Heinrich Pfeiffer (Bauernführer)

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Heinrich Pfeiffer, geboren als Heinrich Schwertfeger (* in Mühlhausen; † 27. Mai 1525 bei Mühlhausen im Heerlager Görmar hingerichtet), war ein Zisterzienser-Mönch, später evangelischer Prediger und Mitstreiter Thomas Müntzers im Bauernkrieg.

Leben

Pfeiffer war Mönch im Kloster Reifenstein im thüringischen Eichsfeld, als Martin Luther 1517 seine Thesen an das Kirchentor in Wittenberg nagelte. Die Zisterzienser gehörten zu den energischen Gegnern der Reformation, doch Pfeiffer hatte sich offensichtlich mit den reformerischen Schriften beschäftigt, denn er floh im Jahr 1521 aus dem Kloster auf den nahen Scharfenstein, wo er unter der Burglinde zu den Bewohnern der umliegenden Dörfer die lutherischen Lehren predigte. Er wurde deshalb der Burg verwiesen und ging im Februar 1523 nach Mühlhausen. Seine Predigten dort führten zu einer Verschärfung der innerstädtischen Auseinandersetzungen, und er wurde im August 1523 ausgewiesen. Er kehrte jedoch schon im Dezember zurück und arbeitete nach Thomas Müntzers Ankunft in Mühlhausen im August 1524 an dessen Seite. Erneut ausgewiesen versuchte er danach, allerdings ohne viel Erfolg, die reformatorischen Gedanken in Nürnberg zu verbreiten.

Im Frühjahr 1525 kehrte er nach Thüringen zurück und wurde neben Müntzer zum Führer des Aufstands in Mühlhausen und Umgebung. Nach seiner Gefangennahme nach der verloren Schlacht bei Frankenhausen wurde er mit Müntzer hingerichtet.

Gedenken

Datei:Matthias H. Herzer als Heinrich Pfeiffer mit Rolf Hoppe.JPG
Matthias H. Herzer als Heinrich Pfeiffer, hier mit Rolf Hoppe

Ein Denkmal und eine nach ihm benannte Straße in Mühlhausen erinnern an Heinrich Pfeiffer. Die Stadt Mühlhausen erinnert zudem seit 2003 mit dem „Müntzerspiel“ an die Zeit des Bauernkriegs sowie das Leben und Wirken von Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer. Das Frauentor mit seiner gut erhaltenen Stadtmauer, die Marienkirche sowie das historische Rathaus werden zur Bühne dieses Schauspiels.

Literatur