Benutzer:Schojoha/Spielwiese/Zahlentheorie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2022 um 23:19 Uhr durch Schojoha (Diskussion | Beiträge) (→‎Historie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lévy'sche Vermutung

Im mathematischen Teilgebiet der Zahlentheorie befasst sich die Lévy'sche Vermutung (englisch Levy's conjecture) mit einer Fragestellung, die eng an die goldbachsche Vermutung anschließt. Die Vermutung wurde im Jahr 1963 von Hyman Levy vorgelegt und (bei einigen Autoren) mit dessen Namen verbunden.[1][A 1]

Formulierung

Die Vermutung lässt sich wie folgt formulieren:[1]

Jede ungerade natürliche Zahl lässt sich in der Form
mit zwei (nicht notwendig verschiedenen) Primzahlen und darstellen.

Beispiele

Anzahlfunktion

In Neil Sloanes On-Line Encyclopedia of Integer Sequences wird für jede ungerade natürliche Zahl ausgewiesen, wieviele Möglichkeiten es gibt, gemäß obiger Vermutung darzustellen. (Folge A002033 in OEIS)

Historie

Zur Geschichte der Vermutung ist bekannt, dass schon im Jahre 1894 eine ähnliche oder gleichwertige Vermutung von Émile Lemoine ausgesprochen wurde. Einige Autoren sprechen also eher von der Lemoine'schen Vermutung (englisch Lemoine's conjecture) als von der Lévy'schen Vermutung .

Literatur

  • Gábor Farkas, Zsófia Juhász: A generalization of Goldbach's conjecture. In: Annales Universitatis Scientiarum Budapestinensis de Rolando Eötvös Nominatae. Sectio Computatorica. Band 46, 2017, S. 39–53 (MR3722662).
  • Brian H. Mayoh: On the second Goldbach conjecture. In: Nordisk Tidskrift for Informationsbehandling. Band 6, 1966, S. 48–50 (MR0194405).
  • John O. Kiltinen, Peter B. Young: Goldbach, Lemoine, and a know/don't know problem. In: Mathematics Magazine. Band 58, 1985, S. 195–203 (MR0801144).
  • H. Levy: On Goldbach's Conjecture. In: The Mathematical Gazette. Band 47, 1963, S. 274.
  • James J. Tattersall: Elementary number theory in nine chapters. Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0-521-58531-7 ([1]).

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Vermutung (Mathematik)]] KKKategorie:Primzahl]]

Galileo-Folge

Im mathematischen Teilgebiet der Zahlentheorie versteht man unter einer Galileo-Folge (englisch Galileo sequence) eine Zahlenfolge natürlicher Zahlen, bei der für jede Partialsumme die darauf folgende doppelt so lange Partialsumme zu ersterer in einem festen natürlichzahligen Verhältnis steht. Die Bezeichnung verweist auf Galileo Galilei (1564–1642), der auf diese Art von Zahlenfolgen aufmerksam wurde durch die Folge der ungeraden natürlichen Zahlen.[2][3]

Formale Beschreibung

Sie lässt sich wie folgt angeben:[3]

Gegeben sei eine Zahlenfolge [A 2] und die zugehörige Zahlenfolge der Partialsummen mit

.

Existiert dafür eine Zahl derart, dass für jeden Index stets

gilt, so nennt man diese gegebene Zahlenfolge eine Galileo-Folge.

Historischer Hintergrund

Im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen zum freien Fall von Körpern erkannte Galileo Galilei, dass stets

gilt. Das bedeutet nichts weiter, als dass die Folge der ungeraden natürlichen Zahlen hinsichtlich ihrer Partialsummenfolge für die folgende Gesetzmäßigkeit aufweist:

,

also

mit .

Die vordere Gleichung indes ist gleichwertig mit der in der obigen formalen Beschreibung.

Rekursion

Eine streng monoton wachsende Galileo-Folge erhält man zu einer gegebenen Zahl vermöge Rekursion wie folgt:[3]

mit

  für   [A 3]
  für  

Beispiele

  • Für erhält man hier die (schon erwähnte) Folge der ungeraden natürlichen Zahlen.[3]
  • Für erhält man hier die Folge .[3][A 4]
  • Für erhält man hier die Folge .[4]

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Folgen und Reihen]]



Formel von Woronoi

Im mathematischen Teilgebiet der Zahlentheorie befasst sich die Formel von Woronoi (englisch Voroni's formula)[A 5] mit der Beschreibung der Lösung von linearen Kongruenzen eines speziellen Typs. Die Formel wurde von dem Mathematiker Georgi Feodosjewitsch Woronoi (1868–1908) etwa um das Jahr 1900 vorgelegt.[5]

Beschreibung der Formel

Sie lässt sich wie folgt beschreiben:[5]

Sind teilerfremde natürliche Zahlen gegeben, so sind die ganzzahligen Lösungen der Kongruenz
alle durch die Formel
gegeben.

Beispiel

Dem Mathematiker James Joseph Tattersall zufolge funktioniert die Woronoi'sche Formel am besten für kleines und großes , wie etwa in dem folgenden Beispiel:[5]

Sind

gegeben, so ist

eine Lösung.

Denn es ist

.

Literatur

  • James J. Tattersall: Elementary number theory in nine chapters. Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0-521-58531-7 ([3]).

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />


KKKategorie:Zahlentheorie]]


Perfekte Partition

In der Additiven Zahlentheorie, einem der mathematischen Teilgebiete innerhalb der Zahlentheorie, wie auch im Teilgebiet der Kombinatorik untersucht man, ob eine zu einer natürlichen Zahl gegebene Partition so beschaffen ist, dass jede kleinere natürliche Zahl sich ebenfalls als Summe von einzelnen Summanden dieser Partition eindeutig darstellen lässt. Diese Fragestellung und das zugehörige Konzept gehen zurück auf den Mathematiker Percy Alexander MacMahon (1854–1929).[6]

Definition

Es sei eine natürliche Zahl [A 6] gegeben und weiter eine Partition

mit und .

Genügt diese Partition zusätzlich der Bedingung, dass

jede der Zahlen sich stets aus gewissen der in dieser Partition auftretenden Summanden auf genau eine Art als Summe darstellen lässt,

so bezeichnet man sie als perfekt oder auch als vollkommen (englisch perfect partition).[7][6][8][9]

Eigenschaften und Beispiele

  • In einer perfekten Partition tritt die stets als kleinster Summand auf.
  • Für jedes ist die aus exakt Summanden aufgebaute Partition stets perfekt. Weiter ist für jede ungerade Zahl die aus einem einzigen Summanden und aus exakt Summanden aufgebaute Partition stets perfekt.[A 7]
  • Für die Zahl sind die Partitionen , , und perfekt.[10]
  • Für die Zahl ist keine perfekte Partition, denn es gibt etwa für die darunter liegende Zahl die beiden Partitionen und .
  • Für die Zahl ist keine perfekte Partition, denn es gibt etwa für die darunter liegende Zahl die beiden Partitionen und .

Satz von MacMahon

Die perfekten Partitionen stehen in unmittelbarer Beziehung zu den sogenannten geordneten Faktorisierungen von natürlichen Zahlen.

