Sprachreise

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. September 2007 um 22:19 Uhr durch Gerbil (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 129.194.124.2 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von 213.3.11.205 wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Sprachreise ist ein Auslandsaufenthalt mit dem Ziel Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben oder zu verbessern. Dabei erfolgt der Fremdsprachenunterricht an einer spezialisierten Sprachschule in natürlicher Sprachumgebung.

Der Begriff Sprachreisen hat die vorher üblichen Begriffe wie Sprachferien, Sprachurlaub oder den in der Schweiz üblichen Terminus Sprachaufenthalt ersetzt oder ist mit ihnen in Konkurrenz getreten. Die Sprachschule sorgt für die Unterkunft und organisiert ein Freizeit- und Kulturprogramm um dafür zu sorgen, dass die Sprachreisenden auf ein organisiertes Umfeld treffen und keine Zeit mit Zimmersuche oder Orientierung vor Ort verlieren.

Definition

Urlaubsaspekt, die typischerweise hohe Anzahl von 15 bis 30 Wochenstunden Unterricht und das Ziel in möglichst kurzer Zeit ein Maximum an Lernerfolg zu erreichen sind Merkmale einer Sprachreise. Sprachreisende verbringen den Urlaub an einem Ort, lernen Menschen verschiedener Nationalitäten kennen und verbessern gleichzeitig ihre Sprachkenntnisse. Da ist das Mehr an Aufmerksamkeit von der Sprachschule wie das Freizeit- und Kulturprogramm, die Unterbringung in einer Gastfamilie oder die Kontaktperson durchaus sinnvoll. Das muss aber auch bezahlt werden. Wenn man längere Zeit am Ort bleibt, z.B. um zu arbeiten oder zu studieren, für einen Schüleraustausch oder einen Au Pair Aufenthalt, braucht man diese Art von Betreuung nicht unbedingt und der Sprachkurs kann wesentlich günstiger angeboten werden. In den letzten Jahren haben sich durch die erleichterte Kommunikation (zuerst Fax, dann Internet) viele neue Sprachschulen auf dem Markt angesiedelt, die Sprachreisen anbieten. Kleine und große Schulen, manche haben nur im Sommer geöffnet, andere bieten zusätzlich auch Koch- oder Surfkurse oder ganz andere Aktivitäten an.

Zahlen und Statistik

Deutschland

Der Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter gibt die Zahl der Veranstalter von Sprachreisen in Deutschland mit insgesamt circa 160 an, die Zahl der Anbieter, die über eine Konkursausfallversicherung verfügen und in das Reiseveranstalterregister eingetragen sind schätzt der Verein auf 50. Auf Basis einer Umfrage der Universität Koblenz-Landau spricht der Verband von 160.000 Sprachreisenden pro Jahr, von denen circa 70% Erwachsene sind. Beliebteste Fremdsprache ist Englisch mit 73% gefolgt von Spanisch, Französisch und Italienisch.

Als beliebte Reiseziele werden Großbritannien (ca. 30%), Malta (ca. 27%), USA bzw. Kanada (zusammen ca. 8%) und Australien bzw. Neuseeland (zusammen ca. 4%) genannt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 2,45 Wochen[1].

Schweiz

Nach einer durch die Swiss Association of Language Travel Agents veröffentlichten Statistik ist Australien mit 18% das beliebteste Ziel der Schweizer Sprachreisenden, gefolgt von Grossbritannien (17%), Frankreich (12%), Kanada (11%), USA (10%), Spanien (7%), Neuseeland (6%), Italien (5%) und Malta (4%).

Gefragteste Fremdsprachen sind Englisch mit einem Anteil von 67% gefolgt von Französisch (12%), Spanisch (10%) und Italienisch (5%)[2].


Direktbuchung oder Agentur

Die Sprachreise kann sowohl direkt bei der Sprachschule gebucht werden als auch über eine Agentur oder über ein Reisebüro. Die führenden Agenturen in Deutschland bieten fast alle auch Partnerprogramme an, so dass klar ist, dass die Margen bei der Vermittlung groß sind. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Direktbuchung bei der Sprachschule deutlich billiger ist, dafür bucht man bei der Agentur nach dem Reiserecht des jeweiligen Landes und hat mehr Sicherheiten. Wichtig ist, dass die Agentur den Namen der Schule angibt und nicht von „unserer Partnerschule“ spricht. Die Agenturen vermarkten natürlich nur diese Destinationen, die guten Gewinn abwerfen, denn das Betreiben einer Agentur mit Katalogen, Anzeigen, Internetauftritten, Mitarbeitern uvm kostet Geld und das muss wieder eingenommen werden. Und so haben Sprachschulen in kleineren Orten, die nicht so viele Menschen anziehen, weniger Gewinnaussichten und werden von den Agenturen nicht vertrieben, so dass die entstandene Vielfalt an Sprachschulen schon wieder rückläufig ist.

Nach der Sprachreise

Für die zusätzlichen Sprachkenntnisse, die man in einem Monat Sprachreise erwirbt, muss man zu Hause oft mehr als ein Jahr Abendkurs besuchen. Achtung! Was man schnell lernt, vergisst man auch wieder schnell. Deshalb nach der Sprachreise unbedingt weiterüben und lernen. Meistens hat die Volkshochschule im Ort ein interessantes Angebot an Sprachkursen, die ganz gut dazu geeignet sind sich fremdsprachlich auf dem Laufenden zu halten.

Einzelnachweise

  1. http://www.fdsv.de/fdsv/site/fdsv_fsmain.php
  2. http://www.salta.ch/statistik/statistik.html

Weblinks