23andMe

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23andMe

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Rechtsform Incorporated
Gründung April 2006
Sitz Sunnyvale, Kalifornien
Leitung Anne Wojcicki, Andy Page, Esther Dyson, Patrick Chung[1]
Mitarbeiterzahl 229 (2018)
Website 23andMe.com

23andMe ist ein US-amerikanisches Unternehmen im Bereich der Biotechnologie. Es bietet Untersuchungen eines Teil des Genoms für Privatpersonen an. Sitz des Unternehmens ist Sunnyvale, Kalifornien. Es ist börsennotiert.

Das Unternehmen wurde im April 2006 von Linda Avey, Paul Cusenza und Anne Wojcicki, bis 2015 Ehefrau des Google-Mitgründers Sergey Brin, gegründet.[2] Der Name des Unternehmens bezieht sich auf die 23 Chromosomenpaare eines Menschen. Zu den Wagniskapitalgebern gehört u. a. die Google Inc., die 2007 3,9 Millionen USD investierte.[3][4] Im wissenschaftlichen Beirat sitzen sieben Professoren verschiedener US-amerikanischer Hochschulen.[5] Linda Avey verließ das Unternehmen 2009.[6]

Seit Dezember 2007 bietet das Unternehmen Privatpersonen eine Untersuchung ihrer genetischen Informationen an.[7][8] Das Angebot richtete sich zunächst nur an Kunden aus den USA, wurde jedoch mit der Zeit auf zahlreiche andere Länder ausgeweitet. Es ist unter anderem in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar. (Stand Januar 2019)[9] In mehreren Stufen wurde der Preis von anfangs $999 auf $99 zuzüglich Versandkosten gesenkt (Stand Januar 2019). Das Unternehmen analysierte bis Februar 2018 Gene von über drei Millionen Kunden.[10]

In der eingesendeten Speichelprobe werden Abschnitte des menschlichen Erbguts, die Einzelnukleotid-Polymorphismen ausweisen und die persönlichen Merkmale ausmachen, untersucht.[11][12][13][14][15] Es werden Gesundheitsreports und Hinweise zur regionalen Herkunft der Vorfahren erstellt. Das Unternehmen betreibt eigene Forschung. Die Kunden können einen Beitrag zur Forschung leisten, indem sie Daten aus Umfragen zur Verfügung stellen und die genetischen Daten mit weiteren persönlichen Daten verbinden.[16] Bis 2024 wurden über 270 von Experten begutachtete Veröffentlichungen hervorgebracht, die neue genetische Erkenntnisse über Krankheiten liefern.[17]

Im Juni 2010 berichtete der Blog The Great Beyond des wissenschaftlichen Fachmagazins Nature, dass 23andMe Daten bzw. DNA-Proben von 96 Kunden verwechselt hatte.[18][19]

Die Gesundheitsanalyse wurde 2013 zeitweise nicht mehr angeboten,[20] weil die FDA dies dem Unternehmen untersagte.[21] Analysen zur genetischen Abstammung sowie die rohen DNA-Daten wurden aber weiterhin zur Verfügung gestellt.[22] Seit 2015 werden Gesundheitsanalysen wieder angeboten.[23]

2013 erhielt das Unternehmen das Patent für ein Verfahren, das Vorhersagen für ein Wunschkind erlaubt.[24]

Im Juli 2013 wurde durch einen 23andMe-Kunden ein Fehler in den Algorithmen gefunden;[25] daher wurde eine schwere Krankheit diagnostiziert, die aber nicht in der DNA des Kunden zu finden war.[26]

Seit dem Oktober 2023 werden im Darknet Genomdaten von 23andMe-Kunden in großer Zahl angeboten, wenn diese ihre Zugangsdaten in gleicher Weise bei zuvor kompromittierten anderen Internetplattformen einsetzten.[27]

Im September 2024 kam es zum mehrheitlichen Rücktritt des Vorstands. Wojcicki beabsichtigt, das Unternehmen zu privatisieren. Das Unternehmen verfügt über DNA-Daten von rund 15 Millionen Kunden.[17]

Von Selbsthilfegruppen wurde kritisiert, dass das Ergebnis nur über Internet und nicht persönlich vermittelt wird. Datenschützer befürchten, dass Informationen an Arbeitgeber und Krankenkassen gelangen könnten.[28] Wissenschaftler kritisieren außerdem, dass das Risiko für bestimmte Krankheiten nicht allein durch die genetische Disposition bestimmt wird, sondern auch – oftmals sogar überwiegend – durch die Lebensweise (z. B. Ernährung, Bewegung)[29]. Darauf weist 23andMe allerdings bei allen Ergebnissen jeweils deutlich hin.