Eine solche geordnete Faktorisierung ist für eine natürliche Zahl mit genau dann gegeben, wenn ein sowie ein aus -Teilern bestehendes -Tupel vorliegen, so dass der Produktdarstellung genügt.[A 8]

Hier gilt nun ein grundlegender Satz, der dem Mathematiker James Joseph Tattersall zufolge auf MacMahon zurückgeht[10] und sich darstellen lässt wie folgt:[11][8][10]

Für jede natürliche Zahl stimmen die Anzahl der perfekten Partitionen von einerseits und die Anzahl der geordneten Faktorisierungen der Folgezahl andererseits stets überein.

Korollar

Aus dem MacMahon'schen Satz gewinnt man eine direkte Folgerung:[12][13]

Ist für eine natürliche Zahl die Folgezahl eine Primzahl, so besitzt genau eine perfekte Partition, nämlich die aus den Summanden aufgebaute triviale Partition .

Anzahlfunktion

Mit den perfekten Partitionen ist die Frage nach den zugehörigen Anzahlen verbunden. Es geht also für jedes um die Anzahl aller Möglichkeiten, in Form einer perfekten Partition darzustellen.

Diese Zahlenfolge der beginnt mit folgenden Werten:[A 9]

(Folge A002033 in OEIS).

Dabei gelten für diese Anzahlen oft interessante Kongruenzbeziehungen, die denen ähneln, die schon Srinivasa Ramanujan für die gewöhnliche Partitionsfunktion gefunden hat. So ist etwa für je zwei natürliche Zahlen und jede Primzahl stets die Kongruenz

gegeben.[14]

Verallgemeinerungen

Das Konzept der perfekten Partition ist weiter verallgemeinert worden. So legten etwa A. K. Agarwal und R. Sachdeva in 2018 die sogenannten n-color perfect partitions (deutsch etwa: n-gefärbte perfekte Partitionen) vor.[15][16]

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Kombinatorik]]


Einfache Partition mit Primzahlen (bislang nicht veröffentlicht)

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, untersucht man neben der einfachen Partitionsfunktion eine verwandte arithmetische Funktion, welche sich ergibt, dass man nach den Möglichkeiten fragt, eine natürliche Zahl in primzahlige Summanden zu zerlegen, wobei Wiederholungen von Summanden zugelassen sind, die Reihenfolge dieser Summanden jedoch ohne Belang ist. Erste Resultate zu dieser Partition in Primzahlen (englisch Partition into primes) gehen auf die drei Mathematiker Paul Erdős, Paul Trevier Bateman und Jerzy Browkin[A 10] zurück.

Bezeichnet man für eine natürliche Zahl die oben genannte Anzahl mit , so lassen sich diese Resultate wie folgt angeben:[17]

(1a) (Erdős–Bateman 1956)
(1b) (Browkin 1958)
(2) (Erdős–Bateman 1956)

Literatur

  • J. Browkin: Sur les décompositions des nombres naturels en sommes de nombres premiers. In: Colloquium Mathematicum. Band 5, 1958, S. 205–207 (MR0079013).
  • P. Erdős, P. T. Bateman: Partitions into primes. In: Publicationes Mathematicae Debrecen. Band 4, 1956, S. 198–200 (MR0079013).
  • P. Erdős, P. T. Bateman: Monotonicity of partition functions. In: Mathematika. Band 3, 1956, S. 1–14 (MR0080121).
  • S. M. Kerawala: On the asymptotic values of lnpA(n) and lnpA(d)(n) with A as the set of primes. In: The Journal of Natural Sciences and Mathematics. Band 9, 1969, S. 209–216 (MR0263769).
  • József Sándor, Dragoslav S. Mitrinović, Borislav Crstici: Handbook of Number Theory. I. Chapter IX: Additive and Diophantine Problems Involving Primes. Springer, Dordrecht 2006, ISBN 978-1-4020-4215-7 (MR2186914 – Second printing of the 1996 original).

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Zahlentheorie)]]

Satz von Richert

Der Satz von Richert (englisch theorem of H.-E. Richert) ist ein mathematischer Lehrsatz aus dem Gebiet der Zahlentheorie, der von dem Mathematiker Hans-Egon Richert (1924–1993) im Jahr 1949 vorgelegt wurde. Der Satz behandelt die Frage der Summendarstellung von natürlichen Zahlen durch Primzahlen und gab Anlass zu einer Anzahl weiterführender Untersuchungen.[18][19]

Formulierung des Richert'schen Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[20]

Jede natürliche Zahl lässt sich als Summe von verschiedenen Primzahlen darstellen.
Mit anderen Worten:
Ist und , so existieren stets ein und ein Tupel von paarweise verschiedenen Primzahlen, so dass die Summendarstellung gegeben ist.

Beispiele

Folgende Beispiele für den Zahlbereich unterhalb von lassen sich nennen:[20]

  • [A 11]
  • [A 12]

Verschärfungen

Bei Hinzunahme weiterer Bedingungen lässt sich der Richert'sche Satz verschärfen:[21]

Jede natürliche Zahl lässt sich als Summe von verschiedenen ungeraden Primzahlen darstellen. Wird jedoch auch die Primzahl zugelassen, so ist jede natürliche Zahl sogar als Summe von zwei oder mehr verschiedenen Primzahlen darstellbar.

Im Jahre 1974 legten die drei Mathematiker Robert E. Dressler, Andrzej Mąkowski und S. Thomas Parker eine Arbeit vor, wonach bei Einschränkung des Zahlbereichs weitere Präzisierungen hinsichtlich der -Kongruenzklassen der benutzten Primzahlen möglich sind:[21][22]

Sei und sei dazu
Dann gilt:
Für jede dieser vier Zahlen ist jede beliebige natürliche Zahl stets als Summe von verschiedenen Primzahlen der Form darstellbar.

Weitere Resultate

Im Jahre 1976 lieferten Robert E. Dressler, Louis Pigno und Robert Young einen verwandten Satz, wonach die in den obigen Sätzen behandelte Frage der Summendarstellung auf Summen von Quadraten verschiedener Primzahlen übertragbar ist. Es gilt nämlich:[23]

Jede natürliche Zahl ist als Summe von Quadraten paarweise verschiedener Primzahlen darstellbar.

Dieser Satz basiert auf einem von Hans-Egon Richert im Jahre 1949 vorgelegten Lemma sowie auf der von Dressler, Pigno und Young formulierten Ungleichung ,[24] welche ab der fünften Primzahl Gültigkeit hat. Weiter zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch der ein verwandter Satz, der auf eine Arbeit des Mathematikers Roland Sprague (1894–1967) aus dem Jahre 1948 zurückgeht und wie folgt lautet:[25]

Jede natürliche Zahl ist als Summe von verschiedenen Quadratzahlen darstellbar.

Partition in verschiedene Primzahlen

Mit dem Richert'schen Satz verbunden ist die Frage nach der Anzahl der Möglichkeiten, eine natürliche Zahl [A 13] als Summe von paarweise verschiedenen Primzahlen darzustellen, wobei die Reihenfolge dieser Summanden ohne Belang sein soll. Auf diesem Wege ergibt sich die Zahlenfolge all dieser Anzahlen, die man mit bezeichnet.[26]

Diese Zahlenfolge beginnt mit folgenden Anzahlen:

(Folge A000586 in OEIS).

Es ist also – etwa – , denn man hat ja die Gleichungen , wobei weitere Möglichkeiten, mit verschiedenen Primzahlen aufzusummieren offenbar nicht gegeben sind.

