Kibō no Tō
Kibō no Tō | |||
The Party of Hope | |||
Parteivorsitz (daihyō) | Nariaki Nakayama[1] | ||
Generalsekretär | Kazunori Inoue[1] | ||
PARC-Vorsitz | Kazunori Inoue[1] | ||
Parlamentsangelegenheiten | Kazunori Inoue[1] | ||
Gründung | 2017/2018 | ||
Auflösung | 2018/2021 | ||
Hauptsitz | 2-12-8 Minami-Ikebukuro, Toshima, Tokio | ||
Farbe(n) | |||
Abgeordnete im Shūgiin | 2/465 | ||
Abgeordnete im Sangiin | 1/242 | ||
Staatliche Zuschüsse | 0,22 Mrd. Yen (2019)[2] | ||
Website | kibounotou.jp | ||
Die Kibō no Tō (jap.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anschließend an den Erfolg der Regionalpartei Tomin First no Kai bei der Präfekturparlamentswahl in Tokio 2017 gründete am 13. Juli 2017 der Unterhausabgeordnete Masaru Wakasa (
Am 25. September 2017 gründete Yuriko Koike selbst im Hinblick auf die Shūgiin-Wahl 2017 die „Kibō no Tō“ und ernannte sich zur Vorsitzenden. Bei der Wahl des Parteinamens griff sie auf das von ihr 2016 gegründete „Kibō no Juku“ (
Shūgiin-Wahl 2017
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b1/Logo_of_Kib%C5%8D_no_T%C5%8D.svg/220px-Logo_of_Kib%C5%8D_no_T%C5%8D.svg.png)
Am 28. September 2017 gab die Minshintō nach Absprache mit Koike bekannt, keine eigenen Kandidaten für die Wahl aufstellen zu wollen und versicherte ihren Mitgliedern, sie im Falle einer Kandidatur für die Kibō no Tō zu unterstützen. Sie hatte bereits eine Reihe von Abgeordneten an diese verloren.[8] Zudem beschlossen Nippon Ishin no Kai und Kibō no Tō, in den Präfekturen Tokio (25 Mehrheitswahlsitze) und Osaka (19 Mehrheitswahlsitze) keine Kandidaten gegeneinander aufstellen zu wollen.[9] Auch der bisher der Minshintō nahestehende Gewerkschaftsbund JTUC (
Nachdem Koike mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass sie keinesfalls alle Anhänger der Minshintō aufnehmen und jeden Beitrittskandidaten auf seine politische Einstellung prüfen werde, gaben mehrere linksorientierte Minshintō-Mitglieder bekannt, nicht für die Koikes Partei kandidieren zu wollen. Dazu gehörten beispielsweise die ehemaligen Premierminister Naoto Kan und Yoshihiko Noda sowie der stellvertretende Vorsitzende der Minshintō, Yukio Edano. Folglich gründete Edano als Alternative zur Kibō no Tō die liberal ausgerichtete Konstitutionell-Demokratische Partei (kurz KDP,
Trotz zunächst hoher Erwartungen der Öffentlichkeit an die Kibō no Tō konnte sie bei der Wahl lediglich 50 Sitze gewinnen und fiel damit deutlich hinter die LDP zurück und wurde nach der KDP drittstärkste Kraft. Sie verlor im Vergleich zur Zusammensetzung vor der Wahl sogar 7 Sitze. Koike sprach von einem „herben Ergebnis“ und einer „Niederlage“ und bat für ihre möglicherweise „unangenehmen Aussagen“ um Entschuldigung, womit sie wahrscheinlich auf das Auswahlverfahren der Minshintō-Mitglieder hinwies.[11]
Nach Koikes Rückzug
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 10. November 2017 wurde der Unterhausabgeordnete Yūichirō Tamaki bei einer Versammlung aller Abgeordneten mit 39 von 53 Stimmen zum Ko-Vorsitzenden (kyōdō-daihyō) gewählt. Bei der Wahl traten er und Hiroshi Ōgushi an, wobei Tamaki als Befürworter einer Verfassungsänderung galt und damit zum Koike-Lager (
Am 14. November 2017 trat Koike von ihrem Posten als Vorsitzende zurück und begründete diesen Schritt mit der „Übergabe der Parteiführung an den (neu eingerichteten) Vorstand“. Tamaki wurde folglich zum Vorsitzenden ernannt und damit das Amt des Ko-Vorsitzenden nach nur 4 Tagen abgeschafft.[13]
Am 7. Mai 2018 schloss sich die Kibō no Tō mit der Demokratischen Fortschrittspartei (Minshintō) zur Demokratischen Volkspartei (DVP) zusammen, da ihre Umfragewerte zuvor in vielen Umfragen unter 1 % gelegen hatten.[14] Mehrere rechtskonservative Mitglieder lehnten ein solches Vorgehen jedoch ab und entschieden deshalb, sich unter der Führung Shigefumi Matsuzawas abzuspalten und den Namen „Kibō no To“ weiterzuführen. Koike trat daraufhin endgültig aus der Partei aus und zog sich von der nationalen Politik zurück.[15]
