die Presse, 31. Oktober 2014
  9. Maria Motter: Theoretisch fliegt die Hummel nicht, fm4.ORF.at, 19. Dezember 2014
  10. Maren Keller: Fuchsiateufelswild. Kultur Spiegel 1/2015, online
  11. KdFS, Archiv 2016, abgerufen 5. März 2020
  12. Goethe-Institut Griechenland, Residenten, abgerufen 5. März 2020
  13. Mitgründer:innen. Abgerufen am 18. Juli 2022.