Darüber hinaus hat man Resultate über das asymptotische Verhalten der Zahlenfolge wie etwa das folgende, welches auf Klaus Friedrich Roth und George Szekeres zurückgeht:[26]

.[A 14]

Literatur

  • S. M. Kerawala: On the asymptotic values of lnpA(n) and lnpA(d)(n) with A as the set of primes. In: The Journal of Natural Sciences and Mathematics. Band 9, 1969, S. 209–216 (MR0263769).
  • Herbert Meschkowski (Hrsg.): Lust an der Erkenntnis: Moderne Mathematik. Ein Lesebuch (= Serie Piper. Band 1089). Piper Verlag, München (u. a.) 1991, ISBN 3-492-11089-4.
  • Robert E. Dressler, Louis Pigno, Robert Young: Sums of squares of primes. In: Nordisk Matematisk Tidskrift. Band 24, 1976, S. 39–40 (MR0419352).
  • Hans-Egon Richert: Über Zerfällungen in ungleiche Primzahlen. In: Mathematische Zeitschrift. Band 52, 1949, S. 342–343 (MR0033856).
  • Hans-Egon Richert: Über Zerlegungen in paarweise verschiedene Zahlen. In: Norsk Matematisk Tidsskrift. Band 31, 1949, S. 120–122 (MR0034807).
  • K. F. Roth, G. Szekeres: Some asymptotic formulae in the theory of partitions. In: The Quarterly Journal of Mathematics. Oxford. Second Series. Band 5, 1954, S. 241–259 ([5]).
  • József Sándor, Dragoslav S. Mitrinović, Borislav Crstici: Handbook of Number Theory. I. Chapter IX: Additive and Diophantine Problems Involving Primes. Springer, Dordrecht 2006, ISBN 978-1-4020-4215-7 (MR2186914 – Second printing of the 1996 original).
  • Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers (= North-Holland Mathematical Library. Band 31). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. North-Holland (u. a.), Amsterdam (u. a.) 1988, ISBN 0-444-86662-0 (MR0930670).
  • Roland Sprague: Über Zerlegungen in ungleiche Quadratzahlen. In: Mathematische Zeitschrift. Band 51, 1948, S. 289–290 (MR0027285).

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Richert]]


Divisionslemma (gibt es schon als "Lemma von Euklid")

Das Divisionslemma (englisch division lemma) ) ist ein fundamentaler Lehrsatz auf dem mathematischen Teilgebiet der Elementaren Zahlentheorie und eine direkte Folgerung aus dem euklidischen Algorithmus.[27]

Formulierung des Divisionslemmas

Das Lemma lässt sich folgendermaßen angeben:[27]

Gegeben seien drei ganze Zahlen und dabei soll das Produkt durch teilbar sein.
Weiterhin seien und teilerfremd.
Dann gilt:
Bereits ist durch teilbar.

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />


KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Divisionslemma]]

Satz von Tijdeman

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, ist der Satz von Tijdeman ein von dem Mathematiker Robert Tijdeman im Jahre 1976 vorgelegter Lehrsatz, der sich mit der Frage der Lösbarkeit der catalanschen Gleichung befasst.[28]

Formulierung des Tijdeman'schen Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:

In der Menge der natürlichen Potenzzahlen gibt es nur endlich viele Paare , welche die diophantische Gleichung erfüllen.

Weitere Ergebnisse

Im Zusammenhang mit der Vermutung von Catalan ist der folgende klassische Lehrsatz erwähnenswert:[29]

In der Menge der ganzen Zahlen gibt es kein Tripel mit und , welches die diophantische Gleichung erfüllt.

Für diesen Satz hat unter anderem der polnische Mathematiker Antoni Wakulicz im Jahre 1957 einen Beweis gegeben hat. Aus ihm lässt sich folgern, dass die diophantische Gleichung innerhalb der natürlichen Zahlen, von abgesehen, keine Lösung hat.[30]

Hinzuweisen ist hier weiter auf ein Resultat, das V. A. Lebesgue bereits im Jahre 1850 vorlegte:[31]

Wenn eine beliebige Hochzahl mit gegeben ist, so existiert dazu nie ein geordnetes Paar von ganzen Zahlen mit und , welches die diophantische Gleichung erfüllt.

In diesem Kontext ist ebenfalls ein Resultat von Ko Chao aus dem Jahre 1965 bedeutsam:[32]

Wenn eine beliebige Primzahl mit als Hochzahl gegeben ist, so existiert dazu nie ein geordnetes Paar von ganzen Zahlen mit und , welches die diophantische Gleichung erfüllt.

Im Jahre 2002 bewies Preda Mihăilescu schließlich den über das Tijdemansche Resultat hinausgehenden Satz von Mihăilescu, demzufolge die catalansche Vermutung richtig ist. Danach ist die oben angesprochene Lösungsmenge sogar einelementig: . Der Satz von Tijdeman ist insofern als ein Vorläufer auf dem Weg zur Bestätigung der catalanschen Vermutung anzusehen.[33][34]

Hinzuweisen ist auch auf die Fermat-Catalan-Vermutung, die ähnlich wie der Tijdeman'sche Satz eine Endlichkeitsaussage in den Raum stellt. Hiernach sollen nur endlich viele natürliche Potenzzahlentripel existieren, welche die Gleichung erfüllen und dabei noch gewisse Nebenbedingungen erfüllen. Hier gibt es neben den bekannten nichttrivialen Lösungen vor allem den Satz, dass die abc-Vermutung die Fermat-Catalan-Vermutung impliziert.

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />


KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Tijdeman]]


Satz von Warning

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, ist der Satz von Warning ein von dem Mathematiker Ewald Warning[A 15] im Jahre 1935 vorgelegter Lehrsatz, der eine Teilbarkeitseigenschaft der Nullstellenmengen gewisser Polynome über endlichen Körpern beschreibt. Der Satz umfasst nicht zuletzt einen ebenfalls im Jahre 1935 vorgelegten Satz des französischen Mathematikers Claude Chevalley (1909–1984).[35] Der Satz von Warning zog eine Anzahl von weitergehenden Untersuchungen nach sich.[36]

Formulierung des Warning'schen Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[35]

Gegeben seien eine Primzahl sowie der zugehörige endliche Körper und weiter eine natürliche Zahl sowie ein Polynom und es gelte die Ungleichung .
Weiter sei die Menge der Nullstellen von .
Dann ist ist durch teilbar. Mit anderen Worten: .

Verallgemeinerung

Der Satz von Warning ist enthalten in dem folgenden allgemeineren Satz:[37]

Es seien die allgemeinen Voraussetzungen von oben gültig. Dabei seien jedoch – anstelle eines einzigen Polynoms – für eine beliebige natürliche Zahl mehrere Polynome gegeben, welche der Ungleichung genügen sollen.
Dann ist für die Menge der gemeinsamen Nullstellen der deren Anzahl durch teilbar.
Insbesondere gibt es stets eine weitere gemeinsame Nullstelle, falls die mindestens eine gemeinsame Nullstelle haben.