Im Januar 2019 schloss sich die Oberhaus-Fraktion der Kibō no Tō mit der der Nippon Ishin no Kai zusammen.[16] Im gleichen Monat kündigte Generalsekretärin Kuniko Kōda an, bei der im Juli 2019 anstehenden Oberhauswahl nicht mehr zu kandidieren.[17] Kyōko Nakayama erklärte im April ebenfalls ihren Rückzug.[18] Nach der Oberhauswahl hätte die Kibō no Tō, vorausgesetzt der Parteivorsitzende Matsuzawa würde wiedergewählt, nur noch über drei Mitglieder verfügt. Aus diesem Grund verkündete Matsuzawa im Mai 2019, die Partei bis Juli 2019 mit der Nippon Ishin no Kai fusionieren zu wollen.[19] Am 29. Mai 2019 traten Matsuzawa und Kōda jedoch zurück, da sie die übrigen Parteimitglieder nicht vom Zusammenschluss überzeugen konnten. Nariaki Nakayama übernahm den Parteivorsitz und Kazunori Inoue wurde Generalsekretär.[20] Anfang Juni verließen Kōda und Matsuzawa die Partei, sodass diese mit 3 verbliebenen Abgeordneten die rechtliche Anerkennung als politische Partei verlor.[21][22]
Nach der Oberhauswahl 2019 war die Kibō no Tō durch den Rückzug von Kyōko Nakayama mit nur noch zwei Abgeordneten im Parlament vertreten. Als sich Kazunori Inoue 2020 der DVP-Fraktion anschloss,[23] erlosch die Kibō-Fraktion im Abgeordnetenhaus, wo Nariaki Nakayama als einziges Parteimitglied verblieb. Bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 trat Nakayama und damit auch die Partei nicht mehr an und löste sich auf.[24]
Wahlprogramm 2017
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Gründungsversammlung am 25. September 2017 waren die folgenden sechs Grundsätze bzw. Ziele beschlossen worden:[25][26]
- als aufgeschlossene konservative Partei die sozialen Spaltungen in der Welt und auch im eigenen Land abbauen;
- ein Höchstmaß an Transparenz, welche das „Recht auf Wissen“ der Menschen respektiert und sich von der Interessengruppen-Politik („Shigami-Politik“) der Regierung unterscheidet;
- Schutz der Freiheit und des Reichtums des Lebens des japanischen Volkes, welche die Grundlage dafür bildet, dass alle mit Hoffnung und Vitalität leben können;
- eine auf dem Pazifismus basierende realistische Diplomatie und Sicherheitspolitik;
- eine effiziente Nutzung der Steuern, eine optimale Nutzung privater Innovationen sowie Schaffung einer nachhaltigen Infrastruktur;
- die Verwirklichung einer Gesellschaft, in der die Bürger ein vielfältiges Leben führen können, wo junge Menschen Hoffnung haben, ältere Menschen langlebig gesund sind und Frauen und Männer gleichermaßen aktiv sein können.
Mit Blick auf die Wahlen am 22. Oktober 2017 veröffentlichte die Partei am 6. Oktober ihr Wahlkampf-Manifest mit 9 Säulen und Wahlversprechen.[27][28][29] Dazu zählten folgende Schwerpunkte:
- Einfrieren der für 2018 geplanten Mehrwert- bzw. Konsumsteuererhöhung von 8 % auf 10 %
- Reduzierung der Abgeordneten-Mandate und der Diäten
- Post-Abenomics-Wirtschaftspolitik (Yurinomics)
- Stilllegung der Kernkraftwerke bis 2030
- Verbesserung von Beschäftigung, Bildung und Sozialwesen
- Verwirklichung einer Gesellschaft mit Vielfalt
- Stärkung der regionalen Vitalität und Wettbewerbsfähigkeit
- Verfassungsänderung (Artikel 9 u. a.)
- Gründliches Krisenmanagement (mit Blick auf Nordkorea)
Ferner wurde ein sog. Wegweiser mit 12-Nullen für den Fall des Sieges angekündigt:
- null Kernkraftwerke
- null Vertuschungen der Regierung
- null Spenden von Firmen und Organisationen
- null Kinder, die auf eine öffentliche Kinderbetreuung warten
- null Passivraucher
- null überfüllte Züge
- null Einschläferungen von Haustieren
- null Nahrungsmittelverluste
- null Schwarzwirtschaft
- null Menschen mit Pollenallergie (Heuschnupfen)
- null Fortbewegungsschwierigkeiten
- null Strommaste.
