„Atemminutenvolumen“ – Versionsunterschied
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Version vom 20. Mai 2008, 16:55 Uhr
Mit Atemminutenvolumen oder Atemzeitvolumen wird in der der Medizin und der Physiologie das Volumen an Atemluft bezeichnet, das pro Zeiteinheit, hier in einer Minute, ein- und wieder ausgeatmet wird.
Ein Erwachsener atmet ca. 15-18 mal pro Minute. Dabei atmet er pro Atemzug ein Atemzugvolumen von 500-700 ml ein. Somit beträgt sein Atemminutenvolumen durchschnittlich 10 Liter (16 x 600 ml).
Diese Werte werden z.B. für die Einstellung einer Beatmungsmaschine oder den Verbrauch an einer Sauerstoffanlage verwendet.
Messung
Das Atemminutenvolumen wird bei der Lungenfunktionsprüfung gemessen. Es lässt sich relativ leicht aus der Atemfrequenz und dem Atemzugvolumen errechnen.
Atemminutenvolumen = Atemzugvolumen x Atemfrequenz
In Beatmungsmaschinen wird ein Sollwert und ein Istwert des Atemzugvolumens gemessen und angezeigt. Außerdem kann man oft noch das spontane (vom Patienten geleistete) Atemminutenvolumen und das durch die Maschine gelieferte Volumen unterscheiden. Ferner wird das Atemzugvolumen bei der Einatmung mit dem Atemzugvolumen der Ausatmung verglichen, um so ein Leckvolumen erkennen zu können.
Atemminutenvolumen unter Belastung
Das Atemminutenvolumen kann bei körperlicher Anstrengung auf das 3 - 4 fache gesteigert werden.
Erhöhung des Atemminutenvolumens (AMV)
Das AMV ist bei körperlicher Belastung erhöht. Daneben gibt es krankhafte Zustände, die das AMV erhöhen:
- Jede Hyperventilation geht mit einem erhöhten Atemminutenvolumen einher, so bei
- Fieber
- großer Höhe bzw dünner Luft
- Lungenembolie
- metabolischer Azidose ( Übersäuerung des Blutes), die durch Hyperventilation ausgeglichen wird.
- Störungen des Atemzentrums
Erniedrigtes Atemminutenvolumen
Im Schlaf sinkt das Atemminutenvolumen noch einmal unter den Tagesruhewert ab.
- Unter der Einnahme von Beruhigungsmittel kommt es in höherer Dosis zum Absinken des AMV.
- Bei Menschen die chronisch an einen erhöhten Kohlendioxidwert adaptiert sind, kann die Gabe von Sauerstoff zu einem Absinken des AMV führen.
- Eine Schädigung des Atemzentrums kann ebenfalls das AMV erniedrigen.
Ein erniedrigtes Atemminutenvolumen wird auch als Hypoventilation bezeichnet.