Erläuterungen und Hinweise

  • Für eine Menge bezeichnet man mit die Mächtigkeit dieser Menge.
  • Zu einer Primzahl gehört stets der Galoiskörper mit der Charakteristik .
  • Zu einem gegebenen Körper und einer gegebenen natürlichen Zahl gehört stets der Polynomring in Veränderlichen .
  • bezeichnet den Grad des Polynoms .
  • Für den Galoiskörper ist genau dann Nullstelle des Polynoms , wenn .
  • Man bezeichnet in der englischsprachigen Fachliteratur die genannte Verallgemeinerung des Warning'schen Satzes auch als Chevalley–Warning theorem (deutsch Chevalley–Warning'scher Satz).[37]
  • Der von Chevalley vorgelegte Satz wurde parallel zum Satz von Warning in derselben Zeitschrift publiziert und besagt, dass die im Chevalley–Warning'schen Satz genannte Polynome unter der genannten Gradbedingung im Falle mindestens noch eine weitere gemeinsame Nullstelle haben. Hier ist zu beachten, dass ist.
  • Der Satz von Warning und die oben genannte Verallgemeinerung lassen sich nicht zuletzt sich auch mit Hilfe des Kombinatorischen Nullstellensatzes ableiten.[37]
  • Der von Koch und Pieper in ihrer Zahlentheorie (s. u.) dargestellte „schöne Beweis“ des Satzes von des Warning beruht auf der Publikation von James Ax aus dem Jahre 1964 (s. u.).[38]

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Warning]]


Hilberts Lemma (unfertig)

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, wird durch das Hilberts Lemma eine auf den Mathematiker David Hilbert (1862–1943) zurückgehende Polynomgleichung geliefert, die eine wesentliche Rolle beim Beweis des Hilbert-Waring'schen Satzes zukommt.[39]

Formulierung des Lemmas

Es lässt sich folgendermaßen formulieren:[40]

Gegeben seien ...
Dann gilt:
...

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Hilberts Lemma]]

Satz von Minkowski über Linearformen (noch unfertig)

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, ist der Satz von Minkowski über Linearformen (englisch Minkowski ’s theorem on linear forms) ein von dem Mathematiker Hermann Minkowski (1864–1909) gegebener Lehrsatz, der eine Existenzaussage zur Frage Lösbarkeit gewisser linearer Ungleichungen aus Linearformen liefert. Er ist verwandt mit dem bekannten Gitterpunktsatz von Minkowski und gehört wie dieser in das Gebiet der Geometrie der Zahlen .[41][42]

Formulierung des Minkowski'schen Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[41][42]

Gegeben seien ...
Dann gilt:

...

Anmerkungen und Erläuterungen

  1. Man ...

Siehe auch

Literatur


Einzelnachweise

rreferences />

Notizen

rreferences group="A" />


KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Legendre, Satz von Legendre (Diophantische Gleichungen)]]

Satz von Legendre (Diophantische Gleichungen)

In der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, ist der Satz von Legendre (englisch Legendre’s theorem) über diophantische Gleichungen ein etwa um das Jahr 1785 von dem Mathematiker Adrien-Marie Legendre (1752–1833) vorgelegter Lehrsatz, der die Lösbarkeit solcher Gleichungen aus ternären quadratischen Formen ohne gemischte Glieder behandelt.[43][44][45]

Formulierung des Legendre'schen Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[43][44][45]

Gegeben seien drei quadratfreie und paarweise teilerfremde ganze Zahlen .
Dann gilt:
Die diophantische Gleichung
ist in ganzen Zahlen nichttrivial lösbar dann und nur dann , wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
(I) haben nicht alle dasselbe Vorzeichen.
(II_1) ist quadratischer Rest .
(II_2) ist quadratischer Rest .
(II_3) ist quadratischer Rest .

Anmerkungen und Erläuterungen

  1. Man bezeichnet die oben auftretende Gleichung auch als Legendre'sche Gleichung (englisch Legendre's equation).[14]
  2. Da stets eine Lösung der Legendre'schen Gleichung liefern (nämlich die sogenannte triviale Lösung), bedeutet die obige Fragestellung nichts anderes als die Frage nach den Bedingungen, unter denen eine nichttriviale Lösung vorliegt, also ein Tripel , so dass die Legendre'sche Gleichung erfüllen.[46]
  3. Der Satz von Legendre ist – wie auch der Vier-Quadrate-Satz von Lagrange – einer von mehreren Sätzen der Zahlentheorie, die sich auf den Gitterpunktsatz von Hermann Minkowski (1864–1909) zurückführen lassen.[47][48]
  4. Nach den obigen Bedingungen zu den quadratischen Reste gilt (bei Anwendung des Legendre-Jacobi-Symbols) also .[49]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />


KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Legendre, Satz von Legendre (Diophantische Gleichungen)]]

Satz von Hurwitz (Quadratsummen)

Der Satz von Hurwitz (englisch Hurwitz’s theorem) über Quadratsummen ist ein von dem Mathematiker Adolf Hurwitz (1859–1919) im Jahre 1907 vorgelegter Lehrsatz des mathematischen Gebiets der Zahlentheorie, der sich mit der Frage der Darstellung von Quadratzahlen als Summe dreier anderer Quadratzahlen befasst.[29][50]

Formulierung des Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen formulieren:[29][50]

Die einzigen Quadratzahlen in der Menge der natürlichen Zahlen , welche keine Darstellung als Summe dreier anderer Quadratzahlen aus der Menge der natürlichen Zahlen haben,[A 18] sind die Zahlen der Form
sowie die Zahlen der Form
.

Satz von Pall

Der Mathematiker Gordon Pall[A 19] publizierte im Jahre 1933 ein zugehöriges Resultat, auf das man den Quadratsummensatz von Hurwitz zurückführen kann. Dieses besagt:[30][A 20]

Für eine natürliche Zahl gilt stets die folgende Äquivalenz:
ist darstellbar als Summe von vier Quadratzahlen in der Form .[A 21] .

In seiner Publikation aus dem Jahre 1933 behandelte Pall auch den Fall von vier verschiedenen Quadratzahlen:[51]

Die einzigen natürlichen Zahlen , für die keine Darstellung als Summe von vier verschiedenen ganzen Quadratzahlen existiert, sind die Zahlen der Form mit .

Satz von Gauß

Der Beweis des ersten Satzes von Pall (s. o.) lässt sich zurückführen auf ein klassisches Resultat der Zahlentheorie, welches zuerst von Carl Friedrich Gauß gezeigt wurde und wie folgt lautet:[52][A 22]

Eine jede natürliche Zahl mit ist stets als Summe dreier (nicht notwendig verschiedener) ganzer Quadratzahlen darstellbar.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

Anmerkungen

rreferences group="A" />

Anmerkungen

rreferences group="A" />


KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Hurwitz, Satz von Hurwitz (Quadratsummen)]]


Satz von Clement

Der Satz von Clement (englisch Clement’s theorem) ist ein von dem Mathematiker Paul Arnold Clement[A 23] im Jahre 1949 vorgelegter Lehrsatz aus dem mathematischen Gebiet der Zahlentheorie, der sich mit der Untersuchung von charakteristischen Teilbarkeitseigenschaften bei Primzahlzwillingen befasst.[53][54][55] Er ist eng verbunden mit dem Satz von Wilson und wie dieser mit elementaren Methoden beweisbar, wobei sich sogar zeigt, dass der Clement'sche Satz eine Verallgemeinerung gestattet, welche den Wilson'schen Satz miteinschließt.[56]

Formulierung des Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen angeben:[53][54][55]

Für eine gegebene natürliche Zahl ist das Paar genau dann ein Primzahlzwilling, wenn die zugehörige natürliche Zahl durch teilbar ist.[A 24]
Mit anderen Worten: Es gilt für gegebenes stets
.[A 25]

Beispiele

  1. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  2. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  3. ist KEIN Primzahlzwilling, da von NICHT geteilt wird.
  4. ist KEIN Primzahlzwilling, da von NICHT geteilt wird.
  5. ist ein Primzahlzwilling, da von geteilt wird.
  6. ist KEIN Primzahlzwilling, da von NICHT geteilt wird.

