Konrad I. (Ostfrankenreich)

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Konrad I., der Jüngere (* 881, † 23. Dezember 918), war seit 906 Herzog von Franken und von 911 bis 918 König des Ostfrankenreichs.

Herzog Konrad der Jüngere wurde 911 in der Königspfalz Forchheim als Nachfolger von Ludwig IV. , dem Kind, zum König des Ostfrankenreichs gewählt. Er war Oberhaupt der Konradiner, einem mächtigen Adelsgeschlecht, das sich im Herzogtum Franken unter König Ludwig dem Kind die Vorherrschaft erkämpfte und dessen Einflussbereich sich bis nach Thüringen, Lothringen und an den Niederrhein erstreckte. Als Herzog von Franken und Ratgeber am Königshof wirkte Konrad entscheidend an der Regentschaft des Königs mit. Ludwig das Kind war der letzte ostfränkische Karolinger-König und zu jung um das Königsamt mit Macht und Autorität auszustatten. Nach dessen Tod fiel die Wahl folgerichtig auf Konrad I., wobei der westfränkische Karolinger-König Karl der Einfältige keine Einladung zur Königswahl erhielt Mit dem Affront gegen Karl den Einfältigen löste sich das Ostfrankenreich aus der dynastischen Bindung an das Westfrankenreich. Der Preis, den König Konrad I. dafür zu zahlen hatte, war zuerst Lothringen, das sich der Herrschaft der westfränkischen Karolinger unterstellte und das er auch nach drei Kriegszügen in den Jahren 912 und 913 nicht wieder gewinnen konnte. Danach wurde seine Regentschaft noch mehr durch Einfälle der Ungarn und Aufstände in Schwaben, Bayern und Sachsen erschüttert. Der Herrschaftsbereich König Konrads reduzierte sich de facto auf sein fränkisches Stammland. Nach seinem Tod 918 wurde in Forchheim Herzog Arnulf von Bayern und in Fritzlar Herzog Heinrich von Sachsen zum Nachfolger gewählt. Im Kampf um die Königsherrschaft siegte danach Sachsenherzog Heinrich I., den Konrad I. der Sage nach als seinen Nachfolger für die Königswahl benannt haben soll.