Lupșa (Alba)

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Lupşa
Wolfsdorf
Nagylupsa
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Lupșa (Alba) (Rumänien)
Lupșa (Alba) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 46° 22′ N, 23° 12′ OKoordinaten: 46° 22′ 6″ N, 23° 12′ 16″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 516 m
Fläche: 103,60 km²
Einwohner: 3.584 (1. Januar 2009)
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahl: 517410
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Lupşa, Bârdeşti, Bârzan, Curmătură, După Deal, Geamăna, Hădărău, Holobani, Lazuri, Lunca, Mănăstire, Mărgaia, Muşca, Pârâu-Cărbunări, Piţiga, Poşogani, Şasa, Trifeşti, Văi, Valea Holhorii, Valea Lupşii, Valea Şesii, Vinţa
Bürgermeister: Alexandru Măcăieţ (PD-L)
Postanschrift: Centru, nr. 1
loc. Lupşa, jud.Alba, RO-517410
Website:

Lupşa (dt. Wolfsdorf, ung. Nagylupsa oder Lupsa) ist eine Gemeinde im Kreis Alba, Siebenbürgen, Rumänien. Der Ort ist bekannt auch unter den ungarischen Bezeichnungen Kislupsa, Felsőlupsa und Alsólupsa.[1]

Geographische Lage

Lage von Lupşa im Kreis Alba

Die Gemeinde Lupşa liegt im nordwestlichen Teil des Kreises Alba, im Tal des Arieş – eines rechten Zuflusses des Mureş – im Westen Siebenbürgens. Auf den Anhöhen und Berghängen zwischen dem Muntele Mare-Gebirge im Norden und dem Siebenbürgischen Erzgebirge im Süden dehnt sich die Gemeinde mit ihren insgesamt 23 Siedlungen auf einer Fläche von 10.360 Hektar aus. An der Nationalstraße (Drum naţional) DN 75, liegt der Ort ca. 16 Kilometer östlich der Stadt Câmpeni; die Kreishauptstadt Alba Iulia befindet sich ca. 93 Kilometer südöstlich entfernt. Lupşa ist Teil des historischen Motzenlandes.

Geschichte

Nach Berichten von J. M. Ackner (1856), C. Gooss (1876), S. Rákóczy (1906), I. Marţian (1920) u. a. sind am Ort Spuren von Goldwäschereien und eine Siedlung aus der Römerzeit gefunden worden.[2]

Der Ort Lupşa – zum ersten Mal 1366 unter der Bezeichnung villa Lwpsa erwähnt[3] – war im Mittelalter ein rumänisches Hörigendorf und gehörte zum Thorenburger Komitat. Der Ort bestand 1518 aus zwei Teilen: Felsőlupsa und Alsólupsa, wobei das letzte mit Valea Lupşii identisch ist. Die rumänische Grundherrenfamilie Lupsai besaß hier einen Herrenhof.[4]

Beim Bauernaufstand von 1784 kam es auf dem Gebiet der Gemeinde zu Auseinandersetzungen zwischen den Aufständischen um Horea, Cloşca und Crişan mit den kaiserlichen Truppen. Während der Rumänischen Revolution von 1848 war die Region Schauplatz von Kämpfen zwischen den Truppen um Avram Iancu und Einheiten des ungarischen Revolutionsheeres.

Die durch den Ort führende Kleinbahn Turda–Abrud (93 Kilometer) wurde 1912 in Betrieb genommen und 1998 stillgelegt.[5]

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Viehzucht, die Holzverarbeitung, der Bergbau und in beschränktem Umfang etwas Landwirtschaft.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 1850 lebten auf den Gebiet der heutigen Gemeinde 4.673 Menschen. 4.652 davon waren Rumänen und 21 Roma. Die höchste Einwohnerzahl (6.119) wurde 1941 erreicht; seither fiel die Bevölkerungszahl stetig. 2002 wurden 3.863 Rumänen und vier Roma registriert. Die höchste Anzahl der Ungarn (16) wurde 1910 und die der Deutschen (10) 1941 gezählt. Bei den Volkszählungen von 1977 und 1992 wurde auch je ein Ukrainer registriert.[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Das Kloster von Lupşa[7] – eines der ältesten rumänischen Klöster Siebenbürgens – erstmals 1429 erwähnt, war 1611 bis 1848 Sitz einer berühmten Klosterschule. Die Holzkirche des Klosters Sf. Mare Ierarh Nicolae, vom Grundherrn Vladislav gestiftet – mit Pronaos und Kassettendecke – wurde 1694 errichtet. Die mit Schindeln gedeckte steinerne Saalkirche, deren Vorhalle 1810 errichtet wurde, wurde die Kassettendecke von zwei ungarischen Tischlermeistern aus Colţeşti angefertigt.[4]
  • Das Dorfmuseum,[8] 1938 vom Lehrer Pamfilie Albu gegründet, besitzt eine Sammlung – authentisch aus dem Motzenland – von über 6000 Stück.[4]
  • Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche (früher griechisch-katholisch) Sf. Gheorghe, 1421 errichtet, im 19. Jahrhundert umgebaut, steht unter Denkmalschutz.[9] Die Kirche hat Wandmalereien im byzantinischem Stil.[4]
  • Alte Bauernhöfe mit deren Häuser und Stallungen, Wassermühlen, im Stil des Motzenland.[3]
  • Von Lupşa, in Tageswanderung, ist der dritthöchste Gipfel der Siebenbürger Westkarpaten – der Muntele Mare (1826) –, zu erreichen.[4]

Einzelnachweise

  1. Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen
  2. Institute Of Archaeology − Lunca Mureşului, abgerufen am 6. März 2010 (rumänisch)
  3. a b Lupşa, auf www.sate-comune.ro, abgerufen 6. März 2010
  4. a b c d e H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2.
  5. Bilder der Schmalspurbahn zwischen Turda und Abrud, auf YouTube
  6. Volkszählung, letzte Aktualisierung 30. Oktober 2008, S. 108 (ungarisch)
  7. Das Kloster von Lupşa, auf www.crestinortodox.ro (rumänisch)
  8. Bilder des Dorfmuseums von Lupşa, auf www.taraiancului.ro
  9. Website des rumänischen Kulturministeriums, abgerufen am 6. März 2010, S. 34