Elementarer Beweis

Der Darstellung in der Monographie von Wacław Sierpiński (s. u.) folgend lässt sich für den Satz ein elementarer Beweis angeben.[54] Als wesentlich erweist sich hierbei der Satz von Wilson sowie die Tatsache, dass für stets die Kongruenz und damit auch die Kongruenz

(K)

Gültigkeit hat.

Der Beweis vollzieht sich dann in zwei Schritten wie folgt:

Beweisschritt 1

Zunächst sei vorausgesetzt, dass ist und dabei und beide prim sind.

Dann gilt nach Wilson

und damit

.

Zugleich gilt aber wegen (K) und wieder nach Wilson auch die Kongruenz

.

Also sind die Primzahlen und beide Teiler von , was dann aber auch für ihr Produkt gilt.

Beweisschritt 2

Es sei nun andererseits vorausgesetzt, dass für die Kongruenz Gültigkeit habe.

Dies impliziert zunächst einmal, dass ungerade sind: Denn nähme man für ein als gegeben an, so wäre und damit ein Teiler von und ebenso ein Teiler von , was unmittelbar zu der Kongruenz führt. Dies bedeutet jedoch voraussetzungsgemäß und damit oder , was jedoch einen Widerspruch bedeutete, da doch beide Zahlen die obige Kongruenz offenbar nicht erfüllen.

Also impliziert die obige Voraussetzung, dass sogar ein Teiler von ist und folglich nach dem Wilson'schen Satz eine Primzahl sein muss.

Die obige Voraussetzung besagt indes ebenfalls, dass

gelten muss und damit wegen (K) auch, dass ein Teiler von ist.

Da jedoch mit auch eine ungerade Zahl ist, muss dann sogar ein Teiler von und folglich nach dem Wilson'schen Satz eine Primzahl sein.

Literatur

Anmerkungen

rreferences group="A" />

Einzelnachweise

rreferences />

KKKategorie:Satz (Zahlentheorie)|Clement]]


Satz von Cauchy-Davenport

Der Satz von Cauchy-Davenport, englisch Cauchy–Davenport theorem, benannt nach den Mathematikern Augustin-Louis Cauchy und Harold Davenport, ist ein mathematischer Lehrsatz, der dem Übergangsfeld zwischen Additiver Zahlentheorie, Ramseytheorie und Gruppentheorie angehört und Anlass zu einer Anzahl weiterführender Untersuchungen gab. Der Satz behandelt Mächtigkeitsfragen zu Teilmengen von zyklischen Gruppen primer Gruppenordnung.[57][58][59]

Formulierung des Satzes

Der Satz lässt sich folgendermaßen angeben:[57][60]

Gegeben seien eine Primzahl und dazu in der zyklischen Gruppe zwei nichtleere Teilmengen sowie die zugehörige Teilmenge .[A 27]
Dann gilt die Ungleichung
.[A 28]

Zugehörige Sätze

Zum Umfeld des Satzes von Cauchy-Davenport gehören zahlreiche Resultate und nicht zuletzt vier Sätze, die mit den Namen der Mathematiker Martin Kneser, Henry B. Mann, Paul Erdős, Abraham Ginzburg, Abraham Ziv[A 29] und Noga Alon verbunden sind.

Knesers Satz

Dieser Satz von Martin Kneser (englisch Kneser's theorem) aus dem Jahre 1955 hat zahlreiche Anwendungen in der Additiven Zahlentheorie und schließt insbesondere den Satz von Cauchy-Davenport in sich ein.[A 30] Er lässt sich folgendermaßen angeben:[61]

Gegeben seien eine abelsche Gruppe , welche nicht allein aus dem neutralen Element bestehen soll, und darin zwei nichtleere endliche Teilmengen sowie die zugehörige Teilmenge .
Dabei soll
gelten.
Dann gibt es eine echte Untergruppe mit
.

Manns Satz

Dieser Satz, den man (etwa) in Henry B. Manns Monographie Addition theorems: The Addition Theorems of Group Theory and Number Theory aus dem Jahre 1965 findet, behandelt Mächtigkeitsfragen zu Teilmengen beliebiger Gruppen und beinhaltet ebenfalls eine grundlegende Abschätzung:[62][63][A 31]

Gegeben seien eine (nicht notwendig abelsche!) Gruppe und darin zwei Teilmengen sowie die zugehörige Teilmenge .
Dann gilt
oder .

Beweis des Satzes von Mann

Manns Satz beruht auf einem einfachen Gedankengang:[62][63]

Im Falle existiert ein Element . Damit bildet man die Teilmenge

und schließt, dass

gelten muss, da nämlich bei Vorliegen eines mit unmittelbar folgte, was jedoch unmöglich ist.

Mit dieser Disjunktheit ergibt sich dann sogleich

.[A 32]


Kombinatorischer Nullstellensatz

Der kombinatorische Nullstellensatz, englisch Combinatorial Nullstellensatz [sic!], den Noga Alon im Jahre 1999 veröffentlichte,[A 33] ist – wie der Name bereits vermuten lässt – eng verbunden mit dem hilbertschen Nullstellensatz und aus diesem direkt ableitbar. Er zieht in der Kombinatorik und angrenzenden Gebieten eine Anzahl von Folgesätzen nach sich – insbesondere den Satz von Cauchy-Davenport – und lässt sich folgendermaßen darstellen: [64][65]

Gegeben seien eine natürliche Zahl sowie ein Körper und dazu der Polynomring .
Weiter gegeben seien eine natürliche Zahl sowie ein Polynom vom Grade , wobei es unter den Monomen von eines geben soll von der Gestalt mit und .[A 34]
Gegeben seien schließlich noch endliche Mengen mit .
Dann gilt:
Es existieren Elemente mit .

Satz von Erdős-Ginzburg-Ziv

Dieser Satz (englisch Erdős-Ginzburg-Ziv theorem), den Erdős, Ginzburg und Ziv im Jahre 1961 vorlegten und mit Hilfe des Satzes von Cauchy-Davenport bewiesen, besagt Folgendes:[66]

Zu jeder natürlichen Zahl und zu jeder dazu gegebenen endlichen Folge von (nicht notwendig verschiedenen) ganzen Zahlen gibt es eine Teilfolge , deren Summe durch teilbar ist.

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

rreferences group="A" />

Einzelnachweise

rreferences />

KKKategorie:Zahlentheorie|Cauchy-Davenport, Satz von]] KKKategorie:Ramseytheorie|Cauchy-Davenport, Satz von]] KKKategorie:Gruppentheorie|Cauchy-Davenport, Satz von]] KKKategorie:Satz (Mathematik)|Cauchy-Davenport]]


Satz von Leibniz (Zahlentheorie) [Veröffentlichung abgelehnt!]

KKQS-Mathematik}}

Zu den zahlreichen Beiträgen, die der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz auf verschiedenen Feldern der Mathematik geliefert hat, gehört in der Zahlentheorie ein als Satz von Leibniz (englisch Leibniz's theorem) bezeichneter Lehrsatz, der den Satz von Wilson vorwegnimmt. Dem Zahlentheoretiker Peter Bundschuh zufolge ist den Manuskripten von Leibniz zu entnehmen, dass Leibniz den Satz bereits vor dem Jahr 1683 gekannt haben muss.[67][68]

Formulierung

Der Satz lässt sich angeben wie folgt:[67]

Eine natürliche Zahl ist eine Primzahl dann und nur dann, wenn sie die Kongruenz
erfüllt.

