Ammoniumamalgam

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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Ammoniumamalgam
Summenformel variabel
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer ?
Wikidata Q473448
Eigenschaften
Molare Masse variabel
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Ammoniumamalgam ist eine Ammonium-Quecksilberverbindung. Aus Ammoniak (NH3) und Säuren (HX) entstehende Ammoniumsalze (NH4X) ähneln in ihren Eigenschaften sehr den Alkalisalzen (MX), insbesondere den Kalium-Salzen. Dies ist auf die ähnlichen Ionenradien des Kalium- und des Ammonium-Ions zurückzuführen. Es wurde daher schon früh versucht, ähnlich wie bei den Alkalimetallen, ein Ammonium-Metall frei zu gewinnen; es gelang jedoch lediglich, das Amalgam des Ammoniumions mit Quecksilber herzustellen.

Geschichte und Darstellung

Das Ammoniumamalgam wurde 1808 parallel von Davy und Berzelius entdeckt.[1] Eine Darstellung ist durch Elektrolyse von Ammoniumchlorid an einer Quecksilber-Kathode als graue, schwammige Substanz oder durch Reaktion von Natrium- oder Kaliumamalgam mit wässrigen Ammoniumsalz-Lösungen möglich.[2] Bei neueren Untersuchungen wurde eine Struktur der Form H3N–Hg–H postuliert, die jedoch nur in Quecksilber gelöst für kurze Zeit stabil bleibt.

Das Ammoniumamalgam ist eine graue, weiche, schwammartige und voluminöse Masse, die schon bei Raumtemperatur oder schlagartig beim Kontakt mit Wasser oder Alkoholen in Quecksilber, Ammoniak und Wasserstoff zerfällt:

Einzelnachweise

  1. Prandtl, W.: Humphry Davy, Jöns Jacob Berzelius, zwei führende Chemiker aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1948
  2. Hofmann, H., Jander, G.: Qualitative Analyse, 1972, Walter de Gruyter, ISBN 3110036533