Puppentrickfilm

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Ein Puppentrickfilm ist ein Film, für den Puppen einzelbildweise aufgenommen werden, wobei sie von Bild zu Bild verändert werden, damit sie sich im fertigen Film flüssig bewegen. Üblicherweise besitzen die Puppen ein Skelett mit schwergängigen Gelenken, damit sie die Pose, in die der Animator sie biegt, auch beibehalten. Sie bewegen sich innerhalb eines Bühnenbildes im passenden Maßstab.

Nicht zum Puppentrickfilm gehören Marionettenfilme oder andere Filme, bei denen der Puppenspieler in "Echtzeit" agiert oder gar im Bild zu sehen ist.

Der Puppentrickfilm ist eine der ältesten Kinoerfindungen. Sein erster Meister war der Pole Wladislaw Alexandrowitsch Starewitsch (1882-1965), der seit 1910 in der Sowjetunion und ab 1920 in Frankreich arbeitete und dessen Animation von einer heute noch immer unerreichten Perfektion und Flüssigkeit ist. In Deutschland etablierten sich auf diesem Feld die Gebrüder Ferdinand (1901-1992) und Hermann (1906-1983) Diehl, u.a. mit "Eroberung einer mittelalterlichen Stadt" (1936), "Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel" nach den Brüder Grimm (1938/39) sowie "Wolf und die sieben Geißlein" (1939) und der "Gestiefelte Kater" (1940). Mit "Die sieben Raben" (1937) schufen sie den ersten abendfüllenden Puppentrickfilm Deutschlands. In den 1950er Jahren entstanden die "Mecki"-Kinder-Kurzfilme.

In den 1970ern und -80ern entstanden einige Puppentrickserien für Kinder wie z.B. Die Mumins. In den 1990ern waren Wallace & Gromit die bekanntesten Vertreter dieser Technik.

Puppentrickfilm fristet heutzutage ein Nischendasein im Kinderprogramm des Fernsehens, auch wenn Tim Burtons "The Nightmare Before Christmas" 1993 und die Filme von Aardman_Animation einen gewissen Erfolg hatte. In neuester Zeit wird die Puppentrickfilm-Ästhetik in reinen computeranimierten Filmen wiederbelebt (z.B. in "Toy Story", "The Magic Roundabout").

Siehe auch: Stop Motion