Askuiner

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Die Askuiner (auch: Hemma-Askuin-Sippe) waren ein hochfreies Adelsgeschlecht, das ab dem 11. Jahrhundert bis in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts vor allem im Kärntner Raum als Erbvögte von Gurk in Erscheinung trat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gräfin Hemma von Gurk, eine Blutsverwandte der Askuiner, hatte große Teile ihrer riesigen Ländereien in der späteren Untersteiermark und der Windischen Mark ihrem Stift Gurk gewidmet, aus dem nach ihrem Tod das Bistum Gurk entstand.[1] Die Askuiner mussten sich mit dem Rest des Erbes begnügen, das trotzdem noch von ansehnlicher Größe war.

Im Investiturstreit verloren sie im Kampf gegen die auf päpstlicher Seite stehenden Spanheimer 1105/06 Einfluss, Würden und Besitz.[2] Ein Zweig dieses Geschlechtes, die Herren bzw. Grafen von Weichselburg, siedelte in Krain und erlosch 1209 im Mannesstamm.

Das Gebiet um Windischgraz gelangte 1105/06 von den Askuinern an die Spanheimer; vom Gebiet um Mahrenberg (Radlje ob Dravi) übergab Graf Werigand Güter ad Radelach sita (30 Mansen) an Erzbischof Konrad I. von Abensberg, um Untaten gegen dessen Vorgänger, Thiemo von Salzburg, zu sühnen. Diese Güter schenkte Konrad 1139 an Admont weiter, das sie wiederum Bernhard von Trixen und seiner Frau Kunigunde zur lebenslangen Nutzung überließ.

Burg und Herrschaft Löwenberg/Lemberg bei Neuhaus/Dobrna wurden von den Askuinern an Graf Hartwig von Bogen vererbt; dieser verkaufte sie 1147 an Gurk weiter.

Genealogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NN

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  • A: Graf Askuin (Asquin, Aschwin) († 1045–1060), erblicher Vogt von Gurk, wohl ab 1036 Markgraf von Soune
    • B: Graf Starchand I. (Starchant, Starkhand) († vor 1090), Vogt von Gurk, 1071 und 1072 Einwilligung zu Umwandlung in Bistum, Markgraf
    • B: Graf Wernher (Wezil) von Reichersberg († um 1090), 1074 Markgraf, Gründer von Stift Reichersberg (1084), ⚭ Dietberga, Tochter von Chadalhoch von Helfenstein, Schwester von Erzbischof Gebhard
      • C: Gebhard († nach 1074, jung)
    • B: Aribo († vor 1090)
      • C: Albuin († 1090), griff Stiftung Reichersberg 1090 an, Erbauer der Burg Stein nahe Reichersberg, ⚭ Liutkard[9]
    • B: ?NN (Pretzlaus?),
      • C: Freie von Weitenswald (Witanswalde): Ascuin, Sohn Weriandus nobilis[10][9] ...
      • C: Freie von Sanneck (Grafen von Cilli)
      • C: Freie von Hoheneck (Hohenegg/Vojnik): Liupold, Sohn Wergand ... Wilhelm II.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dušan Kos: In Burg und Stadt: Spätmittelalterlicher Adel in Krain und Untersteiermark (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 45). Böhlau, Wien 2006, ISBN 978-3205778745.
  • Karlmann Tangl: Ueber den angeblichen Markgrafen Poppo-Starchand von Soune. In: Mittheilungen des historischen Vereines für Steiermark. Graz 1850, S. 91–158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/wilhelminer_juengere/jaksch_august_geschichte_kaerntens.html
  2. Herwig Ebner: Untersteiermark. In: Werden der Steiermark. Graz 1980.
  3. Ankershofen: Kä Regesten Werigand
  4. Walter Brunner: Neues und Interessantes zur Frühgeschichte der Stadt Graz. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 2003/2004. Linz 2004, S. 661 (ooegeschichte.at [PDF; 138 KB]).
  5. a b c Patriarch Pilgrim I. von Aquileia beurkundet die Gründung und Ausstattung des Klosters Sittich. 1136, Aquileja. In: gams.uni-graz.at. Urkundenbuch der Steiermark, abgerufen am 12. November 2020.
  6. a b Patriarch Pilgrim I. von Aquileia bezeugt verschiedene genannte Schenkungen an das Kloster Sittich. 1152. In: gams.uni-graz.at. Urkundenbuch der Steiermark, abgerufen am 12. November 2020.
  7. Patriarch Ulrich II. von Aquileia bezeugt die Schenkung des Grafen Meinhard von Istrien an das Kloster Sittich. 1177-07-02, in Krain. In: gams.uni-graz.at. Urkundenbuch der Steiermark, abgerufen am 12. November 2020.
  8. Franz von KronesUlrich (Udalrich, Wodalrich) II., Patriarch von Aquileja. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 214.
  9. a b Erzbischof Konrad I. von Salzburg beurkundet bezüglich Besitzungen des Klosters Reichersberg. 1137-01-00, Friesach. In: gams.uni-graz.at. Urkundenbuch der Steiermark, abgerufen am 12. November 2020.
  10. Zeuge bei der Übergabe der Radlacher Güter an Admont: Meiller: Salzburger Regesten