Cheongsam
Das Cheongsam (chinesisch
- hoch geschlossener Kragen,
- Knöchellänge,
- Knöpfe oder Schlaufenverschlüsse an der Schulter
- und Schlitze an den Seiten.
Es ist aus feinem Stoff wie Seide oder Satin mit geringem Materialverbrauch herzustellen. Das Cheongsam ist allerdings – auch in China – keine Alltagskleidung, sondern ein Kleidungsstück für besondere Anlässe.
Ursprünge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ins Englische übernommene Name Cheongsam (
Der moderne Qipao
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ursprüngliche Qipao, wie er noch vor der Revolution getragen wurde, war lang und locker im Schnitt. Die moderne Form, die im Shanghai der 1920er Jahre entstand, ist enganliegend und betont die Figur. Sie vereint die traditionellen Elemente des Mandschu-Kleides mit der Form eines einteiligen westlichen Kleides. Allerdings waren die ersten Versionen des modernen Qipaos noch relativ locker geschnitten und erinnerten an das Changshan.
Der Entstehungszeitpunkt erklärt sich aus dem Umstand, dass damals das 2000-jährige Feudalsystem endete und China erstmals mit der modernen ausländischen Kultur in Berührung kam. Vor der Revolution war das lange einteilige Changshan nur den Männern vorbehalten gewesen. In den frühen Jahren der Republik China forderten immer mehr die Emanzipation der Frau, so etwa die Bewegung für eine Neue Kultur. Junge Studentinnen trugen den Qipao als ein Zeichen der Gleichberechtigung. Die Autorin Eileen Chang bemerkte: „zuerst begannen die Frauen dieses Gewand zu tragen, weil sie wie Männer aussehen wollten“.[1] Bedeutende Persönlichkeiten wie Song Qingling und Song Meiling trugen Qipao.
Die Regierung der Republik China nahm 1929 den Qipao als eines von zwei offiziellen Bekleidungsstücken für Frauen in ihre Kleiderordnung auf.[1]
Die Blütezeit des Qipaos waren die 1930er Jahre. Spätere Formen unterscheiden sich hauptsächlich in Länge und Stoffmuster. Nachdem 1949 die Kommunisten in China die Macht übernommen hatten, verließen viele Schneider Shanghai und siedelten sich in Hongkong an. Der Qipao blieb dort als Alltagskleidung bis in die 1950er Jahre sehr populär.
Bis heute ist der Qipao ein beliebtes Kleidungsstück bei offiziellen Anlässen. Er wird zum Beispiel bei Hochzeiten als eines von mehreren Kleidern getragen. Auch als repräsentative Arbeitskleidung von weiblichen Restaurant- oder Hotelangestellten ist der Qipao weit verbreitet.
Der Qipao in der Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Regisseur Wong Kar-Wai setzte dem Qipao in seinem Film In the Mood for Love ein Denkmal. Die Hauptdarstellerin Maggie Cheung trägt in fast jeder Szene ein anderes Kleid. Insgesamt wurden 46 Kleider für den Film angefertigt. Es sind aber nicht alle im Film zu sehen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Yang, Chui Chu: The meanings of qipao as traditional dress: Chinese and Taiwanese perspectives, Paper 15604, Iowa State University 2007, OCLC 298354463.