Direkter Beweis

... (NICHT von mir!)

Allgemeiner Satz

Den beiden genannten Sätzen liegt ein allgemeiner Satz aus der Theorie der endlichen Körper zugrunde, der sich wie folgt angeben lässt:[69]

Ist ein endlicher Körper und seine Einheitengruppe,
so ist stets die Gleichung
erfüllt.

Beweis des allgemeinen Satzes

Der Darstellung von Fischer/Sacher folgend kann man wie folgt argumentieren:[69]

Die die in gelegene Teilmenge

ist die Nullstellenmenge des Polynoms und wegen gilt

.

Andererseits ist offenbar

,

denn jedes Körperelement liefert in dem Produkt zusammen mit seinem Inversen stets den Beitrag .

Also gilt die behauptete Gleichung.

Anmerkungen und Erläuterungen

  • Mit ist die Fakultätsfunktion gemeint.
  • Für jede natürliche Zahl ist jede der beiden Kongruenzen und genau dann erfüllt, wenn die jeweils andere erfüllt ist. Man gewinnt dabei die eine aus der anderen (und vice versa) durch Rechtsmultiplikation mit , indem man berücksichtigt, dass für und stets die Kongruenzen und gelten. Der leibnizsche und der wilsonsche Satz sind also gleichwertig.
  • Für eine zusammengesetzte Zahl kann die Kongruenz nicht gelten. (Man erkennt dies, indem man den kleinsten Primfaktor von heranzieht.)[70]
  • Von Fischer/Sacher – wie auch von anderen Autoren – wird als Satz von Wilson lediglich die Kongruenzaussage für Primzahlen zitiert.
  • Wenn man für eine Primzahl als endlichen Körper nimmt, folgert man aus dem allgemeinen Satz unmittelbar die beiden genannten Sätze.

Literatur

Einzelnachweise

KKKategorie:Zahlentheorie|Leibniz (Zahlentheorie), Satz von]] KKKategorie:Satz (Mathematik)|Leibniz (Zahlentheorie), Satz von]]


Satz von Delange

Der Satz von Delange (englisch Delange’s theorem) ist ein Lehrsatz des mathematischen Gebiets der Analytischen Zahlentheorie, der auf eine Arbeit des französischen Mathematikers Hubert Delange aus dem Jahre 1961 zurückgeht und auf die Frage eingeht, unter welchen Bedingungen Aussagen über Mittelwerte zahlentheoretischer Funktionen gemacht werden können. In 1965 lieferte Alfréd Rényi einen vereinfachten Beweis des Satzes, der sich wesentlich auf eine von Jonas Kubilius und Paul Turán formulierte Ungleichung stützt.[29][71]

Formulierung des Satzes

Delanges Satz lässt sich zusammengefasst formulieren wie folgt:[29][72]

Gegeben sei eine multiplikative zahlentheoretische Funktion , welche nicht die Nullfunktion sein soll und welche dabei für jede natürliche Zahl hinsichtlich des Betrags des Funktionswertes die Ungleichung
[73]
erfülle.
Dann gilt:
I
existiert mit genau dann, wenn den beiden folgenden Bedingungen genügt:
(1) Die Reihe konvergiert.
(2) Es gibt mindestens eine natürliche Zahl mit .
II
Genügt den beiden genannten Bedingungen, so gilt:

Hintergrund: Die Ungleichung von Turán und Kubilius

Die erwähnte Turán-Kubilius'sche Ungleichung (englisch Turán-Kubilius inequality) kann in Anschluss an die Monographie von Wolfgang Schwarz folgendermaßen formuliert werden:[30]

Zu einer gegebenen additiven zahlentheoretischen Funktion seien für
und
gesetzt.
Dann gibt es eine von der zahlentheoretischen Funktion unabhängige absolute Konstante derart, dass für stets die Ungleichung
erfüllt ist.

Erläuterungen

  • Man sagt in Bezug auf eine gegebene zahlentheoretische Funktion , der (zugehörige) Mittelwert existiert, wenn in der komplexen Zahlenebene der folgende Grenzwert existiert:
  • Zu der oben dargestellten Ungleichung von Turán-Kubilius findet man weitere und bessere Versionen, die einerseits das obige Abzugsglied und andererseits die erwähnte Konstante variieren.[74]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />


KKKategorie:Analytische Zahlentheorie]] KKKategorie:Satz (Mathematik)|Delange]]



Lemma von Thue

Das Lemma von Thue, bei manchen Autoren auch Satz von Thue genannt, ist ein Lehrsatz der Elementaren Zahlentheorie, eines Teilgebiets der Mathematik. Es geht auf den norwegischen Mathematiker Axel Thue zurück und spielt eine Rolle bei Untersuchungen zu diophantischen Gleichungen. Der Beweis beruht auf dem dirichletschen Schubfachprinzip.[75][76][77][78]

Formulierung des Lemmas

Thues Lemma lässt sich zusammengefasst formulieren wie folgt:[79][76][80][78][78][81]

Sind eine ganze Zahl und eine zu dieser teilerfremde positive natürliche Zahl gegeben, so gibt es stets ein Paar von positiven natürlichen Zahlen, welches einerseits den Ungleichungen
(U)  
genügt sowie andererseits mindestens eine der beiden Kongruenzrelationen
(K1)  
bzw.
(K2)  
erfüllt.
Insbesondere gilt:
Zu einer ganzen Zahl und einer Primzahl , welche nicht teilt, findet man stets ein Paar von ganzen Zahlen, welches den Ungleichungen
(U*)  
genügt und zugleich die Kongruenzrelation
(K*)  
erfüllt.
Darüber hinaus gilt sogar allgemeiner:[82]
Seien ganze Zahlen und dabei und teilerfremd und zugleich die Ungleichungen erfüllt.
Dann gibt es ein Paar von ganzen Zahlen, welches den Ungleichungen und genügt und zugleich eine der beiden obigen Kongruenzrelationen Ki erfüllt.

Folgesatz

Mit dem thueschen Lemma (und unter Zuhilfenahme des Ersten Ergänzungssatzes zum quadratischen Reziprozitätsgesetz) lässt sich ein bekannter Satz über die Darstellbarkeit gewisser Primzahlen als Quadratsummen beweisen, welcher zuerst von Leonhard Euler bewiesen wurde (jedoch auch schon Albert Girard und Pierre de Fermat bekannt gewesen sein soll):[83][77]

Eine Primzahl , welche der Kongruenzrelation genügt, hat stets eine Summendarstellung und diese Darstellung ist, von der Reihenfolge der beiden Summanden abgesehen, sogar eindeutig.

