John Doar

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John Doar (rechts) mit James Meredith (Mitte) am 10. Januar 1962

John Michael Doar (* 3. Dezember 1921 in Minneapolis, Minnesota; † 11. November 2014 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt. Von 1960 bis 1967 – in einer entscheidenden Phase des Civil Rights Movement – während der Amtszeiten der Präsidenten Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson – spielte Doar, zunächst (1960–1964) als stellvertretender Leiter (First Assistant), dann (von 1964 bis 1967) als Leiter der Civil Rights Division (Abteilung für Bürgerrechte) (Assistent Attorney General-CR) des US-Justizministeriums eine zentrale Rolle, als insbesondere die Kennedy- und dann die Johnson-Administration beschloss, die im Civil Rights Act von 1957 und im Civil Rights Act von 1960 garantierten Bürgerrechte, die in den meisten Südstaaten bis dahin nicht oder nur äußerst zögerlich beachtet wurden, auch faktisch durchzusetzen und der in der Realität in vielen Bereichen immer noch bestehenden Rassentrennung (Segregation) endgültig ein Ende zu setzen.[1] Dies gipfelte in den gesetzlichen Regelungen des Civil Rights Act von 1964 und dem Voting Rights Act von 1965. Doar arbeitete maßgeblich am Zustandekommen dieser beiden Gesetze mit und hielt sie für seine größten und nachhaltigsten Erfolge.

Jugend und Ausbildung

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John Michael Doar wurde 1921 als Sohn des Rechtsanwalts W(illiam) T(homas) Doar und dessen Ehefrau Mae (geb. Deneen), einer irischstämmigen Lehrerin, in Minneapolis, Minnesota geboren[2][3] wuchs aber mit seinem älteren Bruder Tom in New Richmond, Wisconsin auf, wo sein Vater seit 1908 Partner in der Anwaltskanzlei Fuller & McNally (heute: Doar Drill & Skow)[4] geworden war.[5][6] Mae Doar war der Meinung, dass ihre Kinder im kleinstädtischen New Richmond nicht die Ausbildung bekommen würden, die sie sich vorstellte und schickte John und Thomas auf die St. Paul Academy in St. Paul, in benachbarten Minnesota.[7][8]

John Doar und sein Bruder Thomas mussten in einem Wohnheim in der Nähe der Schule wohnen und konnten nur an den Wochenenden nach Hause fahren, da die Distanz von Minnesota bis New Richmond zu groß war.[5] Nach dem Schulabschluss begann John Doar ein Studium an der Princeton University. 1943 unterbrach er sein Studium und trat den US-Streitkräften (United States Army Air Forces) bei. Er erlangte den Dienstgrad Second lieutenant (Leutnant) und befand sich bereits in der Ausbildung zum Bomber-Pilot, als der Zweite Weltkrieg endete. 1945 kehrte er zur Princeton University zurück und machte hier einen A.B. Abschluss (Undergrade Degree). Im Anschluss wechselte er von Princeton für ein Studium der Rechtswissenschaft zur University of California, Berkeley, UC Berkeley, Boalt Hall School of Law.[9][10] Nach Abschluss seines Jura-Studiums im Jahre 1949 (LL.D.) Legum Doctor Juris Doctor und seiner Zulassung als Anwalt im Jahre 1950 in Wisconsin (State bar admission – State Bar of Wisconsin) kehrte er nach New Richmond zurück um bis 1960 in der Anwaltskanzlei seines Vaters[4] mitzuarbeiten.[11][12]

Civil Rights Division

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Im Frühjahr 1960 suchte der damalige Leiter (Assistant Attorney General) der erst seit drei Jahren (seit Dezember 1957) bestehenden Abteilung für Bürgerrechte (Civil Rights Division) im US-Justizministerium (der Eisenhower-Administration), Harold R. Tyler, einen Stellvertreter. Tyler kannte Doar noch von Princeton, wusste um seine Fähigkeiten und so entschied man sich für ihn. John Doar arbeitete in der Civil Rights Division von 1960 bis 1967, eine der turbulentesten Perioden der US-amerikanischen Geschichte/Bürgerrechtsbewegung. Von 1960 bis 1964 als Stellvertreter (First Assistant) der CR-Division-Leiter Harold R. Tyler und Burke Marshall, von 1964 bis 1967 dann als Leiter (Assistant Attorney General) der CR-Division des US-Justizministeriums.[1][13][14]

“As the face of the Justice Department in the segregated South, John escorted James Meredith to the University of Mississippi. He walked alongside the Selma-to-Montgomery March. He laid the groundwork for the Civil Rights Act and the Voting Rights Act.”[16]
„Als Gesicht des Justizministeriums im segregierten Süden, begleitete John [Doar] James Meredith zur University of Mississippi. Er war beim Marsch von Selma nach Montgomery dabei. Er legte den Grundstein für den Civil Rights Act und den Voting Rights Act.“
  • 2013 – Charles L. Goldberg Distinguished Service Award[17]

Einzelnachweise

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  1. a b jsonline.com: An American hero – Doar stood tall in fight for civil rights in South (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  2. Sydney Morning Herald (NYT) 14. November 2014: John Doar was sure on the side of the law
  3. New Richmond Library 1985: Interview/Erinnerungen des ehemaligen Gouverneurs von Wisconsin Warren P. Knowles (einem Cousin von John Doar)
  4. a b doardrill.com: Doar, Drill & Skow History (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  5. a b ivyleaguesports.com: A Hero for Justice (Memento vom 22. September 2015 im Internet Archive) (englisch)
  6. Blog – warmedtheworld: History...Just Down the Road
  7. spa.edu: St. Paul Academy and Summit School: Remembering John Doar '40, 1921-2014 (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  8. spa.edu: John Doar '40 to speak at Commencement (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  9. law.berkeley.edu: Conversations on Principled Lawyering in Times of Political Crisis – Speaker Biographies: John Doar (Memento vom 15. Juli 2010 im Internet Archive) (englisch)
  10. law.berkeley.edu: John Doar ’49, Who Led Efforts to Desegregate the South, Dies at 92 (Memento vom 2. Januar 2015 im Internet Archive) (englisch)
  11. doarlaw.com: John Doar – Senior Counsel (Memento vom 1. Juni 2012 im Internet Archive) (englisch)
  12. State Bar of Wisconsin 12. November 2014: New Richmond Native John Doar, Civil Rights Attorney, Dies at 92
  13. Fampeople: John Doar – Biography
  14. abreakingnews.com: John M. Doar, top federal prosecutor during civil rights era, dies at 92 (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) (englisch)
  15. The White House/Office of the Press Secretary 26. April 2012: President Obama Names Presidential Medal of Freedom Recipients
  16. The Independent 12. November 2014: John Doar dead: Barack Obama pays tribute to leading civil rights lawyer of the Sixties
  17. State Bar of Wisconsin: Charles L. Goldberg Distinguished Service Award Recipients