Iwan Andrejewitsch Krylow
Iwan Andrejewitsch Krylow (russisch Иван Андреевич Крылов, wiss. Transliteration Ivan Andreevič Krylov; * 2. Februarjul. / 13. Februar 1769greg. in Moskau; † 9. Novemberjul. / 21. November 1844greg. in Sankt Petersburg) gilt als der bedeutendste Fabeldichter der russischen Literatur.
Leben
Krylow war Sohn eines Offiziers. Er war kleiner Beamter, Hauslehrer und Bibliothekar in Sankt Petersburg.
Sein literarisches Schaffen war sehr breit gefächert, so schrieb er etwa Tragödien, Komödien wie Der Modeladen (1806) oder Eine Lektion für die Töchter (1807) sowie komische Opern. Nach 1805 veröffentlichte er fast ausschließlich nur noch Fabeln. In der Ausgabe letzter Hand von 1843 sind insgesamt 198 Stück in neun Büchern enthalten. Im Jahre 1842 erschien auch eine Ausgabe seiner Fabeln in deutscher Sprache.[1]
Krylows Fabeln waren zu Beginn seiner schriftstellerischen Arbeit recht frei von den Arbeiten Äsops und Jean de La Fontaines inspiriert. Dies war nur am Anfang seines Schaffens der Fall, sämtliche späteren Werke sind seine eigenen. Da er in der russischen Umgangssprache schrieb, die auch der einfache Mensch verstand, ist eine Reihe seiner Verse in Russland zu Sprichwörtern geworden. 1841 wurde er ordentliches Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[2]
Sein Grab befindet sich auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander-Newski-Kloster in Sankt Petersburg.
Ehrungen (Auswahl)
- St. Petersburg Летний сад (Sommergarten), Bronzestatue des sitzenden Fabulisten I. A. Krylow auf einem Postament mit Bronzebilder seiner Fabeltiere, errichtet 1855
- St. Petersburg Васильевский остров (Wassiljewski-Insel) Gedenktafel am Wohnhaus Nr. 8 der Straße 1-я линия B.O.
- St. Petersburg Васильевский остров (Wassiljewski-Insel), Гимназия № 24 имени И.А. Крылова (Krylow-Gymnasium)
- Вели́кий Но́вгород (Weliki Nowgorod), I. A. Krylow ist im Тысячелетие России (Nationaldenkmal Tausend Jahre Russland eingeweiht 1862) im Fries bei den 109 historischen Persönlichkeiten Russlands mit vertreten.
- Тверь (Twer), Park Krylowa, Bronzestatue des stehenden Fabulisten I. A. Krylow auf einem Steinpostament errichtet 1959
- Moskau, nordwestlich der Патриаршие пруды (Patriarchenteiche), Bronzestatue des sitzenden Fabulisten I. A. Krylow, auf einem Steinpostament errichtet 1976
- Тeйково (Teikowo), Фрунзенская улица (Frunzenskaya Straße), steinernes Denkmal des sitzenden Fabulisten I. A. Krylow
- Abbild auf sowjetischen Briefmarken 1944 (100. Todestag), 1969 (200. Geburtstag)
- Straßenbennungen Улица Крыловая (auch переулки für Gassen oder Крыловая аллея) in verschiedenen russischen Städten und Staaten der ehemaligen UdSSR.
- Benennungen von Bibliotheken in St. Petersburg, Jaroslawl und Omsk mit имени И.А. Крылова (I. A. Krylow)
Literatur
- Ivan Krylov. In: Reinhard Lauer: Geschichte der russischen Literatur. Von 1700 bis zur Gegenwart. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. München: Beck 2009. S. 132–137.
Weblinks
- Literatur von und über Iwan Andrejewitsch Krylow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Iwan Andrejewitsch Krylow im Projekt Gutenberg-DE
Einzelnachweise
- ↑ Iwan Krylow’s Fabeln in acht Büchern. Aus dem Russischen von Ferdinand Torney. Mit dem Bildnisse des Dichters. Mitau: Reyher 1842.
- ↑ Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Крылов, Иван Андреевич. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 25. September 2021 (russisch).
Personendaten | |
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NAME | Krylow, Iwan Andrejewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Крылов, Иван Андреевич (russisch); Krylov, Ivan Andreevič (wissenschaftliche Transliteration) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Fabeldichter |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1769 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 21. November 1844 |
STERBEORT | Sankt Petersburg |