Ōjin
Ōjin (jap.
Seine eigene historische Existenz ist ebenso problematisch. Einige sehen in ihm die älteste historische Person in der Liste der japanischen Kaiser, andere sehen ihn als mythische Person. Die ihn für historisch halten, denken, er herrschte in Wahrheit vermutlich im frühen 5. Jahrhundert, nicht im späten 3. Jahrhundert, wie traditionell angenommen. Die Argumentation hierbei ist, dass die Zeitangaben der im 8. Jahrhundert geschriebenen japanischen Chroniken um zwei volle 60-Jahre-Zyklen zu früh angesetzt wurden.[1][2]
Er wird auch mit dem japanischen König San (chinesisch
Die erstmalige Erwähnung eines kaiserlichen Palastes in Naniwa (Osaka) findet sich während seiner Herrschaft, belegbar ist ein solcher erst unter seinem Sohn und Nachfolger.
Hinsichtlich seiner Abstammung ist – auf koreanischen Quellen basierend, die ebenso unzuverlässig wie die japanischen Reichsgeschichten sind – die Vermutung vorgetragen worden, er sei ein Königssohn aus Baekje. Jingū, seine junge Mutter, habe ihren Mann beseitigt, dann einen Feldzug durch Korea angetreten, um schließlich das nahe gelegene Land Wa (Japan) zu erobern. Damit der Sohn – und künftige Herrscher – nicht zu früh geboren wird, soll sie, durch das Einführen von Steinen, seine Geburt solange hinausgezögert haben, bis sie Wa, zusammen mit ihrem getreuen Kanzler, erreicht hatte. Nach japanischen Quellen wiederum hat Jingū von Japan aus einen Feldzug gegen Korea unternommen und gebar (jap. umu) ihn bei ihrer Rückkehr aus Korea in Umi.
Sein Geist gilt als im Kriegsgott Hachiman manifest und dies, obwohl seine Regierungszeit extrem friedlich war.[3][4] Einer der größten schlüssellochförmigen Kofun-Grabhügel, in Habikino (Präfektur Osaka), ist der Ōjin-ryō (
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chizuko T. Allen: Empress Jingū: a shamaness ruler in early Japan. In: Japan Forum. Vol. 15, Nr. 1, 2003, ISSN 0955-5803, S. 81–98, doi:10.1080/0955580032000077748, (zur Mutter).
- Jon Carter Covell, Alan Covell: Japan's hidden History. Korean Impact on Japanese Culture. Hollym International, Elisabeth NJ 1984, ISBN 0-930878-34-5.
- Ferdinand Adalbert Junker von Langegg: Midzuho-gusa. = Segenbringende Reisähren. Nationalroman und Schilderungen aus Japan. 3 Bände. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1880, (unreflektierte deutsche Wiedergabe der sagenhaften, japanischen Quellen).
- Boleslaw Szczesniak: Some Revisions of the Ancient Japanese Chronology Ojin Tenno Period. In: Monumenta Nipponica. Vol. 8, No. 1/2, 1952, S. 1–14.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Yoshi S. Kuno: Japanese Expansion on the Asiatic Continent. A Study in the History of Japan with special Reference to her international Relations with China, Korea and Russia. Volume I. University of California Press, Berkeley 1937, S. 212–214 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Christopher Seeley: A History of Writing in Japan (= Brill's Japanese Studies Library. Band 3). E. J. Brill, Leiden u. a. 1990, ISBN 90-04-09081-9, S. 6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Brown, Delmer et al. (1979). Gukanshō, S. 255 f.
- ↑ Varley, Paul. (1980). Jinnō Shōtōki, S. 17, 103–110.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Chūai | Tennō 270–310 | Nintoku |
Personendaten | |
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NAME | Ōjin |
ALTERNATIVNAMEN | Ojin; Ôjin; |
KURZBESCHREIBUNG | 15. Tennō von Japan (270–310) |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 200 |
STERBEDATUM | 31. März 310 |