Francesco Cherubini (Literat)

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Francesco Cherubini (* 5. März 1789 in Mailand; † 4. Juni 1851 in Oliva di Lomaniga, Fraktion der Gemeinde Missaglia) war ein Mailänder Literat. Sein Name ist verbunden mit der Zusammenstellung eines mailändisch-italienischen Wörterbuchs und der ersten Sammlung von Autoren der mailändischen Literatur, die Alessandro Manzoni vor allem nach 1827 bei seinem Versuch nutzte, die sprachlichen Mittel des Mailändischen an den Gebrauch des Toskanischen anzupassen.

Leben

Francesco Cherubini war Sohn des Komponisten und Typographen Giuseppe und dessen Ehefrau Maria Repossi. Er besuchte das Sankt-Alexander-Gymnasium, dann die Kurse des Pfarrhauses und das Priesterseminar. Überall erlebte er das, was er die schöne pädagogische Süsse seiner Zeit nennt (Ohrfeigen, augenzwinkernde Kreuze auf dem Boden, Nervereien usw.), und überall zeichnete er sich durch seinen lebhaften und nicht sehr nachgiebigen Charakter aus. Im September 1805 wurde er zum Schüler der Königlichen Druckerei und später zum Korrektor ernannt. Anschließend nahm ihn Giovanni Gherardini als Mitarbeiter für das Giornale Italiano auf.

Im Jahr 1812 war er Prüfer im Generalsekretariat des Kriegsministeriums und erteilte Unterricht in Italienisch, Englisch, Deutsch und Latein. Danach war er Kanzler der Censo a Bellano und dann in Ostiglia, schließlich Direktor der Imperial Regia Scuola normale di Piazza Gallo in Mailand. Die Tätigkeit, der er den größten Teil seiner Zeit und Energie widmete, war die Herausgabe des größten und unübertroffenen Wörterbuchs des Mailänder Dialekts (in fünf Bänden) sowie der ersten Reihe der Mailänder Schriftsteller in zwölf Bänden. Er schrieb als Sprachwissenschaftler auch ein Vokabular des mantuanischen Dialekts, eines des Lateinischen und andere Werke, meist didaktischer Natur.

Literatur

  • Francesco Corridore: Lettere di Francesco Cherubini filologo milanese. Carlo Clausen, Torino 1902.
  • Giovanni Battista De Capitani: Della vita e degli scritti di Francesco Cherubini: cenni raccolti. Pirotta, Milano 1852.
  • Michele De Luca: Il saggio di vocabolario calabrese (1850) di Francesco Cherubini. Storia insolita del primo vocabolario calabrese. System Graphic, Roma 2011.
  • Paolo A. Faré: Il vocabolarietto abruzzese di Francesco Cherubini. Edizioni dell’Ateneo, Roma 1965.
  • Paolo A. Faré (Hrsg.): Francesco Cherubini. Schede bibliografiche dialetto milanese. Famiglia Meneghina, Milano 1980.
  • Paolo A. Faré: I dialetti del Canton Ticino nei manoscritti di Francesco Cherubini. Milano 1985.
  • Ferdinando Fontana: Cherubini Francesco. In: Antologia Meneghina. Tipografia Colombi & C., Bellinzona 1901, S. 424–425.
  • Wolfgang Schweickard: Un prezioso contributo alla lessicografia italiana dell’Ottocento: il “Vocabolario patronimico italiano o sia adjettivario italiano di nazionalità” di Francesco Cherubini (1860). In: Dieter Kremer, Alf Monjour (Hrsg.), Studia ex hilaritate. Mélanges de linguistique et d'onomastique sardes et romanes offerts à Heinz Jürgen Wolf. Klincksieck, Paris 1996, S. 483–489.
  • Carlo Antonio Vianello: Tempi minori. Spigolature milanesi dal diario inedito di Francesco Cherubini. Tipografia A. Cordani, Milano 1940. (estr.).