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]National
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Unterhauswahlergebnisse | Oberhauswahlergebnisse | Oberhauszusammensetzung | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kandidaten | Mehrheitswahl | Verhältniswahl | Mandate gesamt |
Kandidaten | Mehrheitswahl | Verhältniswahl | Mandate gesamt | ||||||
Stimmenanteil | Mandate | Stimmenanteil | Mandate | Stimmenanteil | Mandate | Stimmenanteil | Mandate | ||||||
Bei Parteigründung | 11/475 | 3/242 | |||||||||||
2017 | 235 | 20,6 % | 18 | 17,4 % | 32 | 50/465 |
Abgeordnete im Nationalparlament
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unterhaus
- Nariaki Nakayama (PR Kyūshū, 7. Amtszeit; vorher LDP→Taiyō→Nippon Ishin→Kokoro)
- Kazunori Inoue (PR Kinki, 1. Amtszeit)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webseite der Kibō no Tō (japanisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d kibonotou.jp –
新 役員 人事 に関 して ( des vom 28. Mai 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (japanisch), abgerufen am 29. Mai 2019 - ↑ Sōmushō, 1. April 2019:
平成 31年 分 政党 交付 金 の交付 決定 (PDF; 247 kB) - ↑ twitter.com –
希望 の党 、再 スタート!, abgerufen am 7. Mai 2018 - ↑
国政 見据 え「若狭 塾 」開講 10月 にも新党 . In: Mainichi Shimbun. 16. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). - ↑ 「
希望 の党 」設立 を届 け出 国会 議員 は9人 . In: Nihon TV. 25. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). - ↑
小池 新党 「希望 の党 」誰 の希望 を叶 えるか落選 必至 候補 の「議員 バッジファースト」? In: Sankei Shimbun. 27. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). - ↑
希望 の党 綱領 全文 . In: Nihon Keizai Shimbun. 27. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). - ↑ Reiji Yoshida: Democratic Party effectively disbands, throwing support behind Koike’s party for Lower House poll. In: The Japan Times. 28. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (englisch).
- ↑
希望 と維新 東京 と大阪 で選挙 協力 . In: NHK News Web. 30. September 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. September 2017; abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - ↑
連合 、非 自民 結集 を支持 . In: Nihon Keizai Shimbun. 29. September 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017 (japanisch). - ↑
小池 氏 「責任 持 ち党 運営 」=排除 発言 を陳謝 . In: Jiji Tsūshinsha. 22. Oktober 2017, abgerufen am 26. Oktober 2017 (japanisch). - ↑ Party of Hope picks Yuichiro Tamaki to serve as co-leader alongside founder Yuriko Koike. In: Kyōdō Tsūshinsha. The Japan Times, 10. November 2017, abgerufen am 14. November 2017 (englisch).
- ↑
希望 ・小池 代表 が辞任 =後任 に玉木 氏 . In: Jiji Tsūshinsha. 14. November 2017, abgerufen am 14. November 2017 (japanisch). - ↑ 「
支持 率 ゼロこれが僕 らの現実 」希望 1回生 が込 めた思 い. In: Asahi Shimbun. 1. Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2018 (japanisch). - ↑
松沢 氏 らが新 「希望 の党 」設立 5人 が参加 . In: Nihon Keizai Shimbun. 7. Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2018 (japanisch). - ↑
維新 、希望 が参院 統一 会派 野党 第 三 会派 に. In: Sankei Shimbun. 23. Januar 2019, abgerufen am 29. Mai 2019 (japanisch). - ↑
希望 ・行田 氏 が参院 選 不 出馬 を表明 . In: Nihon Keizai Shimbun. 8. Januar 2019, abgerufen am 29. Mai 2019 (japanisch). - ↑
中山 恭子 元 拉致 担当 相 が参院 選 不 出馬 を正式 表明 . In: Sankei Shimbun. 8. April 2019, abgerufen am 29. Mai 2019 (japanisch). - ↑
松沢 ・希望 の党 代表 維新 との合流 に意欲 . In: Mainichi Shimbun. 10. Mai 2019, abgerufen am 29. Mai 2019 (japanisch). - ↑
希望 ・松沢 代表 が辞任 =後任 に中山 成彬 氏 . In: Jiji Tsūshin. 29. Mai 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2019; abgerufen am 29. Mai 2019 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - ↑
希望 の党 、政党 要件 失 う行田 氏 が離党 . In: Nihon Keizai Shimbun. 5. Juni 2019, abgerufen am 16. Juni 2019 (japanisch). - ↑
維新 、松沢 氏 ら4人 擁立 =参院 選 . In: Jiji Tsūshin. 11. Juni 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2019; abgerufen am 16. Juni 2019 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - ↑
国民 民主 、立 民 との衆院 共同 会派 を離脱 . In: Nihon Keizai Shimbun. 23. Oktober 2020, abgerufen am 31. Oktober 2020 (japanisch). - ↑
中山 元 文科 相 が引退 へ 「希望 」代表 、解党 見通 し. In: Sankei Shimbun. 7. Oktober 2021, abgerufen am 7. Mai 2024 (japanisch). - ↑ Offizielle Webseite: Programmatik ( des vom 4. Oktober 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (japanisch)
- ↑ The Diplomat: Yuriko Koike’s New Party: A Real Game-Changer for Japanese Politics? (28. September 2017) (englisch)
- ↑ logmi.jp: Kibō no tō ga kōyaku o happyō (Partei der Hoffnung kündigt Versprechen an) (japanisch)
- ↑ Asahi Shimbun: Kibō no tō ga kōyaku o happyō (Partei der Hoffnung kündigt Versprechen an) (japanisch) (6. Oktober 2017)
- ↑ sankei-news: Tabelle der Wahlversprechen (japanisch) (7. Oktober 2017)