„Europahymne“ – Versionsunterschied

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== Hymne ohne Text ==
== Hymne ohne Text ==
Um keine europäische Sprache zu bevorzugen, und wegen der symbolischen Universalität der Musik ist die Europahymne nicht die Chorfassung Beethovens mit dem deutschen Text [[Friedrich Schiller]]s ''(„[[An die Freude|Freude, schöner Götterfunken&nbsp;…]]“)'', die [[Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi|Graf Coudenhove-Kalergi]], der Gründer der [[Paneuropa-Union]], 1955 als Europäische Hymne vorgeschlagen hatte,<ref>[http://www.cvce.eu/viewer/-/content/34a3b196-9a23-4e9e-a977-94e31495b169/fr Briefwechsel zwischen Richard Coudenhove-Kalergi und Paul M. G. Lévy, dem Direktor des Pressedienstes beim Europarat vom August und September 1955] (PDF) beim [[Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe]], zuletzt abgerufen 15. Februar 2012</ref> sondern ein reines [[Instrumentalmusik|Instrumental]]-Arrangement. Der zuständige Unterausschuss des Europarats wies zudem darauf hin, dass Schillers Text gar kein europäisches Glaubensbekenntnis darstelle, sondern ein allgemein menschliches.<ref>René Radius : [https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?documentId=09000016806abf14 ''Report on a European anthem''], 10.Juni 1971, Zugriff am 12. Oktober 2020,.</ref>
Um keine europäische Sprache zu bevorzugen, und wegen der symbolischen Universalität der Musik ist die Europahymne nicht die Chorfassung Beethovens mit dem deutschen Text [[Friedrich Schiller]]s ''(„[[An die Freude|Freude, schöner Götterfunken&nbsp;…]]“)'', die [[Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi|Graf Coudenhove-Kalergi]], der Gründer der [[Paneuropa-Union]], 1955 als Europäische Hymne vorgeschlagen hatte,<ref>[http://www.cvce.eu/viewer/-/content/34a3b196-9a23-4e9e-a977-94e31495b169/fr Briefwechsel zwischen Richard Coudenhove-Kalergi und Paul M. G. Lévy, dem Direktor des Pressedienstes beim Europarat vom August und September 1955] (PDF) beim [[Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe]], zuletzt abgerufen 15. Februar 2012</ref> sondern ein reines [[Instrumentalmusik|Instrumental]]-Arrangement. Der zuständige Unterausschuss des Europarats wies zudem darauf hin, dass Schillers Text gar kein europäisches Glaubensbekenntnis darstelle, sondern ein allgemein menschliches.<ref>René Radius: [https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?documentId=09000016806abf14 ''Report on a European anthem''], 10. Juni 1971, Zugriff am 12. Oktober 2020,.</ref>


Es gibt zwar verschiedene Textvorschläge in unterschiedlichen Sprachen, die zum Teil auch auf Veranstaltungen von Chören vorgetragen wurden.<ref>zum Vorschlag des Europaabgeordneten [[Ingo Friedrich]] (MdEP) für eine Wettbewerbs-Initiative 2006 s. [[Der Standard]], ''[https://derstandard.at/2531625/Wettbewerb-fuer-Europahymnen-Text Wettbewerb für Europahymnen-Text]'', 4. August 2006; abgerufen 11. März 2019.</ref> Der erste Antrag für eine [[Europäische Bürgerinitiative]] schlug eine [[Esperanto]]-Übersetzung von Beethovens Chorfassung als Text für die Europahymne vor.<ref>''[http://www.eu-info.de/dpa-europaticker/208575.html Erste EU-Bürgerinitiative: Europa-Hymne auf Esperanto]'', [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]], 3. April 2012; abgerufen 11. März 2019.</ref><ref>Caille Millner: ''[http://www.spiegel.de/international/europe/european-union-launches-citizens-initiative-program-to-mixed-reviews-a-831402.html Giving People a Say in the European Union]'', Spiegel Online, 4. Mai 2012; abgerufen 11. März 2019.</ref> Die [[Europäische Kommission]] lehnte den Antrag jedoch ab und auch keiner der anderen Textvorschläge wurde offiziell anerkannt.
Es gibt zwar verschiedene Textvorschläge in unterschiedlichen Sprachen, die zum Teil auch auf Veranstaltungen von Chören vorgetragen wurden.<ref>zum Vorschlag des Europaabgeordneten [[Ingo Friedrich]] (MdEP) für eine Wettbewerbs-Initiative 2006 s. [[Der Standard]], ''[https://derstandard.at/2531625/Wettbewerb-fuer-Europahymnen-Text Wettbewerb für Europahymnen-Text]'', 4. August 2006; abgerufen 11. März 2019.</ref> Der erste Antrag für eine [[Europäische Bürgerinitiative]] schlug eine [[Esperanto]]-Übersetzung von Beethovens Chorfassung als Text für die Europahymne vor.<ref>''[http://www.eu-info.de/dpa-europaticker/208575.html Erste EU-Bürgerinitiative: Europa-Hymne auf Esperanto]'', [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]], 3. April 2012; abgerufen 11. März 2019.</ref><ref>Caille Millner: ''[http://www.spiegel.de/international/europe/european-union-launches-citizens-initiative-program-to-mixed-reviews-a-831402.html Giving People a Say in the European Union]'', Spiegel Online, 4. Mai 2012; abgerufen 11. März 2019.</ref> Die [[Europäische Kommission]] lehnte den Antrag jedoch ab und auch keiner der anderen Textvorschläge wurde offiziell anerkannt.

