Sächsisches Taufgelöbnis

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Zur Gattung der religiösen Gebrauchstexte gehört das (alt)sächsische Taufgelöbnis aus dem endenden 8. Jh. als ältester überlieferter Text in altsächsischer Sprache (allerdings mit althochdeutschen und altenglischen Textteilen). Das Taufgelöbnis verlangte die Unterwerfung des Täuflings unter den christlichen Gott. Die Fragen und Antworten, die ein Sachse vor der (freiwilligen oder erzwungenen) Taufe zu bestehen hatte, sind dabei wahrscheinlich von einem angelsächsischen Missionar vom Lateinischen ins Altsächsische übersetzt worden und gehören in das Umfeld der Sachsenkriege (772-804) des fränkischen Herrschers Karls des Großen (768-814). Der Erfolg der mit den Sachsenkriegen einhergehenden Christianisierung und Missionierung hing nämlich auch ab von der Übermittlung grundlegender Glaubensinhalte des Christentums, wie sie das Taufgelöbnis vermittelte. Der Täufling hatte sich gegen den Teufel (unholdun) und den tradierten heidnischen germanischen Gottheiten Donar, Wotan, Saxnot) zu wenden und sich Gott, Christus und dem Heiligen Geist anzuvertrauen.

Der Volltext:

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Literatur

  • Brunner Horst: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters im Überblick (= RUB 9485), Stuttgart 2003, S. 47f