Historische Anmerkung

Axel Thues Lemma geht auf eine seiner Arbeiten aus Jahre 1915 zurück.[84] Schon im Jahre 1913 hatte ein(e) Mathematiker(in) namens L. Aubry ein verwandtes Resultat vorgelegt. Zu beiden wurde in der Folge von diversen Autoren eine Anzahl von Verallgemeinerungen geliefert.[85]

Literatur

Einzelnachweise und Notizen

Kreferences />


KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Satz (Mathematik)|Thue, Lemma von]]


Satz von Rédei

Der Satz von Rédei ist ein Lehrsatz der Elementaren Zahlentheorie, eines Teilgebiets der Mathematik. Er geht auf den ungarischen Mathematiker László Rédei zurück und ist eng verwandt mit dem Satz von Euler-Fermat, welchen er sogar nach sich zieht.[86][87]

Formulierung des Satzes

Der rédeische Satz besagt folgendes:

Für jede natürliche Zahl und jede ganze Zahl ist

durch teilbar, wobei für die Anzahl der natürlichen Zahlen unterhalb von steht, welche zu teilerfremd sind.[88]

Es ist damit stets die Kongruenz

gültig.

Quellen und Literatur

Einzelnachweise

Kreferences />


KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Satz (Mathematik)|Rédei, Satz von]]

Satz von Hasse-Minkowski (Unfertig)

Der Satz von Hasse-Minkowski (oder Satz von Minkowski-Hasse) ist ein fundamentales Theorem aus dem mathematischen Teilgebiet der algebraischen Zahlentheorie, welches aus Arbeiten der beiden Mathematiker Hermann Minkowski und Helmut Hasse hervorgegangen ist und daher mit deren Namen verknüpft wird. Der Satz formuliert die exakten Bedingungen, unter denen einen quadratische Form über den rationalen Zahlen der Eigenschaft der Isotropie genügt, und bildet das Kernstück des sogenannten Lokal-Global-Prinzips (bzw. Hasse-Prinzips) für quadratische Formen. Als Anwendung des Satzes ergeben sich andere wichtige Sätze wie der etwa eine Verallgemeinerung des Vier-Quadrate-Satzes von Lagrange oder der Satz von Bruck-Ryser-Chowla. Zur Herleitung des Satzes von Hasse-Minkowski werden tiefliegende Resultate der Zahlentheorie benötigt, nicht zuletzt der Primzahlsatz von Dirichlet.

Literatur

Einzelnachweise und Fußnoten

Kreferences />

KKKategorie:Zahlentheorie]]

KKKategorie:Satz (Mathematik)|Hasse-Minkowski]]



Formel von Gauß (Unfertig)

Die Formel von Gauß ist eine elementare Formel der Zahlentheorie, einem der Teilgebiete der Mathematik, welche nach Carl Friedrich Gauß benannt ist. Die Formel behandelt die Anzahl der möglichen Darstellungen einer natürlichen Zahl als Quadratsumme zweier ganzer Zahlen.

Die Formel

Die Formel lässt sich angeben wie folgt:[89]:

Es sei eine natürliche Zahl mit der Primfaktorzerlegung
  ,
wobei     sei und       .
Sei weiter
Dann gilt:

Literatur

  • François Fricker: Einführung in die Gitterpunktlehre (= Lehrbücher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften: Mathematische Reihe. Band 73). [Birkhäuser Verlag], Basel 1982, ISBN 3-7643-1236-X.

Einzelnachweise und Fußnoten

Kreferences />

KKKategorie:Zahlentheorie]] KKKategorie:Formel (Mathematik)|Gauß]]


Landau-Ramanujan-Konstante

Die Landau-Ramanujan-Konstante ist eine der mathematischen Konstanten und gehört als solche in die Zahlentheorie. Ihr Name verweist auf die beiden bedeutenden Mathematiker Edmund Landau und Srinivasa Ramanujan, welche unabhängig voneinander ihre Existenz nachwiesen. Die Landau-Ramanujan-Konstante wird mit bezeichnet und hat angenähert die Dezimalzahldarstellung [90][91]

Die Untersuchung der Landau-Ramanujan-Konstanten hängt zusammen mit der Frage, welche natürlichen Zahlen sich als Summe zweier Quadratzahlen darstellen lassen, und dem daraus resultierenden Problem, den Anteil dieser Zahlen an den natürlichen Zahlen asymptotisch zu bestimmen.

Formeln

Sei für eine positive reelle Zahl die Anzahl der natürlichen Zahlen , welche sich als Summe zweier Quadratzahlen darstellen lassen. Landau und Ramanujan bewiesen unabhängig voneinander, dass asymptotisch proportional zu ist, d. h., es existiert der Grenzwert

(I) ,

wobei für den natürlichen Logarithmus von steht. Der Grenzwert wird als Landau-Ramanujan-Konstante bezeichnet.

Es gilt weiter:[92]

(II)

Darüber hinaus gibt es weitere Formeln, welche die Landau-Ramanujan-Konstante in Beziehung bringen etwa mit der riemannschen Zetafunktion, der dirichletschen Betafunktion, der Euler-Mascheroni-Konstanten sowie der lemniskatischen Konstanten.

Herleitung der zweiten Gleichung bei II

Die zweite Gleichung bei II ergibt sich aus der Euler-Produktdarstellung der riemannschen Zetafunktion auf der Halbebene .[93] Denn aus ihr folgt für     mithilfe einer bekannten Kreiszahlformel der Analysis:

mit

und

Dabei geht in die letzte Gleichung der obigen Gleichungskette ein, dass eine Primzahl entweder gleich 2 oder ungerade ist und dabei letzterenfalls modulo 4 entweder den Rest 1 oder 3 hat.

Also ergibt sich

und damit

 

und schließlich die zu zeigende Gleichung.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

rreferences />

KKKategorie:Analytische Zahlentheorie]] KKKategorie:Besondere Zahl]] KKKategorie:Srinivasa Ramanujan]]



Konvergenzkriterium von Pringsheim

Die Konvergenzkriterium von Pringsheim oder auch Hauptkriterium von Pringsheim ist ein Kriterium über das Konvergenzverhalten von unendlichen Kettenbrüchen. Es geht zurück auf den deutschen Mathematiker Alfred Pringsheim und gehört zu den klassischen Lehrsätzen der Kettenbruchlehre innerhalb der Analytischen Zahlentheorie.[94][95] In der englischsprachigen Fachliteratur wird das Kriterium auch unter dem Namen Śleszyński-Pringsheim's theorem (u. ä.) geführt,[96] wobei der erstgenannte Name auf den polnisch-russischen Mathematiker Ivan Śleszyński (1854–1931) verweist, welcher dieses Kriterium ebenfalls und schon vor Pringsheim gefunden hatte. Es gibt Hinweise darauf, dass Alfred Pringsheim die entsprechende Veröffentlichung von Ivan Śleszyński möglicherweise kannte, als er seine Veröffentlichung im Jahre 1898 machte.[97] Anzufügen ist hier aber auch der Hinweis von Oskar Perron im Band II seiner Lehre von den Kettenbrüchen, wonach der wesentliche Inhalt dieses Satzes schon in dem Lehrbuch der algebraischen Analysis von Moritz Abraham Stern (Leipzig 1860) zu finden ist.

Formulierung der Kriteriums

Teil I

Für zwei Zahlenfolgen komplexer Zahlen     und   [98]   mit der Eigenschaft, dass die Ungleichungen

  [99]

erfüllt sind, ist der zugehörige Kettenbruch

stets konvergent. Das bedeutet:

Die Folge der Näherungsbrüche

 

ist eine konvergente Folge und der durch sie eindeutig bestimmte Grenzwert mit

   .

ist der Wert des zugehörigen Kettenbruchs.

Teil II

Im Falle, dass die oben genannte Bedingung erfüllt ist, gilt stets

    und damit   .