Einzelnachweise

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  1. Board Members (Memento vom 23. Oktober 2012 im Internet Archive)
  2. Unternehmensinformationen - Corporate Facts. (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) 23andme.com, abgerufen am 17. November 2013 (englisch).
  3. Google steigt bei Bioinformatik-Firma ein. (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive) handelsblatt.com, abgerufen am 17. November 2013.
  4. Unternehmensinformationen - Investors. (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) 23andme.com, abgerufen am 17. November 2013 (englisch).
  5. Scientific advisory board (Memento vom 19. Januar 2013 im Internet Archive), abgerufen am 28. Dezember 2012
  6. Co-founder Avey leaves 23andMe × sanjose Become a Premium Member for only $180 $90 /. Abgerufen am 8. Oktober 2023.
  7. Jens Ihlenfeld: 23andMe - Das eigene Genom im Web. In: Golem, 19. November 2007 (online)
  8. Marco Evers: Peepshow ins Ich. Ein Selbstversuch. In: Der Spiegel 23/2008 (online).
  9. Store - 23andMe - What Countries Do You Ship To? Abgerufen am 21. Januar 2019 (en-eu).
  10. 2017 was the year consumer DNA testing blew up. Abgerufen am 8. Oktober 2023 (englisch).
  11. Matt Marshall: Roundup: Genetics, Semel’s choke, Wikiseek, MySpace story and more. VentureBeat, 18. Januar 2007, abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  12. 23andMe Revisited. The Genetic Genealogist, 9. April 2007, abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  13. Thomas Goetz: 23AndMe Will Decode Your DNA for $1,000. Welcome to the Age of Genomics. Wired.com, abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  14. 23andMe and converging technologies. Corporeality.net, 20. Mai 2007, archiviert vom Original am 28. August 2011; abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  15. Thomas Soederqvist. Museion.ku.dk, archiviert vom Original am 27. Dezember 2010; abgerufen am 2. Juli 2010 (englisch).
  16. 23andMe Research. Abgerufen am 2. Februar 2015.
  17. a b 23andMe directors resign as CEO seeks to take genetic-testing company private.
  18. (Consumer genomics company snafu (Memento vom 22. Juni 2010 im Internet Archive)).
  19. ''Gentest-Firma vertauscht DNA-Ergebnisse ihrer Kunden''. Spiegel.de, abgerufen am 2. Juli 2010.
  20. 23andMe - Genetic Testing for Ancestry; DNA Test. In: 23andme.com. Abgerufen am 14. April 2014.
  21. Seven Months After FDA Slapdown, 23andMe Returns With New Health Report Submission forbes.com, abgerufen am 28. November 2014
  22. 23andMe stellt medizinische Analysen ein Artikel vom 6. Dezember 2013, abgerufen am 3. Dezember 2014.
  23. 23andMe Returns With FDA-Approved Genetic Health Tests, abgerufen am 17. Februar 2019.
  24. Dennis Ballwieser: Gentest-Firma 23andMe: US-Patent bahnt den Weg zum Designer-Baby. In: Spiegel Online. 4. Oktober 2013, abgerufen am 10. Juni 2018.
  25. 23andme: Wie ich für todkrank erklärt wurde und mich wieder gesund debuggte | ctrl+verlust. Abgerufen am 16. Juni 2017.
  26. Computerprognosen: Warum eine Rentenversicherung, wenn ich mit 50 sterbe? In: Spiegel Online. Abgerufen am 16. Juni 2017.
  27. 'Genetics firm 23andMe says user data stolen in credential stuffing attack'. bleepingcomputer.com, 6. Oktober 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023 (englisch).
  28. Experten warnen vor neuen Internet-Gentests. In: Die Welt online, 4. Juni 2008 (online).
  29. Falscher Vater, falsche Krankheit - Verwechslung bei DNA-Tests In: IQ – Wissenschaft und Forschung 18. Juni 2010, (online als Podcast).

Koordinaten: 37° 25′ 34,8″ N, 122° 5′ 52,7″ W