Johann Segeberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Johann Segeberg (* um 1384 in Lübeck; † 1464 ebenda) war Kaufmann und Ratsherr der Hansestadt Lübeck.

Leben

Johann Segeberg war das jüngste von 15 Kindern des Lübecker Bürgers Berthold Segeberg († 1408). Er wurde 1426 in den Rat der Stadt erwählt und vertrat die Stadt 1441 in Greifswald bei Verhandlungen über einen Streit des Lübecker Rats mit Johann Slef, dem Bürgermeister von Goldberg. Als Vermittler entsandte ihn der Rat 1444 nach Wolgast zur Schlichtung eines Streits zwischen der Hansestadt Rostock und dem Hochmeister des Deutschen Ordens. 1460 war er Vermittler in Verhandlungen zwischen dem Rat der Stadt Lüneburg und deren Lübecker Gläubigern. 1434 und 1441 vertrat er Lübeck auf dort abgehaltenen Hansetagen. In Testamenten Lübecker Bürger wird er mehrfach als Urkundszeuge und als Vormund aufgeführt.[1] Segeberg war seit 1429 Mitglied der Zirkelgesellschaft.

Er war verheiratet mit einer Tochter des Lübecker Bürgers Fritz Grawert († 1449) und bewohnte das Haus Dr.-Julius-Leber-Straße 25. Vor den Toren der Stadt gehörte ihm ein landwirtschaftlicher Hof in Sierksrade.

Dem von seinem Vater begründeten Michaeliskonvent stiftete er 1450/51 einen Neubau auf dem vom Vater 1397 gestifteten Hausgrundstück. Die von Timm von Segeberg († 1364) erworbene Grabkapelle der Familie in der Lübecker Marienkirche, die Segeberg-Kapelle wurde zusammen mit dem ebenfalls von Berthold Segeberg gestifteten Armenhaus in der heutigen Dr.-Julius-Leber-Straße 67 durch die Segeberg-Stiftung verwaltet. Die Segeberg-Stiftung bestand bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde dann mit dem Allgemeinen Krankenhaus in Lübeck zusammengelegt.

Literatur

  • Rudolf Struck: Die lübeckische Familie Segeberg und ihre Beziehungen zu den Universitäten Rostock und Greifswald. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. ISSN 0083-5609, Band 20 (1919), S. 85–116.
  • Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 505.
  • Rafael Ehrhardt: Familie und Memoria in der Stadt. Eine Fallstudie zu Lübeck im Spätmittelalter. Dissertation. Göttingen 2001. mit einer Prosopografie der Ratsfamilien von Alen, Darsow, Geverdes, Segeberg und Warendorf.

Einzelnachweise

  1. Gunnar Meyer: „Besitzende Bürger“ und „elende Sieche“: Lübecks Gesellschaft im Spiegel ihrer Testamente 1400–1449 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, hg. vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 48) Lübeck: Schmidt-Römhild 2010, ISBN 978-3-7950-0490-3.