Ackergras

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Als Ackergräser werden Gräser bezeichnet, die für die Nutzung als Viehfutter oder Energiepflanze auf landwirtschaftlichen Ackerflächen kultiviert werden. Im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Nutzung von Gras auf Dauergrünland werden Ackergräser im Rahmen einer ackerbaulichen Fruchtfolge (Feldfutterbau) ausgesät und nach ein- bis dreijähriger Nutzungsdauer umgebrochen.

Vergleich von Biogasrohstoffen[1]
Material Biogasertrag
in m3 pro Tonne
Frischmasse
Methan-
gehalt
Maissilage 202 52 %
Grassilage 172 54 %
Roggen-GPS 163 52 %
Zuckerrüben-
Pressschnitzel
siliert
[2]
125 52 %
Futterrübe 111 51 %
Bioabfall 100 61 %
Hühnermist 80 60 %
Schweinemist 60 60 %
Rindermist 45 60 %
Getreideschlempe 40 61 %
Schweinegülle 28 65 %
Rindergülle 25 60 %

Neben der Reinkultur einzelner Grassorten und -arten wie beispielsweise Welsches Weidelgras werden Sorten- und Artenmischungen angebaut, auch in Kombination mit Klee, Luzerne und weiteren Leguminosen. Ziel des Anbaus ist eine möglichst hohe Biomasseproduktion. Die Ernte erfolgt mehrmals jährlich mit dem Kreiselmäher und dem Feldhäcksler und wird meist als Silage konserviert. Bei Ackergräsern, die als Viehfutter genutzt werden, ist zudem eine hohe Verdaulichkeit für Wiederkäuer (Netto-Energie-Laktation) ein wesentliches Kriterium.

In der Fruchtfolge trägt Ackergras zum Humusaufbau und – vor allem bei mehrjähriger Kultur – zur Unterdrückung von Unkräutern bei. In Artenmischungen mit Leguminosen (sogenanntes „Kleegras“) dient der Anbau von Ackergras zur biologischen Anreicherung des Ackerbodens mit Stickstoff. Im ökologischen Landbau hat dies zentrale Bedeutung für die Nährstoffversorgung in der Fruchtfolge und ersetzt in dieser Anbauweise unter anderem die sonst übliche Silomaisfütterung von Rindern ganz oder teilweise.[3]

Als Energieträger ist Ackergras vor allem für die Nutzung in Biogasanlagen als Grassilage interessant. Hier werden Energiegehalte von durchschnittlich etwa sechs MJ NEL pro kg Trockenmasse angesetzt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR): Biogas Basisdaten Deutschland. (PDF; Stand: Oktober 2008). Quelle für alle Angaben außer für Pressschnitzel.
  2. Biogasausbeuten verschiedener Substrate, Sparte Kartoffeln/Rüben lfl.bayern.de, siehe Pressschnitzel siliert.
  3. Leguminosen-Gras-Gemenge bei oekolandbau.de. Abgerufen am 26. September 2020.