Teil III

Der Grenzfall     liegt dann und nur dann vor, wenn folgende drei Bedingungen erfüllt sind:

(IIIa)    
(IIIb)   Alle     sind negative reelle Zahlen.
(IIIc) Die Reihe     ist divergent.

In diesem Grenzfall hat der Kettenbruch den Wert 

Folgerungen

Aus dem Konvergenzkriterium von Pringsheim lassen sich die mehrere weitere Konvergenzkriterien ableiten. Dazu zählen die folgenden:[100][101][102]

Folgerung I: Der Satz von Worpitzky

Für eine Zahlenfolge komplexer Zahlen    , welche in allen Folgengliedern die Ungleichung

 

erfüllt, ist der Kettenbruch

stets konvergent.

Dabei gilt für die Näherungsbrüche       stets

und dementsprechend für den Wert     des Kettenbruchs

Der Satz von Worpitzky wurde im Jahre 1865 von Julius Worpitzky veröffentlicht[103] und gilt als das erste Konvergenzkriterium für Kettenbrüche mit Elementen der komplexen Ebene.[104]

Folgerung II: Weiteres Konvergenzkriterium von Pringsheim

Durch Spezialisierung findet man mit dem Konvergenzkriterium von Pringsheim ein weiteres, welches Alfred Pringsheim in seiner Arbeit Über die Konvergenz unendlicher Kettenbrüche in den Sitzungsberichten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von 1898 selbst formuliert hat[105] und welches wie folgt lautet:

Für eine Zahlenfolge komplexer Zahlen    , welche in allen Folgengliedern die Ungleichung

 

erfüllt, ist der reguläre Kettenbruch

stets konvergent.

Dieses weitere Konvergenzkriterium von Pringsheim ist beispielsweise immer anwendbar für den Fall, dass alle Teilnenner     mindestens den Betrag 2 haben.

Zugehörige Kriterien: Die Sätze von Stern-Stolz und von Seidel-Stern sowie der Konvergenzsatz von Tietze

Im Falle der regulären unendlichen Kettenbrüche existieren hinsichtlich der Frage der Konvergenz und Divergenz einige Kriterien, welche als Ergänzung zum pringsheimschen Konvergenzkriterium immer wieder zum Tragen kommen. Dazu zählen die im Folgenden dargestellten Sätze, welche neben diesem zu den klassischen Resultaten der Kettenbruchkonvergenztheorie zählen.

Satz von Stern-Stolz

Der Satz von Stern-Stolz formuliert eine sehr allgemeine Bedingung für die Divergenz regulärer unendlicher Kettenbrüche und lautet wie folgt:[106][107][108]

Ein beliebiger komplexer Kettenbruch

zu einer Zahlenfolge komplexer Zahlen      

ist in jedem Falle divergent, wenn die zugehörige Reihe

absolut konvergent ist. D. h.: Für die Konvergenz des Kettenbruchs ist es stets notwendig, dass

gilt.

Dieses Kriterium geht auf Moritz Abraham Stern und Otto Stolz zurück.[106][109][110][111][112]

Satz von Seidel-Stern

Der Satz von Seidel-Stern verschärft den Satz von Stern-Stolz für den Fall regulärer unendlicher Kettenbrüche mit durchweg positiven Teilnennern, indem er die zuletzt genannte Bedingung sogar als notwendige und hinreichende Bedingung ausweist. Er lautet also:

Für eine Zahlenfolge positiver reeller Zahlen     konvergiert der Kettenbruch

dann und nur dann, wenn die zugehörige Reihe

divergiert.

Dieses Kriterium geht auf Philipp Ludwig von Seidel und Moritz Abraham Stern zurück.[113][114][115][116] Es kommt zum Tragen, wenn die in Teil I des pringsheimschen Kriteriums genannte Ungleichung nicht durchgängig erfüllbar ist, jedoch in Verbindung mit der vorausgesetzten Positivität der Teilnenner durch die Reihendivergenzbedingung ersetzt werden kann.

Konvergenzsatz von Tietze

Der Konvergenzsatz von Tietze behandelt ebenfalls das Konvergenzverhalten unendlicher Kettenbrüche. Er geht zurück auf den deutschen Mathematiker Heinrich Tietze und besagt folgendes:[117][118]

Es seien zwei Zahlenfolgen reeller Zahlen     und     gegeben, welche für alle Indizes     den folgenden drei Bedingungen genügen:

  (I)   [119]
  (II)  
  (III)  

Dann ist der zugehörige Kettenbruch

  (*)  

stets konvergent. Die Folge der Näherungsbrüche

 

konvergiert dabei in     gegen den Grenzwert

und dabei gilt

, falls   ,

bzw.

, falls     .

Darüber hinaus erfüllen die Nenner     der Näherungsbrüche         stets die Ungleichung

und es ist

Zusammenhang mit Irrationalität

Ausgehend vom Konvergenzsatz von Tietze lassen sich Irrationalitätsaussagen erzielen. Wie schon Heinrich Tietze selbst bewies, konvergiert jeder unendliche Kettenbruch der Form   (*)   stets – mit einer einzigen Ausnahme! – gegen eine irrationale Zahl   , sofern man die Bedingungen wie folgt verschärft:[120]

  (Ia)  
  (IIb)    ,   (IIa)  
  (IIIa)    , sofern  
 

Die Ausnahme liegt dann vor, wenn ab einem Index     für alle Indizes     zusätzlich die folgende Ausnahmebedingung   (A)   erfüllt ist:

  (A)   ,  

In diesem Ausnahmefall ist der Grenzwert     eine rationale Zahl.

Beispiele und Anwendung

Beispiel I

Nach dem Konvergenzkriterium von Pringsheim konvergiert der folgende unendliche Kettenbruch:

Da   (IIIb)   nicht erfüllt ist, ist   Teil III   nicht anwendbar. Vielmehr ist

 ,

wie sich aus den von Leonhard Euler und Ernesto Cesàro gefundenen Kettenbruchentwicklungen der eulerschen Zahl     ergibt.[121] Daher ist wegen der Transzendenz der eulerschen Zahl die Zahl     ebenfalls eine transzendente Zahl.

Beispiel II

Nach dem Konvergenzkriterium von Pringsheim und sogar nach der oben genannten Folgerung II konvergiert genauso der reguläre Kettenbruch

 .

Hier ist

 ,

wobei     eine Konstante darstellt, welche mit der sogenannten Euler-Gompertz-Konstanten verwandt ist. Wie Carl Ludwig Siegel gezeigt hat, gehört auch     zu den transzendenten Zahlen.[122] Also ergibt sich auch hier, dass die Zahl     transzendent ist.

Beispiel III

Nach der oben genannten Folgerung II konvergiert schließlich auch für beliebiges ,     immer der folgende unendliche Kettenbruch:[123]

Hierfür gilt:

[124]   .

Insbesondere ergibt sich für    :

 

und so

  .

Beispiel IV

Wenn man in Beispiel III     einsetzt, so erhält man ebenfalls einen konvergenten unendlichen Kettenbruch   , wobei hier die Konvergenz zwar nicht durch das Konvergenzkriterium von Pringsheim, jedoch durch das Seidel-Sternsche Kriterium gesichert ist.

Es gilt nämlich

,

wobei     für die Goldene Zahl steht.[125]

Gegenbeispiel

Wird in Beispiel III     gesetzt, also gleich der imaginären Einheit, so erhält man keinen konvergenten unendlichen Kettenbruch. Der unendliche Kettenbruch