Ancylostoma duodenale

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Ancylostoma duodenale

Freilebende Larve von Ancylostoma duodenale

Systematik
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Klasse: Secernentea
Unterklasse: Rhabditida
Ordnung: Strongylida
Überfamilie: Ancylostomatoidea
Art: Ancylostoma duodenale
Wissenschaftlicher Name
Ancylostoma duodenale
(Dubini, 1843)

Ancylostoma duodenale (auch Ankylostoma duodenale; unspezifisch Grubenwurm[1] und Hakenwurm[2]) ist eine der beiden für den Menschen pathogenen Hakenwürmer-Arten, die zu den Fadenwürmern gehören.

Der 8 bis 12 mm lange, gelblich-weiße Schlauchwurm lebt bei infizierten Menschen im Dünndarm.[1]

Die Art tritt in Südeuropa, Nordafrika, Indien, China, Südostasien sowie an gewissen Orten des amerikanischen Kontinents auf. Oft kommt er in Bergwerken vor, da er dort bezüglich Feuchtigkeit und Temperatur ideale Bedingungen vorfindet. Im Ruhrgebiet wurde der Hakenwurm wohl Ende des 19. Jahrhunderts aus südlichen Breiten eingeschleppt.[3] Im Jahr 1854 hatte Wilhelm Griesinger das Ancylostoma duodenale als Ursache der tropischen Chlorose erkannt.[4] Die Übertragung geschieht durch Hautkontakt mit Boden, der Larven enthält. Diese Erkenntnisse wurden insbesondere in den 1880er-Jahren gewonnen, nachdem unter den Arbeitern des Gotthardtunnels in der Schweiz eine Ankylostomiasis-Epidemie ausgebrochen war.[5][6][7]

In der Pflanzenheilkunde wurde ein Extrakt des Wurmfarns Filix mas zur Therapie angewandt.[8]

Lebenszyklus
Eier

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ancylostoma duodenale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b BAuA: Merkblatt zur BK Nr. 3103: Wurmkrankheit der Bergleute, verursacht durch Ankylostoma duodenale oder Strongyloides stercoralis
  2. Hans Adolf Kühn: Rundwürmer (Nemathelminthes). In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 837–840, hier: S. 840: Ankylostoma duodenale (Hakenwurm, Grubenwurm).
  3. Hans Adolf Kühn: Ankylostoma duodenale (Hakenwurm, Grubenwurm). In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 840.
  4. Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 37.
  5. E. Bugnion: On the Epidemic Caused by Ankylostomum among the Workmen in the St. Gothard Tunnel. In: British medical journal. Band 1, Nummer 1054, 1881, S. 382, PMID 20749811, PMC 2263460 (freier Volltext).
  6. R. Peduzzi, J. C. Piffaretti: Ancylostoma duodenale and the Saint Gothard anaemia. In: British medical journal. Band 287, Nummer 6409, 1983, S. 1942–1945, PMID 6418279, PMC 1550193 (freier Volltext).
  7. infektionsbiologie.ch: Gotthardtunnel und Ancylostoma.
  8. Hans Adolf Kühn: Ankylostoma duodenale (Hakenwurm, Grubenwurm). 1961, s. 840.