Version vom 12. Oktober 2020, 19:15 Uhr

Europahymne, gespielt von der US Navy Band

Die Europahymne ist die Hymne der Europäischen Union und des Europarates und eines der offiziellen Symbole der Europäischen Union.

Die Hymne ist eine Instrumentalfassung des Hauptthemas Ode an die Freude aus dem letzten Satz der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens.

Geschichte der Europahymne

Der Europarat nahm am 19. Januar 1972 die Melodie als eigene Hymne an und beauftragte den Dirigenten Herbert von Karajan mit dem Arrangement dreier Versionen: einer Solopiano-Version sowie je einer Orchester-Fassung für Blas- und für Sinfonieorchester. 1985 wurde die Instrumentalversion auf Vorschlag des Adonnino-Ausschusses von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaften als offizielle Hymne der EG angenommen. Sie ersetzt nicht die Nationalhymnen der Mitgliedstaaten, sondern ist Ausdruck der Werte – Freiheit, Frieden und Solidarität –, die alle Mitglieder teilen, sowie Ausdruck für die Einheit Europas in der Vielfalt.[1]

Hymne ohne Text

Um keine europäische Sprache zu bevorzugen, und wegen der symbolischen Universalität der Musik ist die Europahymne nicht die Chorfassung Beethovens mit dem deutschen Text Friedrich Schillers („Freude, schöner Götterfunken …“), die Graf Coudenhove-Kalergi, der Gründer der Paneuropa-Union, 1955 als Europäische Hymne vorgeschlagen hatte,[2] sondern ein reines Instrumental-Arrangement. Der zuständige Unterausschuss des Europarats wies zudem darauf hin, dass Schillers Text gar kein europäisches Glaubensbekenntnis darstelle, sondern ein allgemein menschliches.[3]

Es gibt zwar verschiedene Textvorschläge in unterschiedlichen Sprachen, die zum Teil auch auf Veranstaltungen von Chören vorgetragen wurden.[4] Der erste Antrag für eine Europäische Bürgerinitiative schlug eine Esperanto-Übersetzung von Beethovens Chorfassung als Text für die Europahymne vor.[5][6] Die Europäische Kommission lehnte den Antrag jedoch ab und auch keiner der anderen Textvorschläge wurde offiziell anerkannt.

Sonstiges

Am Tag der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, dem 17. Februar 2008, wurde die Europahymne dort als provisorische Nationalhymne der neuen Republik gespielt.[7]

Zu unterscheiden von der Europahymne ist die aus dem Fernsehen bekannte sogenannte Eurovisionshymne, das Präludium aus dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Europahymne – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

  1. Erläuterung auf der Website der Europäischen Union zur Hymne, zuletzt abgerufen 15. Februar 2012
  2. Briefwechsel zwischen Richard Coudenhove-Kalergi und Paul M. G. Lévy, dem Direktor des Pressedienstes beim Europarat vom August und September 1955 (PDF) beim Centre Virtuel de la Connaissance sur l’Europe, zuletzt abgerufen 15. Februar 2012
  3. René Radius: Report on a European anthem, 10. Juni 1971, Zugriff am 12. Oktober 2020,.
  4. zum Vorschlag des Europaabgeordneten Ingo Friedrich (MdEP) für eine Wettbewerbs-Initiative 2006 s. Der Standard, Wettbewerb für Europahymnen-Text, 4. August 2006; abgerufen 11. März 2019.
  5. Erste EU-Bürgerinitiative: Europa-Hymne auf Esperanto, dpa, 3. April 2012; abgerufen 11. März 2019.
  6. Caille Millner: Giving People a Say in the European Union, Spiegel Online, 4. Mai 2012; abgerufen 11. März 2019.
  7. Enver Robelli: Die letzte Schlacht auf dem Amselfeld – Das Kosovo vor der Unabhängigkeit, Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2010; abgerufen 11. März 2019.