Provinz Drenthe

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Flagge der Provinz
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Basisdaten
Hauptstadt: Assen
Größte Stadt: Assen
ISO 3166-2: NL-DR
Website: www.drenthe.nl
Hymne: Mijn Drenthe
Karte: Drenthe in den Niederlanden
Politik
Königlicher Kommissar Relus ter Beek
Regierende Parteien
Bevölkerung
Einwohner: 483.173 (1. Januar 2005)
- Rang: 10. von 12
- in % der Niederlande: 3,0 %
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner/km²
Geografie
Fläche: 2.756,97 km²
- davon Land: 2.642 km² (xx %)
- davon Wasser: 38 km² (xx %)
- Rang: 8. von 12
- in % der Niederlande: 6,7 %
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Ausdehnung: Nord-Süd: xx km


West-Ost: xx km

Höchster Punkt: 32 (natürlich)
40 m (künstlich)
Tiefster Punkt: xxx m
Verwaltungsgliederung
Gemeinden: 12
- davon Städte: 3
Karte: Drenthe und Gemeinden
Satellitenbild der Drenthe

Drenthe (deutsch Drente) ist eine niederländische Provinz, gelegen im Nordosten des Landes. Die Hauptstadt ist Assen. Andere wichtige Orte sind Emmen und Hoogeveen. Sie grenzt im Süden an die Provinz Overijssel, im Westen an Friesland, im Norden an Groningen und im Osten an Deutschland. Die Provinz ist ländlich geprägt und wird im Osten von Moorgebieten beherrscht.

Geologie

Grob betrachtet weist die Provinz die Form eines umgedrehten ovalen Tellers auf. Die Ränder liegen tief und die übrigen Teile befinden sich auf einem lang gestreckten Plateau. Dies besteht zu weiten Teilen aus Kiesablagerungen, die fast überall von sandigen Böden überdeckt sind. Die Höhe dieses Plateaus bewegt sich zwischen 10 und 20 m ü. NN. Einschnitte werden einzig durch Seen und Flüsse hervorgerufen. Die Erhebungen stammen zumeist von Streifendünen und Aufschüttungen in Baugebieten. Zwischen den Städten Emmen im Südosten und Groningen im Norden verläuft der niederländische Hunsrück, der Hondsrug (Hunderücken), eine leichte Erhebung aus eiszeitlichen Sanden und Ablagerungen. Dort liegt mit 32 m auch der höchste natürliche Punkt der Provinz. Im Dorf Wijster in der Gemeinde Midden-Drenthe befindet sich die höchste artifizielle Erhebung der Provinz, es ist die Spitze einer Mülldeponie. Die tiefsten Punkte liegen im Nord- und Südwesten unterhalb des Meeresspiegels.

In dem Dorf Schoonebeek in der Gemeinde Emmen wird seit den 40er Jahren Erdöl gefördert. Die Erdölförderung wurde vor einigen Jahren aufgegeben, soll aber aufgrund des hohen Weltmarktpreises für Rohöl wieder aufgenommern werden. Die Erdölförderung wird von der Firma NAM betrieben. www.nam.nl Außerdem gibt es in der Provinz Erdgasvorkommen die durch die Firma NAM ausgebeutet werden.

Vorgeschichte

52 der 53 Megalithanlagen in den Niederlanden (niederl. Hunebedden) liegen (durchnummeriert) in der Drenthe, das 53. liegt in der Provinz Groningen. Die Anlagen sind wie die meisten der Übrigen im Nordkreis aus Findlingen erbaut, die die Eiszeit auf dem Hondsrug oder in seiner Nähe ablagerte.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung der Drenthe geht auf das Jahr 820 zurück. Dort wird von der so genannten Pago Treanth, was für Landschaft Drenthe steht, gesprochen. In den Jahren 1024 und 1025 wird die Grafschaft Drenthe erwähnt. 1046 wird diese Grafschaft durch Kaiser Heinrich III. dem Bischof Bernold von Utrecht geschenkt. 1528 tritt Bischof Heinrich II. von Bayern das Oberstift Utrecht, zu der das Gebiet der heutigen Provinz Drenthe gehörte, an Kaiser Karl V. ab und 1536 wird Drenthe eine eigene Herrschaft innerhalb der Habsburgischen Niederlanden. Als sich die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande für unabhängig erklären wird Drenthe ein Teil des Landes, wird aber nicht als eigenständige Provinz anerkannt und wird wieder Bestandteil der Provinz Overijssel. Erst als sich 1839 die Niederlande in der heutigen Form bilden, wird Drenthe eine eigenständige Provinz.

Landschaft

In der Provinz lassen sich drei Landschaftstypen unterscheiden. Die Heide im Westteil, die Moorgebiete im Ostteil und die Kanallandschaften.

Heide

Die Mitte der Provinz, auch als Alt Drenthe bezeichnet, weist hauptsächlich Sandboden auf. Dieser Bereich wird durch Heidegebiete mit Weiden und Ackerbau geprägt, die von Grünlandstreifen entlang der Flüsse und Bäche unterbrochen wurden. In der Landwirtschaft herrschte früher vielfach die Schafzucht vor, wobei die Schafe den Sommer in der Heide verbrachten. Durch den Einsatz von Kunstdünger ab dem 19. Jahrhundert verlor die Schafzucht an Bedeutung und weite Teile der Heide wurden in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Andere Teile der Heide wurden durch die staatliche Forstverwaltung aufgeforstet um den steigenden Holzbedarf zu decken. Das Grünland entlang der Flüsse wurde hauptsächlich als Weideland genutzt, wobei etliche Auengebiete trocken gelegt wurden. Das Aussehen der Ackerflächen hat sich zudem durch Flurbereinigungen geändert.

Somit ist von der ursprünglichen Heidelandschaft nicht mehr viel übrig geblieben. Größere Flächen findet man nur noch im Nationalpark Drentschen Aa nordöstlich von Assen.

Der östliche Bereich der Provinz wird von Mooren geprägt. Hier findet schon seit langer Zeit intensiver Torfabbau statt. Weite Teile werden von Entwässerungskanälen durchzogen um den Abbau zu ermöglichen. In den Gebieten in denen die Torfvorkommen erschöpft sind, hat sich Landwirtschaft angesiedelt. Von den Mooren sind heute nur noch zwei größere erhalten, das Bargerveen im äußersten Südosten der Provinz und das Fochteloërveen im Nordwesten an der Grenze zu Friesland.

Kanallandschaften

Da die meisten Flüsse in der Provinz für die Schifffahrt zu klein waren, wurden zahlreiche Kanäle angelegt. Die bedeutendsten sind der Drentsche Hoofdvaart, der Noord-Willemskanal, der Hoogeveense Vaart und der Oranjekanal. Durch den zunehmenden Verkehr auf den Straßen haben die Kanäle vielfach stark an Bedeutung verloren.

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Provinz einen Index von 98.6 (EU-25:100) (2003).[1]

Sprache

Die ursprünglichen Dialekte sind niedersächsischer Herkunft.

Gliederung

In der Provinz Drenthe existieren zwölf Gemeinden (Einwohner am 31. Dez. 2005).

Quellen

  1. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[1]